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Von der Ergotherapeutin zur Pflegehilfskraft?

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27. Januar 2010 15:19 # 1
Registriert seit: 13.07.2009
Beiträge: 25

Hallo ihr Lieben,
ich bin gerlernte Ergotherapeutin. Habe im Jahr 2008 meine Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Ich bin dann nach ca. 3 Monaten arbeitssuche in einer Rehaklinik untergekommen. Dort bin ich nun seit März 2009. Ich bin dort (leider) sehr unglücklich als Ergotherapeutin. Mit Kollegen, Patienten, mit allem eben. Es scheint nicht richtig zu passen.
Ich hab nun wärend der Ausbildungszeit 2 Jahre in einem Altenpflegeheim nebenbruflich gearbeitet, was mir sehr viel Spaß gemacht hatte.
Nun hätte ich die möglichkeit 100% in einem anderen Altenpeflegheim als Hilfskraft zu arbeiten. Was gut wäre, ich müsste nicht mehr lange Auto fahren (zur jetzigen Stelle fahre ich 60km jeden Tag in- und rück) und ich würde genau so viel verdienen wie jetzt (mein Verdienst in der Rehaklinik ist sehr gering,wäre aber für eine Hilfskraft gut). Zudem kommt hinzu, dass ich in der Klinik im Moment Kurzarbeit habe.
Ich bewerbe mich als Ergotherapeutin auf andere Stellen seit ca. Juli letzten Jahres und finde einfach nichts.... (Blindbewerbungen,Anzeigen,anrufe...etc.)
Hinzu kommt, dass ich seit Ende letzten Jahres in einer Praxis nebenberuflich arbeite. Allerdings können die mich nur sehr gering beschäftigen, ich kann da also nicht komplett unterkommen.

Im Moment muss ich leider sagen, dass ich als Ergotherapeutin sehr unglücklich bin und langsam nicht mehr weiter weiß...aber ich hab natürlich auch Angst davor, dann kein Standbein mehr in meinem Beruf zu bekommen. Nur ist eben dir Frage, ob ich mich weiterhin jeden Tag dazu "abmühen" soll oder erstmal was anderes machen soll.



27. Januar 2010 18:32 # 2
Registriert seit: 08.11.2007
Beiträge: 185

Geändert am 27.01.2010 18:34:00
Hallo Katja,

schwierige Entscheidung. Natürlich sollte man sich nicht "unter Wert" verkaufen (nichts gegen Pflegehilfskräfte; habe großen Respekt vor ihrer Arbeit) - nur hat man leider nicht immer die Möglichkeit dazu. Hast du dich bei den Senioreneinrichtungen in deiner Nähe schon einmal erkundigt ob sie eine therapeutische Fachkraft benötigen? Bei uns in der Gegend (Bayern) sind einige Ergostellen in Altenheimen ausgeschrieben. Der Job als Pflegehilfskraft könnte vielleicht ein Einstieg zu einer späteren Anstellung als Ergo sein. Therapeutische Inhalte kannst du ja trotzdem einbringen. Und wenn die Leitung dafür Interesse und Anerkennung zeigt, dann könntest du evt. eine Anstellung als Ergo aushandeln.

Viel Erfolg und schöne Grüße!

28. Januar 2010 09:28 # 3
Registriert seit: 13.07.2009
Beiträge: 25

Hallo.
Ja, ich habe schon in einigen Altersheimen in der Umgebung nachgefragt und auch in einigen Kliniken (Blindbewerbungen) doch meistens kam gar nichts zurück, oder dass ich Überqualifiziert wäre, und sie schon eine Beschäftigungstherapeutin oder aber eine Dementenbetreuerin und das würde reichen, da sie sich den Ergotherapeuten über eine Praxis (oder auch gar nicht) ins Haus holen.

Der Chef von dem Altersheim in dem ich zukünftig arbeiten könnte, hat drei Altenheim (ich wäre aber nur in einem) und für alle drei hat er jeweils eine Beschäftigungstherapeutin. Klar, könnt ich sie ab und an unterstützen.

Nur frustriert mich meine Arbeit in der Klnik so. Die Arbeit sieht folgendermaßen aus, die Hilfmittelversorgung wurde an die PFLEGE abgegeben, unser Werkraum befindet sich 7 Stockwerke über dem Therapieraum (kein spontanes Werken möglich). Zu dem wird das Werken hier von den Ärzten nicht wirkich Ernst genommen (trotz mehrer Ärztefortbildungen von unserer Seite) und das Werken dient hier wirklich nur als Beschäftigung (es kann kommen wer möchte!). Meine "Therapie" besteht aus Gehschule (Hüfte/Knie Patienten) und aus der Arbeitsplatzberatung. Ab und an kommt noch jemand mit der Schulter bzw. Hand. Das ganze frustriert mich so sehr =/ und mit meinem älteren Kollegen versteh ich mich nicht. (ich Teil mir ein Raum mir ihm).Er ist sehr pessimistisch eingestellet und das strengt mich sehr an, immer "dagegen" zu halten.


