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Diskussionsforum

Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Seniorenheim

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26. Juni 2012 19:39 # 1
Registriert seit: 27.10.2002
Beiträge: 123

Wer hat Erfahrungen mit der Zusammenarbeit von ambulanten Therapeuten, die in Heimen Hausbesuche machen (Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden,...) und im Heim angestellten Ergotherapeuten und kann davon berichten?
Eine Zusammenarbeit hat viele Vorteile, kostet aber oft Zeit, die man nicht hat bzw. die nicht bezahlt wird. Meine Erfahrung von verschiedenen Stellen zeigt, dass schon die Kontaktaufnahme der verschiedenen Therapeuten einige Hindernisse aufweist: unterschiedliche Arbeitszeiten, Teilzeit, viele verschiedene Praxen, eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit der Bewohner,... . Ist es möglich, eine zufriedenstellende und erfolgversprechende Zusammenarbeit zu erreichen???

26. Juni 2012 21:59 # 2
Registriert seit: 17.07.2005
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 455

hey,

zufriedenstellend und erfolgsversprechend mal dahin gestellt,
jedoch arbeiten wir mit einem Altenheim zusammen bei dem das DAN Programm genutzt wird.
Wir haben einen Schlüssel und tragen (kostenlos) unsere Therapieeinheiten ein.
Es besteht die Möglichkeit die Arbeit der Pflege und des sozialen Dienstes nachzulesen,
somit versuchen wir das "Qualitätsmanagement" aufrecht zu erhalten.

Bedeutet für uns mehr Arbeit, dennoch ein gutes Gefühl!

http://www.therapiehundeteam-leumer.de
26. Juni 2012 22:47 # 3
Registriert seit: 27.10.2002
Beiträge: 123

Hört sich gut an! Das Programm kenne ich nicht, wir arbeiten mit einem anderen. Aber ich nehme an, es setzt voraus, dass im Heim ein freier PC-Arbeitsplatz ist, der dafür zur Verfügung steht. Wieviel Zeit rechnet man denn etwa für ein Rezept? Lohnt sich der Aufwand auch für Bewohner, die nur 1-2 Rezepte bekommen?

27. Juni 2012 11:19 # 4
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallöchen,
ich kann euch folgendes berichten: diese interdisziplinäre ZA ist gut möglich, wenn es alle Beteiligten wollen- und es ist eine Frage der Organisation. Ich behandle einen jungen Mann( 19J) der im Moment in einer Pflegeeinrichtung untergebracht ist, bis seine Eltern ein passendes Haus gefunden und umgebaut haben, um ihn wieder zu sicht zu holen. Er bekommt nach SHT alle Therapien: Ergo, Logo, Physio. Alles Leute von auswärts. Wir haben bisher mehrere Treffen mit PDL und Therapeuten gehabt, um gemeinsam wichtige Dinge abzusprechen, wie Hilfsmitteleinsatz, Esssituation, Pflegesituation, Therapiefortschritte u.ä. die Eltern sind grundsätzlich auch dabei. Es ist mühevoll, alle an einen Tisch zu holen und sich da zu positionieren, aber der Jung profitiert davon, und das ist mir/ uns Therapeuten wichtig. Kommunikation findet meist schrftl über ein Heft statt, welches in seinem Zimmer in einer Schublade liegt. Im Moment hakt es an einem Lifter, den das Haus haben müsste....und es wird thematisiert, das find ich wichtig, vielleicht bewegt sich dann was.
Gruß Sabine


"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
27. Juni 2012 13:12 # 5
Registriert seit: 27.10.2002
Beiträge: 123

@biene37:
Wer lädt denn zu den Treffen ein? Die PDL, ein bestimmter Therapeut,...?
Die Idee mit dem Heft ist auch gut, wenn es denn nicht verloren geht... Ich habe auch schon gute Erfahrungen mit Kalendern im Bewohnerzimmer gemacht, in denen die Therapien eingetragen sind. So kann der im Haus angestellte Therapeut sehen, wann ein externer kommt und für ein kurzes Gespräch "abfangen". Und man kann die Therapien besser planen, so dass nicht alles auf einmal kommt, sondern ausgewogen über die Woche verteilt ist.

27. Juni 2012 14:57 # 6
Registriert seit: 08.05.2009
Beiträge: 305

Geändert am 27.06.2012 14:58:00
Hi,

die Idee mit dem Terminkalender im Zimmer finde ich sehr gut. Sonst sind die Treffen mit den anderen Therapeuten ja oft eher zufällig. In dem Kalender könnte man ja dann auch eintragen, dass man einen Austausch wünscht. Grundsätzlich halte ich engen Kontakt zum Pp und wenn möglich auch zu den Angehörigen. Ich bin an ihren Informationen interessiert und nutze sie wenn möglich für die Therapie. Feedback für Angehörige wird häufig zum Beratungsgespräch.

