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sichtstunde in der arbeitstherapie

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25. Mai 2010 17:13 # 1
Registriert seit: 20.03.2009
Beiträge: 7

Hallo...

ich bräuchte mal eure Hilfe. Ich habe in zwei Wochen meine erste Sichtstunde. Ich bin gerade in meinem ersten Praktikum in einer Werkstatt. Ich möchte mit einem Klienten (männlich 39 Jahre) eine Therapieeinheit zur Verbesserung und Förderung der Feinmotorik machen. Mir fällt aber nicht wirklich viel ein, was ich mit einem erwachsenen Mann zur Feinmotorik machen könnte. Da es in der Werkstatt leider keinen Werkraum oder ähnliches gibt, fallen Handwerke wie Holz, Peddigrohr usw weg. Das wäre auch meine beste Idee gewesen, ist allerdings nicht umsetzbar. Habt ihr Ideen, wie ich mit ihm an der Feinmotorik arbeiten könnte??was könnte ich in meiner Sichtstunde anwenden???
Wäre euch sehr dankbar über Antworten...

Liebe Grüße Hannah

25. Mai 2010 17:35 # 2
Registriert seit: 04.05.2010
Beiträge: 5

Hi Hannah
Wie wäre es mit einem Mosaiktopf, du fährst zu Fliesengeschäften und fragst nach kaputten Fliesen , dann kleinschlagen( Handtuch drum herum wickeln) ggf. mit Patienten ( ACHTUNG- Verletzungsgefahr) .
Ja dann besorgst du dir einen guten Kleber aus dem Baumarkt. Spätere Therapieeinheit kann dann so aussehen:
1)bearbeiten mit Fugenmasse
2) Kräuter oder Blumen in dem Topfpflanzen.
Habe dies auch gemacht mit einem Patienten ist gut angekommen.

Am besten wäre natürlich zu wissen, mit was für Patienten du in der Werkstatt arbeitest. - Einschränkungen , Krankheitsbild.

Vll habe ich dann noch mehr Tipps wenn du mir sagst was für ein Krankheitsbild vorliegt.

Liebe Grüße Janina

25. Mai 2010 20:36 # 3
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Was macht denn Dein Patient in der Werkstatt, bzw. was für eine Werkstatt ist es denn ???
(für mich ist eine Werkstatt schon ein Werkraum!!)
Was kann er denn feinmotorisch nicht ??
Knöpfen, Schraubendrehen, Nähen, Zahnpastatube aufdrehen.......??????
Welches Ziel verfolgst Du mit der "Verbesserung der Feinmotorik" ??
Welche alltäglichen Handlungen oder beruflichen Tätigkeiten soll der Patient dann besser können ???
LG,
chipchap

25. Mai 2010 22:06 # 4
Registriert seit: 20.03.2009
Beiträge: 7

Also es ist eine Werkstatt für psychisch kranke Menschen. In der Werkstatt werden Arbeiten für größere Fabriken gemacht, von denen wir Aufträge bekommen. Das ist also die hauptsächliche Aufgabe der Klienten. Mein Patient hat eine Intelligenzminderung mit Verhaltensstörung und eine mittelgradige depressive Episode. Zudem ist er ziemlich schlecht in allem was die Feinmotorik betrifft, also Spitzgriff, schrauben, knöpfen... aber da er an seinem arbeitsplatz oft mit kleineren kniffligen arbeiten beschäftigt ist, wäre es wichtig seine feinmotorik zu trainieren. Ich habe mir auch schon mal überlegt etwas mit therapieknete zu machen um die fingerfertigkeit zu beüben...in der werkstatt ist es nicht möglich ergotherapeutische handwerke durchzuführen, da zum einen der geeigenete Raum nicht vorhanden ist und zum anderen auch die ganzen Materialien und was noch schlechter ist die ganzen Werkzeuge nicht vorhanden sind.

