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Arbeitstherapie Psychiatrie

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6. Dezember 2011 17:16 # 1
E.Fuß
E.Fuß
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 86

Hallo,

ich weiß, dieses Thema gibt es schon mermals im Forum. Aber irgendwie finde ich nicht das, wonach ich suche.

Und zwar suche ich Ergos, die in der Arbeitstherapie im psychiatrischen Klinikum arbeiten.
Ich bin derzeit etwas verzweifelt und suche eigentlich Austausch.
Bei mir sieht es so aus, dass ich die AT übernommen habe. Mein Vorgänger hat überwiegend Mosaik, Gartenarbeit und Tiertherapie (Hasen) angeboten.
Dann kam/kommt teilweiße noch Ergo auf der geronto-Station dazu.
Alles schön und gut. Doch, mir ist nur Mosaik einfach zu wenig. Vorallem ist es auch nichts, was jeden anspricht.
Ich hab jetzt den Klienten schon mal eine Interessen-Checkliste ausgeteilt um dann vielleicht ihre Interessen in die Therapie mit einzubauen. Das ist ja schon mal ein Fortschritt. Denn bis dato war die At bei unseren Klienten sehr verschrien und viele sind ungern gekommen.
Gartenarbeit kann ich ja nur im "Sommer" anbieten. Um diese Jahreszeit geht draußen ja nichts. Und die Tiertherapie ist immer nur 25 min/Tag - d.h Stall ausmisten, Hasen kämmen und füttern. Fertig.
In die "Holzwerkstatt" würde ich gerne gehen, doch die benutzen noch Handwerker, also kann ich da auch nur zu bestimmten abgesprochenen Uhrzeiten rein. (und das für 1,5 Std. war ja "sehr" sinnvoll ist) 2-3x/Woche. Doch derzeit geht das auch nicht, weil mein Vorgänger anscheinend nie darin was gemacht hat und die Handwerker nun alles blockieren....
Eigentlich bin ich total frustriert und ratlos. Denn auch ´Räumlichkeiten fehlen mir. Ich habe keinen eigenen AT-Bereich. Ich muss mich mit meinen Ergo-Kollegen absprechen, wann die welche Therapie in den Therapieräumen anbieten und kann dann nur in diese Räume, wenn meine Kollegen keine Therapie anbieten. So heute morgen:
ich wollte mit einer Kollegein ein Raum zusammen nutzen - ging nicht, da zu viele Klienten,
dann wollte ich in den Musikraum ausweichen, der war auch besetzt
dann ging ich in die Küche und da kam dann die Putzkolonne und wollte Frühstückspause machen,
dann wurde ich in die Biblitohek geschickt (große Tische, freier Platz)
- und das alles mit Klienten im Schlepptau.

Ich weiß einfach momentan nicht weiter. Bin total genervt von dem ganzen hier....
Kann mir wer helfen, Vorschläge für At geben???
Ich biete ja noch Speckstein und Ton an

Ja, ich werde mir auf jedenfall das AT-Buch kaufen....

lg E.Fuß

6. Dezember 2011 18:19 # 2
Registriert seit: 13.04.2010
Beiträge: 20

Hallo,
auch ich arbeite in diesem Bereich, konkret mit Suchtpatienten die auf Entwöhnung sind. Auch ich habe die AT sehr unstrukturiert von meinem Vorgänger übernommen. Mir geht es ähnlich, also ich habe zwar Räumlichkeiten, aber auch nicht sehr viele Möglichkeiten. Ja, Gartentherapie steht bei uns ganz groß auf der Liste, aber langsam spielt das Wetter nicht mehr mit. Bin ebenfalls auf Ideensuche, den motiviert sind bei mir auch die wenigsten Patienten. Was meinst du mit Mosaik ? Kannst du es etwas genauer beschreiben.
Ich wäre auch an einem Austausch interessiert. Welches AT- Buch ?
Lg Alverde



