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Gruppentherapie - Erfahrungen, Wirtschaftlichkeit

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24. November 2010 18:51 # 1
Registriert seit: 22.01.2010
Beiträge: 22

Hallo!
Mich würde einfach mal Eure Meinung bzgl. Gruppentherapie interessieren! Wer und wie viele bieten sie von Euch an ? Ich mag die Arbeit sehr, aber die Organisation, das Zustandekommen der Gruppe, Terminisierung etc. ist - im Verhältnis zum Kostennutzen wortwörtlich und genau genommen eine Katastrophe! Sorry, habe mich heute einfach wieder sehr geärgert...Ist das alles bei Euch so ? Trotzdem sind gerade Gruppen für Kinder immer wieder sehr gefragt und viele Kinder, die in die Einzeltherapie kommen, sind eindeutig dort nicht richtig - sie brauchen die Gruppe. Ehrlich gesagt bringt mich das vorhin Erwähnte aber oft zum Zweifeln und ...zum Verzweifeln.

LG und schönen Abend
24. November 2010 20:02 # 2
Una
Una
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3

Hallo

Das ist genauso wie Du es sagst, deshalb biete ich keine Gruppen an. Man brauch ja mindestens 4 Patienten, damit Du auf einen akzeptablen (?) Stundensatz kommst, wenn mal einer absagt. Zudem ist es schwierig dabei noch die Zusammenstellung der Gruppe bzgl. Alter, Defizite....zu beachten, ganz zu schweigen von einem durchgängigen Konzept.
Wie machst Du das? Hast Du ein spezielles Training wie Marburger oder Attentioner? Sowas geht nur mit zuverlässigen Patienten.

Viele Grüße!

24. November 2010 22:54 # 3
Registriert seit: 25.04.2006
Beiträge: 150

Hallo, wir bieten die Gruppen nicht an, sondern schauen bei den Kindern und Jugendlichen in der Einzeltherapie ob Gruppe sinnvoll ist. Kommt ein Patient mit Gruppentherapieverordnung, bitten wir den Arzt um 3-4 Einheiten Einteltherapie, da ich die Gruppenzusammensetzung sehr wichtig finde und wir uns vorab ein Bild machen können. Meistens sind es Gruppen mit Schwerpunkt soziales Kompetenztraining oder Vorschulgruppen. Ich weiß das Gruppen nicht wirklich Kostenmäßig super sind, aber es ist sehr wichtig. Wir machen die Gruppen zu 2 Therapeuten mit 6 Kindern ( nicht mehr und nicht weniger, dass klappt sehr gut!! Die Dauer beträgt ca 75Minuten, rechnen wir aber als eine Einheit ab ( ich weiß, ich bin nicht immer sehr Kostendenkend Gut an der Möglichkeit finde ich, dass sich zwei Therapeuten ein Bild machen können, Ideen einbringen können, Elterngespräche können wir aufteilen, wenn nötig kann die Gruppe aus krankheitsgründen auch mal von einem Therapeut gemacht werden und selbst wenn 2 Patienten mal fehlen kann man gute Sachen machen.
Gruß
25. November 2010 20:13 # 4
Registriert seit: 22.01.2010
Beiträge: 22

Hallo zurück, danke für Eure Antworten. Hatte heute wieder eine eventuelle "Absage", weil das Kind in der Gruppe genau auf die Probleme trifft wie im Alltag und plötzlich total frustriert ist, die Gruppe sei total doof. Und - das kommt dazu, die 4.Klasse kaum Raum lässt für das aus meiner Sicht wirklich "Wichtige", das soziale Miteinander. Ich empfinde Gruppenkinder mit als die "Schwierigsten".

Ja, auch ich versuche bestmöglichst die Kinder nach Alter usw. in eine Gruppe zu tun....dies ist mehr als eine Herausforderung. Ich lasse dafür eine Gruppentherapieverordnung ausstellen. Allerdings therapiere ich schon "kostengerecht", das heißt Zeit je nach Behandlungsart. Vom Programm her ziehe ich nicht ein Bestimmtes durch (wie "Attentioner" etc.), sondern greife aktuelle Themen der Kinder auf, habe mir Arbeitsblätter und Spiele aus verschiedenen Programmen und Büchern herausgesucht. Also z.B. "Tim möchte mitspielen (darf aber nicht)", "ICH-Botschaften senden", "Aktives Zuhören", "Verlieren ist nicht schlimm - was kann ich tun" etc. und vor allem die Erarbeitung der Grundgefühle und der Feineren - Freude, Angst, Traurigkeit, Wut etc.

Die Arbeit kann man aber trotzdem Mutiplizieren mit der Anzahl der Kinder........da hab ich noch kaum einen Ausweg gefunden...

Hat jemand von Euch einmal mit Gruppentherapie begonnen / sie durch geführt und sie aber dann irgendwann "abgeschafft / beendet" - momentan habe ich große Lust dazu. Hat jemand Tipps / Erfahrungen?
6 Kinder z.B. , das ist ein Traum, die Höchstzahl ist ja eigentlich 5, aber mehr hätte ich für eine Gruppe auch noch nicht zusammen bekommen. Wie habt Ihr das gemacht ?

