Registriert seit: 21.06.2006
Bundesland: Nordrhein-Westfalen Beiträge: 94
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Hallo,
ich hätte da mal eine Frage, bei der ihr mir vielleicht helfen könnt. Ich habe im letzten Jahr meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und habe dann sehr lange gebraucht bis ich eine Anstellung gefunden habe. Diese hatte ich dann nur drei Monate (Krankheitsvertretung). Nun bin ich auf der Suche nach einem Job. Habe das Angebot bekommen in eine Praxis einzusteigen, also mich selbstständig zu machen. Ich weiß nicht, ob ich das Angebot annehmen soll, da ich nun wirklich nicht so viel Berufserfahrung habe. Bitte um Hilfe.
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Registriert seit: 16.04.2009
Beiträge: 26
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Hi Tini5,
heißt einsteigen, dass es eine Graxisgemeinschaft werden soll und Du dann noch Berufserfahrung mit jemand erfahrenen sammeln kannst, oder dass Du für Dich alleine arbeitest? Wenn zweiteres: halte ich für schwierig! Es kommen sehr viele Situationen, die neu sind, die problematisch sind und man selbst ist dann einfach noch unsicher im Umgang mit Klienten, Angehörigen, Ärzten etc. Ist dem Ruf nicht zuträglich. Was anderes noch: Welcher PI, der Wert auf einen guten Namen und gute Qualität legt, nimmt jemanden mit so wenig Berufserfahrung als gleichwertigen Partner? Lass Dich in der Praxis anstellen mit Option zum Ausbau... Ich denke damit ist allen gedient- außer die Voraussetzung ist Kapitalbeschaffung wenn Du einsteigen sollst (sprich Betrag X zu zahlen)- dann steht die Praxis nicht gut da... Viel Erfolg
winsu
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Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 821
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Würde ich auch empfehlen..
Keine Selbständigkeit ohne 2-3 Jahre VOLLZEIT Berufserfahrung mindestens..!! Zur eigenen Sicherheit!!
Gruß
Sven
____________________________________________________________________ Was bringt es mir einen Schritt voraus zu sein, wenn mein Weg der Falsche ist?! Mitglied im BED e.V. seit 2004, gekündigt im Jahre 2009!!
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Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944
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Hallo Tini, mein persönlicher Rat: Tue es nicht! Die Berufserfahrung ist unersetzbar und VERDAMMT wichtig!! Gruß Sabine
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen." John Locke
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saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624
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hach.. einer meiner "lieblings"threads zu dem thema siehe hier: Linkgruß - saloia ------------------------------------- >>>> Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben. <<<<< (g.b.shaw)
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Registriert seit: 09.01.2008
Beiträge: 7
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Hallo Tini5, Erstmal solltest du schauen wie gut die Praxis läuft, da kannst du in die Bücher gucken und dich Informieren, wenn die Praxis nicht gut läuft lass die Finger davon! Ich hab mich direkt nach dem Examen, dies Jahr im April, Selbständig gemacht, hab erst als Freiberufliche Ergotherapeutin gearbeitet und hab dann Anfang August diesen Jahres ne eigene Praxis eröffnet, ich persönlich muss sagen was besseres hätte mir nicht passieren können. Mein Tip schau an wie viel in der Praxis zu tun ist, und wie viele ErgoPraxen es in der Umgebung gibt. Lg Sandra
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saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624
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Zitat: .......erst als Freiberufliche Ergotherapeutin gearbeitet
aha..... und was bist du jetzt??? sorry, aber ich kapier nicht, wie man sich mit solchem basis(un-)wissen selbständig machen kann.......... gruß - saloia ------------------------------------- >>>> Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben. <<<<< (g.b.shaw)
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Registriert seit: 09.01.2008
Beiträge: 7
