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Lohnt es sich überhaupt noch den Beruf des Ergotherapeuten zu erlernen?!?!

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31. Juli 2008 21:11 # 1
Registriert seit: 31.07.2008
Beiträge: 2

Hallo zusammen :o)

ich bin noch ganz neu hier. Ich überlege, ob ich eine Ausbilung zur Ergotherapeutin machen soll, aber eure Beiträge zum Thema "Gehaltsfrage" und "Berufsanfänger haben es schwer" demotivieren mich sehr
Zur Zeit arbeite ich im Call Center, nicht weil ich davon überzeugt bin, sondern weil es in Meck-Pomm einfach keine anderen Alternativen gibt... nicht einmal mit ABI... wozu ich das damals gemacht habe ist für mich heute immer noch fraglich.
Ich bin jetzt 24 und mir rennt allmählich die Zeit davon. Ergotherapie hört sich super interessant an und ich denke, dass wär voll mein Ding!

Doch es stellt sich mir die Frage: "Lohnt sich das?" Zumal diese Ausbildung nicht gerade billig ist und ich möchte später nicht von mehreren Minijobs leben (wie einige Freunde von mir) Ich möchte einen 1 Beruf, den ich Vollzeit ausüben kann, der mir Freude bereitet...meine finanziellen Ausgaben abdeckt und natürlich mss auch Etwas zum Leben übrig bleiben.

Ich bin echt ratlos... für ehrliche Antworten und viele Tipps wäre ich sehr dankbar :-]

viele Grüße Ninefee




31. Juli 2008 21:13 # 2
Registriert seit: 30.06.2005
Beiträge: 246

ehrlich!

NEIN

31. Juli 2008 21:46 # 3
Registriert seit: 18.01.2007
Beiträge: 18

Geändert am 31.07.2008 22:01:00
Ehrlich, ja! ich übe diesen Beruf sehr sehr gerne aus.
Du hast dir Ehrlichkeit gewünscht, also Folgendes aus meiner Sicht: Natürlich kannst du damit nicht reich werden. Das sollte dir klar sein. Aber ich glaube, die meisten Menschen die Ergotherapeuten sind wissen das. Man muss felxibel sein. Um einen guten Job zu bekommen kann es sein dass man in eine andere stadt ziehen muss (habe ich auch getan). Solange man ungebunden ist, alles kein Problem. Wenn man jedoch Familie hat wirds bissl schwierig. Irgendwie scheinen die "guten Jobs" immer genau dort zu sein wo man selbst gerade nicht ist. Auch sollte dir bewusst sein, vielleicht hast du das auch in den Foren schon gelesen, dass der Gehaltsunterschied zwischen Ost und West in vielen Praxen, Kliniken usw noch teilweise erheblich ist. Nicht überall, aber oft. Aber wenn man eine gute Stelle gefunden hat, dann kann man ganz gut damit leben.
Der Berufsstand ist... tja wie ist der. Ich glaube, im Moment auf der Kippe. Wir müssen uns sehr anstrengen damit wir ernst genommen werden und weiter existieren. Die Professionaliesierung ist nicht unbedingt so stark ausgeprägt wie anderswo auf der Welt. Oft denke ich, wir sind auf einem guten Weg so dass hoffentlich in ein paar Jahren nicht mehr jeder fragt: "Ergotherapie, was ist das gleich nochmal" (den Physiotherapeuten passiert das nicht!). Aber manchmal zweifele ich doch, zB. wenn durch die neuen Heilmittelrichlinien immer mehr Praxen schließen müssen. Wichtig ist glaube ich, dass man mit Spaß den Beruf ausübt, dass man immer wissbegierig ist und sich nicht auf seinem "alten" Wissen ausruht. Und sich dem Strom der Zeit etwas anpasst. Dann bringt es vor allem den Patienten was und einem Selbst auch sehr viel, denn es macht Spaß! (Aber das war gar nicht deine Frage).
Ich würde dir raten, mach Paktika. In vielen verschiedenen Einrichtungen: PRaxen, Krankenhäuser, Werkstätten für Behinderte, Psychiatrie... damit du einen guten EInblick erhältst. Am besten auch nicht nur in eine EInrichtung. Dann kann der EInblick sehr einseitig werden. Vielleicht kannst du auch in Ergotherapieschulen zum Tag der offenen Tür gehen, oder einfach so für einen Tag am Unterricht teilnehmen. Da hast du dann die Möglichkeit mit den Schüler und Lehrern zu sprechen. Also schau dir auf jeden Fall die Ergotherapie hautnah an. Das ist mein Tip für dich.

