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Moya-Moya-Erkrankung: Bitte Tipps zur Therapieplanung!

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10. November 2011 17:46 # 1
Registriert seit: 09.08.2010
Beiträge: 47

Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal wieder umfassende Beratung in einem speziellen Fall ;o)

Seit letzter Woche habe ich eine sehr junge Patientin (anfang 20) mit der Moya-Moya-Erkrankung (dabei sind die Hirnarterien genetisch bedingt verengt, sodass es immer wieder zu kleineren und größeren Schlaganfällen kommt). Im Sommer diesen Jahres hatte sie den ersten größeren Schlaganfall (bisher traten nur geringe Symptome auf, die dann oft wieder zurück gingen), nach dem die Motorik des linken Arms eingeschränkt ist. (Auch Gehen war am Anfang erschwert, geht aber laut ihrer Aussage nach intensiver Physio wieder richtig gut.)
Sensi ist in Ordnung. Teilweise tritt eine einschießende Spastik auf, wobei die Finger aber extendiert werden (hatte bisher nur das "Standardbild" mit Flexion). Generell ziehen die Finger eher in Extension, das Zugreifen ist erschwert, gezielte Greifformen sind nicht möglich. Die Kraft ist vermindert. Sie ist Linkshänderin.
Kurz nach dem Schlaganfall bekam sie die Zusage für eine Ausbildung als Hotelfachfrau, die sie auch inzwischen angefangen hat. Bisher kam sie in der Berufsschule gut zurecht, sie schreibt mit rechts oder tippt am Laptop (die Lehrer geben ihr dann mehr Zeit). Den praktischen Teil der Ausbildung konnte sie bisher auch relativ gut bewältigen. Im Hotel soll sie jetzt allerdings in den Bereich "Service" wechseln, d.h. Tabletts tragen, servieren, Buffett anrichten etc. Da treten jetzt Probleme auf. Sie kann Gläser etc. nicht sicher greifen ohne dass entweder etwas daneben geht oder das Glas herunterfällt. Auch das Abstellen ist problematisch, sie kann die Kraft nicht richtig dosieren, sodass die Flüssigkeit dann "rausschwappt".
Der Arbeitgeber stellt sie jetzt 2 Tage die Woche für Ergo frei, erwartet aber auch, dass bis Dezember "deutliche Verbesserungen sichtbar werden".
Das setzt sie (und mich) jetzt natürlich "minimal" unter Druck ;o)

Was ich jetzt gerade brauche, ist irgendwie ein "Fahrplan". Ich kenne die Ausgangssituation und ich weiß wo wir hinwollen. Als erstes geht es ihr vor allem um das sichere Greifen und Abstellen von Gläsern.
Dazu müssen meiner Meinung nach erstmal die Flexoren der Hand gekräftigt werden, vor allem D2 und D5 kann sie nur schwer flektieren.
Sie hatte schon vorher in einer anderen Praxis Ergo, war davon aber laut eigener Aussage nicht so begeistert, weil es nur "so abstrakte Übungen mit Knete" waren. Um die Flexoren zu kräftigen hätte ich zunächst aber auch mal Greifübungen mit verschiedenen Medien (unterschiedlich weiche und schwere Bälle, große Wäscheklammern, etc...) machen lassen. Dann eben mit Plastikbecher/Plastikgeschirr generell, erst leer, dann gefüllt etc. Ich kann ja nicht direkt mit ihr an Gläser aus Glas gehen, da wäre die Frustration wohl doch sehr groß...
Nach meinem Gefühl geht es hier auch vor allem darum, dass es "normal" aussieht, d.h. der Gast dem sie dann serviert, nicht direkt sieht, dass da eine Einschränkung vorhanden ist. Das ist ihr wichtig und wohl auch dem Arbeitgeber.

Wie würdet ihr da vorgehen? Habt ihr weitere Ideen/Vorschläge oder einen anderen Ansatz? Oder bin ich total auf dem Holzweg?
Welche Übungen gebt ihr für zu Hause mit? (da ist mein Repertoire noch sehr gering)
Wie immer sind mir Kommentare, Anmerkungen, Ideen jeder Art willkommen!

