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Hallo, ich habe in der Praxis gerade ein 4-jähriges Mädchen, dass ich aufgrund einer Feinmotorikstörung behandeln soll. Diese ist für mich abe rnicht erkennbar. Sie hält den Stift für ihr Alter Gut, kann mit Knete umgehen, kann problemlos Perlenauffädeln usw. Ihre Mutter macht die Störung daran fest, dass sie beim Essen immer so rumsaut, d.h. der Löffel landet überall anders als im Mund, sie spielt mit dem Essen rum usw. Laut der Mutter isst sie gerne. Ja ich würd jetzt eher darauf tippen, dass sie entweder einen falschen Bezug zum Essen hat bzw. , dass es vllt eher eine Erziehungsproblem ist?! Oder doch ein Wahrnehmungsproblem? Was denkt ihr darüber und habt ihr eine Idee, was ich mit der Kleinen machen kann? Ihre Mutter will halt auch ständig was von mir hören, was sie zu Hause mit ihr machen kann, dass es besser wird....
Liebe Grüße
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essen kneten und puppe füttern...
oder noch einfacher: eierkuchen mit obstsalat machen und essen lassen, um erstmal das problem zu sehen, um dir selbst ein bild zu machen.
ich hatte auch einen, der wegen besteck halten kam. er hat alles, aber kein besteck-problem. habs ihm einmal gezeigt, dann war mama krank und nach 2 tagen bei oma konnte der zwerg tadellos essen.
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Vielen Dank für die schnelle Antwort. Das mit eine Puppe mit irgendwas füttern hab ich auch schon überlegt. Ich werds mal mit ihr machen und des beobachten und dnan mal schauen
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es ist so schade, daß du eine schwäche bei dem kind suchen mußt, damit therapiebedarf ist...kannst du nicht einfach den spieß umdrehen und die mutter und das kind therapeutisch "überzeugen" wie toll sie sind und welche fähigkeiten beide haben... anscheinend (er) findet die mutter ein problem, um vielleicht aufmerksam zu machen auf ....?? keine ahnung worauf....such doch mal an anderer stelle weiter, essen ist ja das thema mit dem nicht satt werden, nach liebe der mutter ? kuscheln die beiden? wie ist deren nähe ? könnten die zwei zusammen in die Hängematte ? oder zusammen trampolin springen..... beiß dich nicht fest an einem problem, was vielleicht anders gelagert ist...... LG Claudia
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Hallo, hört sich an, als hätte die Kleine gar nicht gelernt, wie man es richtig macht, sondern wäre bei der Ausprobierphase stehen geblieben.... Das mit dem Obstsalat machen u dann essen find ich gut, wenn du darfst und kannst nimm es auf Video auf und besprich das dann mit Mutter, da sind dann die Möglichkeiten der Einwirkung am konkreten Beispiel besser festzumachen und zu verdeutlichen.
Ich hab übrigens im Urlaub eine 7jaährige und ihren zwei Jahre älteren Bruder beim Essen beobachtet, mir ist bald schlecht geworden. Das Putensteak war in der Hand und davon wurde abgebissen, die Nudeln mit der Hand nachgestopft und anschließend gingen die Hände an den Stuhl....Es war nicht lustig... Gruß Sabine
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen." John Locke
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Vielleicht liegt es auch an der mangelnden Körperwahrnehmung, vielleicht hat es auch was mit Koordination zu tun. Zwar kann sie Perlen auffädeln etc. aber wenn sie den Löffel zum Mund führt sieht sie diese Position ja nicht und kann es nicht steuern...
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@ vorredner, deine These kann ich so nicht gut finden, da Nahrungsaufnahme auf oralem Weg Grundbedürfnis jedes Homo sapiens ist und schon ohne "Verstand" instinktiv die Hand zum Mund geführt wird. Das glaub ich eher nicht. Gruß Sabine
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen." John Locke
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@ vorrednerin: Was ist dann deine Vermutung? Mit Feinmotorik hat das ja nun nicht viel zu tun denke ich. Was meinst du?
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Hallo Struppi, der Moment des Lernens wurde verpasst...das geht zwar bis ins hohe Alter, dass man lernen kann, aber der Moment des Umgangs mit Besteck kann beginnen, sobald das Kind Interesse am Löffel zeigt und nachahmen möchte. Dann ist der richtige Moment des Lenkens/Lernens gekommen. Aber das kann anstrengend sein...für Eltern.... Gruß Sabine
"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen." John Locke
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Hallo ente87,
woher hast du denn das mit der "Feinmotorikstörung"? Was steht auf dem Rezept?
Ansonsten: es ist in unserem Gewerbe schon sinnvoll, am Anfang einer Behandlungsserie eine Betätigungsanalyse zu machen. In diesem Fall bietet sich das Thema "Essen" an. Dazu kann neben der schon vorgeschlagenen Analyse einer konkreten Essensituation "in vivo" bei dir in der Praxis auch ein Protokoll genutzt werden, das die Mutter schreibt oder eine kurze Videoanalyse (kann die Mutter oder jemand anderes z.B. mit einem guten Fotohandy) machen. Wenn es eine komplexere Sache ist, dann ist eine Bild-Ton-Aufnahme sinnvoll.
