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Diskussionsforum

handreha

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21. Dezember 2007 15:43 # 1
Registriert seit: 21.12.2007
Beiträge: 2

hallo, ich habe mich vor 3 monaten an der linken hand mit glasscherben am n. medianus und ulnaris verletzt und wurde operiert. mir wurde von der bfa eine reha genehmigt. jetzt bin ich nur unsicher bei der auswahl der mir angebotenen rehaeinrichtungen, da ich auf keiner der homepages etwas über handtherapie lesen konnte. kennt jemand die rehakliniken oder gibt es überhaupt spezielle reha bei handverletzungen?!
hier die liste:
*schömberg, klinik schwarzwald
*aibling, klinik wendelstein
*salzuflen, klinik lietholz
*bramstedt, rheumaklinik I
*freyung, klinik bavaria
*blankenburg, klinik bavaria
*bernkastel, klinik bernkastel

gruß, nicole



2. Januar 2008 21:39 # 2
Registriert seit: 02.01.2008
Beiträge: 5

hallo maimee!
Ich kenn leider keine der Kliniken. Aber schau mal auf www.akademie-fuer-handrehabilitation.de; Am besten wendest du dich dann an Herrn Zumhasch - er leitet die Akademie, hat eine Ergotherapie-Praxis und ist echt super in der Handrehabilitation. Vielleicht kann er dir weiterhelfen. Wünsch dir auf jeden Fall viel Glück und gute Besserung....
liebe grüße, julia

3. Januar 2008 08:40 # 3
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Liebe maimee,
kenne leider auch keine der vorgeschlagenen Kliniken. "Handrehabilitation" ist ein hochspezialisiertes Gebiet in der Reha, allerdings leider noch nicht mit festen Ausbildungsgängen. Daher kann sich eigentlich jeder "Handtherapeut" nennen oder jede Klinik behaupten, sie habe eine Handreha, auch wenn die da gar nicht besonders professionell arbeiten. Es kommt da sehr auch die Konzeption der Reha und die Kenntnisse der TherapeutInnen an.
Aber geh doch mal auf die Internetseite der "Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Handrehabilitation" (DAHTH). Da sind regional kooperierende TherapeutInnen verzeichnet, vielleicht auch aus einer der Dir vorgeschlagenen Einrichtungen. Das wäre dann schon mal ein Qualitätskriterium.
Ansonsten bleibt Dir noch jede einzelne Klinik anzurufen, Dich zur Ergo durchstellen zu lassen und gezielt nach Schwerpunkten zu fragen. Dann bekommst Du ja auch schon einen Eindruck - die Kliniken haben größtenteils auch websites, aber die sind meistens weniger informativ.
Falls Du in Deiner Nähe niedergelassene Handtherapeuten hast - mal rumtelefonieren - kannst Du natürlich auch ambulant behandelt werden. Bei Physios und Ergos mit einer entsprechenden Verordnung, allerdings muß die der behandelnde Facharzt ausstellen. Du solltes in diesem Fall allerdings dann auch möglichst jeden Tag behandelt werden.
Viel Erfolg



Oetken1
3. Januar 2008 10:31 # 4
Registriert seit: 13.05.2002
Beiträge: 157

Hallo,
erst mal danke Oetken1 für Deine Ergänzung - sehe ich auch so. Grundsätzlich denke ich, dass ein Zustand 3 Monate nach Nervenläsion keine stationäre Reha braucht (schwerwiegende Komplikationen ausgenommen). Aber die Nachbehandlung gehört in die Hand einer spezialisierten Fachperson (ET oder PT), da man speziell bei etwas komplexeren Fragestellungen einiges falsch machen kann und Komplikationen provozieren oder vorhanene verschlimmern kann. Wenn Du (maimee) mir Deine Probleme hier (oder über Mail) schildern willst, kann ich Dir vielleicht einige Tipps geben.
Auf alle Fälle gute Besserung
Gruss

