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Diskussionsforum

Tanzen in der Ergotherapie

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11. Mai 2007 20:41 # 1
Registriert seit: 23.01.2007
Beiträge: 57

HI ihr!
Also ich hab heute so ne fixe Idee gehabt, als ich selber beim Ballett war (ich tanz seit 10 Jahren nur so einmal in der Woche hobbymäßig). In meiner Gruppe sind viele Frauen mittleren Alters, die das erst kurz machen, weit entfernt von jeglicher Perfektion sind und trotzdem sichtlich Spaß hatten und gelöst waren. Das war für mich wieder mal ein Beweis der positiven Wirkung vom Tanzen. Soweit erst mal uninteressant für die Allgemeinheit...
Ich bin jetz grad im 1. Ausbildungsjahr, geh also nächstes Jahr ins Praktikum und hab jetz von Schülern aus höheren Klassen gehört, dass (eigentlich klar..) Eigeninitiative verlangt wird und es in einigen Einrichtungen auch "gern gesehen" ist, wenn man z.B eigene Gruppen anbietet. Ausgehend von der positiven Wirkung des Tanzens hab ich mir heute überlegt, wo man sowas anwenden könnte (bin dabei v.a. mal auf den Geistigbehindertenbereich gekommen) und wie man sowas gestalten könnte. Ich würde es also nicht als "Tanztherapie" anbieten (was ja aus meinen Qualifikationen heraus auch gar nicht geht), sondern "einfach nur so" zur Schulung der Körperwahrnehmung, des Selbstbewusstseins und für den Spaß an der Bewegung zu Musik. Und natürlich beim passenden Klientel, dabei also auf Schäden am Bewegungsapparat achten etc... Hat jemand Erfahrung mit sowas?? Kann man das dann so in der Art der "tänzerischen Früherziehung" gestalten? Komm ich dann evtl. den Physiotherapeuten ins Gehege?? Oder bräuchte man dazu noch eingehenderes Wissen über die Bewegungen, das ich vielleicht durch die Ausbildung gar nicht bekomme (ich werde allerdings auch keine Pirouetten und sonstiges anvisieren...) Wie ihr seht, es is alles noch rein hypothetisch aber was meint ihr dazu???

Tanzen ist träumen mit den Beinen
11. Mai 2007 22:08 # 2
Metaline
Metaline
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 542

Hallo,
ich arbeite im Bereich Psychiatrie/Psychosomatik und bei uns wird neben Theater und Gymnastik auch Tanzen angeboten! Beim Tanzen sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Durch meine Tätigkeit weiß ich das Tanzen sehr gut bei den Klienten ankommt. Behalte das unbedingt weiter im Auge und belese dich. Den Physios kommst du damit nicht ins Gehege...

11. Mai 2007 22:28 # 3
Registriert seit: 23.01.2007
Beiträge: 57

Hi Metaline!
das hört sich ja schonmal interessant an. Mir schießen da auch gleich wieder paar Fragen in den Kopf. Wer bietet das bei euch an?? auch ein Ergotherapeut?? hat der ne Zusatzausbildung oder geht das wirklich auch ohne (naja, bei mir würd sichs ja erstmal eh nur ums praktikum handeln)? Was sind da für Krankheitsbilder dabei? Und wie reagieren die Patienten darauf? Ist das dann eher so Ausdruckstanz bzw. Modern oder Jazz/Ballett??
Danke, ich denk schon dass ich das im Auge behalte, so wie sichs bisher anfühlt
liebe Grüße

Nur wer bewegt ist kann bewegen
14. Mai 2007 22:22 # 4
Metaline
Metaline
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 542

Hey du,

das machen zwei Ergotherapeutinnen. Beide haben FoBi's, aber ob das exakt in dem Bereich des Tanzens ist, weiß ich grad nicht, sorry. In der Tanzgruppe gibt es Ausdruckstanz, freies Tanzen sowie Volkstänze. Das Klientel ist gemischt: Schizophrene Patienten, Depressive, Essgestörte, Patienten mit Persönlichkeitsstörungen, etc. Das Tanzen ist bei uns ein Projekt an dem alle Klientel mitmachen können die dazu Lust haben.

14. Juli 2008 23:54 # 5
Registriert seit: 22.03.2008
Bundesland: Hamburg
Beiträge: 60

Hast du den schon mal an Eurythmie gedacht ?

