Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Schüler & Studenten >> Zukunft in der Ergotherapie?

Diskussionsforum

Zukunft in der Ergotherapie?

Optionen:
1 2 3  
24. Juli 2007 18:12 # 1
Registriert seit: 24.07.2007
Beiträge: 5

Hallo ihr Lieben.
Ich habe mich heute hier angemeldet um mir die Meinung zu einer bestimmten Frage von Leuten einzuholen, die sich dafür interessieren.
Und zwar habe ich dieses jahr mein Abitur gemacht und natürlich steht sofort danach erstmal die Frage nach dem wie es weitergeht. Auch meine Mutter drängt mich schon ziemlich, dabei bin ich ein sehr entscheidungsfauler Mensch.

Ich interessiere mich eigentlich für den Bereich der Geologie, das ganze Sache rund um die Geschichte unserer Erde und deren Lebewesen.

Meine Familientherapeutin aber hat mir dazu geraten mir auch mal einen Beruf anzusehen, in dem man viel mit Menschen umgehen muss, da ich eigentlich recht offen bin und mich auch in Situationen von fremden Leuten einfühlen kann.
So bin ich also auf den Berufszweig der Ergotherapie gestoßen.

Natürlich frage ich mich da als Abiturientin, ob ich dafür vielleicht nicht sogar etwas überqualifiziert bin und falls dem so ist, welcher Beruf alternativ etwas für mich sein könnte, da ich in jedem Fall an einer Uni oder FH studieren möchte (dafür hab ich immerhin Abi gemacht). Bitte denkt nicht, dass ich mich für etwas Besseres oder so halte, aber was anderes als erstmal ein Studium kann ich mir für mich einfach nunmal nicht vorstellen. Und im Bezug auf alternative Berufszweige ist das auch so ne Sache, da ich selbst ein paar körperliche Leiden habe (mit 19 Jahren -.- ), vor allem im Rücken/Nacken und daher nicht jeden Beruf ausüben könnte wie z.B. Physiotherapie.

Auch die Frage nach dem Verdienst gibt mir zu denken. Ich habe mir sagen lassen man wird sehr schlecht bezahlt und die Berufschancen seien auch nicht so gut.

Bitte sagt mir was ihr davon haltet im Bezug auf die Überqualifikation, die körperliche Eignung, die Bezahlung und die Berufschancen (und alles andere was für mich noch interessant sein könnte).

Danke fürs Lesen des langen Textes.
MfG,
Linni aka Jasmin

24. Juli 2007 19:10 # 2
Registriert seit: 15.11.2006
Beiträge: 288

hallo Jasmin.

Eigentlich hast du doch deine Entscheidung schon getroffen, oder?? Zumindest hört es sich so an, das du für deine Mum nur etwas niedergeschriebenes brauchst, damit sie endlich Ruhe gibt.

Also, bei der Überqualifizierung ist mir ja glatt der Bissen im Hals stecken geblieben. An der Schule wo ich die Ausbildung gemacht habe, werden nur Abiturienten genommen. Es ist ein hoch anspruchsvoller Beruf, wie kommst du auf die Idee, dass der für Abiturienten zu simple ist???
Wie gesagt, bei uns ist es so (aber da wird es auch Unterschiede geben): Ohne Abi, kein(e) Ergo.

Ja Ratschläge, was das finanzielle und die spätere Aussicht auf einen Job angeht, brauch ich dir denk ich nicht geben, weil ich wie gesagt davon überzeugt bin, dass deine Entscheidung fest steht. Studiere doch Geologie!!!!


MfG,
Lene

ICQ:390-870-657
24. Juli 2007 20:09 # 3
Registriert seit: 02.11.2003
Beiträge: 158

Hallo,
also ich weiß nicht so richtig was du hören möchtest...aber werde trotzdem versuchen dir zu helfen.
Als erstes, Ergotherapeutin ist ein sehr anspruchsvoller Beruf, der aber auch körperlich anstrengend ist, bezüglich deiner körperlichen Leiden.
Ansonsten ist mein Tip, mach ein Praktikum, schnuppere zwei Wochen in den Beruf rein, dann wirst du schnell merken, ob es für dich in Frage kommt bzw informiere ich über das Berufsbild.
zum Thema Gehalt gibts hier mehrere Diskussionen, nutz mal die Suchfunktion, gleiches gilt für die Berufschancen.
Jetzt meine Meinung: Mir kommt es sovor, als ob du dich eigentlich schon entschieden hast, dann steh dazu. Niemand kann dir diese Entscheidung abnehmen nur ich denke man muß diesen Beruf ein Stück weit auch aus Berufung machen bzw Freude daran haben, mit Menschen zu arbeiten, an sich selbst zu arbeiten und nicht nur die schönen Seiten zu sehen-
deswegen, sei ehrlich zu dir selbst, denn Geologie und Ergotherapie sind doch zwei ganz unterschiedliche Gebiete oder`?
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner Entscheidungsfindung.

