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Neustart nach 8 Jahren Berufsabstinenz?

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28. Februar 2013 21:33 # 1
Registriert seit: 28.02.2013
Beiträge: 1

Geändert am 28.02.2013 21:54:00
Hallo an alle,

ich wende mich an euch da mir aktuell einige Gedanken durch den Kopf gehen. Wie ihr der Überschrift entnehmen könnt spiele ich mit dem Gedanken wieder in meinen erlernten Beruf zurück zu kehren.

Ich habe 2004 meine Ausbildung zum Ergotherapeuten erfolgreich abgeschlossen. Es war eine sehr interessante Ausbildung die mir sehr viel Spaß gemacht hat und die mich durchaus erfüllt hat. Habe mich nach der Ausbildung natürlich direkt beworben und das sehr ausgiebig. Deutschland,Österreich, Schweiz alles war dabei. Etliche Bewerbungen haben meine Wohnung verlassen doch hagelte es nur Absagen. Ungelogen ich habe 1 einziges Bewerbungsgespräch erhalten und daraus ist auch nichts geworden. Auch war damals bei fast 50% der angebotenen Stelle Berusgerfahrung vorausgesetzt. Aber wie bitte soll man Erfahrungen sammeln wenn man nicht die Chance dazu bekommt.

Somit musste ich mich erstmal arbeitslos melden. Ein kleiner Hoffnungsschimmer ergab sich als ich auf 165€ Basis in dem Heim für geistig Behinderte, wo ich eins meiner Praktika absolvierte, eine Stelle als Betreuer erhielt. Das habe ich dann auch eine zeitlang gemacht. Dann wurde aber die sogenannten 1€ Jobs eingeführt und die Stiftsleitung wollte mich in diesem Falle nicht " ausnutzen " da ich die gleichen Verantwortungsvollen Aufgaben hatte wie Festangestellte. Somit war das Arbeitsverhältnis beendet.

Danach begann die Misere. Ich machte einige Jobs um nicht vom Amt leben zu müssen. Allerdings entfernte ich mich dadurch immer mehr von meinem erlernten Beruf. Dies hat sich dann bis zum heutigen Tag durch mein Leben gezogen.

Aktuell habe ich einen festen Job der auch ziehmlich gut bezahlt ist. Allerdings erfüllt mich dieser nicht mehr so richtig. Dadurch stärkt sich meine Gedanke wieder im sozialen Bereich zu arbeiten. Aber wer nimmt jemanden der 8 Jahre raus ist aus dem Beruf. Und hier wollte ich euch mal fragen was ihr dazu sagen könnt. Habt ihr Erfahrungen mit ähnlichen Situationen. Gibt es Arbeitgeber die solchen Leuten trotzdem eine Chance geben oder sogar fördern würden.

Evtl. gibt es Auffrischungskurse für Ergos oder ähnliches. Würde mich freuen wenn ich etwas Hilfe erhalten würde oder einfach Erfahrungen von Leuten denen es ähnlich ergangen ist.

Über eine Antwort würde ich mich freuen.

