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alles unklar!

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26. November 2004 10:23 # 1
Registriert seit: 22.11.2003
Beiträge: 23

hallo kollegen,
großes thema ist doch die transparenz gegenüber ärzten im sinne der qualitätssicherung in der ergotherapie. doch schon ich als therapeut bin mir über gewisse sachen unschlüssig.
auf der seite unseres verbandes wird das berufsbild ergotherapeut so dargestellt, daß es in jedem falle in der behandlung darum geht, daß der patient besser im alltag zurecht kommt. auch in der fachzeitschrift erg&reha juni 2004 ist ausführlich beschrieben, daß die therapie genauestens auf die bedürfnisse des patienten ausgerichtet sein sollte und mit den entsprechenden alltagsorientierten praktiken ausgeführt werden sollte. also es geht nicht darum, daß ein kind eine bessere koordination hat sondern daß es lernt mit messer und gabel zu essen ( falls es relevant ist für den kleinen patienten).
wie kann es da sein, daß sich die ergotherapie im rehabereich immer mehr an die physiotherapie annähert? oder sehe ich das falsch?
ich denke, es ist gerade in der heutigen zeit sehr wichtig, uns von anderen therapeutischen berufsbildern abzugrenzen und sich darüber im klaren zu sein, warum ich was mit dem patienten tue. erst dann ist es möglich, eine therapie vor dem arzt zu rechtfertigen und sein vertrauen zu gewinnen.
leider ist es bis heute nicht gelungen, alle ärzte über unseren beruf aufzuklären, was ich sehr traurig finde. wäre dies nicht aufgabe des verbandes??
vielleicht sollte man weniger bemühungen daran setzen, unsere ausbildung immer mehr zu spezialisieren ( ausbildung an fachhochschulen) sondern sich lieber mehr für die anerkennung unseres berufes im eigentlichen sinne einsetzen.
was meint ihr?
viele grüße daniela

26. November 2004 17:01 # 2
Registriert seit: 21.08.2004
Beiträge: 21


Also grade um dieses thema hat ein dozent mit uns gredet er hat sich sehr in rasche geredet da er auch die Meinung vertritt . er hat uns erzählt das Ergotherapie mehr den bezug hat zum ADL . Das das unserem Beruf auszeichnet und genau wie du es beschrieben hast daniela das wir mehr in die Richtung der Phsios gehen.

Ganz ehrlich ich finde es bescheurt dem Beruf bzw die Ausbildung an einer fachhochschule zu gestalten. ich weiß bis heute nicht warum da sgemacht werden soll, könnt mir einer diese frage beanwtorten ?

Es gibt jetzt doch einen zweiten Verband , wie sieht es da aus ? vertriit der nicht die Ergos anders ? war bisher nicht auf deren HP

Ich muss noch sagen es gibt einige Ärzte die gut über Ergotherapie aufgeklärt sind und die sehr gut mit uns ergos zusammen arbeiten .Es gibt solche und solche


leibe grüße bördi
30. November 2004 21:52 # 3
Registriert seit: 10.04.2003
Beiträge: 169

hallo!
zum Thema fh ausbildung:
1. ist deutschland eines der letzten staaten überhaupt, der die hochschulausbildung anbietet!
2. es gilt sich zu proffesionalisieren, insbesondere gegenüber den Krankenkassen; therapien weren nur finanziert, wenn eine eindeutige beweis zur wirksamkeit einer therapiemethode durch die forschung existiert.
3. es gibt einfach zu viele "spezielle umschüler", die erst am ersten ausbildungstag von et hören! ist dies genügend motivation um einen anspruchsvollen und verantwortungsvollen beruf auszuüben oder "nur" hoffnung auf einen arbeitsplatz....? leider habe ich diese erfahrungen gemacht. grundsätzlich bin ich dafür, dass jeder seine chance erhält, doch nur, wenn er/sie diese zu nutzen weiß: kann das jeder der 3000 der neuen ergos pro jahr?

dann kann man auchg sinnvoll über parallelen zu pt diskutieren. ich habe nicht den eindruck, dass wir uns ihnen annähern.es gibt durchaus konzepte die dies widerlegen.

liebe grüße
1. Dezember 2004 07:38 # 4
Registriert seit: 22.11.2003
Beiträge: 23

hallo cönnchen,

was sind das für konzepte durch die wir uns von den physios unterscheiden?
habe bisher nur erfahrung in der pädiatrie.

dany
1. Dezember 2004 16:06 # 5
Registriert seit: 17.09.2003
Beiträge: 34

Hallo!
Also ich finde schon, dass sich unser Berufsbild gewaltig von dem des Physiotherapeuten unterscheidet. Wir arbeiten natürlich im Alltag des Patienten (also im individuellen Alltag) und wir sehen auch, was um unseren Klienten herum ist (Umweltbedingungen wie Angehörige, Beruf, Hobbys). Am Besten ist unser Berufsbild, denke ich, am CMOP zu erklären (kanadisches Modell der Betätigungs Performanz). Jeder Mensch ist anders und muss auch anders behandelt werden. Jeder hat andere Interessen und vor allem andere Ziele. Als Ergotherapeut kann ich wirklich an den wichtigen Betätigungen des Pat. arbeiten und muss mich nicht wie die Physiotherapeuten auf Funktionen und Strukturen beschränken. Das Ergotherapie in der Reha sich immer mehr der Physiotherapie angleicht ist meiner Meinung nach Quatsch.
Liebe grüße
1. Dezember 2004 17:23 # 6
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 109