6. Dezember 2011 18:25 # 3
Registriert seit: 03.10.2011
Beiträge: 38

hallo
oje das klingt frustrierend. ist auf jeden fall so dass da redebedarf besteht-alle an einen tisch und einen plan ausarbeiten wer wann wo sein muss/kann/soll/will. dauert vielleicht etwas aber dann kann man sich vielleicht daran machen sich neue sachen auszudenken wenn man die räumlichkeiten ersteinmal hat? peddigrohr fiele mir noch ein oder metall arbeiten (löten?) pappmachee und beton sowie ytong (heißt das so?) hmm origami zu dieser zeit (gäbe ja auch anspruchvollere-weihnachtssterne oder so)

viel erfolg erstmal dass sich bei dir etwas verbessern kann!!!
lg

6. Dezember 2011 18:29 # 4
Registriert seit: 03.10.2011
Beiträge: 38

wer lesen kann ist klar im vorteil. AT.
also ich kenne es aus dem praktikum da gab es eine firma die hat unseren klienten so kelinere arbeiten vermittelt- da gab es einmal z.b. papier in umschläge packen und zukleben, oder auch kirschkernkissen befüllen, außerdem kenne ich es dass das haus sozusagen in projekten verschönert wird.

6. Dezember 2011 18:54 # 5
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo E.Fuß,
für mich hört sich das so an, als solltest du irgend etwas anbieten, was und wie und mit welcher Zielsetzung ist aber völlig egal, Hauptsache man könne den Kostenträgern AT in "Rechnung" stellen.
Hier stehen für mich neben der Klärung der Gesamtsituation und des Konzeptes mit Klinikleitung und Chefarzt, auch die folgenden Fragen im Raum:
Arbeitet zumindest ihr Ergotherapeuten als Team, oder kocht auch hier jeder sein eigenes Süppchen?
Wenn vorhanden, welches Konzept gibt es den für die AT und was ist notwendig um es zu erfüllen bzw. was ist davon nicht umsetzbar.
Konzeptionelle Arbeit ist aufwendig und braucht Erfahrung oder Unterstützung, was davon steht dir zur Verfügung?
Klientenzenriertes Arbeiten steht ja auch für die AT ganz oben, wie soll dies unter solchen Voraussetzungen funktionieren? Was kannst du tun? Und welchen Sinn macht das ganze, solltest du nichts ändern können?


"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
6. Dezember 2011 22:36 # 6
E.Fuß
E.Fuß
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 86

Geändert am 06.12.2011 22:37:00
Danke für die vielen und schnellen Antworten.
Ja, ich bin frustriert.. auch einfach, weil ich so gebunden bin. Zudem bin ich auch noch Berufsanfänger wie man so schön sagt...
Erst einmal: Mosaik: wenn du mal googelst kommt das klar raus. Das sind so kleine Steinchen die bei uns mit Zement / Mörtel aufgeklebt werden. Bilder aus Mosaiksteinen etc. Ist ne ganz schöne Arbeit, doch effektiv eben wenig. Dadurch kann höchstens die Ausdauer, Konzentration, Handlungsplanung, Feinmotorik, Kreativität, Arbeitstempo etc. beobachtet werden... aber auf Dauer echt stupide.
Wie gesagt, ich hab jetzt mit Lampenbau noch angefangen aus Schnellheftern. Etwas anspruchsvoller - nicht das aufzeichnen und ausschneiden aber dann das zusammensetzen der einzelnen Teile. Vorallem die Ausdauer wird darin getestet. Dafür finde ich das sehr gut.

Also, ich bin gerade am ändern der Arbeitsgegebenheiten.. Zudem soll ich ja noch in die PIA und dort Angebote machen. Sozusagen habe ich 6 Stationen + PIA + Tagesklinik. Und das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht gerade einfach.
Es gibt kein Konzept (zumindestens nicht mir bekannt), ich muss alles mit meiner Chefin abklären, die klärt das dann in der Klinikkonferenz (die alle 14 Tage stattfindet) ab usw.... also sehr langer Weg und Geduld ist da gefragt, bis etwas durchkommt und genehmigt wird. Mittlerweile darf ich wenigstens schon mal das außerhalb der Klinik besorgen was ich benötige...
Also, im Team selbst (1 Motopädin, 1 Bewegungstherapeutin, 1 Physio, 1 Kunsttherapeutin und 3 Ergos (mit mir)) ist auch der Wurm drin. Alle sind sehr gefrustet und demotiviert im Team zu arbeiten. Da bin ich mit meiner Kollegin auch dran etwas bessere Stimmung rein zu bekommen, was aber schwer ist...
Die ganzen Gegebenheiten sind zum teil fest gefahren.. Kommunikation findet auch nur spärlich statt.
Ich habe es noch nicht geschafft eine Supervision anzusprechen. Nur am Rande und da hieß es, das gäbe es nicht.