Viele Grüße
Elmusica

31. Juli 2008 22:47 # 4
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 31.07.2008 22:55:00
sorry, guzzi-- ich muss was ergänzen...
immer noch einig???


@ninefee ------------du schreibst, dir rennt die zeit davon...
darf ich dich mal fragen, womit du dich in der zeit zwischen abi und 24 (= ca. 5 jahre) beschäftigt hast??? mir kommts nach deinem beitrag so vor, als ob du eine entscheidung schon ziemlich lange vor dir her schiebst............................

zur eigentlichen frage:
nein.


gruß - saloia

---- selbständig als freie mitarbeiterin ----
31. Juli 2008 22:50 # 5
Registriert seit: 30.06.2005
Beiträge: 246

ufff...

einigkeit mit saloia.

31. Juli 2008 23:12 # 6
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo Ninefee,
auch wenn Du Ergo wirst - auf keinen Fall in "Meck-pomm" bleiben.
Wenn Du ein Abi hast und entsprechende Wartezeit, dann solltest Du schnellstens eine Ausbildung oder ein Studium anfangen - ansonsten wird jeder Arbeitgeber bei dem Lebenslauf, den Du vorweist, wenn Du so lange nur gejobbt hast, davon ausgehen, daß Du psychisch krank, drogenabhängig oder einfach bequem bist - Du bekommst dann keine Stelle.
Ergotherapie hat Zukunft - aber wie in allen Berufen derzeit nur für die flexiblen und ehrgeizigen. Wer nicht straight arbeitet, kommt da nicht weit.
Ergotherapie zu studieren kann ich nur empfehlen - aber ohne ein gutes Vorpraktikum nimmt Dich keine Schule mit gutem Ruf.
Mein Tip : Versuch eine Stelle bei einem Pflegedienst oder im Heim zu bekommen und bewirb Dich währenddessen. Die Arbeit kann als praktische Erfahrung anerkannt werden.
Viel Erfolg

Oetken1
1. August 2008 09:39 # 7
Registriert seit: 17.01.2008
Beiträge: 95

Nein, es lohnt sich nicht.
Man hat es auch mit einem lückenlosen Lebenslauf und super Noten schwer eine Arbeit zu finden ( außer man hat eventuell Vitamin B).
Außerdem "müssen" viele für so wenig Geld arbeiten, dass ich mich frage, von was sie die Miete bezahlen.

1. August 2008 13:32 # 8
Registriert seit: 31.03.2002
Beiträge: 33

kurz und bündig - nein
1. August 2008 14:10 # 9
Registriert seit: 20.03.2003
Beiträge: 142

JA!!!!

auch wenn ich die bedenken der anderen verstehe, ich kann mir keinen besseren job für mich vorstellen!

es war nicht einfach als berufsanfängerin nen job zu finden und vitamin b ist meiner erfahrung nach wirklich das wichtigste, entscheidenste. mittlerweile höre ich immer mal von freien stellen bzw. bekomme diese angeboten, nur jetzt hab ich eine und kann auch davon leben, sogar bei nur 30std. die woche.
ich weiß, das es der mehrheit meiner berufskollegen nicht so geht. deshalb weiß ich auch, das bisher alles gut für mich gelaufen ist!
nur in anderen arbeitsbereichen sind die auch nicht unbedingt besser. ich habe sehr viele freunde mit abgeschlossenem studium die keinen adäquaten job finden!! arbeitslose akademiker nehmen stetig zu! und das sind nicht nur geisteswissenschaftler.
denn das ganze hat letztendlcih etwas mit dem system zu tun, in welchem wir leben....kapitalimus....profitmaximierung....sorry.

