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pro und contra interdisziplinäre praxen...

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26. September 2007 18:53 # 1
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

hallo-- ich würde gern mal von menschen, die in interdisziplinären praxen arbeiten/ eine haben, wissen, wo die vor- und nachteile für euch liegen..
wäre schön, wenn es EHRLICHE antworten besonders zu den contras gibt..
speziell geht es um ergo/ logo, aber auch ergo/physio würde mich interessieren...



gruß - saloia
26. September 2007 20:09 # 2
Registriert seit: 23.08.2005
Beiträge: 75

Hallo saloia!
Ich habe in einer Praxis gearbeitet, die Ergos, Physios und Logos hatte. Der Vorteil liegt ganz klar auf der Hand: Man kann sich austauschen...
Ich wurde von den Chefs allerdings auch angehalten, bei Bedarf, Physiotherapien durchzuführen! Da ich dies natürlich ablehnte, wurde ich vor Ende der Probezeit gekündigt.
Geht in so einer Praxis alles mit rechten Dingen zu, hat so ein Zusammenschluß eigentlich nur Vorteile. Jedenfalls für den Angestellten. Aus der Sicht von Pi´s muß sich dazu jemand anderes äußern.

Gruß Herta

26. September 2007 21:21 # 3
Registriert seit: 03.11.2003
Beiträge: 95

Hallo, ich habe mich mit eine Logopädin und einem Physiotherapeut selbstständig gemacht. Man muß wirklich sagen, das das Pro überwiegt. Vorallem mit der Logopädin kann man sich so viel besser austauschen, da man oft die Kinder zeitgleich, oder abwechselnd behandelt. Man kann sich auch manchmal kleine Anregungen von den anderen holen. Wir tauschen auch öfters mal Spiele untereinander aus. Wichtig ist auch die Arbeit mit den Eltern. durch alles in einem Haus, kann man auch schnell mal mit Eltern über das Kind reden, und sie kennen einen schon, wenn sie doch noch die andere Therapie brauchen,
Mit dem Physiotherapeuten kann man sich auch sehr gut austauschen, aber da gibt es doch öfters unterschiedliche Meinungen. Wenn man z.B. den selben Neuro Pat. aht. Aber man kann auch zusammen den Therapieplan für so einen Pat erarbeiten und sie Gebiete mehr oder weniger aufteilen.
Also du siehst, es gibt nicht wirklich viel Kontra. Wichtig ist, sich mit den anderen zu verstehen. Man arbeitet zusammen in einer Praxis, teilt viele Sachen miteinander wie z.B. die Miete eic.

26. September 2007 21:42 # 4
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

vielen dank erstmal.
ich freu mich auf mehr meinungen

gruß - saloia
27. September 2007 12:17 # 5
Registriert seit: 19.07.2002
Beiträge: 158

hallo saloia

kann dir leider erst in ein paar monaten von unseren erfahrungen berichten, da der Logo bei mir erst am 1.10. anfängt.
aber ich bin der meinung , dass sich das schon positiv auswirken wird auf unser gesamtes team.
du weißt je, wie du mich erreichen kannst. meld dich halt mal.

liebe grüße

sonnige Grüße aus Franken

Oliver Braun
Praxis für Ergotherapie
Hauptstr.33
91154 Roth
ergotherapie.braun@t-online.de
27. September 2007 16:08 # 6
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

Hallöchen,
klasse, auch mal so was zu hören...Aber gibt es denn wirklich keine contras? Oder sind die nur rein auf der zwischenmenschlichen Ebene zu finden? Wie muss die vertragliche Seite aussehen? Wo fängt interdisziplinär an, wo hört es auch wieder auf?
Ihr seht, ich beschäftige mich auch mit diesem Thema...
LG an alle Sabine

29. September 2007 20:55 # 7
Registriert seit: 15.03.2003
Beiträge: 944

dieses Thema möchte ich gern frisch halten...
liebe Kollegen Praxisinhaber, bitte meldet euch!


gruß und schönen Abend noch an alle
Sabine

29. September 2007 21:24 # 8
Registriert seit: 06.08.2006
Beiträge: 220

Hallo saloia,

okay, ich bin zwar PI aber ohne * Anhang *. Doch zuvor war ich einer *Interdisziplinären Praxis * angestellt.
Für das Pro: keine Frage, der gemeinsame Austausch in INTERNEN- FOBIS, fand ich immerwieder Spitze!!, das gemeinsame Interesse zum und für den Patienten ist äußerst wichtig um die Zielsetzung auch zu erreichen....