Danke schonmal und grüßle,
mo

10. November 2011 18:33 # 2
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Geändert am 10.11.2011 18:48:00
Hallo MoSa,

zu deinem Therapieplan: klingt erstmal alles gut erfaßt, geplant und folgerichtig .

Idee, um es so spezifisch wie möglich zu gestalten: die Patientin weist dich an, wie man korrekt serviert und filmt dich dann. Ihr probiert das solange, bis ihr mit deiner Ausführung zufrieden seid.

Dann analysiert ihr ganz genau die Ausführung deiner Patientin, indem ihr sie mit deiner vergleicht und du eine entsprechende Rückmeldung über alle Aspekte gibst, die dir aufgefallen sind (Anforderungen auf allen Ebenen).

Und baut Schritt für Schritt Optimierungen ein. Bewährt hat sich dabei das Anleitungsprinzip der "geleiteten Entdeckung". D.h. du gibst nur so viele Hinweise wie gerade nötig, deine Patientin soll selbst darauf kommen, was sie konkret wie verändern muß, um die Zielaktivität besser ausführen zu können.

Außer den funktionellen Aspekten wie "Kraft" gibt es sicherlich noch andere, z.B. die Erwartungshaltung, die Ökonomie und den Fluß der Bewegung, die Positionierung, Anforderung an die Aufmerksamkeit, ihre Einstellung, wenn sie Fehler macht, die Art wie sie Lösungen für die motorischen Probleme sucht etc.

Ein anderer Punkt ist der der Prognose und der grundsätzlichen Eignung für diesen Beruf.

Ich hatte schon häufiger Patienten, die im Gastgewerbe ausgebildet wurden bzw. dort gearbeitet haben. Eine in mehrfacher Hinsicht sehr anspruchsvolle Arbeit.

Ich habe als Schülerin selbst einige Jahre am Wochenende und in den Ferien in einer Gaststätte gearbeitet und nach dem Abi auch in einem Hotel als "Mädchen für alles".

Das war schwer und sehr anstrengend, obwohl ich an sich leistungsfähig bin.

In der Ausbildung zur Hotelfachfrau muß die junge Patientin alle Stationen durchlaufen und alle verlangen höchste Präsenz, Flexibilität, körperliche Wendigkeit und Belastbarkeit und die MA stehen ständig unter Zeitdruck.

Ich bin angesichts deiner Schilderungen sehr skeptisch, ob die Berufsfähigkeit hier langfristig zu erreichen bzw. zu erhalten ist.

Insofern könntest du versuchen, dich nicht unter Druck setzen zu lassen, sondern eine ganz genaue sachliche Betätigungsanalyse den funktionellen Aspekten und der grundsätzlichen Prognose entgegenzustehen. Moya-Moya ist eine sehr ernste Erkrankung, die bislang zwar gut behandelt, aber nicht geheilt werden kann.

Bei den neurologischen Problemen, die schon eingetreten sind, wirken Streßhormone zusätzlich toxisch und ungünstig. Und so wie du es schilderst, muß die junge Frau quasi ständig unter Streß stehen.

Vielleicht kann sie in einen Bereich wechseln, der zwar mit dem Hotelfach zu tun hat, aber nicht diese hohen körperlichen Anforderungen hat.

Grüße von

Oetken1
10. November 2011 19:32 # 3
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Hallo Mosa,

also erstmal Respekt zu deiner ausführlichen Beschreibung der Patientin und auch zu den viele Gedanken, die du dir dazu machst!

Ich finde, wie Angelika auch schon schreibt, dass du schon auf einem super Therapieweg mit der Patientin bist. Auch hat Angelika dir ja schon soviel dazu geschrieben, was sicher noch helfen kann. Das mit dem Filmen usw. ist ja wirklich eine gute Idee.

