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Bewertungssystem Praxis

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22. März 2011 21:27 # 1
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Kollegen,
nachdem hier im Forum immerwieder die Qualität von manchen Kliniken und Praxen (zu recht) in Frage gestellt werden, frage ich mich was wir eigentlich tun können um zumindest an der ergotherapeutischen Qualtität zu arbeiten. Von dem persönlichen Engagement mal abgesehen.
Wäre denn ein zumindest freiwilliges aber öffentlich zugängiges Bewertungssystem von Praxen eine Möglichkeit? Was denkt ihr darüber?

"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
22. März 2011 22:16 # 2
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo Fine43,

es gibt eine Zertifizierung, zum Beispiel das nach "ISO".

Das ist nicht schlecht, enthält aber wenig zu inhaltlicher Qualität. Und ist ziemlich teuer.
Und die inhaltliche Qualität unserer Leistung ist doch eigentlich entscheidender als die "Laufzettel" für Mitarbeiter oder ob Buch geführt wird über die Desinfektion von Tischen.

Papier ist geduldig, aber eine konkrete Leistung nachvollziehbar. Sie ist es, die wirkt.

Ich habe diesen Gedanken von "Bewertung" auch schon häufiger gehabt. Mir schwebt ein umfassendes Weiterbildungsmodul nach dem Muster der "DAHTH" vor, allerdings rein auf die Ergotherapie bezogen. Darein gehören allgemeine Grundlagen auf Bachelor-Niveau und wahlweise Fachliches bezogen auf verschiedene Fachgebiete.
Es gäbe also einen Grundstock an Wissen, Fertigkeiten und Qualität und jeweils noch weitere Einheiten für Fachspezifisches.
Etwa nach dem ursprünglichen Ansatz der Handwerkerinnungen, die ja gemeinsam für eine klare, meßbare, hochwertige Leistung einstanden.

Damit hätten weitergebildetet Ergos und solche mit Hochschulabschluß einen Vorsprung, weil sie sich ihre Qualifikation anrechnen lassen könnten.

Und jeder hätte eine Chance: auch die Leute, die an schlechten Schulen unzureichend ausgebildet wurden.

Andersherum könnten sich die Patienten auf einer "Qualihompepage" einen Überblick darüber verschaffen, was "Ergotherapie" von "Beschäftigung" und "Anwendung" unterscheidet und wüßten, was sie als Versicherte von moderner Ergotherapie erwarten können.

Bewertungsportale für Praxen und Kliniken gibt es. Die Punkte dort sind aber arg subjektiv und nur ein erster Anhaltspunkt.

Grüße von

Oetken1
23. März 2011 18:29 # 3
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo oetken,
leider konnte ich keine hinreichende Erklährung zum Inhalt der DAHTH im Internet finden, kannst du mit erklähren um was es genau geht oder mir eine webside empfehlen?
Auch würde mich deine Meinung bezüglich der AMPS interessieren, ich überlege im Herbst nach Wien zu fahren, etwas verunsichert mich noch möglich englischsprachige Beiträge. Aber ich bin soooooo neugierig darauf, wann glaubst wird es zu einem Kurs in Deutschland kommen?

"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
23. März 2011 20:03 # 4
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo Fine43,

Infos zur DAHTH bekommst du unter Link

Vom AMPS habe ich einen Ausschnitt gesehen. Finde daran nützlich, dass es klare Beschreibungen/Formulierungen zu Betätigungen gibt und die Bewertungskriterien ebenfalls sehr klar sind.

Da ich aber ganz wenige Assessments nutze, die screenen, kommt für mich die doch sehr komplexe Fobi nicht in Betracht.

Ich traue meinen Patienten zu, dass sie mir die für sie relevanten Betätigungen nennen bzw. vertraue ich auf mein "Interviewgeschick".
Diese relevanten Betätigungen schaue ich mir dann sehr genau an, indem ich detailliert die Bedingungen und Zusammenhänge dafür bzw. für die Probleme untersuche.

Zu screenen ist für mich deshalb nicht relevant.

Wenn aber jemand forscht bzw. im klinischen Bereich arbeitet, dann ist AMPS sicherlich interessant. Viele Patienten dort hatten ja bisher keine Gelegenheit, ihre Fähigkeiten nach der Erkrankung zu überprüfen.

Grüße von



Oetken1
23. März 2011 20:12 # 5
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

@oetken, der Link ist nicht mehr vorhanden

"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
23. März 2011 22:37 # 6
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Link

Grüße von

Maria2

24. März 2011 08:47 # 7
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo Fine43,

wegen des AMPS und von wegen "sreening" - da habe ich natürlich Quatsch erzählt.

Habe damals nur einen Ausschnitt in der Erprobung gesehen und war wirklich fest davon überzeugt, es sei als screening angelegt.

Näheres in diesem Artikel, falls du ihn noch nicht kennst:

Link

Grüße von

Oetken1
24. März 2011 08:49 # 8
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Zitat:

Link

Grüße von

Maria2




Liebe Maria2,

wieso hat die Verlinkung bei dir geklappt und bei mir nicht?

Danke für die guten Tipps!

Grüße von


Oetken1
24. März 2011 09:58 # 9
sonja.
sonja.
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 238

Hallo,

ich finde ein Bewertungssystem für Praxen sehr, sehr nützlich. Es gibt so viele Alles-Therapeuten, Alles-Aufnehmer - ganz gleich, welchen Kenntnisstand die Mitarbeiter besitzen. Da steht dann eindeutig und ausschließlich der Verdienst im Vordergrund. Es sollten Mindeststandarts eingeführt werden (z.B. bietet eine Praxis Handtherapie an und schreibt dies groß ans Fenster, sollte Schienenmaterial vorhanden sein und natürlich ein dementsprechender Kurs. Diesen Kurs müssen nicht alle Mitarbeiter vorweisen, aber einen "Fachmann" sollte es immer geben. Fällt dieser "Fachmann" weg, muss Ersatz her, oder es kann nicht mehr mit "Handtherapie" geworben werden.
Es gibt ja schon die Zulassungsrichtlinien, welche aber meiner Meinung nach einen dringenden Überarbeitungsbedarf haben (z.B. Webrahmen). Diese Richtlinien könnten ausgeweitet werden auf die einzelnen Bereiche.

Neben der inhaltlichen Überprüfung sollte es aber meiner Meinung nach noch eine zweite und dritte Ebene geben. Die eine Ebene bezieht sich auf das Angestelltenverhältnis (Einarbeitungszeit, keine Minusstunden, Mindestlohn, klare Aufgabenverteilung, Praxisleitfaden etc) und die dritte Ebene auf die Patientenzufriedenheit (Qualität der Beratung, Übungen im häuslichen Umfeld, häufige Absagen von Seiten des Therapeuten, Organisation und Vertretung bei Krankheit etc.)

So könnte sich eine Praxis freiwillig zertifizieren, am besten ausgehend vom Verband. Die Kosten müssten so gering wie möglich gehalten werden, bzw. Praxen, die weniger erwirtschaften könnten Zuschüsse erhalten (woher weiß ich nicht, ist nur so ein Gedanke). Sonst taucht schnell der Verdacht eines gekauften Zertifikates auf. Hier in der Gegend scheinen die Inhaber nämlich einiges an Geld zu machen bzw. an den Mitarbeitern zu verdienen.

Soweit mal meine Gedanken dazu. Es bedarf dringend Neuerungen, denn nicht alle Praxen sind so motiviert, wie diese, welche hier offen vertreten sind!!

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