@Vacaan, auch wenn du es nur am Rande mitbekommen hast, aber im ambulanten und im stationären Alltag war die AT auch an Außen ran gegliedert? Wurde das dann auch entlohnt?
Wie zieht man denn Projekte an Land? Vielleicht kann ich so dann was At rein bringen?
Ich hab mir ja jetzt schon überlegt, anstatt die ganzen Schnellhefter für meine Lampen zu kaufen, versuche ich an eine Aktenvernichtung zu kommen, die uns dann vielleicht die Schnellhefter für Umme überlassen?!
Oder vielleicht im Austausch irgend etwas statt finden kann.
Das Problem ist halt eben auch, dass die Leute ganz schnell mal weg sind .... Vorallem im Suchtbereich - die bleiben oftmals nur 1 Woche und ich seh die Leute nur 1-2x/Woche. Da kann ja auch nichts richtig statt finden. Die sind halt nur zur Entgiftung bei uns.
Ytong wird bei uns in der Kunsttherapie angeboten, Peddigrohr, Ton und Speckstein auch in der Ergo....
Löten etc. dafür haben wir gar keine räumlichen Möglichkeiten und keine Materialien... aber schöne Idee, die hatte ich auch schon

Im Sommer, da hab ich wieder einige Ideen: Bänke reparieren, Bänke lakieren, Gartenarbeit, Teich anlegen, Holzwerkstatt: Werkstücke herstellen und ausstellen, Bretter, Peddigrohrböden etc. Also in der Holzwerkstatt fällt mir viel ein, aber derzeit eben nicht umsetzbar.
Weiß jemand oder kennt jemand irgendeine Art der "Fortbildung" im Holzbereich? Fühl mich da auch noch ein bisschen unsicher, wobei es für den Anfang schon reichen wird....

Ja, es hängt und fehlt an allen Ecken und Kanten.
Wenn meine Chefin wieder da ist, werd ich ihr das auch so sagen. Sie meinte jetzt für diese Woche, wenn keine Räumlichkeiten zur Verfügung stehen, soll ich die Therapie ausfallen lassen.... yeah!

Lg E.Fuß

7. Dezember 2011 11:32 # 7
Registriert seit: 20.04.2006
Beiträge: 223

Hallo,

wir haben eine große , gut funktionierende AT im innerklinischen Bereich.

Konzeptionell machen wir dort auch keine Mosaike, oder Hasen sondern wickeln "echte" Aufträge für das Klinikum ab. Die Bereiche sind Büro/Service (Kopieraufträge, Bilderverwaltung, Türschilder), Holzwerkstatt und Folralwerkstatt/Garten.
In einen Klinikum fallen aus meiner perönlichen Sicht viele Tätigkeiten an, die im Rahmen eines arbeitstherapeutischen Setting gut eingesetzt werden können.

Kann Dir ein paar Tips geben, wie Du in der Klinikleitungsrunde auf Dich aufmerksam machst und ggf. auch den wirtschaftlichen Vorteil gut darstellen kannst. Das zieht doch meistens...
Aber das ist ein sehr umfangreiches Thema und es liest sich etwas so, als ob du von der Diagnsotik bis zum Angebot alles neu konzipieren willst(sollst). Wenn Du nicht zu weit weg wohnst, komm doch mal zum hospitieren.

Wir machen nächstes Jahr am Klinikum Stuttgart ein zweitägiges Symposium für Arbeitstherapie...


Herzliche Grüße

Chris

7. Dezember 2011 12:34 # 8
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Zitat:

Hallo,

wir haben eine große , gut funktionierende AT im innerklinischen Bereich.

Konzeptionell machen wir dort auch keine Mosaike, oder Hasen sondern wickeln "echte" Aufträge für das Klinikum ab. Die Bereiche sind Büro/Service (Kopieraufträge, Bilderverwaltung, Türschilder), Holzwerkstatt und Folralwerkstatt/Garten.
In einen Klinikum fallen aus meiner perönlichen Sicht viele Tätigkeiten an, die im Rahmen eines arbeitstherapeutischen Setting gut eingesetzt werden können.