Das Licht vertreibt die Dunkelheit...
14. Juli 2008 23:56 # 6
Registriert seit: 22.03.2008
Bundesland: Hamburg
Beiträge: 60

Hier mal ein Link was ich bei Wikipedia gefunden


http://de.wikipedia.org/wiki/Eurythmie

Das Licht vertreibt die Dunkelheit...
22. Juli 2008 18:21 # 7
Registriert seit: 14.03.2003
Beiträge: 261

Bewegung nach Musik kann ich auch nur empfehlen. Keine Bewegungstherapie regt mehr und umfassender das Gehirn und damit den Menschen an. Mach das. Probiere aus. Den Physios kommst Du auf gar keinen Fall ins Gehege.
Du kannst auch, wenn das Dein Faibel werden sollte, ja mal schauen, denn es gibt die Möglichkeit der Zusatzqualifikation zum Tanztherapeuten.

Die Dinge sind nie so, wie sie sind,
sie sind immer das, was man aus ihnen macht.
-Jean Anouilh-
24. Juli 2008 00:33 # 8
Registriert seit: 26.10.2007
Beiträge: 372

Liebe "AgnesS" !


Die Bewegung nach Musik ist ein ureigenes Bedürfnis des Menschen. Lediglich gesellschaftliche Gegebenheiten [z. Bsp. Religion, Moralvorstellungen, familiäre Situationen, etc.] sind es, die dieses Bedürfnis unterdrücken, in vorgegebene Formen zwängen oder verkümmern lassen, so dass es in unserer Kultur viele Menschen gibt, die es lernen müssen, empfundene Emotionen, die Musik auslöst, in Motorik umzusetzen und ihren Körper dabei selbstbewusst und in vertrauter Weise gut koordiniert einzusetzen.

Sowohl die individuelle Arbeit als auch Arbeit mit Gruppen bietet eine reiches Spektrum an Möglichkeiten einerseits für die ausdruckszentrierte Bewegung nach Musik und andererseits für die kompetenzzentrierte Bewegung nach Musik. Dabei denke ich in erster Linie an kleine Gruppenprojekte, in denen es darum geht, musikalische Inhalte von Werken der Programmmusik motorisch umzusetzen und erkennbar wiederzugeben.

Berühmte Werke der Programmmusik, die sich thematisch gut in individuelle und / oder gemeinschaftliche Bewegungen zu Musik umsetzen lassen, sind bspw. "Bilder einer Ausstellung" von Modest Mussorgski, "Peter und der Wolf" von Sergej Prokofjew, "Die Moldau" von Friedrich Smetana und "Karneval der Tiere" von Camille Saint-Saens.

"AgnesS", bleibe d'ran an Deinem Thema, es lohnt sich !


Alles Gute für Deine berufliche Zukunft

wünscht Dir "deesemee".


------------------------------------------------- ENDE -------------------- 24.07.2008 ----------------------

25. Juli 2008 03:15 # 9
Registriert seit: 12.07.2004
Beiträge: 71

Hallo Ihr klugen Ergos,
ist denn noch niemand Parkinson-Tänzern begegnet? Lass Tanzmusik erklingen und ein Parkinsonbetroffener wird zum Profitänzer (seid ihr von einer tanzschule hier?....fragte dann schon mal jemand).
In Bremerhaven und ich glaub Karlsruhe war´s gibts Tanzgruppen von Volkstanz, Squaredance, Tango bis frei-Tanzen. Fast alles ist möglich (Ballett wohl nicht - jedoch an Parkinson Erkrankte werden immer jünger -in meiner Nähe 3 Männer 25 Jahre alt).

Also Érgos - tanzt mit mir (seit 11 Jahren Diagn.Idiopath. Parkinson) und ihr vergesst meine Diagnose (und ich auch).
geergo

4. August 2008 08:23 # 10
Registriert seit: 24.01.2008
Beiträge: 4

Hallo,
also ich kann nur sagen, ich habe in meinem Praktikum auch einen Tanz eingeübt, das war zwar keine Gruppe, aber mit einem Kind in der Pädiatrie die grobmotorische Defizite hatte.
Dies habe ich sogar in der Sichtstunde gemacht und mein Lehrer war begeistert, da er gesagt hat, man sieht, dass ich ebenfalls Erfahrung im Tanz habe.
Von daher rate ich dir, bleib auf jeden Fall an der Sache dran und versuch es, wenn es nicht klappt, kannst dus immer noch lassen. Dann hast du wenigstens die Erfahrung gemacht, dass es nicht geklappt hat.
Liebe Grüße und viel Erfolg

Tanzen ist wenn Körper und Seele im Einklang miteinander sind!!!

2. Februar 2009 22:54 # 11
Registriert seit: 02.02.2009
Beiträge: 1

Geändert am 02.02.2009 22:54:00


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