Ich persönlich möchte dir auch raten, dass du dich bezüglich der Therapieerfolge nicht unter Druck setzen lassen darfst. Wie ich die Krankheit verstehe, hat sie ja wohl eher keine sehr positive Prognose. D.h. ein Schlaganfall kann jederzeit wieder auftreten und alles zunichte machen. Das möchte man im Sinne der Patientin und deiner Bemühungen natürlich nicht hoffen.
Aber ich sehe auch, dass Hotelgewerbe und die hohen Anforderungen dort Schwierigkeiten bereiten können. Aber das muss deine Patientin natürlich selbst entscheiden und bisher kommt sie ja wohl gut zurecht.

Ich überlege gerade, wie schenll sie das sichere Zugreifen mit der linken Hand lernen kann und ob sie für diesen Bereich präzise genug erlernen kann. Das kansst du sicher beurteilen. Mein Vorschlag wäre auch nochmal an Komopenationsstrategien zu denken, wenn sie es nicht gut genug mit links schafft. Kann sie dann recht mehr übernehmen und es so automatisieren, dass sie schenll und sicher ist und es nicht so auffällt und sie es zu iherer Zufriedenheit schafft....

Auf alle Fälle muss sie zu Hause auch hochfrequent arbeiten, Überprüfung mit Protollen (repetitives Üben an der Leistungsgrenze!) und zwar genau das was sie können muss/möchte. Mir fällt dazu noch der Satz einer Dozentin ein: "Gehen lernt man nur durch gehen" Das gilt beim Greifen und im Fall deiner Patientin sicher auch!

Ich wünsche dir und deiner Patientin auf alle Fälle alles Gute.
LG
Christina




10. November 2011 23:54 # 4
Registriert seit: 17.06.2007
Beiträge: 67

Hallo Mosa,
oha....das ist für alle Beteiligten eine enorm hohe Herausforderung....
Also, ganz ehrlich- so wie du die Patientin beschreibst, glaube ich nicht, dass es ihr bis Anfang Dezember gelingen wird, so fit zu werden, dass sie den Anforderungen des Service-Betriebes standhalten kann!
Ich habe selbst eine Ausbildung als Hotelfachfrau gemacht und weiß daher sehr genau, wie schwierig diese Ausbildung ist- besonders im Service-Bereich. Ich würde dringend dazu raten, dass die Patientin mit dem Arbeitgeber spricht ("Anfang Dezember" klingt mir im übrigen sehr nach Ablauf der Probezeit, wenn die Ausbildung im September begonnen wurde...und Hotels brauchen schnell "fitte" Azubis, damit die voll einsetzbar sind als Teller-Taxis zu kleinem Gehalt...), ob es eine Möglichkeit gibt, die Ausbildungsbereiche zu ändern! Generell gibt es im Hotel keine festen Reihenfolgen, und so sollte es z.B. möglich sein, statt erst im Service z.B. im Housekeeping zu arbeiten oder in der Buchhaltung, Telefonzentrale oder was auch immer (das kommt natürlich sehr auf das Hotel an, welche Bereiche da in Frage kommen). Wenn sie sich dies nicht traut (mit dem Arbeitgeber zu sprechen) oder der einen Tausch der Abteilungen ablehnt, heißt es Alternativen/Kompensationen zu finden.
Wie sieht es da aus- meinst Du sie könnte vielleicht erlernen, das Tablett mit links zu halten und mit rechts zu servieren (das ist eigentlich auch die übliche Handhabe im Service)- ich weiß nicht, inwieweit das mit einschießender Spastik möglich ist, bzw. in welchen Situationen die Spastik einschiesst? Je nach Standard/Austattung des Hotels besteht auch evtl. die Möglichkeit eines Servierwagens? Untergründe der z.B. Gläser "rutschfest" machen (wenn keine Anti-Rutschfolie da ist, geht das auch z.B. mit einer feuchten Serviette)
Und ansonsten: Repetetives Training der Armfunktion. Ich denke, statt "Knete & Co" gibt es ganz viele alltagspraktische Varianten, zum Anbahnen der Greiffunktion. Es ist immer schwer das passende vorzuschlagen, für eine Patientin, die man nicht kennt, daher schreib ich Dir einfach mal Aktivitäten, die mir so spontan in den Sinn kommen, die sie für den Arbeitsalltag dringend benötigt und die man sehr gut in die Therapie einbauen kann:
Gläser/Besteck polieren (erst große, gut greifbare, dann ggf. wenns klappt kleinere, und natürlich erst Löffel- erst bei sicherer Handhabung Gabeln/Messer), Gläser füllen aus verschieden schweren Flaschen (überhaupt Dinge ein-/umfüllen), verschiedene Flaschen/Behälter öffnen/schließen (könntet ihr z.B. erst mit dickeren Flaschen beginnen, dann zunehmend schmalere)- zunächst nur Schraubflaschen, dann mit zunehmender Funktion z.B. Schwierigeres: Korken, Kronkorken (um noch mal auf die Knete zu kommen: man könnte auch Korken in feste Knete-oder wo der Korken sonst so gut hält.. tun und diese mit einem Korkenzieher herausdrehen), Servietten falten, "Bestellungen aufschreiben", Tisch eindecken, Brotschneiden, vielleicht mal einen Cocktail mixen (im Shaker, abmessen mit einem kleinen Cocktailmessbecher), dazu evtl. Eis-crushen (falls vorhanden mit diesen komischen Geräten, die so eine Kurbel an der Seite haben), Tablett balancieren, Tisch wischen/Lappen wringen, Schürze binden, kleines Tischgesteck anfertigen (Blumen schneiden, in Steckmasse stecken), als Hausaufgabe evtl. auch mal klassische FM-Übungen- da fällt dir z.B. vielleicht was ein mit Korken, Kronkorken,Deckeln o.ä....und,und,und...eigentlich ein herrlich ergotherapeutisches Feld! Nur unter Zeitdruck wirklich nicht optimal- obwohl, manchmal kann das ja auch anspornen!
Also- ich drück euch die Daumen, dass ihr das hinkriegt,
liebe Grüße
Kiwi