Kann Dir ein paar Tips geben, wie Du in der Klinikleitungsrunde auf Dich aufmerksam machst und ggf. auch den wirtschaftlichen Vorteil gut darstellen kannst. Das zieht doch meistens...
Aber das ist ein sehr umfangreiches Thema und es liest sich etwas so, als ob du von der Diagnsotik bis zum Angebot alles neu konzipieren willst(sollst). Wenn Du nicht zu weit weg wohnst, komm doch mal zum hospitieren.

Wir machen nächstes Jahr am Klinikum Stuttgart ein zweitägiges Symposium für Arbeitstherapie...


Herzliche Grüße

Chris


Tolles Hilfsangebot.
Hoffentlich klappt es für dich E.Fuß

"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
7. Dezember 2011 13:03 # 9
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Geändert am 07.12.2011 13:08:00
Hallo E.Fuß:

erstmal: herzlichen Glückwunsch. Du stellst schon mal die geeigneten Fragen, um der Sache auf die Spur zu kommen.

Zitat:

Zudem bin ich auch noch Berufsanfänger wie man so schön sagt...


Überleg mal, ob es in dieser Einrichtung nicht Methode hat, Berufsanfänger gezielt zu platzieren...

Zitat:
Dadurch kann höchstens die Ausdauer, Konzentration, Handlungsplanung, Feinmotorik, Kreativität, Arbeitstempo etc. beobachtet werden... aber auf Dauer echt stupide.


Das sind alles abstrakte Funktionsbeschreibungen.

Arbeitstherapie zeichnet sich dagegen durch ihre Pragmatik aus.

Insofern fang ruhig an der "Basis" an, d.h. wozu ist die Arbeitstherapie in deiner Einrichtung eigentlich da? Dazu kannst du die formalen Aufträge, die expliziten (ausgesprochenen) und die impliziten (unausgesprochenen) sammeln und auswerten. Einige gute Hinweise hat Fine43 dir dazu schon gegeben.


Zitat:
Vorallem die Ausdauer wird darin getestet. Dafür finde ich das sehr gut.


Inwieweit ist das für dich und v.a. deine Patienten wichtig?

Zitat:
Also, ich bin gerade am ändern der Arbeitsgegebenheiten.. Zudem soll ich ja noch in die PIA und dort Angebote machen. Sozusagen habe ich 6 Stationen + PIA + Tagesklinik. Und das alles unter einen Hut zu bringen ist nicht gerade einfach.


Umgekehrt wird ein Schuh draus....

Warum ist es für die Klinikleitung bzw. Verwaltung wichtig, dass du dort Angebote machst?

- einen entscheidenden Hinweis hat dir Fine43 schon gegeben: damit die Statistik stimmt. Ohne korrekte Statistik (Leistungserbringung) sieht es bei den nächsten Verhandlungen mit den Kostenträgern nicht gut für die Klinikleitung aus.

Und guck mal kritisch hin: wer leistet eigentlich in der Klinik konkret was? Wo ist der höchste Krankenstand? Wer macht vor allem Pausen? Wo herrscht der höchste Kaffeekonsum?

Kauf dir ein Buch über clinical reasoning, lies es durch, beantworte dir ein paar wichtige Fragen und du wirst fortan besser schlafen

Zitat:
Es gibt kein Konzept (zumindestens nicht mir bekannt), ich muss alles mit meiner Chefin abklären, die klärt das dann in der Klinikkonferenz (die alle 14 Tage stattfindet) ab usw.... also sehr langer Weg und Geduld ist da gefragt, bis etwas durchkommt und genehmigt wird. Mittlerweile darf ich wenigstens schon mal das außerhalb der Klinik besorgen was ich benötige...


Sehr viele Einrichtungen haben kein Konzept. Oder nur eines auf dem Papier, was sich in Schubladen oder versteckt hinter einem Button auf einer Unterseite der homepage befindet.

Das hat gute Gründe: jedenfalls aus Sicht der Klinikleitung, der Trägergesellschaft und der vom status quo profitierenden Berufsgruppen innerhalb der Klinik. Dazu möchte ich jemanden im O-Ton zitieren, der zum damaligen Zeitpunkt wesentlich schlauer war als ich

Zitat:
"Frau Oetken, der Chef will hier kein Konzept, dann würde nämlich alles von außen überprüfbar".


Ein Schlüsselerlebnis für mich. Ganz wichtige Botschaft.