25. Mai 2010 22:34 # 5
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 890

ich würde ihn langsam an friemelige aufgaben heranführen.
wenn er eben keine kleinen schrauben drehen kann, soll er eben etwas für ihn leichteres machen, was ihn aber darauf hinarbeiten lässt, auch kleine dinge zu machen.
wenn er sich immer und immer wieder mit seinen aufgaben abmüht und vielleicht sogar überfordert ist, bringt es ihm nicht wirklich was. gerade bei einer depression darf keinesfalls überfordert werden.... förderung ja, aber nur, was im rahmen des möglichen ist. er muss auch erfolgserlebnisse haben.

man kann auch schnell mal was adaptieren in einer wfbm. wir hatten ein einfaches perlen-4-gewinnt gebaut. grundplatte mit 4 mal 4 rundhölzern gleichmäßig verteilt und dann mit perlen (diese olivenperlen, sie sind griffig und billig) eben 4-gewinnt gespielt oder einfach muster ge"stapelt". ist ne abwechslung zwischendurch, aber es hat gleichzeitig einen nutzen.

26. Mai 2010 06:39 # 6
Registriert seit: 04.05.2005
Beiträge: 363

Arbeitstherapie heißt ja, jemanden in seinen Arbeitsfähigkeiten zu fördern. Und wenn er an seinem Arbeitsplatz bestimmte Tätigkeiten nicht ausführen kann, weil er feinmotorische Schwierigkeiten hat, wäre es doch toll, mit ihm dies aus zu üben.

Warum einen Korb flechten lassen, wenn es für ihn viel wichtiger wäre, eine Schraube einzudrehen?

26. Mai 2010 06:50 # 7
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Also, so richtig wissen wir jetzt immer noch nicht, was Dein Patient macht...
Schrauben wiegen, Teile zusammenschrauben, Tütenzufalzen, Etikettenkleben...????
Wenn er mit seiner jetzigen Tätigkeit Probleme hat, gibt es drei Möglichkeiten:
1. Tätigkeitswechsel innerhalb der Werkstatt
2. jetzigen Arbeitsplatz und -aufgaben adaptieren
3. einzelne Handgriffe/Fingerfunktionen "trockenüben" (außerhalb der Werkstatt)
LG,
chipchap

26. Mai 2010 22:29 # 8
Registriert seit: 04.05.2005
Beiträge: 363

Hallo chipchap,

mir fehlt bei deinen Aufzählungen die Möglichkeit, diesen Menschen zu den Tätigkeiten durch die Tätigkeit zu befähigen? Es liegt doch so nah, mit dem Menschen genau das zu beüben was ihm schwer fällt. Wenn es ihm schwer fällt Schrauben aufzudrehen, wie soll er dann Drehverschlüsse öffnen üben? Ich arbeite selbst in einer Werkstatt für behinderte Menschen. Dort übe ich auch in Einzelarbeit kleinschrittig die Tätigkeiten ein, die sie benötigen. Nichts ist schöner für den Menschen die Dinge irgendwann zu beherrschen. In einigen Fällen denke ich mir Arbeitshilfen aus, die es ihm einfacher möglich machen. Ich hab eine Mitarbeiterin, die nur einen Arm im Radius von 20 cm bewegen kann und so gut wie keine Feinmotorik in der Hand besitzt. Du glaubst gar nicht was ich ihr schon alles durch Arbeitshilfen möglich gemacht hab.

Wo ist das Problem?

Gruß Susanne

27. Mai 2010 07:18 # 9
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Hallo SStangl,

welches Problem ?
Unter Punkt 2 meiner Aufzählung steht: jetzigen Arbeitsplatz und -aufgaben adaptieren. Das bedeutet, der Klient behält seinen Aufgabenbereich aber der Arbeitsplatz wird auf seine Bedürfnisse und Fähigkeiten adaptiert, bzw. Arbeitshilfen erstellt. Nichts anderes habe ich gemeint...

Was mich bei dem Start-Beitrag irritiert hat war, daß die Fragestellerin nicht sagt, was der Klient eigentlich genau macht in der Werkstatt.
Mit reinen Spekulationen können hier keine guten Tipps gegeben werden.

LG,
chipchap

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