Mein Contra: Wenn sich einer der anderen Berufsgruppe-(Chef) zu sehr in die internen Belange einer anderen Berufsgruppe einklingt, und du dich als Angestellter irgendwann einmal fragst: Wer ist hier eigentlich MEIN Chef? Kann dieser nicht zu seinem Team stehen und selbständig Entscheidungen treffen? Hm...?

Es gibt immer übergreifende Behandlungsformen.... ectpp aber bestimmte Dinge hat nun mal z.B. : nur der Ergo-Chef für SEIN Team zu entscheiden.
Das ist meine Meinung !
Wie schwer es sein muß habe ich kennen gelernt.

Liebe Grüße zu dir
von Grit :o)

Praxis für Ergotherapie
Grit Morgenroth
grit-morgenroth@gmx.de
30. September 2007 16:04 # 9
Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 821

Contra gibt es definitiv dann, wenn es keine klaren Abgrenzungen der einzelnen Bereiche gibt.
So wie oben beschrieben kann es nicht sein das ein Ergo in die Arbeit eines Physios integriert sein soll..

Ergo macht ergo..
Physio macht physio..
Logo macht logo... etc, etc..!!

Auch verschiedene Therapieformen auf einem Rezept soll vorgekommen sein, aber absolut nicht haltbar.

Interdisziplinär heisst nicht, jeder macht alles....

Klare Trennung, klare Aufgabenverteilung... Dann läufts !



______________________________________________________________________________________________________
Was bringt es mir einen Schritt voraus zu sein, wenn mein Weg der Falsche ist?!
30. September 2007 20:40 # 10
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

moin- ich les noch mit

ich kann mir auch vorstellen, das es zu "inneren spannungen" kommt, wenn ein logo zb einen patienten weiterbehandelt, den der ergo eigentlich aquiriert und bei "seinem" arzt zur logo empfohlen hat und dann plötzlich für seinen eigenen bereich keine vo mehr kriegt - oder andersrum....
wie geht sowas dann??
mit anderen worten wieder mal die blöde frage: wem "gehören" die patienten??

wie ist es mit den organisatorischen sachen- sollte jeder für sich, oder alles zusammen laufen.. (also anmeldung, terminvergabe, viell. sogar abrechnung)??
nutzen alle alles, oder sollte es innerhalb der praxis klar gegliedert sein, welcher zweig welchen bereich hat/nutzt ??
werbung: ein logo (eine tel.nr, ein flyer....) für die gesamtpraxis- oder jeder bereich eines??






gruß - saloia
1. Oktober 2007 12:58 # 11
Registriert seit: 29.07.2002
Beiträge: 586

Hallo,
eigentlich hat solche Spannung in einem Team nichts zu suchen. Meistens werden die Pat. eh gemeinsam behandelt (z.B. Ergo und Logo) und der Sinn einer solchen Zusammenarbeit ist ja auch die Absprache über Ziele und Entwicklungen. Wenn ein Ergo die Logo empfiehlt und dann selbst keine VO mehr bekommt- na und, dann setzt er halt mal aus, es ist grade für Kinder häufig besser nur eine Therapie zu haben und nicht gleich mehrere mit verschiedenen Leuten. Wenn solche Gedanken aufkommen, ist es meines Erachtens nach Zeit für ein Teamgespräch mit allen. Und ganz so stark (Ergo macht Ergo, Logo macht Logo usw) kann die Trennung nicht sein, aus dem einfachen Grund, weil sich alle drei Therapeutenberufe an der einen oder anderen Stelle überschneiden. Dies kann von Vorteil sein, da man sich dann besser "versteht", aber auch von Nachteil, wenn es Kompetenzgerangel gibt (leider häufig mit Physios, aber auch mit Logos möglich). Dann ist eine genauere Absprache nötig. Wichtig ist meines Erachtens nach sowieso, dass es Gesamtteamsitzungen gibt, in denen die gemeinsam therapierten Patienten besprochen werden. Dann lassen sich auch oben angesprochene Probleme meist vermeiden.
LG
Verena (Ergo&Logo)

