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Gerichtsurteil: Preise für die PKV

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16. November 2012 08:42 # 1
Registriert seit: 25.05.2008
Beiträge: 943

Geändert am 16.11.2012 09:29:00
Hallo Praxisinhaber,
habe ich heute im Netzt gefunden:
http://www.up-aktuell.de/news/2012/11/pkv-muss-privatpreise-nach-der-gebuth-zahlen-20110.html
Link
MfG
Igelchen

"Es weiß niemand besser, wo der Schuh drückt, als der, der ihn trägt."
dt. Sprichwort
16. November 2012 09:12 # 2
Registriert seit: 17.07.2005
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 455

danke für den Link!

http://www.therapiehundeteam-leumer.de
18. November 2012 00:24 # 3
Majakind
Majakind
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 33

DANKE für den link!

18. November 2012 08:04 # 4
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Hallo Igelchen,

herzlichen Dank für die Info.

Hier auch die Seite mit weiteren Infos und Musterbriefe.Link

Und hier auch noch Infos eines Physiotherapeuten, der Musterbriefe und Infos zur Verfügung stellt Link

Grüße von

Maria2

18. November 2012 23:29 # 5
Registriert seit: 05.10.2011
Bundesland: Hamburg
Beiträge: 720

"es gibt noch Gerechtigkeit"...

Danke für den Link!

Thera-Pi.org - Abrechnung muss nichts kosten!

11.5 - 13.5.2012 in Kassel, wir waren da!
20. November 2012 12:23 # 6
Registriert seit: 18.12.2002
Bundesland: Bayern
Beiträge: 348

danke für den link!
und nur für mich zum verständnis (stehe auf dem schlauch).... man darf den PKV-Patieten vom aktuuellen Vdek-satz das 2,3-oder das 1,8 faache in rechnung stellen? was ist üblich?

Liebe Grüße
20. November 2012 14:05 # 7
Registriert seit: 05.04.2005
Beiträge: 927

Geändert am 20.11.2012 14:23:00
Es gibt ja nun bereits mehrere, auch sehr viel ältere Urteile, die die angemessene Preisspanne auf den Bereich 1,8 bis 2,3 x VdEK festlegen. Man sollte sich dabei darüber im Klaren sein, dass es sich um Verfahren des PKV-Versicherten gegen die Erstattungspraxis seiner Versicherungsgesellschaft handelt. Streng genommen wird dort also nicht über die Angemessenheit des Preises entschieden, den die Ergotherapiepraxis verlangt. Sondern darüber, ob eine Versicherungsgesellschaft ihren Mitgliedern, ohne dass dies in den Vertragsbedingungen erkennbar wäre, die Kostenerstattung auf einen bestimmten Betrag kürzen darf.

Bedauerlicherweise scheinen ca. 45% der Praxen laut einer Umfrage des DVE nur die zehn Jahre alten BH-Sätze (und teilweise sogar noch weniger) zu berechnen - wohl um "Diskussionen" zu vermeiden. Ich bin mir aus Erfahrung sicher, dass es keine Diskussionen gibt, sofern die Preispolitik einer Praxis eine klare Kante zeigt. Statt mit Klienten über die Preisgestaltung zu diskutieren, unterstützen wir sie in der Argumentation ggü. ihrer Versicherung. Denn der Preis ist wie er ist - und wir sind nicht auf dem Basar.

Ganz wichtig ist aber auch, den eigenen Preis fortlaufend, d.h. jährlich, an den Verbraucherpreisindex VPI anzupassen!

VPI-Onlinerechner: Link

Zitat:
Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, das nicht irgendjemand ein wenig schlechter machen und somit billiger verkaufen könnte; und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren, werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.
Es ist unklug zu viel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter wenig zu bezahlen.
Wenn Sie zu viel bezahlen, verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Wer dagegen zu wenig bezahlt, verliert manchmal Alles, da der Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Wer das niedrigste Angebot annimmt, muss für das Risiko, das er eingeht, etwas dazurechnen.
Und wer das tut, hat auch genug Geld, um etwas Besseres zu erhalten.

