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Wieviele SPBehandlungen sind bei einer 35 Std. Woche realistisch?

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17. Dezember 2011 23:08 # 1
Registriert seit: 01.10.2011
Beiträge: 64

Hallo,
ich wollte euch mal nach eurer Meinung fragen, wieviele reine SPBehalungen kann man realistisch in einer 35 Std. Woche leisten oder evtl. anders gefragt, wieviel Zeit muss man für Terminplanung, Doku usw. einplanen?
18. Dezember 2011 08:28 # 2
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Moin,

bist Du AG oder AN ?

Die Frage kann nur ein "Insider" beantworten...
Wieviel und welche Nebentätigkeiten sind denn in genau in dieser Praxis notwendig?
Terminplanung (oder gibt es eine Rezeptionskraft), Berichteschreiben (werden lange oder extra-kurze Berichte
geschrieben), Reinigen/Desinfizieren von Therapiemöbeln/materialien am Ende des Tages (oder macht das
eine Reinigungskraft), Vor- und Nachbereiten von TEs (wird viel Handwerk angeboten, welches Klientel ??),
sind häufig Telefonate mit Angehörigen/Erziehern/Lehrern/Ärzten zu führen ?, werden Auszubildende angeleitet ?, gibt es interdisziplinäre Teamsitzungen / interne Fobi-Zeiten ?? Werden Hausbesuche durchgeführt - die Fahrzeit muß einkalkuliert werden !

In meiner ambulanten Zeit hatte ich mehr als 90 % meiner Wochenarbeitszeit am Patienten verbracht.
In einer 40-Stunden-Woche hatte ich ca. 30 min am Tag mit Nebentätigkeiten zu tun,
die vorzugsweise in den üblichen Patientenausfällen erledigt wurden.
Wir hatten Rezeptionskräfte, Reinigungskräfte, schrieben Sehr-Kurzberichte, telefonierten wenig,
boten wenig Handwerk an, hatten aber Auszubildende mit festen Gesprächszeiten in der Woche
und fuhren Hausbesuche.

Vielleicht hilft Dir das ein wenig. LG, chipchap

19. Dezember 2011 08:30 # 3
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Hallo,
bei 35 Stunden kannst Du bis zu 46 Einheiten leisten ohne Vor- und Nachbereitungszeiten, Terminplanung usw..
Das findet, leider, normalerweise in vielen Praxen in den Ausfallzeiten (häufig 10 - 20%) statt. Oder vor und nach der Arbeitszeit. Berichte etc. ebenso.
Das ist nicht schön, aber Realität.
Ich komme bei 32,5 Stunden auf 31 - 38 Einheiten, Schwerpunkt SPB, aber auch HB, PFB.

Schönen Tag noch


19. Dezember 2011 10:29 # 4
Registriert seit: 19.07.2008
Beiträge: 840

Hi,

ich machen nur SPB Behandlungen im HB / Heim und benötige je nach Fahrzeit für 35 BE ca. 35- 38 h.
In der Praxis sollten bei 35 Stunden ca. 40 BE möglich sein.

Matti

19. Dezember 2011 11:40 # 5
Registriert seit: 08.11.2011
Beiträge: 18

Geändert am 19.12.2011 11:55:00
Zitat:

Hi,

ich machen nur SPB Behandlungen im HB / Heim und benötige je nach Fahrzeit für 35 BE ca. 35- 38 h.
In der Praxis sollten bei 35 Stunden ca. 40 BE möglich sein.

