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26. Oktober 2011 21:01 # 1
Registriert seit: 13.10.2011
Beiträge: 8

Hallo leute ich bin neu hir im forum und habe da mel ne frage,
ich bin jetzt am ende meines 1. praktikums in Motfu schreibe gerade mein bericht und bin bei der erklärung der Krh.-bildes mein pat. ist 6 jahre und hat eine wahrnehmungstörung da man ja die Therapieansätze aufzählen soll woltte ich mal fragen welche es dem noch so gibt für das störungsbild außer den si-ansatzt?

danke für eure hilfe schonmal



26. Oktober 2011 22:12 # 2
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 895

hallo erstmal,

die diagnose "wahrnehmungsstörung" ist an sich unklar und sehr schwammig. das kann alles bedeuten.
hattet ihr die unterschiedlichen wahrnehmungsbereiche? in jedem kann eine störung auftreten.
so würde ich bei einem kind mit visueller wahrnehmungsstörung höchstwahrscheinlich nicht mit si-ansatz arbeiten. man kann auch mit basaler stimulation arbeiten. sicher fallen mir noch andere möglichkeiten ein, wenn ich mehr infos über das kind habe.

wie äußert sich die wahrnehmungsstörung?
welche defizite hat er im alltag?
welche altersentsprechenden dinge kann er aufgrund seiner störung nicht?
beschreib mal genauer, dann bekommst du auch hilfreichere antworten.

27. Oktober 2011 09:30 # 3
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo sabimaus,
du solltest zunächst wie schon erwähnt, klären welche alltagsrelevanten Probleme vorliegen, danach entscheidet sich die Vorgehensweise.
Wenn es eher um eine allgemeine Aufzählung der unterschiedlichen Therapiekonzepte geht, die in der Pädiatrie angewandt werden sollte sowohl deine Anleitung als auch die Schule dir schon einiges vermittelt haben.
Hier ein paar aus der Praxis: CO-OP, neuropsychologische Behandlungsverfahren (Attentioner), Bobath, SI, basale Stimulation, Selbstregulationstraining, Sozialkompetenztraining, spezifische Behandlungsansätze bei ADHS (ETP), Graphomotorik-Training, Alltagstraining, Elterntraining und Beratung und und und .....
Wenn du genaueres weißt wirst du auch konkretere Tipps bekommen.


"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
27. Oktober 2011 10:16 # 4
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Hallo sabimaus,

hier findest du gut aufbereitete Informationen zur ICD10 und der Diagnose "Wahrnehmungsstörugen".
Link

Wenn du das durchliest, wirst du feststellen, dass die Diagnose "Wahrnehmungsstörung" so nicht korrekt ist. Und wenn du dir den Abschnitt 9.4.1. anguckst wirst du Folgendes Zitat finden

Zitat:
Zum jetzigen Zeitpunkt wird die taktil-kinästhetische
Wahrnehmungsstörung in der ICD 10 nicht beschrieben.
F 88.x4 Taktil-kinästhetische Wahrnehmungsstörung (MBS)


"Wahrnehmungsstörung" gibt es nirgendwo in der ICD10.
Die SPZs haben aber etwas spezielles entwickelt, nämlich die "Bereichsdiagnostik der Sozialpädiatrie" (MBS).

Dort sind "Wahrnehmungsstörungen" aufgeführt.

Das heißt, dass ein Arzt, der als Niedergelassener Verordnungen ausstellt, in der er "Wahrnehmungsstörungen" diagnostiziert, ohne dass ein SPZ eine entsprechende Diagnostik gemacht hat, an sich keine gültige Diagnose gestellt hat.

Keine gültige Diagnose= keine dazu passende Leitsymptomatik = keine Indikation für Ergotherapie.

Was sich auf den ersten Blick spitzfindig anhört, ist ganz wesentlich. Denn Expertenkommissionen diskutieren seit langer Zeit, ob es die "Wahrnehmungsstörung" überhaupt gibt.

Und wenn die Diagnose nicht anerkannt ist, dann bekommen die Ärzte, die sie trotzdem stellen, auf kurz oder lang Ärger mit den KVen.

Und dann passiert Folgendes: es wird keine Ergotherapie für diese und andere Kinder mehr verordnet.

Und: keine Verordnungen=keine Arbeit= kein Geld!

Für uns als Ergotherapeuten ist das mit der ärztlichen Diagnose für die praktische Behandlung allerdings eh nur zweitrangig. Denn wir behandeln nicht aufgrund von Diagnosen, sondern aufgrund von eingeschränkten Fähigkeiten der Patienten im Alltag (Leitsymptomatik).

Dieser Punkt ist für dich sehr relevant, was deine Behandlung angeht.

Welche Leitsymptome hat dein Patient und welche Indikation für eine ergotherapeutische Behandlung besteht?

Sobald du das geklärt hast, kannst du eine grobe Vorauswahl für dein weiteres therapeutisches Vorgehen treffen.

