Registriert seit: 22.08.2005
Beiträge: 24
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Hallo liebe Kolleginnen und Kollegen,
habe seit einiger Zeit einen Privatpat. nach einem Schlaganfall. 87 Jahre, rollstuhlpflichtig. Hatte vor ca. 16 Jahren eine OP am linken Ellbogen. Nach der OP wurde laut seiner Frau keine Mobilisation (weder privat noch therapeutisch) durchgeführt. Dementsprechend ist auch die Mobi des linken Armes. Hemiparese rechts, keine Funktion (war vor einem Krankenhausaufenthalt mit leichter Funktion), hyperton. Seine Frau besteht darauf, dass ich den operierten Arm so gut hin bekomme, dass er mit der linken Hand selbständig essen kann (was aber möglich ist, wenn er keine Unterstützung beim Essen hat - laut Pflege). Bewege ich diesen Arm durch, spüre ich aktiven Widerstand gegen die Flexion im EG. Wobei ich vermute, dass er keine Mobi des linken Armes möchte, er das aber nicht äußern kann (genervt von den ständigen Einmischungen seiner Frau?). Ich sehe da eher Erfolg mit dem rechten Arm zu arbeiten, weil er da ja Funktionen gezeigt hat. Anweisungen, die ich ihm immer wieder mal gebe, befolgt er nicht oder führt diese gerade in die andere Richtung aus. Keine Ahnung, was ich machen soll, mache im Moment nur passive Mobi. Habe schon CIMT ausprobiert und bin versucht, das auch wieder einzuführen. Hilfe - habt Ihr noch andere Ideen?
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Registriert seit: 05.02.2007
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Wie äußerst sich denn der Herr dazu?
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Registriert seit: 30.01.2008
Bundesland: Bayern Beiträge: 74
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Moin, wann hatte er den Schlaganfall, also wie lange ist es her ? mit dem Gedanken apraxie muss man ja.bekanntlich aufpassen, ich habe viele pat. erlebt, die ein gestörtes sprachverständnis hatten, und deshalb die Anweisungen nicht verstanden haben. verbalisierst du nur die Anweisungen oder machst du ihn Sie auch vor ?
LG Robert
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Registriert seit: 22.08.2005
Beiträge: 24
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Der Patient äußert sich wenig, ist auch schwer verständlich. Da seine Frau immer mit anwesend ist, und sie sehr dominant mit ihm umgeht, nehme ich an, dass er sich nicht traut, etwas zu sagen (rollt dann oft genervt die Augen). Er hat auch oft die Augen zu, wirkt zudem abwesend. Seine Aufmerksamkeit habe nur dann, wenn die Frau mal nicht im Zimmer dabei ist. Und da funktionieren die aktiven Bewegungen auch nicht.
Während der Therapie verbalisiere ich die Anweisungen, bin aber gleichzeitig auch dabei, beide Arme in die Richtung zu bringen, in der ich gerade die Anweisung gebe.
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chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334
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Normalerweise ist Apraxie eher eine Ausschlußdiagnose, wenn keine sensorischen, motorischen oder kognitiven Störungen vorliegen, die die beobachtete Symptomatik (mit-)bedingen können.
Da hier auf einer Seite sensomotorisch, auf der anderen Arm-Seite eine (alte) motorische Störung vorliegt, würde ich nicht von Apraxie sprechen.
Interessant ist doch die Aussage der Pflege, daß der Pat. selbständig essen kann, wenn niemand unterstützt !! Entweder funktionieren hier autonome/automatisierte Bewegungen (dann ist es keine Apraxie) oder der Patient kann den Bewegungswinkel selbst bestimmen und dadurch schmerzfrei bleiben, was vielleicht bei passiver Mobi nicht der Fall ist.
Was für eine OP war das ? Wie äußert der Pat. Schmerzen ? Hat er Schmerzen im Ellbogen ?? Wie gut ist seine Sprache ? Sein Sprachverständnis ? Wie gut ist sein Aufmerksamkeitslevel und-dauer während der Einheiten ? Hast Du ihn selbst schon mal beim Essen beobachtet ? Geh aus seiner Passivität raus und mache etwas Aktives Alltagsnahes mit ihm! Beobachte ihn dabei! Vielleicht ringt er auch gerade nach Selbstbestimmung, soweit es nur geht! Versuche, in Abwesenheit der Ehefrau zu arbeiten, wenn es geht und beobachte, ob das für den Patienten in seiner Aktivität einen Unterschied macht!
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Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520
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Hallo Hilde,
also die Punkte die chipchap schon geschreiben hat kann ich auch nur anraten. Ich glaube - ohne dir zu nahe treten zu wollen- dass du hier einiges vermischt:
1. also der betroffene rechte Arm hat keine Funktion: ich weiß zwar nicht wie lang der Schlaganfall her ist, aber versprich dir nicht zuviel von diesem betroffen Arm. Hier geht es nicht um Mobilisation der Arme, sondern darum, dass der Patient überhaupt erstmal was macht.
2. kannst du irgentwie rausfinden was er gerne machen würde? unabhängig essen, sich alleine rasieren, Foros einkleben, in den Garten gehen/selbsständig fahren??? wo kannst du ansetzen???
3. kläre mit der Frau ab, dass du eher nicht einen der beiden Arme "hinbekommst". Was kann er denn mit dem linken Arm machen? Alltagsaktivitätstechnisch? das Ziel der frau ist sicher gut, aber er kann das ja wohl schon??? Am besten alle an einen Tisch und klare Zielformulierungen!
4. CIMT ist sicher nicht angesagt, wie kann ich mir das vorstellen, du immobilisierst ihm den linken noch funktionsfähigeren Arm? aber er kann ja nichts machen mit dem rechten Arm?! er bräuchte eine gewisse Funktion im rechten Arm, wenn du so arbeiten wollen würdest. So wie du ihn beschreibst ist das nicht die geeignete Methode.
5. Sorry für das Geschreibsel von mir auch fehler, habe schnell in einer kleinen pause geschrieben. Wir können bei Interesse auch gerne noch ausführlicher in Kontakt treten
LG Christina
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