Matti


Hi Kollegen/innen,
wie macht ihr das bitte?
35 Arbeitstunden und dann 40 Behandlungen, denn bei SPB sind ja inkl. Vor- u. Nachbereitung sowie Doku und Bericht je 60 Minuten vorgesehen, oft kommen ja noch Telefonate mit Erziehern, Lehrern, Sanitätshäusern oder auch Angehörigen dazu, zusätzlich auf dem ländlichen Raum oft Fahrtzeiten von 10-15 Minuten (einfach), dann sollte es ja auch noch eine Teamzeit geben. Als freier Mitarbeiter kann ich meine Berichte dann ja auch zu Hause schreiben, als Angestellte bin ich nicht bereit dies in meiner unbezahlten Freizeit zu tun. Hier reicht schon der Aufwand den ich für Recherchen, fachlichen Austausch, Fobis und Erlesen von Fachliteratur aufwende.
Und mich immer auf Ausfallzeiten verlassen, kann ich mich in den "normalen" Zeiten eindeutig nicht, denn hier kommen oft dann einfach neue Patienten als Aufnahme rein, oder es müssen Gespräche mit den Praktikanten geführt werden, oder unbedingt Fotokopien gemacht werden, Konzepte vorbereitet und und und.
Gerne wird vergessen, dass Fahrzeiten bei den HB Arbeitszeiten sind, wenn ich also 1 HB mit 45 Minuten Behandlung + ca. 5 Minuten Doku + 1 Bericht pro Rezept (Zeitaufwand ist ja sehr unterschiedlich) ca. 30 Minuten + je 15 Hin- + 15 Minuten Rückweg habe sind dies definitiv mehr als 90 Minuten Arbeitszeit.
Selbst wenn der Hausbesuch nur ges. 10 Minuten Fahrtstrecke sind bin ich bei über einer Stunde.
Ich finde hier muss gerade bei Berufsanfängern der Druck eher raus, die sind sonst am Abend völlig durch den Wind.

19. Dezember 2011 12:04 # 6
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Zitat:

[zitat]
Hi,

ich machen nur SPB Behandlungen im HB / Heim und benötige je nach Fahrzeit für 35 BE ca. 35- 38 h.
In der Praxis sollten bei 35 Stunden ca. 40 BE möglich sein.

Matti




Zitat:
Hi Kollegen/innen,
wie macht ihr das bitte?
30 Arbeitstunden und dann 40 Behandlungen, denn bei SPB sind ja inkl. Vor- u. Nachbereitung sowie Doku und Bericht je 60 Minuten vorgesehen, oft kommen ja noch Telefonate mit Erziehern, Lehrern, Sanitätshäusern oder auch Angehörigen dazu, zusätzlich auf dem ländlichen Raum oft Fahrtzeiten von 10-15 Minuten (einfach), dann sollte es ja auch noch eine Teamzeit geben. Als freier Mitarbeiter kann ich meine Berichte dann ja auch zu Hause schreiben, als Angestellte bin ich nicht bereit dies in meiner unbezahlten Freizeit zu tun. Hier reicht schon der Aufwand den ich für Recherchen, fachlichen Austausch, Fobis und Erlesen von Fachliteratur aufwende.
Und mich immer auf Ausfallzeiten verlassen, kann ich mich in den "normalen" Zeiten eindeutig nicht, denn hier kommen oft dann einfach neue Patienten als Aufnahme rein, oder es müssen Gespräche mit den Praktikanten geführt werden, oder unbedingt Fotokopien gemacht werden, Konzepte vorbereitet und und und.
Gerne wird vergessen, dass Fahrzeiten bei den HB Arbeitszeiten sind, wenn ich also 1 HB mit 45 Minuten Behandlung + ca. 5 Minuten Doku + 1 Bericht pro Rezept (Zeitaufwand ist ja sehr unterschiedlich) ca. 30 Minuten + je 15 Hin- + 15 Minuten Rückweg habe sind dies definitiv mehr als 90 Minuten Arbeitszeit.
Selbst wenn der Hausbesuch nur ges. 10 Minuten Fahrtstrecke sind bin ich bei über einer Stunde.
Ich finde hier muss gerade bei Berufsanfängern der Druck eher raus, die sind sonst am Abend völlig durch den Wind.



Hallo WW,

was Matti63 da aufführt ist realistisch.

Allerdings v.a. für jemanden, der selbstständig arbeitet.

Bei Angestellten muß man weniger Leistung veranschlagen. Ist einfach so.

Zudem kann man diese Leistungsnorm nur auf 10 Monate berechnen, denn 2 Monate im Jahr gibt es rein rechnerisch Ausfälle. Die Praxiskosten laufen aber 12 Monate...