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Hallo Salioa! Ja deine bedenken sind berechtigt! Allerdings hab ich das Glück das sowohl meine Mutter als auch mein Onkel selbständige Physiotherapeuten mit eigenen Praxen sind und ich da immer mal nach Fragen kann wenn was unklar ist. Ich bin jetzt Ergohterapeut mit einer Praxis mit kassenzulassungen und und und... Reicht dir das als Anwort? wenn nicht schreib mir ne PrivateNAchricht Und wie gesagt für mich persönlich wasn das beste was passieren konnte! Lg Sandra
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Metaline
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 542
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Geändert am 28.10.2009 22:28:00
Hallo Tini, lass' die Finger davon. Du tust dir und deinen Patienten keinen Gefallen damit. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es schwer sein kann in diesen Beruf einzusteigen. Wenn du aber am Ball bleibst, dich engagierst (z.B. Praktikum), kleine Fobi's machst oder Seminare besuchst, dann klappt es auch irgendwann mit einer Festanstellung. Ich sehe es sogar noch etwas strenger mit der Berufserfahrung als Svenni: Unter sechs Jahren Berufserfahrung (Vollzeit) und einschlägiger Fort- und Weiterbildung sollte man es nicht in die Selbständigkeit wagen. Es gehört aber neben beruflicher Fachkompetenz auch Leitungskompetenz und betriebwirtschaftliches Know-How dazu, was man nicht unterschätzen sollte. Wenn dich Selbständigkeit reizt, dann ist es doch prima, dass du es schon so früh erkannt hast. Du kannst die Weichen legen und wenn du in ein paar Jahren wirklich fit dafür bist, dann kannst du es wagen. Nimm's mir nicht übel, dass ich dir vielleicht nicht das gesagt habe was du hören wolltest. Aber du könntest - meiner Meinung nach - einen fatalen Fehler begehen. LG Tinka
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Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 821
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Zitat:Hallo Salioa! Ja deine bedenken sind berechtigt! Allerdings hab ich das Glück das sowohl meine Mutter als auch mein Onkel selbständige Physiotherapeuten mit eigenen Praxen sind und ich da immer mal nach Fragen kann wenn was unklar ist. Ich bin jetzt Ergohterapeut mit einer Praxis mit kassenzulassungen und und und... Reicht dir das als Anwort? wenn nicht schreib mir ne PrivateNAchricht Und wie gesagt für mich persönlich wasn das beste was passieren konnte! Lg Sandra Hmm... Vielleicht ist es ja das Beste was DIR passiert ist, aber ist es das Beste, was den Patienten passieren konnte, eine Therapeutin zu haben die keinerlei Erfahrung hat?!? Wessen Bedürfnis wirst du hier gerecht?? Ich für meinen Teil kann sagen, das ich jetzt, nach 7jähriger durchgehender Beschäftigung, mit Erfahrung als Leitung, und alter Ausbildung zum Kaufmann im Groß- und Außenhandel (Betriebswirtschaftliches Wissen) und mir persönlich wichtigen FoBis es mir und den Patienten zumuten KANN, mich als Therapeut selbständig zu machen... Das hat auch immer was mit Verantwortung zu tun, die du so nicht übernehmen KANNST! Aber muß jeder für sich entscheiden.. ____________________________________________________________________ Was bringt es mir einen Schritt voraus zu sein, wenn mein Weg der Falsche ist?! Mitglied im BED e.V. seit 2004, gekündigt im Jahre 2009!!
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Registriert seit: 16.04.2009
Beiträge: 26
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Es ist wirklich interessant!!! Ich bin seit 8 Jahren mit einer eigenen Praxis niedergelassen, hatte vorher Berufserfahrung, hatte damals wenig Konkurrenz- inzwischen ein bisschen mehr- bei weniger Verordnungen, kannte die Leute (Ärzte, Einrichtungen) durch meine vorherige Tätigkeit, habe meine B.Sc. während der Zeit berufsbegleitend mit Schwerpunkt ET und Therapiemanagement gemacht- eben wegen der betriebswirtschaftlichen Seite usw usw usw. UND: Ich erlebe im Praxisablauf TÄGLICH neue Dinge, die es zu lösen gibt, und das mit einem wirklich tollen Team hinter mir. Es gibt immer wieder Sachen, mit denen man nicht rechnet und die schwer zu handlen sind.... Vielleicht hilft mein "Roman" an dieser Stelle um zu verdeutlichen, dass das alles NICHT easy going ist und viel viel Einsatz, Know- how und Kampfgeist erfordert. Engagement an allen Ehren, es gibt bestimmt auch viele, die Glück haben und es einfach so läuft. Eher die Ausnahme. Wenn Du meinst, es geht, dann mach es, aber pass auf das es nicht unter dem Motto: "come in and burn out" läuft... Es haben Dir viele Leute geantwortet, die wissen wovon sie reden!