24. Juli 2007 20:36 # 4
Registriert seit: 23.08.2005
Beiträge: 75

Hallo Jasmin,
du mußt in dem Beruf glücklich werden, den du anstrebst, und nicht deine Therapeutin oder deine Mutter glücklich machen. Der Begriff "überqualifiziert" fühlt sich für mich sehr unangenehm an. Ich habe auch Abitur, habe dies aber immer als die beste Qualifikation als Einstieg in einen Beruf gesehen.Mich haben trotzdem einige Schulen nicht angenommen, und die Schulen, die kein Schulgeld verlangen sortieren dich i.d.R. sofort aus, wenn du keinen höheren Abschluß hast. Die Ausbildung empfand ich persönlich noch schwieriger als das Abitur, da du in dutzenden Fächern ausreichende Leistungen bringen mußt, und du weitaus mehr Lernstoff zu bewältigen hast! Zudem hast du keine Zwischenprüfungen, die dir angerechnet werden, sondern du mußt auf den Punkt an ein paar Tagen deine Leistung bringen.
Die Zukunftschancen sollte man einmal relativeren. Wo hat man heutzutage wirklich noch Chancen sich zwischen verschiedenen Stellen entscheiden zu können oder direkt nach der Ausbildung oder dem Studium eine Anstellung zu finden? Jedenfalls nicht im sozialen Bereich!
Die Bezahlung ist nicht schlecht, du kannst davon leben, und wirst du nach Tarif bezahlt, steigt dein Gehalt nach Berufserfahrung und Lebensalter.
Wenn du dich wirklich für Geologie interessierst, und das scheint ja das zu sein, was DIR vorschwebt, dann geh in diese Richtung. Kannst du dich dennoch nicht entscheiden, dann mach einfach in beiden Bereichen mehrwöchige Praktika und lass dein Gefühl entscheiden. Ich denke, man sollte das machen, wo es einen hinzieht!

Lieben Gruß Herta

24. Juli 2007 20:50 # 5
Registriert seit: 20.06.2007
Beiträge: 65

ad Überqualifikation: Das Abitur ist keine Qualifikation an sich, sondern die Berechtigung zu einem Hochschulstudium
ad körperliche Eignung: Es gibt Bereiche in der Ergotherapie, die wenig körperlichen Einsatz erfordern, z.B. die Psychiatrie. Die schädlichste Zeit für den Rücken ist die Ausbildungszeit.
ad Bezahlung: die ist mies und wird es bleiben. Die Aufstiegschancen ohne Zusatzqualifikation sind eher schlecht.
ad Berufschancen: sind seit Jahren eher mies und hängen u.a. davon ab, wieviel Gesundheitsreform noch auf uns zukommt.
ad "alles andere was für mich noch interessant sein könnte": drängende Mutter, entscheidungsfeindliche Tochter, Familientherapeutin, Rücken/Nackenprobleme, Interesse an Geologie, überqualifiziert, das Wort "eigentlich" : Die Ergotherapeuten im Forum blinzeln sich wahrscheinlich zu und sagen "das passt alles haargenau zusammen" und überlegen sich einen Therapieansatz. Ist es das, was die Ergotherapie für Dich interessant scheinen lässt?
24. Juli 2007 21:06 # 6
Registriert seit: 24.07.2007
Beiträge: 5

Danke für eure Antworten.
Zunächst mal möchte ich mich entschuldigen, da ihr mein Gefasel vonwegen Überqualifikation wohl wirklich missverstanden habt. Eigentlich habe ich das nur angeschnitten, da ich vom hören-sagen immer wieder mitbekommen habe, dass viele (wer auch immer viele sein mögen), jene die nicht an einer FH waren, also nur die Ausbildug gemacht haben, vorziehen, zuletzt von einer Physiotherapeutin, die wohl einige Bekanntschaften zu Ergotherapeuten pflegt.
Ich selbst hatte davon natürlich keine Ahnung, was u.a. auch der Grund für meinen Forumseintrag war.