John Huskin - schottischer Sozialökonom


Ich liebe Probleme. Sie sind das einzige, was man nicht ernst nehmen muss. (Oskar Wilde)
20. November 2012 17:41 # 8
Registriert seit: 10.01.2008
Beiträge: 167

Bei der Beitragsentwicklung der PKV bin ich mal gespannt wie hier in 3-4 Jahren argumentiert wird.

Ich könnte mir vorstellen dass dann selbst Beihilfesätze noch als akzeptabel bezeichnet werden.

Es kommen ja nachweislich immer mehr privat Versicherte in den sogenannten "Basistarifen" unter. Und das heisst minimale "Versorgung" bei immer noch recht knackigen Tarifen.
Ich würde mich mal drauf einstellen, dass es in den nächsten Jahren deutlich mehr Streitigkeiten mit den PKVen gibt.

Und ob es sich für eine Ergo-Praxis rechnet eine eigene Rechtsabteilung zu unterhalten die die Versicherten in ihrem "Kampf" unterstützt wage ich zu bezweifeln.

Denn letztendlich führen die Versicherten die Auseinandersetzung und nicht wir als Praxen, es wird also auch mehr Versicherte geben die den Streitigkeiten aus dem Weg gehen.
Und man bekommt eben nicht alle mit Qualität. Beispiele habe ich den letzten Jahren in meiner eigenen Praxis genug gehabt (wenn Papa z.b. entscheidet ob der Preis o.k. ist, aber Mama bei der Therapie mit Hänschen sitzt).

Nicht falsch verstehen, auch ich habe eine klare Preispolitik, aber ich treffe auch Einzelfallentscheidungen die davon abweichen.

Mich würde durchaus interessieren wie andere das handhaben.

Grüße Olaf
20. November 2012 20:30 # 9
Registriert seit: 18.12.2002
Bundesland: Bayern
Beiträge: 348

Zitat:

Es gibt ja nun bereits mehrere, auch sehr viel ältere Urteile, die die angemessene Preisspanne auf den Bereich 1,8 bis 2,3 x VdEK festlegen. Man sollte sich dabei darüber im Klaren sein, dass es sich um Verfahren des PKV-Versicherten gegen die Erstattungspraxis seiner Versicherungsgesellschaft handelt. Streng genommen wird dort also nicht über die Angemessenheit des Preises entschieden, den die Ergotherapiepraxis verlangt. Sondern darüber, ob eine Versicherungsgesellschaft ihren Mitgliedern, ohne dass dies in den Vertragsbedingungen erkennbar wäre, die Kostenerstattung auf einen bestimmten Betrag kürzen darf.

Bedauerlicherweise scheinen ca. 45% der Praxen laut einer Umfrage des DVE nur die zehn Jahre alten BH-Sätze (und teilweise sogar noch weniger) zu berechnen - wohl um "Diskussionen" zu vermeiden. Ich bin mir aus Erfahrung sicher, dass es keine Diskussionen gibt, sofern die Preispolitik einer Praxis eine klare Kante zeigt. Statt mit Klienten über die Preisgestaltung zu diskutieren, unterstützen wir sie in der Argumentation ggü. ihrer Versicherung. Denn der Preis ist wie er ist - und wir sind nicht auf dem Basar.


hallo gross,

da hast du natürlich recht, was den "basarpreis" angeht. allerdings tue ich mich schwer für die Privatpatienten auch noch argumentationen für ihre versicherung zu sammeln.
eine meiner patienten kam unlängst auf mich zu und meinte seine pkv zahlt nicht mehr den satz den wir verlangen sondern nur noch einen bestimmten prozentsatz, ob ich den meiner rechnung nicht angleichen könnte. ich hab erstmal geschluckt und dann abgelehnt und versucht zu erklären. sowas kommt leider immer wieder vor, daher scheue ich mich den satz der aktuellen vdek preis für sensomotorisch.perceptiv (35,00) € mal eben um das 2,3-fache (also 80,50 € zu erhöhen.
das zahlt keiner! die meisten pkv hier leben noch nach den alten beihilfesätzen von vor 10 jahren und argumentieren damit.

Liebe Grüße
21. November 2012 07:19 # 10
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Ja und genau dort beginnt die Zusammenarbeit. Ich frage dann immer, ob die Person schon Gehaltserhöhungen erhalten habe oder immer noch den Verdienst von 2004 habe. Die Antwort heißt immer nein und sie haben Recht.

