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Umschulung zum Ergotherapeuten - Ja oder Nein?

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28. Juni 2006 17:09 # 1
Registriert seit: 28.06.2006
Beiträge: 3

Erstmal ein Hallo, habe dieses Forum gerade gefunden und vielleicht kann mir jemand helfen..

Ich befinde mich gerade in einer Rehamaßnahme und man hat
mir vorgeschlagen aufgrund meiner Fähigkeiten und Interessen
vielleicht eine Umschulung zum Ergotherapeuten zu machen.
Das Berufsbild sagt mir zu und ich stelle es mir erfüllend vor,
Leuten auf diese Art helfen zu können.

Nun frage ich mich, ob es bezüglich der möglichen Stellen, die nach der Umschulung zu erwarten wären, sinnvoll ist eine solche Umschulung zu machen?

Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zum Reiseverkehrskaufmann, allerdings bin ich schon etwas länger wegen Krankheit aus dem Job raus..
Ein Wiedereinstieg in den alten Job wäre auch nur als
quasi ungelernte Kraft möglich. Somit fange ich egal
was ich tue irgendwie nochmal von vorne an (zumindest auf dem Papier).
Und im Touristikgewerbe gibt es auch nicht viele Stellen
Deshalb auch die Idee der Neuorientierung.

Vielleicht könnt ihr mir ja mal eure sachliche Meinung sagen,
ob ihr eine Umschulung zum Ergotherapeuten sinnvoll findet..
28. Juni 2006 17:26 # 2
Majati
Majati
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 621

Hallo!

Wenn du danach fragst, ob es bezüglich der Aussicht auf Anstellung sinnvoll ist- dann- ehrlich: NEIN.
Aber, in welchem Beruf gibt es das schon, dass die Stellen nur so zu haben sind?

Aus der anderen Sicht ( Warum dieser Job? ) gibt es eindeutig ein JA! Die Vielfältigkeit, Notwendigkeit, Daseinsberechtigung des Ergos bedarf keiner näheren Erklärung...

Außerdem finde ich persönlich den Weg der Umschulung angemessen, sinnvoll und bereichernd.
Auf Grund deiner persönlichen und beruflichen Vorerfahrungen ist das ein idealer Job!

Und last but not least: Männer gibt`s bei den Ergos noch viel zu wenig- also.......

28. Juni 2006 18:04 # 3
Registriert seit: 28.06.2006
Beiträge: 3

Danke für deine Unterstützung
Ich habe ein wenig bisher im Forum mitgelesen und ich lese viele Klagen über die miese Jobsituation
und daß man finanziell kaum davon Leben kann
daher frage ich mich, ob die Joblage schlechter ist als z.B. im kaufmännischen Bereich, der ja
für mich als Alternative in Frage kommt.. Hier gilt es für mich abzuwägen, was das sinnvollere
ist, denn ich bin schon einige Zeit aus dem Beruf raus und möchte ja nicht nach einer evtl.
Umschulung immer noch nicht arbeiten können, weil es an Stellen mangelt..
Ich bin mir total unsicher.

Daß du findest, das der Job aufgrund meiner Interessen, Erfahrungen etc. das Richtige sein kann,
bestätigt die Aussage meiner momentanen betreuenden Person in der Maßnahme..
Das freut mich ein Stück weit natürlich
Ich habe ehrlich gesagt ziemliche Prüfungsangst, habe damals mein Abitur nicht gemacht deswegen
(Habe mit Fachabitur abgebrochen).
Allerdings habe ich den Stress in meiner Ausbildungsprüfung ausgehalten - erfolgreich! Der war aber auch relativ gering!
Nur lese ich auch immer wieder, daß es bei der Ausbildung zum Ergotherapeuten ganz schön
zur Sache gehen soll - sehr viel zu lernen und absolut nicht leicht oder? Also weitaus schwerer als andere Berufe?
Allein das Wort "Examen" hört sich für mich an, als wäre der Schwierigkeitsgrad einem Universitätsbesuch
gleichzusetzen - puuuh.. da krieg ich echt ein wenig Bammel.