11. November 2011 09:01 # 5
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Beiträge: 128

Hallo MoSa,
meine Antwort zielt eigentlich nicht auf deine Fragestellung ab. Wie ist sie den medikamentös eingestellt? Marcumarisiert? ASS? etc. Bei uns in der Klinik wird neuerdings teilweise auf "Pradaxa" (Böhringer-Ingelsheim) gesetzt, ist seit Anfang September auf dem Markt, und soll laut Studie, sicherer sein als Marcumar bei einem Teil der Schlaganfallpatienten. Würde sie da nochmals zum Arzt schicken, denn ich denke die Verhinderung weiterer Schlaganfälle ist mindestens genauso wichtig.
Christine

11. November 2011 17:24 # 6
Registriert seit: 09.08.2010
Beiträge: 47

Viiielen lieben Dank an euch alle für die tollen Anregungen! Ich kann da wirklich ganz viel für mich rausnehmen! Das mit dem filmen finde ich ne total spannende Idee! Wir haben leider keine Kamera in der Praxis, aber vllt geht das auch mit Fotos (oder meiner Handykamera - die allerdings echt schlecht ist - )
Schaue dem nächsten Termin auf jeden Fall schon positiver entgegen und werde euch berichten wie es läuft!

@oetken und kiwigelb: Genau diesen Gedankengang hatte ich auch, ob mit diesem Krankheitsbild eine solche Ausbildung überhaupt machbar ist! Sie war wohl schon im Housekeeping und das hat wohl ganz gut geklappt. Ich werd sie aber auch nochmal ansprechen, ob ein anderer Bereich dem Service vllt vorgezogen werden kann, einfach damit unser Zeitfenster größer wird.