Ich habe oben Internetseiten angegeben, wo Musterbriefe zu finden sind. Damit waren bisher alle zufrieden und ich habe dann nichts mehr gehört.

Aber ich habe noch noch nie den 2.3 fachen Satz verlangt und bei diesen Preisen fehlen mir Erfahrungswerte.

Wer verlangt den 2,3 fachen Satz?


Grüße von

Maria2

21. November 2012 09:42 # 11
Registriert seit: 05.04.2005
Beiträge: 927

Geändert am 21.11.2012 10:04:00
Richtig. Wir haben hier auch keine Rechtsabteilung sondern
a. diverse Mustertexte aus dem Netz (siehe Marias Links)
b. diverse Mustertexte aus unserer eigenen Sammlung
c. eine Stellungnahme, in der die "Kante" unserer Preispolitik aufgezeigt wird.
Da habe ich ehrlich gesagt keinen großen Aufwand.....neue Anschrift und Anrede, vll. noch ein, zwei Absätze individualisieren....fertig. Verglichen damit würde mich ein Absenken auf GKV-Ramsch-Niveau weit mehr schmerzen. Also biete ich die Dienstleistung gerne, denn ohne P-Umsätze kann eine moderne Praxis ganz einfach nicht existieren.

Solange die Vermieter meiner Mitarbeiterinnen bei einer caritativen Preisabsenkung nicht mitspielen, sehe ich dafür auch keinerlei Spielraum. Und wenn es in der Vergangenheit Diskussionen mit Patienten gab, dann war das mit dem "Leben und Leben lassen" für diese stets nachvollziehbar. Wenn ich mir mal angucke, wie hoch allein die Investitionen Praxisstruktur und Weiterbildungsprogramme sind, dann kann ich die so "erzeugte" Dienstleistung nicht verschleudern.

Wer sparen will, muss deshalb zur Bank gehen. Wer mit professioneller Begleitung sein Problem minimieren oder beseitigen möchte, dem wird das folglich auch etwas wert sein müssen.

Wer Wald-und-Wiesen-Ergo anbieten möchte, darf das natürlich zum Supersonderspartarif tun - aber die "Profis" sollen doch bitte auch beim Selbstverständnis professionell sein. Und dazu gehört als Unternehmer auch selbstbewusstes, unternehmerisches, u.a. eben betriebswirtschaftlich- und marketingorientiertes Denken und Handeln.

Vielleicht nochmal: die diversen Urteile richten sich gegen die willkürliche, intransparente und nicht marktgerechte Erstattungspraxis von PKVen. Sie haben nur am Rande etwas mit angemessenen, ortsüblichen preisen für Ergotherapie zu tun.

Unsere Preise liegen im Bereich 1,6 (also deutlich über BH-2001) und sind betriebswirtschaftlich kalkuliert (Teilkostenrechnung, Vollkostenrechnung, Kompromiss aus beiden). Wäre unsere Praxis "andernorts" - also müssten wir z.B. ein "Mietniveau Starnberger Seeblick" bedienen, dann würde die Rechnung natürlich auch anders ausfallen.

Einzige Ausnahme, die wir machen: ein schwerstbetroffener SHT-Patient in einer Pflegeeinrichtung, der aufgrund "seltsamer Finanzvorgänge" durch den Betreuer vollkommen mittellos geworden ist, den behandeln wir nach "Basistarif".

Ich liebe Probleme. Sie sind das einzige, was man nicht ernst nehmen muss. (Oskar Wilde)
21. November 2012 14:12 # 12
Registriert seit: 10.01.2008
Beiträge: 167

Zitat:

Also biete ich die Dienstleistung gerne, denn ohne P-Umsätze kann eine moderne Praxis ganz einfach nicht existieren.


Da muss ich widersprechen, bei mir gibt es aufgrund der Einkommens- und Versicherungsstruktur vor Ort wenig privat Versicherte. Ich könnte definitiv ohne privat Versicherte zurechtkommen. Meine Planung und Kalkulation lief und läuft übrigens ohne PKV.

Mit Starnberger Seeblick würde die Sache anders aussehen, aber sieht man doch dass die Ausgangslage völlig unterschiedlich sein kann.