*seufz* ich weiß langsam nicht mehr was ich machen soll...
28. Januar 2010 09:40 # 4
Registriert seit: 30.12.2009
Beiträge: 42

Hm, das ist wirklich sehr erdrückend. Ich kenne das, man kommt einfach nicht von der Stelle und es ist einfach zu wenig rückhalt da. Ich denke wenn du da so unglücklich bist, würde ich es erst mal im Altenheim versuchen, du kannst davon profitieren. Denn auch wenn du als Pflegehelferin eingestellt bist, bist du ja trotzdem Ergo und kleinere Ideen kannst du immer Umsetzten, quasi nebenbei. Macht zwar längerfristig auch nicht so glücklich, aber du hast den Stress nicht mit dem Auto fahren und einem frustrierten Kollegen. Könntest du nicht in eine andere Stadt ziehen, wo es mehr Angebote gibt?
Ich wünsch dir alles gute bei deiner Entscheidung..

Liebe Grüße Nicole

28. Januar 2010 10:01 # 5
Registriert seit: 13.07.2009
Beiträge: 25

Hab ich auch alles schon versucht. Ich bin schon wegen dieser Stelle ca. 70 km weggezogen. Würd nun eigentlich auch gerne hier bleiben. Hab ne schöne Wohnung und wohn nun auch mit meinem Freund zusammen,was man aber wieder "trennen" könnte (er ist von dort und macht im Moment ne Ausbildung, als kann nicht so einfach mitziehen). Hab aber auch schon in größeren Städten gesucht (also so ca. in 100-120km Entfernung). Dort gibt es eben oft nur Stellen als 400 Eurokraft oder Teilzeit und davon kann ich eben nicht leben, da ich noch mein Schulgeld abbezahlen muss und die Miete in der Stadt ja auch nicht ohne ist (zumindest z.B. in Stuttgart)..
Und ich möchte halt aus privaten Gründen nicht unbedingt in ein anderes Bundesland oder 400-500km weg ziehen (was vll blöd ist, aber die Familie ist mir eben auch wichtig)...
Ich werde morgen ein Gespräach mit dem Besitzer der Altenheime führen, mal sehen was raus kommt ....

Danke für die Tipps

28. Januar 2010 11:58 # 6
Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 821

Du musst im endeffekt wissen, womit es dir besser geht...

Und den Status Egotherapeutin nimmt dir ja keiner... Wer weiß was sich noch ergibt ??!



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Was bringt es mir einen Schritt voraus zu sein, wenn mein Weg der Falsche ist?!
28. Januar 2010 14:08 # 7
Registriert seit: 27.02.2009
Beiträge: 7

Hallo, ich würde an Deiner Stelle ruhig in das Altenheim wechseln, wenn Du da ein gutes Gefühl hast. Bewirken kannst Du doch im Alltag auch dort viel - auch im Kleinen...
Und es ist so wichtig, dass es gute Leute gibt, die gern in der Pflege arbeiten. Deshalb bist Du nicht weniger "wert", wenn Du als Pflegehilfskraft arbeitest. Und vor allem bleibst Du doch Ergotherapeutin und kannst ganz sicher wieder einsteigen. Oder Du machst noch mal einen Abschluss in der Pflege.
Tu das, was Dein Gefühl Dir sagt. Es ist doch Dein Leben: zu schade um ständig unglücklich zu sein.

Liebe Grüße!

29. Januar 2010 09:43 # 8
Registriert seit: 04.07.2004
Beiträge: 450

Liebe Katja,
warum solltest du nicht wechseln?
Wer weiß wozu es gut ist...

Fakt ist, die Erfahrungen aus dem Heim nimmt dir niemand. Du kannst bei guten Strukturen eine menge bewegen, denn auch die Aktivierung kann zu den Aufgaben einer Pflegehilfskraft gehören. Als examinierte Kraft dürfen sie dich nur für den Bereich der Soziale Betreuung einstellen, wenn du aber der Pflege zugeordnet wirst bleibt nur die Position der Hilfskraft. Berufserfahrung als Ergotherapeutin hast du, und jeder gute Chef kann nachvollziehen das eine Anfahrt von 60 km auf die Dauer eine körperliche und psychische Belastung ist.

Was hast du zu verlieren? Anscheinend kommt netto ja noch ein bisschen mehr bei raus. Einen leichteren Wiedereinstieg in die Ergotherapie kannst du über Fortbildungen schaffen. Bobath ist zum Beispiel ein Konzept was für Altenheime und Ergotherapiepraxen/Kliniken interessant ist. Oder du klärst ab, das du als Ergotherapeutin nebenbei in einer Praxis arbeiten darfst oder Präventionskurse ("Gedächtnistraining" für Kinder und Erwachsene, "Fit fürs Alter" oder ähnliche Projekte) bei der VHS anbieten kannst.

Liebe Grüße sendet
Nadja


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