Tja und zu der Sache mit der Berufswahl habt ihr Recht wenn ihr mir zu einem Praktikum ratet. Es ist ja nicht so, dass ich nicht selbst auch schon auf diese Idee gekommen bin, ich lebe allerdings in einer sehr komplizierten Familiensituation. Dazu gehört, dass meine Eltern eigentlich meine Großeltern sind, von denen ich adoptiert wurde (Generationsunterschied etc.) und sie viel von mir erwarten, natürlich auch durch die komplett andere Weltanschauung (ich bin die erste aus der Familie die überhaupt auf dem Gym. war und Abitur hat).Ich möchte sie ungern enttäuschen, was ja immer im Auge des Betrachters liegt und meine (GroßEltern sehen dies nunmal leider alles etwas anders. Besten Falls wollte ich daher natürlich möglichst noch dieses Jahr einen Studienplatz haben.

Diese Rechtfertigung war jetzt vielleicht aus eurer Sicht nicht nötig, aber zum besseren Verständnis meiner Situation doch hilfreich, denke ich.

Eure Beiträge haben mich jedenfalls nochmals dazu ermutigt, mir bei dieser Wahl Zeit zu lassen und ggf. bis zum Sommersemester in einigen Praktiken beide Berufsfelder nochmal genau anzusehen.

Danke nochmal für die Antworten, über weitere Beiträge würde ich mich dennoch sehr freuen.
Eure Jasmin

24. Juli 2007 21:11 # 7
Registriert seit: 24.07.2007
Beiträge: 5

@ abuela:
Du kannst mit deiner Theorie natürlich Recht haben.
Gerade über die Sachen, die einen selbst zu dem machen was man ist, möchte man natürlich alles Mögliche erfahren und vielleicht hat gerade das den gewissen Reiz für mich dabei, Menschen in ähnlicher Situation weiterhelfen zu wollen.

24. Juli 2007 21:18 # 8
Majati
Majati
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 621

Schließe mich abuelas Meinung voll an und ergänze noch:

Solltest du derzeit selbst therapiebedürftig ( s. Familientherapie) sein, würde ich die Wahl zu einem therapeutischen Beruf momentan als ungünstig ansehen, da er dir psychisch sehr viel abverlangt und eine gewisse Stabilität erfordert.

Man muss auch nicht Therapeut sein, um unter Menschen zu kommen....

Alles Gute für deine Entscheidung!

24. Juli 2007 22:54 # 9
Registriert seit: 04.05.2005
Beiträge: 363

@majati:
Dein Satz "Man muß nicht Therapeut sein, um unter Menschen zu kommen..." find ich super klasse! Spricht mich total an, weiß auch nicht warum.

25. Juli 2007 18:29 # 10
Registriert seit: 20.06.2007
Beiträge: 65

Hallo Linni,
das war keine Theorie, sondern bloß eine Phantasie und bestenfalls eine Hypothese. Nachdem Du Deine Situation genauer erklärt hast, verstehe ich Dein Interesse an Ergotherapie. Meine persönliche Meinung ist übrigens, dass gerade ein Mensch, der eine schwierige Lebensgeschichte zu bewältigen gelernt hat, ein ausgezeichneter Therapeut werden kann. Es ist nicht unbedingt gesagt, dass Du deshalb größere Schwierigkeiten in der Ausbildung hast. Ich erinnere mich an Mitschüler, die die Ausbildung starteten, ohne sich ihrer vorhandenen Probleme bewusst zu sein und die hatten eigentlich die größten Schwierigkeiten. Die meisten Mitschüler, vor allem die jüngeren, sind während der Ausbildung, vor allem während der Praktika, persönlich gereift. Falls Dich die therapeutische Richtung interessiert, würde ich mich allerdings informieren, was außer Ergotherapie noch in Frage kommen könnte.
25. Juli 2007 19:31 # 11
Majati
Majati
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 621

wohlgemerkt: ......zu bewältigen gelernt hat.....!

Aber nicht den Therapieberuf als Therapie an sich....

25. Juli 2007 21:18 # 12
Registriert seit: 23.07.2007
Beiträge: 7

hallo,

also falls dich ergotherapie wirklich interessiert, gäbe es natürlich die Möglichkeit, anschliessend auch noch Ergotherapie zu studieren... falls das Studium für dich so wichtig ist... die Tendenz geht sowieso dahin, und in Europa ist es meines Wissens auch schon in vielen Ländern Standard.. aber ein Praktikum vorab wäre wohl wirklich hilfreich

von wg. Überqualifikation: ich habe Biologie studiert (also ein abgeschlossendes Studium), merke aber gerade für mich, dass das rein Wissenschaftliche (auch wenn man unter Leute kommt ) nicht das Richtige für mich ist, zumal die Jobchancen dort auch nicht so sehr rosig sind.. in der Geologie dürfte es ähnlich aussehen...