Gruß

Carsten
1. März 2013 14:44 # 2
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Mir geht es so ähnlich wie dir nur das ich immer nur 3-4 Monate am Stück arbeitslos war. Die Leute suchen alle jemanden mit Berufserfahrung und am besten du wohnst gleich um die Ecke. Ich wurde zwar schon fast überall eingeladen aber es wurde sich immer für jemand anderem entschieden. Zu wenig Berufserfahrung und wohne denen zu weit weg. Auch selbst wenn es sich um ne Stelle handelte wo ich jetzt wirklich auch gut hin und her pendeln könnte. Ich meine 45 min Auto fahrt ist ja meiner Meinung ja noch normal. Das kann man auch durch aus auch schaffen. Wobei ich wahrscheinlich das ja auch erst mal übergangsweise machen würde und mann kann ja immer noch irgendwo dazwischen wohnen. Hallo mit 25 da will man ja auch von seinem Elternhaus ausziehen. Na ja jetzt hab ich zwar ein bisschen Berufserfahrung und ich werde jetzt gar nicht mehr eingeladen. Hatte bis jetzt ein Vorstellungsgespräch gehabt. Wobei das jetzt bestimmt nicht am Anschreiben liegt, da ich das ja auch so im gleichen Stiel schreibe wie vor 2 Jahren als ich meine Ausbildung beendete. Es wird halt jetzt so geschrieben als hätte ich schon Erfahrungen gesammelt. Ich denke mal wenn du noch nie wirklich in deinem Beruf gearbeitet hast dann glaub ich sind deine Changen sehr schlecht. Ich würde mal hauptsächlich auf Zeitarbeitsfirmen bewerben. Bekommst zwar weniger Geld, aber da hast auch bessere Changen auch in Kliniken oder Praxen unter zu kommen. Welche Zeitarbeitsfirmen suchen ja Ergos. Sonst würde ich mich auch auf Krankheitsvertretungen für einen Monat bewerben. Ich selber hab auch hauptsächlich Krankheitsvertretungen gemacht erst nach 1,5 Jahren bekam ich mal eine richtige Stelle die mich jetzt nach ein Halbes Jahr kündigen musste, weil wir zu wenig Patienten hatten.
Ich würde auch mal schauen ob du auch so Fortbildungen machst damit die Changen steigen. Und mal die Bewerbung von einem Profi durchsehen lassen. Ich denk mal das die nicht so aus der Masse heraus sticht. Die Anforderungen sind leider sehr hoch. Evt ist die Bewerbung nicht aussage kräftig genug. Ich selber hab so über 80-100 Bewerbungen geschrieben und bei 50 wurde ich eingeladen. Aber leider halt auch ohne erfolg sogar zum Probearbeiten wurde ich des öfteren eingeladen. Wobei die meisten dann gleich mal drei Stück zum Probearbeiten einladen oder sogar mehr. Und dann wird sich dann mal endlich entschieden.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
1. März 2013 16:31 # 3
Registriert seit: 15.10.2005
Beiträge: 49

Als suchender AG berichte ich mal kurz von der anderen Seite.

Ich kenne einige PIs, die schon lange suchen. Die Bewerbungen, die man bekommt sind von solch schlechter Qualität, dass man den Großteil sofort aussortiert. Vereinbart man dann doch mal ein Gespräch, dann kommt der Bewerber nicht, zu spät oder hat Vorstellungen, die völlig unrealistisch sind. Also bleibt einem wohl oder übel nichts anderes übrig, als die Stelle unbesetzt zu lassen und sich bei der Arbeit selbst fast zu überschlagen!!!

So, nun hab ich meinem Ärger mal ein wenig Luft gemacht!




Praxis für Ergotherapie Tina Uhlemann
Neumarktstraße 12
06712 Zeitz
1. März 2013 18:35 # 4
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Hallo,

ich würde deine Chancen als SEHR schlecht einschätzen.
Dabei geht es mir weniger um die fehlende Berufserfahrung,
sondern mehr um das Ausbildungs-Wissen, das in dieser langen Zeit
der Ergo-Welt-Abstinenz völlig verblasst sein muß...
Du würdest ja buchstäblich richtig von vorn anfangen
und das würde auch der AG mittragen müssen.
Ich habe nach der Ausbildung 1 Jahr gearbeitet und bin dann 2 Jahre in Elternzeit.
Während der Elternzeit habe ich die ein oder andere Fobi gemacht und habe
den DVE-Ergo-Kongress besucht. Und trotzdem hatte ich nach 2 Jahren Pause
dann bei der Arbeit das Gefühl irgendwie hinter den Anderen her zu hinken.
Es dauerte etwas, bis das Gefühl "weg" war. ich habe aber immer jährlich
1 größere oder 2 - 3 kleinere Fobis gemacht.