Damals gab es noch keine Literatur zu "clinical reasoning". Aber ich begann anders zu fragen. Mich und die Menschen, mit denen ich arbeitete. Patienten und Kollegen. Gleichrangige und Vorgesetzte.

Seitdem unterteile ich ständig in "explizite" (meist in politisch korrekter Formulierung vorgetragen) und "implizite" (meist gut getarnte, aber wesentliche) Prinzipien und Ziele.

Sprich "der Mensch steht im Mittelpunkt" kann auf dem Klinikflyer stehen.

Dies wäre die explizite Botschaft bzw. das explizite Verständnis der Einrichtung.

"Die Patienten stören bei der Arbeit" könnte das implizite, d.h. eigentliche Credo sein.


Zitat:
Also, im Team selbst (1 Motopädin, 1 Bewegungstherapeutin, 1 Physio, 1 Kunsttherapeutin und 3 Ergos (mit mir)) ist auch der Wurm drin. Alle sind sehr gefrustet und demotiviert im Team zu arbeiten. Da bin ich mit meiner Kollegin auch dran etwas bessere Stimmung rein zu bekommen, was aber schwer ist...


Ich muß das mal so deutlich formulieren: dann spart schon mal auf einen Platz in der "Burn-out-Rehaklinik". Sparen deshalb, weil Plätze in guten Kliniken so rar sind, dass ihr euch privat einkaufen müßt.

Sprich: wenn ihr auch noch die "Stimmungsregulatoren" macht, dann missbraucht ihr euch selbst.

Wie wäre es, wenn ihr das mal offen zur Sprache bringt? Und - schützt euch vor "Mobbing". Ist nämlich für "Jammerlappen" und "Kein Bock" Mitarbeiter häufig die Reaktion auf Herausforderung durch Kollegen.

Zitat:
Die ganzen Gegebenheiten sind zum teil fest gefahren.. Kommunikation findet auch nur spärlich statt.
Ich habe es noch nicht geschafft eine Supervision anzusprechen. Nur am Rande und da hieß es, das gäbe es nicht.


Hat alles Methode. Dient der Vermeidung von Arbeit. Siehe oben : impliziter Auftrag: "Den Arbeitstag verbringen, ohne dass die Arbeit stört".... "Für-sich-Sorger" nenne ich diesen Typus. Aber vorsicht: wehe du stellst in Frage, dass sie "alles" für die Patienten tun und "totalen" Streß haben den ganzen Tag.....

Sie wehren dauernd die notwendige Reflektion ab und ihr schlechtes Gewissen. Das kostet ihre ganze Kraft....

Es handelt sich um Gutmenschen! Nicht den Fehler machen und das Vergessen.


Es tut gut zu lästern merke ich gerade.

Bei allem Ärger, den ich als PI seit nunmehr 11 Jahren habe - ich bin so froh, dass ich kein Mitglied einer derartigen Einrichtung mehr bin - drei Kreuze hiermit, dass mich dieses Schicksal nie mehr erleilt.

Alles Gute wünscht

I


Oetken1
7. Dezember 2011 22:18 # 10
E.Fuß
E.Fuß
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 86

Danke für eure guten Beiräge.
Leider bin ich so voll (im Kopf) derzeit und ausgelastet, dass ich die Beiträge nur lesen, aber nicht aufnehmen und verarbeiten kann. Wenn ich ne ruhige Minute finde und habe, dann werde ich mir das alles nochmal durchlesen.
Was mir gut tut, ist auf jedenfall, dass ihr meine Ansicht teilt, dass das so nicht geht
Und ja, die Methode, Berufsänfänger vorwiegend zu nehmen hat natürlich Methode, genauso, dass es keine Supervision fürs Team sonder nur Fallsupervisionen bezgl. Klienten gibt.... Ich werde nächste Woche auf jedenfall mit meiner Chefin sprechen, da das so nicht weiter gehen kann und ich nicht möchte.
Denn in der Stellenanzeige (oder im Vertag) ist nicht festgelegt, dass ich die ganze At aufbauen soll/muss/kann. Nur die Rede, dass ich in die Holzwerkstatt kann/soll/darf. Und die PIA mit aufbaue bezgl. Konzept....
Aber heute geht es mir schon besser. Danke euch.

LG

10. Dezember 2011 12:21 # 11
Registriert seit: 16.01.2006
Beiträge: 85

Hallo E.Fuß!