@CW: Sie nimmt lediglich ASS. Von Pradaxa habe ich bisher noch nicht viel aber wenn dann immer nur positives gehört, also wäre das wirklich eine gute Idee, ihr das mal zu empfehlen! Danke!

Also dann wünsche ich euch ein schönes Wochenende und melde mich nächste Woche mit neuen Infos (und bestimmt neuen Fragen, Fragen, Fragen )
mo

12. November 2011 10:58 # 7
Registriert seit: 05.02.2006
Beiträge: 59

Hallo..

weil es hier auch kurz um Pradaxa ging... habe gerade folgendes gelesen:

http://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/0,1518,797367,00.html

Ich hoffe der LInk funktioniert!?

Grüßle
12. November 2011 14:48 # 8
Registriert seit: 15.03.2002
Beiträge: 128

Sorry, dass ich jetzt nochmals "am Thema vorbeischreibe". Ich ärgere mich einfach gerade über unsere Medien. Mir geht es nicht für oder gegen Pradaxa. Wichtig ist meiner Ansicht nach einfach eine sehr gute Sekundärprophylaxe. Und das von einem Kardiologen oder Internisten. Das ist ihr Gebiet. Ich habe die komplette Berichterstattung verfolgt. Fakt ist: Bei uns war ein Vertreter von Böhringer Ingelsheimer in der ersten oder zweiten Septemberwoche. Es waren alle Internisten und Kardiologen anwesend, und es mussten auch alle Mitarbeiter der Stroke Unit anwesend sein. Als Ausschlusskriterien, schon damals (!), wurden Nierenerkrankungen und bestimmte Formen von Neurodermitis genannt, plus manche Medikamente. Ich habe mir nicht alles gemerkt, bin ja keine Ärztin. Wichtig für mich war nur die Halbwertszeit des Medikamentes und wie hoch das Blutungsrisiko ist, wenn es zu einer Lysetherapie eingesetzt wird. Ich kann ihnen aus meiner Erfahrung mit ihnen nicht vorwerfen, dass sie schlecht aufklären, wenn "sogar eine Ergotherapeutin" ganz klar mitbekommen hat, wo die Risikopatienten zu finden sind. Klar es geht um Millionenbeträge. Aber diese Berichterstattung finde ich persönlich schon etwas fies, und ich gehöre zu denen, die der Pharmaindusrie sehr skeptisch gegenüber steht. Heute haben manche Sachen krankheitswert, die noch vor 10 Jahren als gesund bewertet wurden. Und viele der älteren Ärzte in dem Krankenhaus, in dem ich arbeite, geben ganz klar zu, dass sie manche Medikamente nur geben, weil es durch exteren Qualitätssicherungen gefordert wird, und nicht (!) weil sie dahinter stehen.
Das war auch keine Angriff auf den Artikel zuvor, ich bin zur Zeit nur etwas genervt. Wohne ich BW, und ärgere mich auch über die ganze Stimmungsmache Pro/Contra S21. Ich bin gerade einfach an dem Punkt, dass ich mich von Medien stark verschaukelt vorkomme, und kaum mehr eine Chance habe, mir selbst ein objektives Bild zu machen.

13. November 2011 12:56 # 9
Registriert seit: 09.08.2010
Beiträge: 47

danke für eure Beiträge (auch wenn es nicht zum Ursprungsthema passt, ist es ja - auch bei dieser patientin - ein wichtiges thema!). Ich tue mich generell sehr schwer, Medis zu "empfehlen" und ich glaube das ist auch gut so. Mir fehlt da definitiv das Fachwissen und somit kann ich nur Infos à la "Ich habe gutes davon gehört, aber informieren sie sich bitte genauer bei ihrem Arzt!" weitergeben.
So würde ich jetzt auch in diesem Fall vorgehen. Ich finde es wichtig, dass die Patienten über eventuelle Alternativen Bescheid wissen, aber die ausführliche Aufklärung und letztendlich die Entscheidung welches Medikament mit dem geringsten Risiko (denn risikofrei ist kein Medikament!) gegeben werden kann liegt beim Arzt!

