Geändert am 28.10.2011 23:04:00
Zitat:
danke schonmal,
also meinpat. ist 6 jahre alt und auffälig bei der vestibulären wahrnehmund richtung unterimformirt und zeigt dazu eine leichte taktiele empfindlichkeit die sich darin äußert, dass er ausweicht und sich nicht gerne anfassen lässt.
desweteren steht auf der Verordnung eine Aufmerksamkeitsstörung dementscprechen hört er schlecht zu, konzentriert sich nicht auf aufgaben und ist eher hyperaktiv.
aber eigentlich geht es mir darum, dass man ja im bericht wenn man das krh.-bild beschriebt die verschiedenen therapieansätze die man machen könnte erläutern soll und ich finde in I-net nur si-ansatz und im unterricht haben wir nur über si, bobath und perfetti gesprochen
alttagsrel. Ziele sind hat das er ruhiger wird, zuhören kann wenn man was erklärt sich alleine beschaftigen kann und lernt sich die Reize zu suchen die er braucht und zulernen welche Reoze ihm nicht guttuhen/überförden.
macht man basalestimulation nicht eig. nur bei " behinderten" personen? das habe ich zumindesten so gehört weiß ja nicht ob das richtig so ist....
Hallo sabimaus,
die SI ist als "Bottum-up"-Therapiekonzept an sich für alle Diagnosen geeignet. Jedenfalls nach dem Selbstverständnis der SI.
Euch scheint im Unterricht der "therapeutische Kurzschluß" vermittelt worden zu sein. D.h. euch wurde suggeriert, dass in einer Ergotherapie eine Diagnose ein bestimmtes Therapieverfahren nach sich zieht.
Dieses Vorgehen ist zwar überholt und fachlich und formal alles Andere als korrekt, aber das nützt dir ja jetzt nichts.
Also - Du schreibt:
"SI oder Affolter helfen gegen alles, weil sie ja an der "Basis" ansetzen und das Gehirn hierarchisch aufgebaut ist." (sinngemäß
. Das ist zwar längst überholt, aber das solltest du schreiben, sonst sind deine Anleiter und Lehrer überfordert und du bekommst eine schlechte Note.
Speziell: Aufmerksamkeitsstörungen - da könntest du auch verhaltenstherapeutische Ansätze aufführen oder "Neurofeedback" aber nur wenn ihr das im Unterricht gehabt habt.
Wie die Mutter eines meiner Patienten mal so schön formulierte: "Meinen Sie, dass Ergotherapie ihm hilft oder sollten wir zu einem richtigen Therapeuten gehen?"
Zuerst war ich ehrlich gesagt pikiert, aber mittlerweile verstehe ich sie.
Wir haben dann doch noch gut zusammen gearbeitet
Aber nicht jeder ist so ehrlich und offen, manche Eltern gehen zum Kinderarzt und sagen: "Ergotherapie bringt nichts, die hüpfen und matschen da nur, das können wir zuhause auch."
Und dann wundern sich die Ergotherapeuten über Verordnungsrückgänge und Kritik.
Viel Erfolg wünscht
Oetken1
P.S.: falls du später mal in der Pädiatrie arbeiten willst, kauf dir bevor du anfängst diese beiden Bücher und lies sie:
"Ergotherapie im Arbeitsfeld Pädiatrie" und "Ergotherapie bei Kindern mit Koordinationsstörungen".
Das sind sehr gute, solide, wissenschaftlich und empirisch großartig aufgebaute Fachbücher mit sehr großem Praxisbezug.
Danke an die Autorinnen, toll, dass wir solche Leute wie Heidrun Becker, Ute Steding-Albrecht und Helene Polatajko haben. Und viele andere, die nicht nur mit dem Bauch denken...
"Bottum-up" ist als Therapieansatz in der UEMF-Leitlinie schon nicht mehr drin bzw. explizit nicht empfohlen und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann das auf die "schwarze Liste" der Krankenkassen kommt.
Was in diesem Fall sogar angebracht ist.