Thomas Bollinger
Dipl. Ergotherapeut HF
zert. Handtherapeut SGHR
Kantonsspital Bruderholz
CH-4101 Bruderholz
4. Januar 2008 08:42 # 5
Registriert seit: 21.12.2007
Beiträge: 2

ich möchte mich erst mal bedanken für die beiträge zu meinem anliegen!
zu meiner krankengeschichte: bei der ersten op wurde die durchtrennung am n. medianus (2mal durchtrennt) genäht und eine teildurchtrennung der oberflächlichen beugesehne des mittelfingers. ca. 1 woche nach der op bemerkte ich taubheit am kleinfinger und wurde nach 9 wochen ein zweites mal operiert. Hier sah man eine perforierte durchtrennung des n. ulnaris. auch die a. ulnaris war verschlossen, was sie vermutlich wieder ist - mittel- und zeigefinger sind deutlich kälter.

momentan gehe ich zur krankengymnastik. ergotherapie meinten die ärzte brauche ich noch nicht, da die nerven noch kein wachstum zeigen. und auch für die krankengymnastik möchte oder "kann" mir mein hausarzt bald kein rezept mehr ausstellen.
ich tue mir schwer dabei zu beurteilen, ob die nerven schon etwas gewachsen sind. ist es denn üblich, nach einer weile die nervenströme zu kontrollieren?
mittlerweile kann ich die faust schon fast komplett schließen. was nicht geht, ist den daumen anlegen, die finger spreizen und anlegen, die finger nur am grundgelenk beugen und beim strecken überstrecke ich die grundgelenke, um die finger gerade zu bekommen.
ich bin auch bei einer heilpraktikerin in behandlung, die mir globuli gibt (stefanskraut).
ich brauche wohl auch einfach etwas mehr geduld und darf nicht alles auf einmal wollen. das fällt mir aber schwer, weil ich doch schnellst möglich wieder auf die arbeit möchte!



4. Januar 2008 09:08 # 6
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Liebe Nicole,
komplette Nervendurchtrennungen bedeuten, daß der Nerv seine Reizleitung (wie bei einem Stromkabel) inkl. "isolierung" wieder aufbauen muß. Dazu kommt, daß Nerven sich sehr fein verästeln. Das heißt, das Nervengewebe hat "viel zu tun". Es wächst langsam, aber kontinuierlich. Beobachten kann man das durch standardiesierte Tests oder indem man exakte Reize setzt und die Reaktion genau beschreibt/aufzeichnet. Nerven sind Hautarealen streifenförmig zugeordnet, anhand der Areale kann man das Wachstum beschreiben. Diese Methode ist oft aussagekräftiger als ein EMG, da sie auch verschiedene Qualitäten beschreibt. Rechne mal für spürbare Veränderungen mit einem Zeitraum von Monaten, bis hin zu 2 Jahren. Erst dann sind endgültige Aussagen zu treffen. Eine "Innervationsschulung" (Stimulation des Nervenwachstums und Wiederzuordnen der entsprechenden Sensibilität auch kognitiv) ist eigentlich immer sinnvoll bei Nervendurchtrennungen. Wie gesagt, Erfolge sind nur langfristig zu sehen.
Vielleicht kannst Du einen Neurologen überzeugen, Dir Behandlung zu verordnen ?
Viel Erfolg