Ansonsten ist es auch gut, bei der Auftragsklärung ganz genau zu sein. Wer hatte die Idee, dass eine Ergo gut ist für das Kind? Welche Erwartung steckt dahinter? Wie erklärt die Mutter die Schwierigkeiten, wie ist sie bisher damit umgegangen?
Es besteht in der Behandlung immer die Gefahr, dass man als Therapeut Verantwortung delegiert bekommt und unlösbare Aufträge annimmt.
Für das Verhalten des Kindes kann es sehr viele Gründe geben. Von der Reaktion auf Überforderung und zwanghafte Anforderungen der Eltern bis hin zu provoaktivem Verhalten, um Aufmerksamkeit zu erringen oder einfach mangelhafter Kompetenz (Fertigkeiten nicht ausreichend erarbeitet).
Bin schon gespannt auf deine weiteren Beobachtungen zu Schlussfolgerungen.
Viel Erfolg wünscht
Oetken1
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Registriert seit: 17.07.2006
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Hallo, also das mit der Feinmotorikstörung habe ich vom Rezept. Die Mutter ist Heilerziehungspflegerin und hat die "störung" bei ihr beobachtet. Ich denke deswegen kam es auch zum Rezept. Die Mutter hat ihr Essverhalten beobachtet, ging zum Arzt und der hat dann gesagt, dass se Ergo kriegt, auch wenn er vllt nicht wirklich die Notwendigkeit sieht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter es halt einfach so wollte, weil sie Handlungsbedarf sieht. Nagut... Leider kam die Kleine heute nicht und somit konnte ich die ganze guten Tipps nicht umsetzen. Sie kommt erst wieder in zwei Wochen. Dann schreib ich meine Beobachtungen unter diesem Thread ins Forum. Schönes Weihnachtsfest euch allen!
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Zitat: Hallo, also das mit der Feinmotorikstörung habe ich vom Rezept. Die Mutter ist Heilerziehungspflegerin und hat die "störung" bei ihr beobachtet. Ich denke deswegen kam es auch zum Rezept. Die Mutter hat ihr Essverhalten beobachtet, ging zum Arzt und der hat dann gesagt, dass se Ergo kriegt, auch wenn er vllt nicht wirklich die Notwendigkeit sieht. Ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter es halt einfach so wollte, weil sie Handlungsbedarf sieht. Nagut...
Hallo ente87, na wenn es so ist, dann könnte ein Telefonat mit dem Arzt, nachdem du dir ein Bild über die Bedingungen der Essenssituation gemacht hast, sinnvoll sein. Manchmal "schicken" die Kinderärzte Kinder auch zur Ergo, weil sie bemerken, dass irgendwas nicht in Ordnung ist, aber keine Zeit und Gelegenheit haben, dem nachzugehen. Da es bisher ja üblich war, die Probleme der Kinder lediglich an abstrakt formulierten Auffälligkeiten fest zu machen, schreiben sie dann eben so was auf wie "Feinmotorikstörung". Das wäre dann auch mal eine Gelegenheit für dich, mit diesem Kinderarzt über sein Bild und seine Erwartungen von und an die Ergotherapie zu sprechen. Schöne Feiertage wünscht Oetken1
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Registriert seit: 30.07.2001
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Geändert am 23.12.2010 10:23:00
Zitat:ein 4-jähriges Mädchen, dass ich aufgrund einer Feinmotorikstörung behandeln soll. Diese ist für mich abe rnicht erkennbar. Sie hält den Stift für ihr Alter Gut, kann mit Knete umgehen, kann problemlos Perlenauffädeln usw. Ihre Mutter macht die Störung daran fest, dass sie beim Essen immer so rumsaut, d.h. der Löffel landet überall anders als im Mund, sie spielt mit dem Essen rum usw. plus Zitat:das mit der Feinmotorikstörung habe ich vom Rezept. Die Mutter ist Heilerziehungspflegerin und hat die "störung" bei ihr beobachtet. Ich denke deswegen kam es auch zum Rezept. Die Mutter hat ihr Essverhalten beobachtet, ging zum Arzt Ich stell jetzt mal ne gewagte, rein spekulative These in den Raum: a) Als Heilerziehungspflegerin will die Mutter um alles in der Welt vermeiden, dass ihr Kind so isst, wie sie es von ihren Patienten/ Bewohnern/ Klienten kennt. b) Die Tochter hat hingegen mitbekommen, dass dieses Essverhalten Mutti so richtig nervt und es ihr die volle Aufmerksamkeit sichert. SIG.: Dies Forum hat eine neue Software verdient, und das schon lange.
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