1. Oktober 2007 13:49 # 12
Registriert seit: 03.11.2003
Beiträge: 95

Also ich kann auch nur nochmal sagen wie es bei uns ist. Wir sind Logo, Physio und Ergo in einer Praxisgemeinschaft. Wie schon gesagt arbeiten wir gut miteinander. Vorallem Logo und Ergo. Und bei uns ist auch so, das Patienten ein Rezept in dem einem Bereich macht und dann im anderen oder aber auch beide Bereiche gleichzeitig behandelt werden. Und es gibt weder Neid noch Unmut wenn ein Patient dann in den anderen Bereich wechselt und dadurch kein Rezept für den anderen Therapeut bekommt. Es geht darum was für den Patienten im Moment das beste ist, und nicht für den Therapeuten. Ich finde das so Praxisgemeinschaften nur voneinander provitiereen können und sich gegenseitig unterstützen können. Es muß nicht immer und überall Neid und Konkurenz herschen.
Wir nützen zusammen das Wartezimmer und den Annahme bereich. Telefonnummer hat jeder seine eigene, Terminkalender zusammen für alle ein großer.
Ich fühl mich mit der Situation zufrieden und möchte es nicht mehr ändern.

1. Oktober 2007 14:10 # 13
Registriert seit: 29.07.2002
Beiträge: 586

Genau...


2. Oktober 2007 18:19 # 14
Registriert seit: 11.12.2006
Beiträge: 63

Zitat:
So wie oben beschrieben kann es nicht sein das ein Ergo in die Arbeit eines Physios integriert sein soll..

Hallo Svenni,
wenn Ergo und Physio in einer interdisziplinären Praxis ineinander integriert werden, kann das nur positiv für den Pat. sein. Ich hab in einer Praxis gearbeitet, in der es normal war, dass in Zeiten wo ein Pat ausgefallen ist oder ein Leertermin war die Ergos bei den Physios geschaut haben und die Physios bei den Ergos wenn gerade ein eigener Pat. behandelt wurde. Sinn war, das der eine weiß was der andere mit dem Pat macht, und so am gleichen Strang ziehen kann bei den Behandlungen. Das war eine Integration der einen in die andere Therapie.

Mist ist, wenn ein Physio plötzlich Ergotherapie machen soll oder ein Ergo sich als Physiotherapeut versuchen soll. Aber das ist für mich keine Integration sondern Betrug sowohl dem Pat als auch den KK's gegenüber.

Gruß Simone

2. Oktober 2007 19:14 # 15
Registriert seit: 25.09.2004
Beiträge: 79

Geändert am 23.10.2007 17:38:00
Hallo Saloia!
Ohne Bezug auf meine Vorredner zu nehmen schildere ich mal meine Ehrfahrungen.
Ich bin seit gut 1,5 Jahren in einem interdisziplinärem Team.
Wir haben ca. 5 Physios und genausoviele Sportis (Sportlehrer).
Als Ergo bin ich allerdings alleine.
Die Vorteile für den Patienten sind denke ich klar...
Die Nachteile für den Patienten sehe ich (vielleicht nur bei uns?!) in der Terminkoordination.

Die Teaminternen Vorteile sehe ich ganz klar im allgemeinen Austausch der Sichtweisen von Behandlungsansätzen.

Meine Physiokollegen fragen nicht warum ein spastischer Arm heute fester ist als letzte Woche und trösten den Patienten, weil er darauf anfängt zu weinen, weil der Hund gestorben ist.
Ziemlich banales Beispiel, aber oft genug erlebt!
Einigen konnte ich das schon etwas näher bringen.

Angesehen davon sehe ich noch einen privaten Vorteil:
Ich lasse mir hin und wiedermal ein paar Rippen die zwicken von meinen Kollgen zurecht rücken!!

Vielleicht kennt ihr ähnliche Situationen...

Schönen Feiertag

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