Viel Erfolg wünscht



Oetken1
28. Oktober 2011 18:39 # 5
Registriert seit: 13.10.2011
Beiträge: 8

danke schonmal,

also meinpat. ist 6 jahre alt und auffälig bei der vestibulären wahrnehmund richtung unterimformirt und zeigt dazu eine leichte taktiele empfindlichkeit die sich darin äußert, dass er ausweicht und sich nicht gerne anfassen lässt.

desweteren steht auf der Verordnung eine Aufmerksamkeitsstörung dementscprechen hört er schlecht zu, konzentriert sich nicht auf aufgaben und ist eher hyperaktiv.

aber eigentlich geht es mir darum, dass man ja im bericht wenn man das krh.-bild beschriebt die verschiedenen therapieansätze die man machen könnte erläutern soll und ich finde in I-net nur si-ansatz und im unterricht haben wir nur über si, bobath und perfetti gesprochen

alttagsrel. Ziele sind hat das er ruhiger wird, zuhören kann wenn man was erklärt sich alleine beschaftigen kann und lernt sich die Reize zu suchen die er braucht und zulernen welche Reoze ihm nicht guttuhen/überförden.

macht man basalestimulation nicht eig. nur bei " behinderten" personen? das habe ich zumindesten so gehört weiß ja nicht ob das richtig so ist....



28. Oktober 2011 19:10 # 6
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Geändert am 28.10.2011 23:04:00
Zitat:

danke schonmal,

also meinpat. ist 6 jahre alt und auffälig bei der vestibulären wahrnehmund richtung unterimformirt und zeigt dazu eine leichte taktiele empfindlichkeit die sich darin äußert, dass er ausweicht und sich nicht gerne anfassen lässt.

desweteren steht auf der Verordnung eine Aufmerksamkeitsstörung dementscprechen hört er schlecht zu, konzentriert sich nicht auf aufgaben und ist eher hyperaktiv.

aber eigentlich geht es mir darum, dass man ja im bericht wenn man das krh.-bild beschriebt die verschiedenen therapieansätze die man machen könnte erläutern soll und ich finde in I-net nur si-ansatz und im unterricht haben wir nur über si, bobath und perfetti gesprochen

alttagsrel. Ziele sind hat das er ruhiger wird, zuhören kann wenn man was erklärt sich alleine beschaftigen kann und lernt sich die Reize zu suchen die er braucht und zulernen welche Reoze ihm nicht guttuhen/überförden.

macht man basalestimulation nicht eig. nur bei " behinderten" personen? das habe ich zumindesten so gehört weiß ja nicht ob das richtig so ist....



Hallo sabimaus,

die SI ist als "Bottum-up"-Therapiekonzept an sich für alle Diagnosen geeignet. Jedenfalls nach dem Selbstverständnis der SI.

Euch scheint im Unterricht der "therapeutische Kurzschluß" vermittelt worden zu sein. D.h. euch wurde suggeriert, dass in einer Ergotherapie eine Diagnose ein bestimmtes Therapieverfahren nach sich zieht.

Dieses Vorgehen ist zwar überholt und fachlich und formal alles Andere als korrekt, aber das nützt dir ja jetzt nichts.

Also - Du schreibt:

"SI oder Affolter helfen gegen alles, weil sie ja an der "Basis" ansetzen und das Gehirn hierarchisch aufgebaut ist." (sinngemäß. Das ist zwar längst überholt, aber das solltest du schreiben, sonst sind deine Anleiter und Lehrer überfordert und du bekommst eine schlechte Note.

Speziell: Aufmerksamkeitsstörungen - da könntest du auch verhaltenstherapeutische Ansätze aufführen oder "Neurofeedback" aber nur wenn ihr das im Unterricht gehabt habt.

Wie die Mutter eines meiner Patienten mal so schön formulierte: "Meinen Sie, dass Ergotherapie ihm hilft oder sollten wir zu einem richtigen Therapeuten gehen?"

Zuerst war ich ehrlich gesagt pikiert, aber mittlerweile verstehe ich sie.

Wir haben dann doch noch gut zusammen gearbeitet

Aber nicht jeder ist so ehrlich und offen, manche Eltern gehen zum Kinderarzt und sagen: "Ergotherapie bringt nichts, die hüpfen und matschen da nur, das können wir zuhause auch."

Und dann wundern sich die Ergotherapeuten über Verordnungsrückgänge und Kritik.


Viel Erfolg wünscht


Oetken1

P.S.: falls du später mal in der Pädiatrie arbeiten willst, kauf dir bevor du anfängst diese beiden Bücher und lies sie:
"Ergotherapie im Arbeitsfeld Pädiatrie" und "Ergotherapie bei Kindern mit Koordinationsstörungen".

Das sind sehr gute, solide, wissenschaftlich und empirisch großartig aufgebaute Fachbücher mit sehr großem Praxisbezug.
Danke an die Autorinnen, toll, dass wir solche Leute wie Heidrun Becker, Ute Steding-Albrecht und Helene Polatajko haben. Und viele andere, die nicht nur mit dem Bauch denken...

"Bottum-up" ist als Therapieansatz in der UEMF-Leitlinie schon nicht mehr drin bzw. explizit nicht empfohlen und es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, wann das auf die "schwarze Liste" der Krankenkassen kommt.
Was in diesem Fall sogar angebracht ist.
28. Oktober 2011 19:14 # 7
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 28.10.2011 19:21:00
Zitat:


desweteren steht auf der Verordnung eine Aufmerksamkeitsstörung dementscprechen hört er schlecht zu, konzentriert sich nicht auf aufgaben und ist eher hyperaktiv.



abgesehen davon, daß du dir mit der rechtschreibung wirklich (!!) mehr mühe geben solltest, besonders zu diesem satz ein großes: HÄ???

hast du dir das "dem entsprechend" (in einem wort 3 fehler ist schon doll!) ausgedacht, oder kommt das so vom arzt??


gruß - saloia
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>>Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die Normalen gebracht haben. << (g.b.shaw)



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