Geändert am 21.05.2011 12:56:00
Vielen Dank für eure Antworten,
also generell fällt es mir irgendwie schwer, in kürzester Zeit "autentisch", "echt" zu sein. Weil ich die Leute nicht kenne, weil ich niemanden verletzen und auf den "Schlips treten" möchte etc.
Und dann kommt mir auch nicht die Idee, das zu sagen wie es wirklich ist.
Autentisch sein, das schaff ich, wenn ich die Leute besser kennen lerne. Aber wenn man es so wieder betrachtet bin ich ja auch autentisch
Naja, also ich habs versucht. Mein Problem ist halt auch einfach, dass ich kein fließendes Gespräch zustande bekomme. Bei mir hört sich alles wie ein Fragenkatalog an (wenn ich die Leute nicht kenne), hinzu kommt noch, dass ich von Natur aus kein Typ bin, der gern und viel redet. SmalTalk fällt mir auch noch ganz schwer. Ich bin von Natur aus jemand, der ans "Eingemachte" geht. Tiefe Gespräche mit Hintergrund und tiefen Inhalten. Und, manche Leute wollen das nicht, blocken, getraun sich nicht, schämen sich etc. Kann ich auch alles nachvollziehen. Dennoch ist es dann schwer, ein Gespräch aufzubauen und fortzuführen.
Wie gesagt, ich spreche hier von einer Zeitspanne von 1 Woche. Alles darüber hinaus fällt mir schon wieder leicht. Nur die Anfangszeit, die Kennlernphase fällt mir unheimlich schwer. Und dann noch ein Reflexionsgespräch zu führen.....
Und da nützt es auch nichts, wenn ich mir vorstelle, wenn ich da sitzen würde und ein Ergo würde mich ausfragen. Ich würde die Fragen selbst nur oberflächlich beantworten.
Vllt. stell ich deswegen auch die Fragen so und gehe nicht tiefer .... vllt. liegt es sogar an mir und nicht an den Anderen.
Ich habe jetzt bei meiner einen Klientin gemerkt: sobald es um ihr Problem geht, ans Eingemachte, blockt sie ab. Kein Blickkontakt, kurze Sätze, kein Lachen, andere Körperhaltung.... und dann lenk ich das Gesprächsthema wieder auf etwas Neutrales = ganz andere Gesprächsführung ihrerseits.
Aber da ich die Informationen ja brauche, lass ich mir da auch immer Zeit und frag nicht immer alles an einem Tag ( - 1 Woche) ab.
Zitat:
"Die Symptome, die sie zeigen, sind so gut wie immer solche, die auch bei uns im "normalen" Leben vorkommen. "
Das habe ich meine Klienten auch gesagt, dass die Depressions-Symptome wirklich jeder kennt. Auch ich. Auch wenn ich noch so optimistisch den Leuten gegenüber trete.
Tja, ich hatte meine Klientin auch gefragt, was sie sich von mir wünscht/erhofft. Ihre Antwort: einen Rat gegen die Depression (Verbesserung der Stimmung).
Ich hab ihr gesagt was ICH mache. Tja, meine Antwort war: Entspannung, Entspannungsübungen, Erdübungen (ich weiß, dass das noch eine andere Beschreibung hat, ich weiß sie aber nicht) ... wir haben es zusammen ausprobiert, ich habe sie angeleitet. Und es hatte ihr für den Moment geholfen. Ob sie es weiter macht, weiß ich nicht (ich seh sie auch nicht mehr). Sie meinte auch, dass Meditation und/oder Entspannungen auch der Vorschlag ihrer Tochter gewesen sei....
Ich weiß nicht ob das wirklich therapeutisch sinnvoll war bei einer Depression (da diese Leute ja sowieso schon in ihren Gedanken sind), aber es hat ihr gefallen und in diesem Moment hatte ich das Gefühl, das sei das richtige. Gedanken sotieren, Gedanken los lassen, ruhig werden....
Zitat:
"Stelle dir die Frage, was du mit deiner Einheit erreichen willst. Was soll das Medium bewirken? Was sollen die Klienten im Idealfall erkennen und "mitnehmen"? Bauen die Einheiten aufeinander auf, d.h. wurde in den vorherigen Einheiten "Vorarbeit" für diese geleistet und wird das Thema in den nächsten Einheiten weitergeführt? Was genau ist das Ziel?
So kann man oft auf eine geeignete Reflexionsmöglichkeit kommen."
Ja, Vorarbeit wurde geleistet, den Sinn meiner Beschäftigung habe ich den Klienten auch erklärt und sie verstanden ihn. Alltagstransfer habe ich auch gemacht. Ich hatte ja das Gestalten eines Blattes. Klienten meinten zwischendurch: "Das sieht doof aus; ich kann nicht malen; etc." Zum Schluss habe ich erklärt, (oder auch zwischendurch) dass es nicht auf die Malleistung ankommt oder wie das Bild ausschaut. Und ich habe erklärt, dass es um den Austausch untereinander ging.... (Gemeinsamkeiten entdecken etc.)
Das war gut. Dann hatten sie auch den Sinn von der ganzen Stunde verstanden.
lg