Solange du gerade einen sicheren Job hast, behalte ihn!
Im nächsten längeren Urlaub kannst du ja mal im nächstgelegenen
Krankenhaus und/oder in einer Praxis/in einem Heim mal für einige Tage
in der Abteilung Ergo hospitieren.
Schnupper rein und knüpfe Kontakte, völlig unverbindlich.
Oft ergibt sich so etwas. Und du kannst dich vergewissern, ob
du DAS wirklich noch willst..
4. März 2013 11:14 # 5
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Beiträge: 423

Geändert am 04.03.2013 11:19:00
Hallo Carsten,

mein Rat: LASS ES BLEIBEN!!
Ich war zwar noch nie arbeitslos, habe aber, wenn ich von einem AG zum anderen gewechselt bin, PRO UMORIENTIERUNG über 100 Bewerbungen geschrieben (das war allerdings auch in Hamburg). Selten eingeladen und wenn, dann die Stelle nicht bekommen. Es gibt ja genug, die sich für unter Wert verkaufen. -.- Ich tat dies nicht und werde es auch nicht tun.

Ich habe derartig schlechte Erfahrungen bei meinem ersten AG gemacht, dass ich bereits Bewerbungen für eine betriebliche Ausbildung geschrieben habe (Mediengestaltung, Tischlerei etc.), weil ich nur noch weg von diesem Beruf wollte. Du schreibst selbst, dass du als ausgelernter Ergo als Betreuer gearbeitet hast - genau das wird zum größtenteil in Altenheimen mit Ergos auch gemacht! Und das Schreckliche ist: Es gib immer welche, die es mit sich machen LASSEN! Von daher würde ich bei Altenheimen defintiv vorsichtig sein, wenn du wirklich gute Therapie machen möchtest. Das ist dort alles andere als einfach. Nur soviel dazu.

Zum anderen sehe ich wirklich null Chancen, dass du nach 8 Jahren aus dem Beruf da etwas finden würdest. Und davon bin ich absolut überzeugt, weil sogar Ergos mit einem sehr guten Zeugnis oft keinen Job bekommen, selbst dann nicht, wenn sie sich deutschlandweit bewerben. Ich höre zwar immer von PIs, dass sie suchen... aber zu welchen Konditionen??? Da fällt mir mein Beitrag zu "Was kann ich verdienen???" wieder ein... ::rolleyes:: Am besten ein eigenes Auto, unbezahlte Dokus und Vorbereitungszeiten und ein Gehalt von unter 1700 EUR brutto im Monat. Genial. Es gibt mit Sicherheit auch Praxen, die gute Konditionen haben, kleine Frage. Man muss sich aber nur mal einige Stellenangebote anschauen, was dort alles verlangt wird und im Gegenzug geboten wird...

Solange du einen sicheren Job hast: BEHALTE IHN!!! Sei froh, dass du einen sicheren Job hast, sowas ist goldwert! Und wenn er noch gut bezahlt ist, erst recht! ::thumbup::
Fluktuation wird ganz groß geschrieben im Gesundheitsbereich und befristete Verträge gibt es im Bereich der Ergotherapie genauso oft wie in allen anderen Bereichen auch. Also sei froh! ::smile::

Was mich interessiert: Als was arbeitest du? Was sind deine Aufgaben dort? Hast du nur eine Ausbildung gemacht (die ET-Ausbildung) oder noch eine andere? Wenn dich dein aktueller Job nicht mehr richtig erfüllt, wieso machst du denn keine Fortbildung, die für deinen aktuellen Job von Vorteil ist??? Denk vielleicht auch mal an ein Fernstudium (Achtung: oftmals EXTREM zeitaufwendig neben der Arbeit!!). Sprich doch mal mit deinem AG! Das wäre doch viel sinnvoller oder nicht? Spar dir das Geld für irgendwelche Ergotherapie-Aufbaukurse. Selbst damit wären die Chancen so niedrig... nein, ich würde das definitiv nicht machen.