Somit mein "Wort zum Sonntag": Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie ihren Arzt oder Apotheker! Nicht ihren Therapeuten und schon gar nicht die Medien

Schönen Sonntag!
mo

13. November 2011 13:42 # 10
Registriert seit: 05.02.2006
Beiträge: 59

Guter Abschlusssatz MoSa

Ich hatte den Link nur reingesetzt, weil ich zufällig zeitgleich darüber gelesen habe .. nicht, um jemand anzugreifen oder ähnliches. Die Medien können einen echt verrückt machen, so dass man später gar nicht mehr weiß, was man glauben soll. Ich seh das immer ziemlich kritisch, wenn ein Vertreter einer Firma IHR Produkt vorstellt... und dies auch noch sehr überzeugend. Wenn ich etwas verkaufen möchte, erzähl ich auch nicht das Kleingedruckte zuerst.. das sind meine Sorgen zu diesem Thema. Aber wie schon geschrieben wurde, auch Ärtze sind gefangen in diesen "Machenschaften" und können nicht immer selbst auf langjährige Erfahrungen mit bestimmten Medis zurückgreifen... ich hoffe einfach nur, dass verantwortungsbewusst mit solchen Medikamenten umgegangen wird und nicht, weil es mehr Geld bringt oder, oder oder.

Sorry, dass es "am Thema" vorbei geht... wie gesagt, dass sind ganz alleine MEINE Bedenken und Sorgen. Es ging mir nicht für oder gegen eine Meinung von jemand Anderen.

Schönen Sonntag und eine gute Woche wünscht, froggy
24. November 2011 18:14 # 11
Registriert seit: 09.08.2010
Beiträge: 47

So ihr Lieben,
nach 4 weiteren Einheiten wollte ich euch mal ein kurzes Update geben:
Dank eurer Tipps bin ich mit ihr erstmal die Handlung "Tablett tragen" an sich ganz detailliert durchgegangen (mit welcher Hand, in welcher Höhe, in welcher Position sind die Finger, wie werden Sch****ungen ausgeglichen...). Dann haben wir überlegt welches Ziel realistischer ist: Mit links das Tablett tragen oder mit links die Gläser vom Tablett abräumen und servieren und haben uns für ersteres entschieden.
Sie konnte sogar ein Tablett von der Arbeit mitbringen, das haben wir dann mit Antirutschfolie und Sandsäckchen "präpariert" und seitdem steigern wir uns Stunde für Stunde. Zuerst mal nur halten, dann in Zeitlupe laufen, mittlerweile sind wir bei mittlerer Geschwindigkeit, wobei die Finger nur noch selten in Flexion ziehen (ja komischerweise geht die Spastik während des Haltens eher in Flexion als in Extension??).

Als Hausaufgabe gab es Übungen vor allem zur selektiven Fingerbewegung weil das vor allem für das Ausbalancieren beim Tragen wichtig ist und Kraftübungen (Gummibänder mit einzelnen Finger auseinanderziehen etc.).
Ich denke wir sind auf einem guten Weg aber dass das Ziel bis Dezember "salonfähig" zu sein nicht erreichbar ist, musste ich ihr nochmal klar machen.
Als alternativer Bereich zum Service bleibt nur die Küche und das stellt auch seeehr hohe Ansprüche. Also hoffen wir dass der Chef die Entwicklung sieht und anerkennt und ihr eine Chance gibt.

Soweit Infos von mir, freue mich weiterhin über Kommentare und Anregungen!
grüßle
mo

24. November 2011 20:18 # 12
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Hallo Mosa,

vielen Dank für deine Rückmeldung! Ich finde es immer super, wenn man was geantwortet hat und dann auch erfährt wie es weitergegangen ist.
Das hört sich doch schonmal gut an. Ich finde übrigens du machst das klasse. Du machst dir viele Gedanken mit deiner Patientin und eine gute Umsetzung.
Ich wünche euch weiterhin viel Erfolg und dass die Fortschritte gut weitergehen.