Ich bin eigentlich ein kreativer und recht intelligenter Mensch, der Umgang mit Menschen gelingt mir gut,
ich war ja lange Zeit eine "Verkaufsperle" im Kundenverkehr
Gerade meine kreative Ader würde der Beruf natürlich ansprechen und meine Freude am Helfen auch
Nur habe ich noch Bedenken - 3 Jahre nochmal zur Schule, eine sehr schwere Ausbildung, eine erneute Prüfung,
evtl. keine Jobs danach und gerade mal finanzielles Existenzminimum.. ?
28. Juni 2006 19:54 # 4
Registriert seit: 11.08.2005
Bundesland: Sachsen
Beiträge: 842

hi!

ich muss majati zustimmen - wo gibt es das schon, dass man sich vor jobangeboten nicht retten kann. das gibt's in keinem beruf.

und so ein examen is nüscht anderes wie ne prüfung ... hört sich nur geschwollener an.

lass dich mal nicht verrückt machen, wie schwer die ausbildung ist. das is ne subjektive einschätzung, dem einen fällt's schwerer, dem anderen leichter. die ausbildung ist zwar anspruchsvoll, aber ich hab sie nicht als so mega schwer empfunden, wie manche es beschreiben.

lg

28. Juni 2006 20:47 # 5
Registriert seit: 30.08.2004
Beiträge: 382

Hallo Kobal,

"Nur habe ich noch Bedenken - 3 Jahre nochmal zur Schule, eine sehr schwere Ausbildung, eine erneute Prüfung,
evtl. keine Jobs danach und gerade mal finanzielles Existenzminimum.. ?"

Das ist deine Aussage. Viele (Um-) Schüler hier im Forum haben diesen Schritt gewählt, weil sie speziell mit einem bestimmten Klientel arbeiten möchten. Viele von denen waren über 40 Jahre alt als sie anfingen und noch keiner hat geschrieben, dass es ihm leid tut.
Ich schließe mich meinen Vorschreibern in allen Punkten an und füge hinzu das ich auch Umschüler bin, und keine Angst vor dem Arbeitsmarkt habe.
Irgendwann setzt sich Qualität durch.
Gruß und viel Glück wünscht
A.

29. Juni 2006 21:48 # 6
Registriert seit: 22.12.2005
Beiträge: 47

Wünsche einen schönen Abend allen hier. Wollte hier nur auch mal meinen Senf dazu geben. Weiß ja nicht, in welchem Bundesland du wohnst, denn ich habe festgestellt das es hier Prüfungsmäßig Unterschiede gibt. Aber ganz ehrlich: Staatsexamen hört sich furchtbar an und der Streß wenn man mittendrin ist, ist auch ehrlich gesagt heftig, aber im Nachhinein ist es noch gar nichts dagegen was du danach noch alles lernen mußt/kannst/darfst. Aber das ist ja gerade das Schöne an diesem Beruf, man lernt hier nie aus, es gibt jeden Tag Neuerungen und "Aha"-Effekte. Zumindest geht es mir oft so. Klar Stellenangebote gibt es nicht im Überfluß, aber wie meine Vorredner schon erwähnt haben: wo ist es nicht so????

Ich wünsch dir erstmal alles Gute und hoffe das du eine gute Entscheidung für dich finden wirst. Falls wieder Fragen auftauchen gibt es hier zum Glück genug die gerne antworten.

Liebe Grüße Bixla
30. Juni 2006 20:59 # 7
Registriert seit: 10.03.2003
Beiträge: 71

Hallo !

Ich kann Dir nur abraten von der Umschulung. Denn Job mäßig sieht es total mies aus. Gut als Mann hast Du vielleicht bessere Chancen aber bei der neuen Gesundheitsreform und Ärzten die weniger Rezepte verschreiben weil sie sonst ihr Budget überschreiten sehe ich keine guten Chancen.

Wie wäre es denn mit Heilerziehungspfleger ? Klar auch da werden viele ausgebildet doch die Ausbildung ist im Vergleich zum Ergotherapeuten einfacher und in der Arbeit bei Menschen mit Behinderung werden Männer teilweise lieber eingestellt als Frauen.

Liebe Grüße von Möhre

2. Juli 2006 00:01 # 8
Registriert seit: 10.10.2003
Beiträge: 8

Hallo!

Stecke gerade mitten im Examen und irgendwie scheint's momentan auch echt machbar zu sein. Mache die Ausbildung auch als Umschulung und war, um ehrlich zu sein, sehr erschrocken über das Ausmaß des Lernstoffs. Hätte nicht gedacht, dass mich so viel Medizin und so viel Auswendig-Gepauke erwartet und hätte - wenn die Ausbildung nicht schon so viel Geld verschlungen hätte - zwischendurch gerne alles hingeschmissen. Aber seit der Praktikumszeit bin ich echt überzeugt von meinem zukünftigen Job!Apropos Praktikum: kannst du nicht mal für ein paar Tage/Wochen in den Beruf hineinschnuppern? Das würde deine Entscheidung sicher erleichtern.
Außerdem kann ich mich den meisten meiner Vorgänger in punkto Jobsuche nur anschließen ... es ist durchaus möglich ne gute Stelle zu bekommen und als Mann dürftest du da sowieso weniger Probleme haben.
Denk auf jeden Fall auch an die Finanzierung der Ausbildung - so weit ich weiß, wird ne dreijährige Umschulung nicht mehr gezahlt, oder?