Liebe Grüße und viel Erfolg,
Motte
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
5. März 2013 08:28 # 6
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Beiträge: 10

Hallo,
finde es spannend von euren vielen Bewerbungen zu lesen. Hatte selbst eine Stellenausschreibung, leider vermisse ich die Bewerbungen. Auf meine Ausschreibung haben sich nur 3 Bewerber gemeldet. Habe dann einer Berufsanfängerin die Chance gegeben.
ich denke jedoch auch, dass es nach 8 Jahren schwer sein wird ohne Berufserfahrung einen Wiedereinstieg zu leisten. Empfehle ein Praktikum zu machen oder Fortbildungen aus persönlichem Interesse anzugehen

Viel Glück
5. März 2013 10:14 # 7
Registriert seit: 09.02.2012
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Beiträge: 423

Geändert am 05.03.2013 10:39:00
Aber warum soll er ein Praktikum in einem Beruf machen, in den er - ich muss es leider so sagen - mit fast 100%iger Sicherheit sowieso nicht mehr reinkommen wird - und wenn, dann nur unter saumäßigen Bedingungen (das passiert ja auch schon vielen Ergos, die gute Vorrausetzungen mitbringen)? Wer stellt denn jemanden ein, der 8 Jahre aus einem Beruf raus ist, wo selbst die sehr gut geschulten nur wenig Chance haben? Also ich kenne niemanden, es sei denn, er verkauft sich derartig unter Wert, dass er sogar die 1 EUR-Jobber gehaltsmäßig unterbietet (davon kann man aber nicht leben... und auch nicht existieren). Denn es gibt so viele gut geschulte Ergos, die sich ebenfalls weit unter ihrem Wert verkaufen. Und warum soll er dann auch noch Geld für teure Fortbildungen ausgeben, die er jobmäßig sowieso nicht nutzen kann? Persönliches Interesse hin und her... vielleicht seh ich das alles total falsch, aber ich habe nicht das Geld und die Zeit, Fortbildungen zu machen, die mich selbst einafch "nur" interessieren und mich jobmäßig nicht weiterbringen oder ich jobmäßig gar nicht nutzen kann. Wenn ich irgendwann 40 000 EUR im Jahr verdiene, kann ich das vielleicht mal ins Auge fassen. ::laugh::

Da wäre es doch wesentlich besser, er würde Fortbildungen oder Seminare besuchen, die für seinen jetzigen Job sinnvoll sind... bevor ich so ein heikles Unterfangen mit Jobwechsel angehe, würde ich das erstmal probieren, vielleicht ist das die Lösung des Problems (das "nicht erfüllen"). Dann ärgert man sich nicht, dass man so einen wertvollen Job hinegschmissen hat.
Mich würde aber erstmal interessieren, was er genau mit "nicht erfüllt" meint, ich finde das sehr schwammig ausgedrückt und kann vieles bedeuten (Unterforderung/Überforderung, nicht ernst genommen werden, den Sinn nicht erkennen -> sinnlose Aufträge vom Chef bekommen? etc. etc.). Ich hoffe der TE meldet sich hier nochmal zu Wort und bringt da etwas Licht ins Dunkel in Form von konkreten Beispielen. ::smile::