winsu
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saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624
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Geändert am 29.10.2009 22:48:00
@rusty--- du hast mich nicht verstanden.. guck dir mal den begriff "freiberuflich" genauer an... du wirst sehen, du bist auch als selbständige PI noch freiberuflich..... gruß - saloia ------------------------------------- >>>> Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben. <<<<< (g.b.shaw)
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Registriert seit: 30.09.2005
Beiträge: 57
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Immer, wenn ich ein wenig Adrenalin benötige, beschäftige ich mich mit diesem Thema.
Was nützt es, dass es in der Familie selbständige Physios gibt??? Du bist Ergotherapeutin und in erster Linie sollte die Verantwortung den Patienten gegenüber stehen! Nach der Ausbildung geht das Lernen erst richtig los, das wissen wir alle, die den Abschluß gemacht haben. Gehe ich dann in die Selbständigkeit, werde ich mir nicht gerecht, aber in aller erster Linie meinen Patienten nicht! Das kann gar nicht gehen! Meiner Meinung ist die größte Katastrophe, die passieren konnte, seinerseit die Abschaffung der mind. 2 jährigen Vollzeitbeschäftigung als Voraussetzung zur Selbständigkeit, gewesen. UNVERANTWORTLICH! Also bitte, tu Dir, aber vor allem den Patienten den Gefallen und sammel erst Deine Erfahrungen. Auch ein großer Schritt in die Richtung, dass Ergotherapie als qualifizierte Therapie mehr Ansehen findet!!!!!!
ergoak
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Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 60
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Geändert am 10.01.2011 12:37:00
Hallo Tini, meiner Meinung nach richtet sich die Qualität der Arbeit eines Ergotherapeuten nicht nur nach den Jahren seiner Berufserfahrung! Die Persönlichkeit eines Therapeuten finde ich sehr wichtig, auch welches Alter er hat, welche Vorerfahrungen, in wie weit kann und will er sich in die Praxisarbeit einbringen, wieviel Neues kann er selbstständig erlernen, welche Einstellungen im Bezug zur Arbeit bringt er mit, wie gut kann er eine positive Beziehung zum Klienten aufbauen, wie schnell kann er theoretisches Wissen in die Praxis umsetzen, wie gut kann er Wissen aufnehmen und abspeichern, wieviel hat er sich schon in der Ausbildung erarbeitet usw... Natürlich erleichtert die Berufserfahrung einem die Praxisarbeit, aber man kann sich auch umfassend zu bestimmten Themen fortbilden, einlesen oder im Forum und befreundeten Kollegen austauschen.. Es gibt sicher auch Themen in der Praxis wo man sich weniger rantraut, da sollte man ehrlich sein und Konsequenzen ziehen. Aber unterschätzen würde ich die Arbeit, die da auf Dich zukommt nicht! Vorallem die Freizeit die drauf geht, Verantwortung usw... Es gibt auch einige Ergos die einfach "schlecht" arbeiten, trotz jahrelanger Berufserfahrung, weil sie sich jahrelang nicht fortbilden, weiterentwickeln und nicht up to date sind. Z.B. nicht klientenzentriert arbeiten, keine Modelle und Assessments kennen, Als Ziel immer wieder Konzentrationsverbesserung bei den Ärzten angeben, anstatt konkrete Ziele zu benennen, usw usw usw. Da können Ergos von der Schule schon auf einem aktuellerem Stand sein. Ich glaube nicht, dass es die wenigen Ergos die sich früh selbstständig machen sind, die den öfters auftretenden schlechten Ruf der Ergotherapie zu verantworten haben. Lieber Gruß, Julia
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Registriert seit: 21.06.2006
Bundesland: Nordrhein-Westfalen Beiträge: 94
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Zur Erklärung:
Wurde von einer Logopädin gefragt, die nächstes Jahr eine Praxis eröffnen will. Ich will endlich arbeiten, finde aber keinen Job. Was kann ich nur machen, ich bin echt ratlos.
Tini5
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