LG
Christina


28. November 2011 22:05 # 13
Registriert seit: 17.06.2007
Beiträge: 67

Geändert am 28.11.2011 22:20:00
Hallo Mosa,
vielen Dank für Deine Rückmeldung. Schön, dass dir die Tipps aus dem Forum so geholfen haben, dass Du sie nun ganz alltagsorientiert und ergotherapeutisch in der Therapie umzusetzen konntest.
Ich drücke euch die Daumen für die nächste Zeit und finde, dass ihr auf dem richtigen Weg seid!
Liebe Grüße
kiwi

Ach ja: -Küche- hm, tatsächlich nicht die beste Alternative...höchstens vielleicht auf dem "Gardemanger" (das ist die Kalte Küche, meist mit Frühstücksservice) oder Patisserie- das wären sicher die beiden noch am "ungefährlichsten" Posten (falls die Küche überhaupt so groß ist, dass es verschiedene Bereiche gibt). Viel Glück auf jeden Fall!
29. November 2011 12:09 # 14
Registriert seit: 09.08.2010
Beiträge: 47

Danke für eure Kommentare Christina und Kiwi!
Ich finde es immer wieder schön und beruhigend, dass einem hier im Forum so professionell geholfen wird
Wegen den Bereichen in der Küche werde ich mal nachfragen, aber das Hotel ist relativ klein, also schwindet die Hoffnung in der Hinsicht

grüßle
mo

21. Mai 2013 21:05 # 15
Registriert seit: 21.05.2013
Beiträge: 1

Ich heiße Arno Gabriel, werde im Juli 45 Jahre jung. Bei mir ist Moyamoya seit September 2004 bekannt - also schon ne recht lange Zeit.

Nach anfänglicher Einnahme von Iscover 75 bin ich im Januar 2005 auf Marcumar umgestiegen. Seit der Einnahme von Marcumar habe ich max. 2 kleinere TIAs im Jahr.

Wobei es in den letzten Jahren 2 Mal zu nächtlichen Stürzen auf dem Weg zur Tiolette gekommen ist. Einmal habe ich mair dabei 5 Rippen, 2 davon doppelt, gebrochen und ein Jahr später ebenfalls nachts auf dem Weg zur Tiolette das re Kahnbein (Handwurzelknochen).

Nach Bekanntwerden der Moyamoya-Erkrankung wurde ich innerhalb von 1 Jahr frühverrentet, muß nur alle 2 Jahre bei der Rentenversicherung nen aktuellen Bericht über meine Erkrankungen, denn ich leide noch an schwerer Psoriasis-Arthrits, hab seit meinem 40.- Lebensjahr 2 künstliche Kniegelenke, leide unter anderem noch an diversen Nahrungsmitte- Kontakt- und asthmatischen Allergien,. vorlegen.

Für mich war die schnelle Frühverrentung ein Segen. Habe seitdem angefangen, mein Leben RADIKAL umzukrämpeln. mit dem stundenlangen Mountainbikefahren bei einem Puls von bis zu 200 Schlägen die Minute habe ich sofort nach Bekanntwerden der Erkrankung aufgehört.

'Wichtig für den betroffenen Patienten ist es, JEGLICHEM Stress und JEGLICHER Aufregung aus dem Weg zu gehen. Eine regelmäßige LEICHTE sportliche Betätigung der betroffenen Person möglichst mit einem Partner, der über Moyamoya aufgeklärt ist, ist sehr forderlich. Am besten, man kauft sich ein Laufband, Fahrradtrainer oder Crosstrainer für zuhause und kann sich dann sein Sportpensum selbst einstellen.

Ich hoffe, hiermit geholfen zu haben. Sollten Sie noch Fragen haben, stellen Sie sie mir, ich stehe gerne zur Verfügung. Wer mit mir telefonieren möchte, frage bitte nach meiner Telefonnummer - Danke

Alles Gute für die betroffene Person wünscht

Arno Gabriel
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