Deshalb sollten PI und Angestellte gemeinsam gut überlegen, welche Arbeiten und welche Fachbereiche sich rentieren und welche nicht. Und dann überlegen, welche ausgeführt/angeboten werden und welche nicht.

Dazu sollten beide Seiten die Verträge mit den Kassen und die aktuellen Heilmittelrichtlinien kennen und richtig interpretieren.

Manches klärt sich dann schon von alleine.

Sehr wichtig ist eine realistische Berechnung der Wirtschaftlichkeit. D.h. was kann konkret unter welchen Bedingungen geschafft werden dem gegenüber stellen, was geschafft werden muß und was geschafft werden sollte.

"wird", "muß", "sollte".

Zusätzlich dann noch ein "worst-case"-Szenario durchlaufen lassen, für den Fall aller Fälle.

Grundsätzlich gilt die Regel: je mehr Arbeitszeit der PI bezahlt, die nicht für Umsatz genutzt wird, desto geringer wird der Stundenlohn ausfallen.
Je lukrativer die Behandlungen (klientelabhängig), desto höher der Umsatz, desto höher der Stundenlohn.



Grüße von



Oetken1
19. Dezember 2011 12:09 # 7
Registriert seit: 19.07.2008
Beiträge: 840

Hi,

bei mir als FM und seit 17 Jahren in der Branche hat sich das so gezeigt bzw. kommt das mit der Zeit im HB ca. so aus Wobei ich schreiben muss, dass ich auch 2 x die Woche ein Heim anfahre und dort 5 - 6 Patienten habe- so entfällt natürlich die Anfahrzeit für die restlichen Patienten.

Aber sicher gebe ich dir Recht, dass es einem Berufsanfänger schon Druck macht und ich kann mich erinneren, dass ich bei meinen ehemaligen AG stets eine Einarbeitungszeit bekommen habe!
Aber schon in den 90er wurden bei einer 38,5h Woche 42- 45 Behandlungen gefordert- sicher kommst du da ins schwitzen!
Aber das liegt eher an den PI - besser gesagt - um wirtschaftlich arbeiten zu können, muß schon die Anzahl erbracht werden. Leider geben die Krankenkassen nicht mehr her

LG Matti

19. Dezember 2011 14:48 # 8
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallo alle,
also nach meiner Erfahrung sind die hier genannten Zahlen realistisch und schaffbar. Sowas musste ich als angestellte Ergo auch leisten können und das geht auch. Klar muss man stark in Selbstorganisation sein und sich gut strukturieren können....wer das drauf hat, ist im Vorteil. Der Tag ist ausgefüllt und man kommt nicht auf dumme Gedanken. Ich mag lieber sowas, als Tage wo es durch Ausfälle zu ruhig ist....auch heute noch als PI.
Gruß

"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
20. Dezember 2011 21:36 # 9
Registriert seit: 01.10.2011
Beiträge: 64

Hallo,
vielen Dank für eure Antworten, ich bin angestellt und habe neben den Behandlungszeiten noch einige andere Aufgaben zu erledigen, da mein Vertrag evtl. geändert werden soll, wollte ich einfach mal wissen, ob meine Berechnungen realistisch sind und ich denke das ich gar nicht so falsch liege. Ich haben mir einfach mal aufgeschrieben, was noch so alles nebenher gemacht werden muss und gucke einfach mal was bei uns noch zu ändern ist.

Ich wünsche schon mal allen ein frohes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch

21. Dezember 2011 08:06 # 10
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 935

Bei uns sind bei sensomot.-perz. 50 Minuten im Plan eingetragen, d.h. bei 35 h käme ich auf 42 dieser Behandlungen (ohne HBs), wobei wir jemanden an der Anmeldung haben (mache also keine Terminplanung, keine Unterschriften, keine Abrechnung etc.) und auch eine Reinungskraft.

Bei Hausbesuchen kommt natürlich Extrazeit hinzu, ebenso bei längeren Berichten oder anderen wichtigen Sachen außer der Reihe.
Auch Teamzeiten gehen extra und sind Arbeitszeit.

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