Mein erster Gedanke war: puuuuh! Durchatmen, und nu nochmal langsam!

Ein Brainstorming:

Sicherlich ist es wichtig den ganzen "Schlamassel" erst einmal zu sortieren.

z.B. mit einem Wochenplan der erstmal das Raumchaos klärt, d.h. Absprachen mit Kollegen treffen und auch Rücksprache mit Deinem direkten Arbeitgeber nehmen, dessen Aufgabe es auch ist, Dir die Vorraussetzungen für Deine Arbeit zur Verfügung zu stellen, also z.B. die Situation der Werkstatt/Handwerker klären.

Druck rausnehmen, Du bist auch nur ein Mensch und kochst mit Wasser und auch wenn Du (mein persönlicher Eindruck) als Berufsanfänger alles besonders gut machen und Dich beweisen möchtest, was total verständlich ist: verheiz Dich nicht!

Anhand eines Raum-/Wochenplanes weisst Du dann auch, wann Du was anbieten kannst und wie viele Klienten jeweils im Raum tätig sein können.
Manchmal muss man das Pferd ein bisschen von hinten aufzäumen.

Dann fällt mir noch etwas ein:

Gerade im Dezember ist die Zeit, im Garten "abzuräumen", das heisst alles, was man im nächsten Jahr nicht mehr möchte auszugraben, Garten neu zu planen, eine entsprechende Zeichnung anzulegen (man sieht jetzt noch, wie hoch die veschiedenen Pflanzen geworden waren) und Rückschnitte vorzunehmen.

Je nach (individuell) Interesse, Zielsetzung, Recourcen und Problemen eines Klienten finde ich im psychiatrischen Bereich häufig Papier und Pappe/ Buchbinderei sehr gut.

Angefangen bei selbstgemachten (z.B. marmorierten) Buntpapieren, über Berechnungen der Bezugspapiere, herstellen von Lesezeichen, Kladden, Tagebüchern, Kalendern, Terminplanern, Fotobüchern etc. mit entsprechend variierbaren Arbeitschritten und Schwierigkeitsgraden sind die Möglichkeiten sehr vielfältig und man braucht nicht arg viel Platz oder umfängliches Material/Werkzeug.

Vielleicht kannst Du etwas mit meinem Brainstorming anfangen.
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg und hoffe, dass sich die Ausgangssituation für Dich zum Besten verändert.

Schönen 3. Advent an alle!

Fin

10. Dezember 2011 12:47 # 12
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215

Zitat:

Hallo,

wir haben eine große , gut funktionierende AT im innerklinischen Bereich.

Konzeptionell machen wir dort auch keine Mosaike, oder Hasen sondern wickeln "echte" Aufträge für das Klinikum ab. Die Bereiche sind Büro/Service (Kopieraufträge, Bilderverwaltung, Türschilder), Holzwerkstatt und Folralwerkstatt/Garten.
In einen Klinikum fallen aus meiner perönlichen Sicht viele Tätigkeiten an, die im Rahmen eines arbeitstherapeutischen Setting gut eingesetzt werden können.

Kann Dir ein paar Tips geben, wie Du in der Klinikleitungsrunde auf Dich aufmerksam machst und ggf. auch den wirtschaftlichen Vorteil gut darstellen kannst. Das zieht doch meistens...
Aber das ist ein sehr umfangreiches Thema und es liest sich etwas so, als ob du von der Diagnsotik bis zum Angebot alles neu konzipieren willst(sollst). Wenn Du nicht zu weit weg wohnst, komm doch mal zum hospitieren.

Wir machen nächstes Jahr am Klinikum Stuttgart ein zweitägiges Symposium für Arbeitstherapie...


Herzliche Grüße

Chris




Hallo Chris,

das nenn ich mal ein gelungenes und sinnvolles Konzept!

Ich denke, ihr seid auf die angekündigten Änderungen, was die Finanzierung angeht, gut vorbereitet.

Falls es schon eine Ausschreibung für das Symposium gibt - stell die doch mal hier ein. Ich glaube, dass sehr viele Arbeits- und Ergotherapeuten davon profitieren könnten.

Ich wünsche deinen Kollegen und dir und natürlich euren Patienten alles Gute!