Grüße: Andrea

Ich liebe unseren Beruf!
27. Juni 2012 15:42 # 7
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hi,
das Treffen habe ich als Ergo angeregt, die Physios, mit denen ich schon Jahre enger zusammenarbeiten kann, waren auch gleich dafür und gemeinsam haben wir die anderen angesprochen, eine Gesprächsstrategie gemacht und die Tagesordnung festgelegt. Ich hab dann die erste Sitzung auch moderiert, um unser Anliegen deutlich rüber zu bringen. Das mit dem Heft klappt gut, es bleibt in dem Zimmer, für mich auch eine Doku und für andere "Umfeldbeteiligte" arbeite ich somit auch transparent.
Gruß Sabine

"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
27. Juni 2012 17:20 # 8
Registriert seit: 27.10.2002
Beiträge: 123

Aus welchem Umkreis kamen die Therapeuten? Wie viel Zeit rechnet man dafür? Und gibt es Möglichkeiten, diese Treffen vergütet zu bekommen? Ergos in der Einrichtung können das ja in die Arbeitszeit legen, aber alle anderen???

28. Juni 2012 10:13 # 9
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallo,
ich mein, wir würden alle bis 10km um die Einrichtung sein...es ist nicht einfach, eine Zeitstunde dafür freizumachen. Bezahlen- naja, einmal BeratgIntegr.Umfeld geht, mehr nicht. Den Rest mach ich für lau...und so viel ich weiß die anderen auch.
Gruß Sabine

"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
1. Juli 2012 09:00 # 10
Registriert seit: 27.10.2002
Beiträge: 123

@biene 37
Dann seid ihr sehr motivierte Therapeuten bzw. welche mit viel Zeit! Ich weiß nicht, wann man bei uns alle an einen Tisch bekommen könnte. Welche Tageszeit ist bei euch üblich?

1. Juli 2012 15:48 # 11
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallöchen,
meine Motivation war, dass der Junge (19J, verunfallt, SHT) in einer Einrichtung mit alten dementen Leuten sicher einen Platz finden kann, aber dass da Entwicklung noch nicht zu Ende ist und er auf keinen Fall ruhiggestellt werden soll. Die Physio und die Logo seht das auch so, ebenso die Eltern. Natürlich ist es anstrengend, sich da zu engagieren, aber es funktioniert- außer bei dem nicht vorhandenen Lifter.... er ist übrigens 1,98m groß und entsprechend schwer, da bin ich ein Zwerg gegen, und wieg auch vieeel weniger... Pflege ist so auch nicht wirklich gut zu bewerkstelligen, da er nicht duschen oder baden kann- das find ich nicht gut. Da reden wir mit Engelszungen und es bewegt sich nichts....habt ihr da nicht mal Argumente und Gesetzestexte für mich, die das Heim zu einem Lifter bewegen könnten?
Wir haben eine Liste gemacht und Tage/ Zeiten gesammelt, wo mal viele könnnen...dieser Besprechungstermin ist inzwischen flexibel, weil ich mal nicht kann oder wer anders auch nicht...
Gruß Sabine
P.S. Ich hab ein gutes Zeitmanagement, ich treibe Sport (Triathlon) und hab noch ein Pferd, wo ich regelmäßig hin muss (das aber nicht tägl.) ....einer meiner Leitsprüche ist: "Das ist eine Frage der Organisation"...

"Die Kunst ist, den Kindern alles, was sie tun oder lernen sollen, zum Spiel zu machen."
John Locke
2. Juli 2012 19:48 # 12
Registriert seit: 27.10.2002
Beiträge: 123

Eine Pflegeeinrichtung ohne Lifter kann ich mir gar nicht vorstellen. Ist es ein kleineres Haus?
Wir haben bei der Arbeit wenige Lifter und brauchen sie aber auch oft: bei sehr schweren oder bettlägerigen Bewohnern, die keine Kraft in den Beinen haben. Es ist für uns selbstverständlich, dass diese wenigstens hin und wieder geduscht oder gebadet werden.
Aber deshalb habe ich keine Quellen, die eine Anschaffung vorschreiben. Argumente gibt es aber viele: mit einem Lifter spart man manchmal eine zweite Pflegekraft für den Transfer (so geschickte Kolleginnen habe ich), es ist rückenschonender, erspart den Bewohnern viel Anstrengung und man kann noch einige damit in den Pflegerollstuhl mobilisieren, so dass sie wenigstens etwas am Alltagsprogramm des Hauses teilhaben können.
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