Für was auch immer du dich entscheidest, ich wünsch dir viel Glück!

Grüße, Mara

2. Juli 2006 08:46 # 9
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

hallo kobal,

also meine ehrliche meinung auf deine frage ist: NEIN!

an deiner stelle, würd ich- wenns für dich gesundheitlich machbar wäre- zu altenpfleger tendieren- denn DAS hat mit sicherheit zukunft und bietet ebenso kreative möglichkeiten!

bald wird jeder FÜNFTE! über 60 sein!!

gruß von refi

2. Juli 2006 16:54 # 10
Registriert seit: 28.06.2006
Beiträge: 3

Danke für die vielschichtigen und offenen Antworten..
Ich werde morgen mal die Eckdaten klären, wie es überhaupt mit einem Umschulungsplatz und
der nötigen Vollfinanzierung aussieht. Auch die Ideen in Richtung artverwandter Berufe nehme ich
mal mit auf und in die Gespräche mit hinein. Allerdings habe ich ein "Fäkalproblem", weswegen
ich vom Beruf des Altenpflegers Abstand genommen habe. Klingt jetzt vielleicht komisch, aber
ich bin da halt persönlich vorbelastet - ich will da jetzt nicht näher ins Detail gehen..
Ansonsten wäre der Beruf des Altenpflegers auch etwas gewesen, was ich mir durchaus als
erfüllend hätte vorstellen können, man sagte mir schon öfters, ich würde gut in ein solches
oder artverwandtes Berufsbild aufgrund meines Umgangs und meiner Persönlichkeit passen.

Eine deutliche Entscheidung für oder gegen diese Berufssparte und den Ergotherapeuten
konnte ich nun leider für mich nach den Statements hier im Beitrag noch nicht treffen..
Ich melde mich mal nach dem Termin morgen in der Maßnahme wieder und halte euch auf dem Laufenden
Für evtl. weitere Diskussionen/Statements wäre ich natürlich auch weiter dankbar..
2. Juli 2006 20:43 # 11
Registriert seit: 11.08.2005
Bundesland: Sachsen
Beiträge: 842

Zitat:
an deiner stelle, würd ich- wenns für dich gesundheitlich machbar wäre- zu altenpfleger tendieren- denn DAS hat mit sicherheit zukunft und bietet ebenso kreative möglichkeiten!



also, ich denke, man muss schon verdammt viel glück haben, als altenpfleger in eine einrichtung zu kommen, wo man zeit hat, kreativ zu sein uznd außer der pflege noch was anderes mit den bewohnern zu machen.

3. Juli 2006 15:01 # 12
snuggla
snuggla
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 82

Hallo!
Von mir leider auch ein klares NEIN.
Erstens wird es soweit ich weiß gar nicht mehr als Umschulung gefördert, zweitens sieht es auf dem jobmarkt (zumindest in nrw) besch...eiden aus. mache grade examen und schreibe bewerbungen. aus unserem kurs haben 3 von 25 leuten eine stelle.auch wenn männer gerne genommen werden, haben die aus unserem kurs noch keinen job.
Drittens: ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber es macht den eindruck, als könntest du sehr schlecht mit streß umgehen, da ist so ein praxisalltag mit hausbesuchen und einem patienten nach dem anderen ohne pause vielleicht ein bißchen viel.
ich persönlich finde das examen auch mega- anstrengend. abitur war ein klacks dagegen. aber das ist ja- wie bereits erwähnt wurde- subjektiv.

trotz allem will ich dir hier nicht den mut nehmen! ich finde heilerziehungspfleger eine super alternative. habe in meinen praktika viel mit ihnen gearbeitet. die arbeit ist ähnlich und auch sehr kreativ.

liebe grüße und viel erfolg bei deiner entscheidung

snuggla

3. Juli 2006 16:55 # 13
Registriert seit: 23.01.2003
Beiträge: 44

Geändert am 03.07.2006 16:57:00
Zitat:

Wie wäre es denn mit Heilerziehungspfleger ? Klar auch da werden viele ausgebildet doch die Ausbildung ist im Vergleich zum Ergotherapeuten einfacher und in der Arbeit bei Menschen mit Behinderung werden Männer teilweise lieber eingestellt als Frauen.