Grüße von



Oetken1
11. Dezember 2011 10:29 # 13
E.Fuß
E.Fuß
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 86

Guten Morgen ihr Lieben,

also, ich habe mich etwas abgeregt.
Ich werde nächste Woche mit meiner Chefin sprechen. Ich werde ihr sagen, dass ich einen Raum für mich haben möchte. Jeder hat einen: Physio, Kunst und Ergo aber At hat keinen. Und ich finde, so geht das nicht.

Noch kurz dazwischen: Fin,
ja, wir haben Wochenpläne, doch das ist bei uns eben nur bedingt umsetzbar. Es sind ganz viele Zeitfehler darin. Wir sollen ja auch alle einen neuen Plan bekommen (schon seit ca. 3 Wochen) - und der wird wohl erst im neuen Jahr ausgehändigt bzw. umgesetzt werden können.
Ich hab ja eigentlich Freiheit. Ich kann machen was ich möchte. Ich kann einkaufen was ich benötige, doch das ist alles schön und gut, wenn ich keinen Raum habe, nützt mir das recht wenig.
Vorallem freu ich mich persönlich voll auf die Holzwerkstatt und ich kann da nicht rein... Der Kommunikationsweg ist meiner Meinung nach einfach viel zu lange....
Mit Papier und Pappe habe ich persönlich nicht viel am Hut Aber selbst dafür brauch ich einen Raum, in dem auch mal etwas liegen bleiben kann wie ich finde. ....

Naja, das werde ich meiner Chefin nächste Woche sagen. Ich kann und werde keine At mehr anbieten, wenn ich keinen Raum für mich zur Verfügung haben werde.
Das mit dem Garten ist schon mal ein guter Hinweis. ICh hab nicht viel am Hut mit Garten und da bin ich um jeden Hinweis dankbar. Nur ist es auch so, dass wir Gärtner haben, die alles zurück schneiden, pflanzen etc. Das ist ja das paradoxe: ich könnte schön im Garten arbeiten, aber da wir Gärtner haben, darf ich oder wir nicht so viel machen wie es eigentlich möglich wäre.
Eine Kräuterschnecke ist angeplant. D.h die ist schon ausgebuddelt, aber der ganze Rest fehlt noch. Das werde ich dann im Frühjahr auf jedenfall weiter bearbeiten.

Chris, ich weiß nicht ob du meine Mail bekommen hast, aber ich interessiere mich (immernoch) für ein Hospitationstag Und das mit dem Symposium wed ich mir merken. Ist schon notiert, danke.

14. Dezember 2011 21:38 # 14
E.Fuß
E.Fuß
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 86

So,
ich habe mir jetzt überall Rat und Hilfe geholt.
Alle (zwei Gruppen: Forum und privat) sind verschiedener Meinung.
Ich habe jetzt auf jedenfall mit meiner Chefin gesprochen. Zwar mehr am Rand,
aber ich habe ausdrücklich gesagt, dass ich gefrustet und demotiviert bin.
Sie meinte, sie könne meine Situation verstehen und ist schon seit 2 Jahren dabei,
Räumlichkeiten für die Fachtherapeuten zu bekommen. .... und mein Vorgänger habe
es ja auch so hin bekommen (ich wiedersprach) ...
Und dass im neuen Jahr (irgendwann!) neue Räumlichkeiten wg. Bungalow-Anbau vorhanden
sein werden. Zwar nicht optimal für Ergos aber immerhin Räumlichkeiten

Heute kam die Klinikleitung und Geschäftsführer und teilte jedem Mitarbeiter
persönlich! ein kleines Weihnachts-Dankeschöngeschenk aus. Auf jeder Tasse stand
jeweils der MItarbeitername mit Schokolade darin. Fand ich schön. Und im gleichen Atemzug
wurde gesagt, dass er hoffe, dass nächstes Jahr mehr Räumlichkeiten für uns zur Verfügung
stehen werden. Dabei schauten alle ganz gezielt mich an.

Naja, ich finde es schon einmal ein Teilerfolg. Und ich versuche jetzt vor Weihnachten
nichts mehr übers Knie brechen zu wollen/müssen. Ich hab schon wirklich in 2 Monaten
viele kleine Schritte und Verbesserungen bewirkt

lg
29. Mai 2012 17:39 # 15
Registriert seit: 20.04.2006
Beiträge: 223

Symposium Arbeitstherapie am 30.6. und 1. 7.,
siehe Veranstaltungskalender bei ErgoXchange

Hoffe auf viele Besucher

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