Zitat:

Wer Wald-und-Wiesen-Ergo anbieten möchte, darf das natürlich zum Supersonderspartarif tun - aber die "Profis" sollen doch bitte auch beim Selbstverständnis professionell sein. Und dazu gehört als Unternehmer auch selbstbewusstes, unternehmerisches, u.a. eben betriebswirtschaftlich- und marketingorientiertes Denken und Handeln.


Einzige Ausnahme, die wir machen: ein schwerstbetroffener SHT-Patient in einer Pflegeeinrichtung, der aufgrund "seltsamer Finanzvorgänge" durch den Betreuer vollkommen mittellos geworden ist, den behandeln wir nach "Basistarif".


Und daran ist doch gut zu erkennen dass letztlich jeder seine eigenen Massstäbe hat, und v.a. gehe ich mal davon aus dass es in jeder Praxis auch diese Ausnahmefälle gibt. Da wird die klare Kante auch mal dran gegeben (schwierig kann es allerdings werden, wenn der nächste Patient bei der gleichen Kasse versichert ist und dann einen anderen Tarif bekommt).
Und der Sonderfall muss nicht was mit Wald und Wiese zu tun haben.

Meine Sätze liegen in der Regel beim 1,3-1,9 fachen, das hängt z.B. auch mit der wahrscheinlichen Therapiedauer zusammen.
Neurologische Langzeitpatienten haben einen anderen Satz als eine Behandlung mit Neurofeedback die auf 20-30 Sitzungen kalkuliert wird.

Ich bin auch für das klare Vertreten von Grundsätzen und Vorstellungen, aber mir sind die Ausgangslagen und Grundvorraussetzungen zu unterschiedlich um für alles EINE klare Zahl zu haben.

Danke für den Austausch und frohes Schaffen!

21. November 2012 14:33 # 13
Registriert seit: 05.04.2005
Beiträge: 927

Geändert am 21.11.2012 14:42:00
Ich verspüre keinerlei Bedürfnis danach, dass sich mal 2 Klienten über die variationsreiche Preisgestaltung austauschen und mich nach objektiven Gründen dafür fragen. Bei den anderen Punkten stimme ich Ihnen zu. Die Umstände einer Praxis sowie das jeweilige Produkt (z.B. NF) sind wesentlich für die Preisfindung. Sie haben ja gesehen, dass auch unsere Kalkulation deutlich unter der Faustregel der GebTh zu liegen kommt. Wir rechnen eben lieber genau, als Irgendwas mit irgendeiner Mondpauschale zu multiplizieren. Aber dafür eiern wir beim Vertragsabschluss auch nicht mehr rum.

ebenso frohes Schaffen.

Ich liebe Probleme. Sie sind das einzige, was man nicht ernst nehmen muss. (Oskar Wilde)
22. November 2012 09:55 # 14
Registriert seit: 10.01.2008
Beiträge: 167

Zitat:

Ich verspüre keinerlei Bedürfnis danach, dass sich mal 2 Klienten über die variationsreiche Preisgestaltung austauschen und mich nach objektiven Gründen dafür fragen.


Guten Morgen,

zugegebenerweise liest sich das mit den 2 Patienten wirklich schräg, ist mir in der Tat aber schon 2 mal passiert.

Was mir aber auffällt ist, dass sich keiner wirklich zu irgendwelchen Zahlen oder Praktiken äußern mag im Bezug auf PKV Abrechnungen.

Das von "Igelchen" aufgeführte Urteil ist doch letztlich nur eines von inzwischen so vielen, an der Grundthematik hat sich doch aber nichts geändert.

Auf der einen Seite haben wir die Rahmen(Knebel-)verträge mit den gesetzl. Kassen, auf der anderen Seite die freie
Gestaltung mit den PKVen.
Und mit der kann letztlich eben jeder verfahren wie er will. Einer findet das gut, einer schlecht, so what?

18. März 2014 15:37 # 15
Registriert seit: 17.07.2005
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 455

Hallo ihr Lieben...

wie hoch liegen eure Preise bzw. Sätze?
Macht ihr Unterschiede örtlich/ personenbezogen?
Unterschiede bzgl. eurer Qualifikationen?

vielen lieben Dank für Eure Antworten...

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