LG!
25. November 2010 23:28 # 5
Registriert seit: 25.04.2006
Beiträge: 150

Hallo, zu Deiner Frage "Wie habt ihr das gemacht" kann ich sagen, dass von den Kindern in der Praxis mindestens 50% auch soziale Auffälligkeiten haben, wenn nicht sogar als Schwerpunktproblem. In den Teamsitzungen besprechen wir in Abständen die Gruppenkinder - schreiben Listen und Zeiten/Tage wann sie können, etc. Dann kommt das Schlimmsate: ich muss die Tage, die Zusammensetzung und den Therapeuten planen;-( Was ich zufällig grade noch für Februar/März 2011 getan habe......
Nur so als Tipp: wir besprechen mit den Eltern in Verlaufsgesprächen bevor die Gruppe beginnt, dass die Gruppe 20 Einheiten dauern wird und fragen sie, ob sie sich darauf einlassen können. Das macht echt Sinn, wir haben seitdem keinen "Abbruch" und die Eltern und Kinder wissen worauf sie sich einlassen ( mit den Ärzten besprechen wir das natürlich vorher auch).

Nicht den Kopf hängen lassen....
26. November 2010 09:55 # 6
Registriert seit: 22.01.2010
Beiträge: 22

Hallo Gothika,

danke für diesen wertvollen Tipp!! Mit den 20 Einheiten...das ist klasse und das kann ich vielleicht auch mit den Ärzten so besprechen. Wegen der Zeitplanung habe ich manchmal das Gefühl, dass die Eltern allerdings nicht so lange warten wollen, bis eine Gruppe zustande kommt. Deshalb fangen wir z.B. mit 3 Kindern an - dann ist es zwar toll, wenn andere dazu kommen - die sind aber erstmal nicht auf dem gleichen Stand...gibt auch Probleme - und wenn dann Kinder zwischendrin aufhören - das macht mir am meisten Sorgen.

Danke und Grüße
26. November 2010 19:00 # 7
Registriert seit: 10.08.2009
Beiträge: 73

Hallo timeless,

wir bieten regelmäßig Gruppen an und der 'Ertrag' ist doch in Ordnung.
Psychisch-funkt. Einzel 31,94, je Gruppenkind 18,08 - bei 4 Kindern 72,32 (AOK)- da können beim Attentioner auch mal zwei Therapeuten dabei sein, immer werden die ja nicht benötigt
Gruppenwechsel findet nicht statt, weil die Programme (Attentioner, Marburger) ein in sich abgeschlossenes Konzept haben. Bei Psychomotorik-Gruppen wird manchmal gewechselt.
Bevor ein Kind in die Gruppe kommt, wird mindestens eine VO Einzel durchgeführt, als Vorbereitung, ganz speziell auf die Problematik des Kindes abgestimmt und finden der Vertrauensbasis.
Vor Gruppenbeginn findet eine gemeinsame Elterninformation statt, über Länge, Inhalt und eventuell anfallende Hausaufgaben. Beim Attentioner ist das ja notwendig, um zu erklären, was es mit den Hausaufgaben auf sich hat.
Und einmal alles gut vorbereitet (kopiert, laminiert) hält sich der Aufwand im Rahmen.
Und für viele Kinder ist das die einzige Möglichkeit, weil in der Einzelsituation sind sie oft toll und alles funktioniert.

Schönes Wochenende,
Lauretta

27. November 2010 15:59 # 8
Registriert seit: 14.03.2010
Beiträge: 271

Hallo.
Wir bieten auch Gruppentherapie an.
Diese mache ich als Ergo zusammen mit meiner Chefin, die Logopädien ist.
Wir machen dort auch kein bestimmtest Programm, sondern gehen auf die Bedürfnisse der Kinder ein. Hier machen wir meistens erst etwas aktives wie Ballspiele, etc....und dann Arbeitsblätter, Spiele, etc...
Wir haben in der Gruppe meistens 4 Kinder.
Im Moment haben wir eine Schulgruppe mit Kids die erst in die Schule gekommen sind (war davor die Vorschulgruppe) und eine mit Kindern aus der 2.-3. Klasse.
Nächstes Jahr werden wir wahrscheinlich nochmals eine Vorschulgruppe aufmachen.
Die Gruppen gehen bei uns 50min. (Rezepte sind senso.-perzeptiv mit Gruppentherapie).

Mir machen die Gruppen sehr viel Spaß. Bei uns läuft es auch ganz gut, also die Kinder kommen eigentlich immer, außer sie sind mal krank. Eltern werden immer informiert, was wir so gemacht haben.

Die Kinder waren mindest 10x mal in der Ergotherapie....und manche bekommen auch jetzt noch einzell Therapie.

Grüße Stern87


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