Geändert am 31.01.2013 17:13:00
Na nun…
Vom Thema rücken wir einfach ab, da das Thema Mobilisation und Bobath in einem Zusammenhang erwähnt wurde, der mir nicht klar war. Auf Nachfrage wurde eine Antwort gegeben die nicht korrekt ist.
Und ganz sicher geht es hier nicht um Wortklauberei. Es geht um korrekte Informationen. Und Methoden, Techniken und Ziele sind definitiv nicht die gleichen Dinge. Sonst würden derzeitigen Bestrebungen, Therapeutisches Vorgehen wissenschaftlich Darzustellen an absurdum geführt werden.
Zum Thema Anbahnung und Hemmung wurde hier schon einiges geschrieben. Du kannst gern die Suchfunktion bemühen. In komprimierter Form nur so viel:
Anbahnung und Hemmung wurden im Bobathkonzept verwendet, als man noch einem bestimmten wissenschaftlichen Paradigma gefolgt ist. Durch neue Erkenntnisse gab es Veränderungen innerhalb des Konzeptes. Publiziert dazu, wurde in sehr vielen Fachzeitschriften bzw. Bücher. Auch unter der Fragestellung: Ist das Bobtahkonzept noch Bobath (oder so ähnlich). Anbahnung und Hemmung sind derzeit KEINE Begriffe. Denn es geht im Bobathkonzept eben nicht mehr um bloße Bewegung. Es geht um Handlung im Kontext der Bewegung bzw. der Bewegung im Kontext der Handlung. Und natürlich spielt eine Bewegungsqualität eine wichtige Rolle. Aber nicht die Qualität an sich selber ist das Ziel, wie man oft gemeint hat bzw auch gearbeitet hat. Denn man hat festgestllt, dass dies nicht sonderlich effektiv für den individuellen Alltag ist. Sondern es geht um eine Ökonomische Bewegung die Handeln im Sinne eines möglichst selbstbestimmten Lebens möglich macht.
Wenn du mich nach meiner Interpretation von Facilitation im Sinne des Bobathkonzeptes fragst, dann machst du den nächsten Fehler. Ich gebe nicht den Inhalt für Facilitation an, denn ICH bin weder das Bobathkonzept noch gehört mir die Seite, noch bin ich ein Gremium.
Denn musst du schauen was der Lehrplan der Bobathgremien dazu sagt. Der vorrangegangene Link war als Einführung ganz gut. So finde ich!
Facilitation hilft Bewegungen im Kontext einer Handlung zu initiieren, zu begleiten, zu beeinflussen und zu beenden. Und ist eben eine Technik, die Hilft die übergeordneten Ziele zu erreichen. Hier wiederum kannst du dies sehr einfach in dem vorrangegangene Link lesen.
Wenn du mich nach Mobilistation fragst, dann ist das in meinen Augen ein so schwammiger Begriff wie Wahrnehmungsstörung.
Im Grunde genommen fragt man sich welche Ziele man erreichen möchte.
Möchte ich auf der Gelenkebene Arbeiten weil ich dort Kontrakturen befürchte sind Manuelle Techniken angezeigt, oder einen adäquate Schienenversorgung/Redressionsgips/…
Möchtest du spezifisch am Muskel arbeiten kannst du gern die angeführte PIR verwenden, bzw andere Techniken.
Wenn man sich diesen Unterschied bewusst macht, dann wird man sicher nicht mehr allg. vom Mobilisieren sprechen
Im Bobathkonzept gibt es kein Verbot diese bekannte Techniken einzusetzen. Wenn sie dazu dient eine Bewegungskompetenz im Kontext einer Handlung zu erlernen.
Allerdings wird dann auch nicht gesagt, diese eingesetzte Technik wäre Bobath.
Im Grunde genommen ist jede selbstausgeführte Bewegung im Sinne einer Handlung (laufen, Essen, Aufstehen,..) die effektivste Therapie Gelenke und Muskeln „gesund“ zu halten. Ebenso ist dies im Sinne des motorischen Lernens.
Wenn ich entscheiden soll ob erst passive und dann aktive Techniken oder andersherum, sei als Gedankenstütze so viel angefügt: Wenn ein Patient aktiv eine Handlung vollziehen kann, muss er dann noch passiv beübt werden? Das ist doch mal eine Frage die es sich zu diskutieren lohnt! Denn dort gibt es sicherlich unterschiedliche Ansichten.
Auf rein funktioneller Ebene zu arbeiten macht für uns Ergos und noch viel mehr für unsere Patienten nur Sinn, wenn man dadurch den Handlungsauftrag (als vorangegangene Zielstellung) erreichen kann.
Ich hoffe die Antwort war dir, Maria, ausführlich genug. Und ich habe die Kurve zum eigentlichen Ausgangsthema geschafft.
Micha