1. August 2008 15:05 # 10
Registriert seit: 26.09.2002
Beiträge: 113

Ich würde sagen es kommt darauf an wo deine Proritäten liegen.
Die Arbeit an sich macht mir persönlich auch nach 4 Jahren noch sehr viel Spaß.

Was mich aber nervt ist beispielweise die Tatsache das viele Dinge die diesen Beruf so TOLL machen eben nicht bezahlt werden. Telefonate mit Lehrern/Erziehern/Ärzten? dafür gibt es keine Abrechnungsposition obwohl das schonmal eine halbe Stunde in Anspruch nehmen kann.

Trotzdem möchte ich nicht unbedingt eine andere Arbeit weil mir mein Berufsalltag mit meinen Klienten sehr viel Freude bereitet und ich nicht glaube das mich ein Bürojob in gleicher Weise erfüllen könnte.

Du musst also Entscheiden was dir in deinem Leben wichtig ist- viel Geld und ein evt.langweiliger Job oder ein abwechslungsreicher Job mit weniger Geld. Und wenn du diesen Beruf mit Freude und Engagement erlernst und dann auch noch bereit bist als Berufsanfänger evt. für eine Stelle um zu ziehen bekommst du auch einen Job.

1. August 2008 15:15 # 11
Registriert seit: 22.11.2003
Beiträge: 23

hallo ninefee,
mich hätte auch mal interessiert, was du die letzten fünf jahre gemacht hast? ?

wie kommst du auf ergotherapie?

ich bin mir sehr sicher, daß es nicht einfach ist, besonders für berufsanfänger, besonders im osten, eine gute stelle zu finden, von der man leben kann. es gibt schon hin und wieder angebote, diese sind aber oft befristet oder nur teilzeit.
zum geldverdienen gibt es sicher geeignetere berufe ( z.b.in der wirtschaft oder industrie). es heißt ja nicht, daß so ein beruf keinen spaß macht

es gehört meiner meinung nach viel eigenverantwortung, selbstständigkeit, natürlich enthusiasmus und flexibilität dazu, um in diesem beruf langfristig fuß zu fassen. gute leute ( weitergebildet, interessiert... ) werden immer eine chance haben, weiterzukommen. für mich ist es ein toller beruf, der viel freude macht, gerade weil er immer wieder mit neuen herausforderungen verbunden ist. momentan arbeite ich in einer praxis mit kindern und im außendienst mit behinderten kindern und jugendlichen.

ich denke, wenn man ab und zu in unserem forum nachliest, kann man einen guten einblick in den berufsalltag einer(s) ergo(s) bekommen. natürlich ist auch ein praktikum eine supermöglichkeit ( hat ne freundin nach der ausbildung auch gemacht und kann dementsprechend bei einer bewerbung auch adäquate erfahrungen vorweisen).
nur wenn ich auf den kalender schaue, sehe ich, das heute der 1.august ist und damit fällt bei einem praktikum ein beginn der ausbildung in diesem jahr ins wasser. und die zeit sitzt dir im nacken, das hast du ja erkannt. vielleicht hast du ja auch schon mal eine andere ausbildung absolviert, dann sieht die sache natürlich anders aus.
also, packs an und laß was von dir hören!! )