Oetken1
4. Januar 2008 09:10 # 7
Registriert seit: 13.05.2002
Beiträge: 157

hallo maimee,
so wie Du die Situation beschreibst ist es das "klassische" Bild einer kombinierten Medianus/Ulnaris-Läsion und zusätzlich noch einer Minderperfusion (Durchblutung) wegen der Stenose (Verstopfung) der A.ulnaris.
Eine Ueberprüfung der Nervenleitung (EMG=Elektromyogramm) ist meiner Ansicht nach in ca. 3 Monaten (6 Monate post-OP) sinnvoll, va. um eine Prognose über die Reinnervation (Nervenwachstum) zu machen. Therapeutisch sehe ich - solange die Situation stationär ist - keine grossen Möglichkeiten. Die Hyperextension (Ueberstreckung) der Langfinger ist lästig und kann mittelfristig auch die Gelenke schädigen. Hier würde ich eine Funktionsschiene empfehlen, welche diese Ueberstreckung hemmt (ein guter Handtherapeut kann so etwas gut machen). Wie steht es mit der Sensibiltät ? Meistens ist es ein erstes Zeichen der Reinnervation, wenn Dysästhesien (Fehlempfindungen) auftreten. Das ist lästig, aber trotzdem ein gutes Zeichen und lässt sich mit Desensibilisierungsmassnahmen (in der ET) behandeln.
Das mit der Heilpraktikerin kannst Du Dir meiner Meinung nach sparen. Es gibt in der mir bekannten Literatur keine Massnahme (weder schul- noch alternativmedizinisch), die das Nervenwachtum beeinflussen würde.
Gruss

Thomas Bollinger
Dipl. Ergotherapeut HF
zert. Handtherapeut SGHR
Kantonsspital Bruderholz
CH-4101 Bruderholz
4. Januar 2008 09:18 # 8
Registriert seit: 13.05.2002
Beiträge: 157

Ergänzung zu Oetken1: Innervationsschulung kann sinnvoll sein wenn eine Reinnervation da ist - ich glaube nicht, dass die Reinnervation durch Massnahmen von distal her (und schon gar nicht kognitiv) beeinflusst werden kann (wie soll das neurophysiologisch funktionieren?). Die "Erfolge", welche die Perfetti-Leute bei peripheren Läsionen vorweisen kommen meiner Meinung nach noch die spontane Reinnervaton zustande. Anders sieht die Sache natürlich bei zentral bedingten Innervationsproblemen aus.
Natürlich will ich meine Meinung nicht absolut verstanden wissen (mit guten Argumenten lasse ich mich immer gern überzeugen) - es ist einfach meine Meinung aus der Erfahrung und dem Literaturreseach"
Gruss
Thomas
4. Januar 2008 10:25 # 9
Registriert seit: 01.02.2007
Beiträge: 167

Liebe Nicole,
ich würde an deiner stelle auch bei Rainer Zumhasch (Handtherapeut), wie Julia empholen hat.
Hier ist die Adresse :

AFH
Fortbildungsinstitut der Akademie für Handrehabilitation
Süntelstr. 70
31848 Bad Münder

Tel.: 05042 - 50 86 04
E-Mail : Handreha@T-Online.de

www.Handakademie.de

Auf jedenfall bei Ihm melden und er wird Dir auch einen guten Rat geben.
Ich wünsche Dir alles gute.

Gruß
Metin

www.ergotherapie-kurdoglu.de



4. Januar 2008 16:03 # 10
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 04.01.2008 16:06:00
hallo, maimee...
ich bin nach unfall in meinem erstberuf daumenteilamputiert und wurde damals im berufsgenossenschaftlichen unfallkrankenhaus hamburg boberg hervorragend!! -ambulant- behandelt..
zu der zeit waren das DIE spezialisten für handchirurgie, es kamen patienten aus ganz deutschland dahin und ich bin sicher, wenn irgendjemand weiß, wo gute stationäre hand-reha stattfindet, dann die...
ruf doch mal an und frag nach....
tel der handchirurgischen abteilung: 040-73062511

warum deine reha allerdings stationär sein soll, ist mir auch nicht klar, das ist kostenmäßig m.e. nicht vertretbar...

gruß - saloia
5. Januar 2008 16:26 # 11
Registriert seit: 24.04.2004
Beiträge: 51

Aha, Klinik Bavaria in Freyung?
Hätte gedacht die gibts gar nicht mehr und daß die speziell Handreha machen wußte ich auch nicht. Naja, ich denke die machen so ziemlich alles! So ungefähr!

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