Aber ich sehe es wie die anderen.. schau, was DU wirklich willst, wo deine Interessen, Fähigkeiten etc. liegen.. und denk daran, wie später dein Berufsalltag aussehen wird, ob es das ist, was du möchtest... und fang auf keinen Fall irgend etwas an (z.b. hochschulstudium), nur weil du niemanden enttäuschen willst....

Ich denke, du wirst deine Grosseltern (oder sonst wen) auch nicht enttäuschen, wenn du einfach das machst, was für dich das richtige ist und was du willst - wie auch immer deine Wahl ausfallen wird

Ich wünsch dir jedenfalls, dass du die für dich richtige Wahl treffen wirst, und einen guten Start in deine Ausbildung/Studium!

lg, tine

25. Juli 2007 21:18 # 13
Registriert seit: 12.03.2007
Beiträge: 36

Ich wollte mal allgemein sagen, dass man sich doch nicht SOFORT nach dem Abi entscheiden muss, was man machen will - was erfährt man schon groß in der Schule über seine Berufswünsche?! Naja, vielleicht wenn man Mathe, Physik oder Chemie,... studieren will.
Ich hab letztes Jahr(2006) Abitur gemacht und wollte eigentlich erst studieren, aber mit 3.0 war mein Schnitt nicht gut genug für Grundschulpädagogik. Durch einen glücklichen Zufall bin ich dann zu einer Reittherapeutin gekommen, habe dort in der Therapie mitgeholfen und wurde so auf Ergotherapie gebracht. Und da wusste ich, studieren ist nix für mich, ich werd Ergotherapeutin.
Seit April 2007 bin ich jetzt dabei und das ist alles echt vieles und hartes Lernen, wenn ich meine Studentenfreunde da anschaue und sehe, wie oft die Freizeit haben, dann frag ich mich, was die überhaupt machen? Die Ausbildung allein ist schon anspruchsvoll und man sollte das nur machen, wenn man weiß, dass der Beruf einem Spaß machen wird..sonst hat man glaub ich beim Lernen keinen Erfolg, weil man etwas macht, was man gar nicht wirklich machen will.
Ich würd versuchen meine Träume zu verwirklichen und mich nicht hetzen zu lassen. Du solltest allerdings nicht auf der faulen Haut liegen.
Und wegen der körperlichen Leiden. Ich bin auch öfter beim Physiotherapeuten, weil ich Nacken- und Rückenschmerzen und verkürzte Nackenmuskeln hab, aber das ist kein größeres Problem für meinen späteren Job..und als Ergo bewegt man sich selbst auch viel.

Ich hoffe, dass du DEINEN Weg findest und glücklich wirst, mit dem was du machst. Lass dich nicht hetzen, aber zeig, dass du was tust und dir überlegst, was du mal machen willst. Manchmal kommt alles einfach so durch Zufall.

LG, Kathrin

25. Juli 2007 21:29 # 14
Liz
Liz
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 367

Zitat:


Solltest du derzeit selbst therapiebedürftig ( s. Familientherapie) sein, würde ich die Wahl zu einem therapeutischen Beruf momentan als ungünstig ansehen, da er dir psychisch sehr viel abverlangt und eine gewisse Stabilität erfordert.

Man muss auch nicht Therapeut sein, um unter Menschen zu kommen....

Alles Gute für deine Entscheidung!



.......gerade der/diejenige, der/die eigene "Therapieerfahrung" hat, weiß später eher, um was es geht, finde ich!
Was den Beruf des Ergotherapeuten u.a. ausmacht ist die Fähigkeit, Beziehung herzustellen! Wer da seine eigenen "Schatten" schon einmal angeschaut hat und sich dessen bewußt ist, dass es keine "Übermenschen" gibt, sondern jeder, auch ein Therapeut, Stärken und Schwächen hat, ist für andere Menschen besonders authentisch und damit glaubhaft! ..............ich erreiche meine eigene Stabilität dadurch, dass ich schwingungsfähig bin, nicht irgendwie statisch,...........das hat so was von starr!
Es gibt Höhen und Tiefen im Leben, die gilt es anzunehmen und zu akzeptieren, nicht einmal Therapeuten bleiben davor verschont!!! ...........ein Therapeutenkraftprotz wollte ich jedenfalls nicht sein!
Grüße




25. Juli 2007 21:48 # 15
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

@ liz: beifall!!

gruß - saloia
Optionen:
1 2 3  

nach oben scrollen