1. August 2008 15:21 # 12
Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 41

Hallo Ninefee

ich bin selber im 1. Jahr meiner Ausbildung und 23 Jahre alt. Nach dem Abitur habe ich ersteinmal ein FSJ in einer tollen Behindertenschule gemacht und danach wollte ich Sonderpäd studieren, was ich für 3 Semester auch getan habe.
Wenn man bedenkt, dass ich als Sonderpädagoge A Beamtin wäre und B ungefähr das doppelte, wenn nicht sogar mehr verdient hätte und die anderen Vorteile wie Schulferien etc. in Betracht zieht würde ich sagen, ohne mich selbst loben zu wollen, dass es ein mutiger Schritt war doch Ergotherapie zu machen.
Ich habe lange mit mir gerungen, denn mir war bekannt, wie schlecht es um Jobaussichten und Bezahlung in diesem Beruf bestellt ist, zumal das Gesundheitssystem es nur noch schlimmer und nicht besser zu machen scheint, aber irgendwann war ich an dem Punkt, dass ich gesagt habe: egal was da auch kommen mag, ich stecke all meine Energie, meinen Enthusiasmus und meinen Ergeiz in diesen Weg und ich bin mir sicher das war auch richtig so!
Wie schon zuvor erwähnt gibt es heut zu tage wenig Berufe wo man sich wirklich sicher sein kann, später auch darin arbeiten zu dürfen... es gibt genug arbeitslose Architekten, Akademiker und und und.
Klar, wenn man ehrlich ist: es wird schwer und ich denke man kann es sich kaum noch leisten sich auf der Ausbildung auszuruhen, muss ständig am Ball bleiben, viel Zeit und Geld investieren in Fobis etc. aber es gibt meiner Meinung nach IMMER einen Weg, wenn man nur will! Auf diesem Weg wünsche ich dir zumindest alles erdenklich Gute! Lass dich nicht unterkriegen!

LG

Jewel

1. August 2008 18:13 # 13
Registriert seit: 31.07.2008
Beiträge: 2

Hi Leuts

vielen Dank für eure lieben und sehr ehrlichen Antworten

zunächst einmal möchte ich die Frage von saloia & danysane beantworten, was ich die letzten 5 Jahre vollbracht habe.
Nach meinem Abi habe ich eine kaufmännische Ausbildung gemacht, danach hatte ich ein 2 jähriges befristetes Arbeitsverhältnis und nun arbeite ich im Call Center. Auf der faulen Haut gelegen habe ich also nicht, um die Allgemeinheit beruhigen zu können
Ich möchte mich ganz einfach umorientieren, da mich mein erlernter Beruf nicht vom Hocker reißt!!

Ich denke schon lange darüber nach einen sozialen Beruf auszuüben, so wie einige Freundinnen von mir, die sehr glücklich damit sind. Ich hab mich umgehört, welche Richtungen man einschlagen kann und habe auch erst vor einem halben Jahr von Ergotherapie gehört... habe diesen Gedanken dann aber erst mal wieder verworfen, auf Grund privater Angelegenheiten.

Erst kürzlich habe ich mich dann etwas umfassender informiert und habe leider feststellen müssen, dass diese Ausbildung finanziell sehr aufwendig ist... was ich sehr schade finde. Daher muss ich mir natürlich überlegen, ob es sich langfristig rentiert eine solch teure Ausbildung zu absolvieren. Ich möchte nicht Hals über Kopf eine Entscheidung treffen, die mein ganzes Leben verändert. Wenn das liebe Geld nicht wäre, würde ich nicht 1 Minute überlegen!!!

Euer Forum hat mir sehr viele Fragen beantworten können, vielen lieben Dank

schönes WE @ all
Ninefee

1. August 2008 22:09 # 14
Registriert seit: 20.07.2006
Beiträge: 292

NEIN!

Es sei denn, du bist ein absoluter Idealist mit Mut.

LG Silke

1. August 2008 23:29 # 15
Registriert seit: 30.08.2004
Beiträge: 382


Alter ist ****. Hier im Forum gibt es genug die, die Ausbildung mit 19, 24,35,41,51angefangen und zuende gebracht haben. Die wussten warum und arbeiten wahrscheinlich immer noch in dem Beruf. Die arbeiten auch für 1600, 2000, 2400,2600€ brutto und sind glücklich, weil der Job gut ist.
Wenn Du also für Kohle arbeiten willst, werde Unternehmens-, Steuer-, Betriebswirtin. Wenn Du der Meinung bist, Du willst mit Menschen zusammen arbeiten, kein Geld verdienen, den Stress mit nach Hause nehmen, teilweise 16 Stunden am Tag arbeiten, dann werde Ergotherapeutin.
Toll ist der Beruf nicht, aber er befriedigt ungemein. Mich jedenfalls.
Mit LG
a..

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