Tach zusammen!
finde das ist ein interessantes und wichtiges Thema. Der Ergo kann keine ADL üben ohne die dafür notwendigen Funktionen am Patienten zu haben. Genausowenig hat der Patient etwas von gewonnenen Funktionen in irgendwelchen Strukturen, wenn er/das (Patient/Gehirn) nichts davon weiß. Die gewonnenen Funktion muß gelernt werden einzusetzen. Es sollte in einer Einheit auf Impairment-, Aktivitäts-, und Partizpationsebene gearbeitet werden. Wenn der Ergo gut ist, und weiß wie er bestimmte Strukturen aktiviert , soll er das tun. Ist eigentlich egal über welche Technik er dort hin kommt. Ob PNF oder Perfetti. Wenn er die für ADL notwendigen Strukturen nicht aktiviert bekommt, sollte er mit den Physio in Kontakt treten.
Auf der anderen seite sehe ich immer mehr Physios , die ADL mit ihren Patienten machen. Finde ich auch legitim. Sollte der Physio nicht in der Lage dazu sein, sollte er sich zwingend mit den Ergoin verbindung setzen. Ich sehe eher eine Annäherung der Arbeitweisen.
Habe heute von einer Kollegin gehört, eine ihrer Patientinen hätte sich Funktionell so gut entwickelt, das sie ADL vergessen hat. finde das ist eine Katastrophe.
Gruß Lutz
1. Dezember 2004 20:26 # 7
Registriert seit: 09.01.2004
Beiträge: 55

Hallo!
Bei all der Diskussion Physio/Ergo/Moto..., geht es da nicht eigentlich um Kompetenz?
Ich finde, viele Ergos halten sich auch für Götter, die alles können. Ich arbeitete in einer Rehaklinik für Kinder und Jugendliche und sehe leider Gottes immer wieder so beschissene Sachen, wie 16jährige mit einem ADHS, die seit - ungelogen- 10 Jahren in die Ergo gehen? Mit welchem Ziel???????
Ich erlebe, das Ergos einen Frostig Test für visuelle Wahrnehmung machen, um bei einem Kind die ADS-Diagnose zu bestätigen!
Es ist sicherlich wichtig, dass Ärzte und andere Berufsgruppen über das Berufsbild des Ergo aufgeklärt werden, aber es sollte auch endlich damit aufgehört werden, dass die Ergos Gott spielen und sich aus allen Bereichen immer wieder was Neues dazu holen.
Du hast noch einen ganz wichtigen Punkt angesprochen. Wichtig, gerade für unseren Beruf, ist immer wieder die Alltagsrelevanz eines Problems. Natürlich braucht ein Hemi-Patient Unterstützung im Alltag, aber benötigt ein Kind Ergo, nur weil es beim Malen die Zunge aus dem Mund hängen lässt? Ist es dann im Alltag massiv eingeschränkt?
Ich denke, wir sollten wieder mehr darauf achten, ob ein Patient im Alltag wirklich eingeschränkt ist und wie man ihm dann am besten helfen kann. Und das dann noch am besten berufsübergreifend oder auf neudeutsch: multiprofessionell!
Nina
1. Dezember 2004 21:27 # 8
Registriert seit: 17.09.2003
Beiträge: 34

kleiner Nachtrag zu meinem Beitrag von vorhin:
Natürlich brauchen wir das Wissen über Funktionen und Strukturen sonst könnten wir keine alltagsrelevante Therapie durchführen. Aber wir als Ergos sollten als Ziel die Betätigung sehen und nicht die alleinige Funktionsverbesserung.Beides ist sehr wichtig und sollte aufeinander aufbauen und gleichwertig sein. Interdisziplinär zu arbeiten wäre sehr wichtig und gut, ist aber leider nicht immer möglich, weil es immer noch einige Physios und Ergos gibt, die sich dagegen sträuben. Nochmal zum Stichpunkt von wegen Ergos und Götter: Ich hab auch schon die Erfahrung gemacht, dass sich Physios als das Non Plus Ultra sehen. Ich denke es gibt solche und solche. Zum Thema ist dieses Ziel überhaupt alltagsrelevant und braucht jemand Ergo: Oft zählt der Faktor Geld mehr als der Mensch. In der Reha kommt es oft vor, dass die Ergo einfach den lückenfüller spielen muss, um Pat. überhaupt in der Klinik halten zu können. Nicht wirklich die ideale Lösung!
1. Dezember 2004 22:27 # 9
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 109

Denke da spielt auch Kompetenzgerangel eine Rolle
Es spielt auch der Sinn eine Rolle, teilweise reichen für ambulante Patienten 1-2 Einheiten die Woche. Es könnte durchaus sinnvoll sein es in die Hand eines Ergos oder eines Physios zu legen, statt mal hier mal da. Ist für den Pat. oft auch angenehmer.
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