Wie bitte kommst du darauf, dass die Ausbildung zum HEP einfacher ist?Das stimmt meiner Meinung nach absolut nicht.

3. Juli 2006 20:06 # 14
Registriert seit: 28.11.2004
Beiträge: 103

Hallo!

Ich kann Dir nur dazu raten, Dich in einem anderen Berufsfeld umzugucken.

Der Beruf als Ergotherapeut ist zwar vielseitig, niemals langweilig und Du kannst in vielen Bereichen tätig werden. Aber Du wirst im sozialen Bereich auch stark von den Patienten gefordert (v.a. im psychiatrischen Bereich) - Du bist immer präsent!! und Du hast täglich mit Krankheiten zu tun - auch im pädiatrischen Bereich. Zusätzlich kommen die schlechten Berufsaussichten - es werden einfach zuviele Ergos ausgebildet und Stellen gleichzeitig abgebaut. Zusätzlich hat sich das Lohnniveau bspw. in Krankenhäusern drastisch verändert. Es ist nicht leicht, mit dem Gehalt große Sprünge zu machen. Ich weiß ja nicht, ob Du auch eine Familie zu ernähren hast bzw. beabsichtigst. Aber wenn ja, dann bleibt kaum etwas übrig. Einige Ergos leben sicherlich nahe der Armutsgrenze. Das ist nicht übertrieben! Viele Berufsanfänger sind froh, überhaupt noch eine Stelle zu finden und arbeiten dann auch zu katastrophalen Bedingungen. Viele Arbeitgeber verlangen dazu noch Fortbildungen, die zum großen Teil selbst zu finanzieren sind, die Du aber auch für Deine Arbeit benötigst!!
Stell Dir das alles nicht zu rosig vor- Die Ausbildung ist ebenfalls hart. Meiner Meinung nach, wird zuviel von einem verlangt. Die Schulen haben einen sehr hohen Anspruch, was nicht gerechtfertigt ist!!

Du solltest Dir das gut überlegen, aber vergiß nicht, daß Du bereits eine Ausbildung hast, mit der Du mit Sicherheit noch viele andere Möglichkeiten hast!

Ich wünsche Dir, eine gute Entscheidung. Viele Grüße!

3. Juli 2006 23:33 # 15
Registriert seit: 06.09.2003
Beiträge: 22

Hallo und ....... ein ganz ganz ehrlicher Tip: Mache diese Umschulung NICHT !!!
Ich war bis vor 4 Jahren in einer ähnlichen Situation.. bin gelernte Bankkauffrau und habe im letzten Jahr mein Examen in Ergotherapie mit Bestnote bestanden ( da geb ich meinen Vorschreibern recht: heftig .. aber auch mit Prüfungsangst zu schaffen.. da bin ich sicher ). Also.. die Ausbildung, wie auch der eigentliche Beruf ist toll.. du lernst viel über dich selber .. vielleicht auch woher deine Prüfungsangst überhaupt kommt... du lernst viel über den menschlichen Körper, die Psyche und .. wie bereits gesagt.. viel über dich selber.
Die krasse Wirklichkeit des Arbeitslebens sieht dann so aus, dass du an Stellen in Institutionen so gut wie nur mit Vitamin B kommst, und die raren Stellen in den Praxen einem modernem Sklaventum ähneln ( meine subjektive Erfahrung und die vieler meiner Examensmitstreiter). Unterbezahlt, Überstunden ohne Ende.. das eigene Auto ohne finanzielle Gegenleistung zu Schrott fahren, eigenes Therapiematerial kaufen, viele Fortbildungen machen müssen ( ganze Wochenenden gehen da drauf.. Interesse hin und her) und zwar auf eigene Kosten etc. etc. etc.... WILL GAR NICHT MEHR SAGEN !!
Ich habe nun meine vor 5 Monaten angetretene Stelle gekündigt und werde .. zu besseren finanziellen und arbeitszeitlichen Konditionen in einem kaufmännischen Call - Center anfangen. Find es Schade.. um meinen .. wirklich sehr geliebten Beruf.. aber mein Leben lieb ich auch und 40 Stunden bei einer 20 Stunden Stelle arbeiten.. DAS IST ES MIR NICHT WERT !! ( ohne Bezahlung der Überstunden natürlich) . Also.. wenn du dich ausbeuten lassen willst, mach die Umschulung,/ wenn du soviel Geld verdienen willst, dass du dir auch mal Lachs auf dem Brötchen leisten kannst und auch noch Freizeit haben möchtest, bleib im kaufmännischen Bereich !!!!

Eine baldige EX-Ergo

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