Ich höre das auch immer wieder (allerdings nur hier im Forum), dass man ja auf Stellenausschreibungen so wenig Bewerbungen bekommt... meistens von PIs. Ich kann mir das ehrlich gesagt einfach nicht vorstellen (dafür hab ich einfach schon zuviele Bewerbungen und Vorstellungsgespräche gehabt). Ich lese immer wieder, dass Praxen pädiatrisch arbeiten (für mich ist das nichts), habe bisher noch kein Stellenangebot von einer Praxis gelesen, wo Pädiatrie nicht mit noch anderen Bereichen wie Orthopädie/Handreha oder z.B. Neurologie im Vordergrund standen. Aber gerade Pädiatrie ist doch wohl anscheinend total beliebt. Warum finden diese Praxen dann keine Ergotherapeuten, die sich auf die Stelle beworben haben?
Ich könnte mir nur vorstellen, dass die Konditionen, die bereits im Stellenangebot beschrieben sind, schon dazu verleiten, sich dort nicht zu bewerben. Denn irgendwie habe ich das Gefühl, dass man häufig schon an der Stellenbeschreibung herauslesen kann, was eigentlich gemeint ist (wie bei einem Arbeitszeugnis). Natürlich trifft das nicht immer zu. Bei mir war es allerdings so, dass, wenn ich trotzdem auf die Stellenangebote eingegangen bin, von denen ich dachte "oh, da is was im argen", mich beworben und ein Vorstellungsgespräch bekommen habe, sich die Befürchtungen eigentlich immer bestätigt haben. Anhand dessen habe ich irgendwann die Meinung gehabt, dass man unter einem bestimmten Begriff bei einer Stellenausschreibung etwas ganz bestimmtes anderes gemeint ist. Und diese Stellenangebote habe ich irgendwann dann natürlich ausgelassen und mich da gar nicht erst beworben. Warum auch? Man verliert nur viel Zeit und Geld dabei und kommt beim Vorstelleungsgespräch mit dem AG sowieso nicht auf einen grünen Zweig.
Nur ein kleines Beispiel: "Leistungsgerechte Vergütung" lief bei mir bisher immer im Vorstellungsgespräch auf Folgendes hinaus: "Wir lassen uns nicht auf irgendwelche Gespräche bzgl. des Gehalts ein, uns interessiert es nicht, wieviel Berufserfahrung oder Fortbildungen Sie in dem oder dem Bereich haben. Unser Limit ist xx EUR brutto monatlich und wenn Sie vorher mehr verdient haben, dann verschlechtern Sie sich eben, so ist das nunmal. Es gibt tausende Ergos, die einen Freudentanz machen würden, wenn sie für das Gehalt arbeiten dürften." Dass das Gehalt nicht realistisch war (unter 1700 EUR Vollzeit bei Berufserfahrung und etlichen Fortbildungen), es dazu noch selbstverständlich zu sein schien, unbezahlte Überstunden zu machen und man sich von dem grandiosen Gehalt bitte auch noch einen eigenen PKW leisten sollte, brauche ich nicht zu erwähnen. Sowas steht bei sehr vielen Stellenausschreibungen und ist ja quasi schon eine Bedingung, egal, wie mies das Gehalt sein wird. Mich persönlich wundert es da überhaupt nicht, dass manche dann eben keine Bewerber bekommen (solang es auch so gerechtfertigt ist), denn das ist der erste Schritt, wie sich Ergotherapeuten gegen Ausbeutung wie z.B. Unterbezahlung wehren sollten. In Utopia müsste sich der AG dann irgendwann notgedrungen an den AN anpassen... zumindest bis zu einem gewissen Grad. Aber wie gesagt, das ist wohl utopisch...::biggrin::
Ansonsten würde mir dazu nur einfallen, dass einfach am falschen Ort inseriert wird (ein ehem. AG hat immer ausschließlich auf seiner Seite inseriert... und wundert sich dann, warum keine Bewerbungen kommen?!)... ja soll der Berg denn zum Propheten kommen oder wie denken die sich das?! Wenn ich das Unternehmen nicht kenne, schaue ich auch nicht auf die Homepage und oftmals tauchen Unterseiten von größeren Firmen auch gar nicht in der Suchmaschine auf. Und dann sehe ich auch nicht die Stellenausschreibung. ::wink:: Der Weg, in Google zu suchen wäre erst meine zweite Wahl, vorher würde ich die ganzen Jobbörsen abklappern, die es so gibt. Da existieren doch so viele, wo man inserieren kann... auch kostenlos! Der letzte Weg wäre, in der Jobbörse beim Arbeitsamt zu inserieren... ich kann mir beleibe nicht vorstellen, dass sich da niemand oder nur wenige drauf bewerben würden. Nicht bei der inoffiziell hohen Arbeitslosigkeit in Deutschland.


Liebe Grüße
Motte
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
5. März 2013 12:08 # 8
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Ich finde, dass der Tipp mit Praktika im Vorfeld durchaus Sinn macht, weil man als Bewerber damit signalisiert, dass man sich der Problematik der mangelnden Beruferfahrung bewusst ist und sich Mühe gegeben und wahrscheinlich auch geben wird um dieses Manko auszugleichen. Das rigorose Ablehnen von Motte123 sowie die stark eingefärbte Darstellung der Arbeitsmarktbedingungen finde ich dagegen unpassend. Ich frage mich, warum hier über mehrere Zeilen gegen AG gewettert wird und dann an Beispielen wie "leistungsgerechter Vergütung" erläutert wird wie es dazu kommt, dass man sich am besten überhaupt nicht mehr auf solche Stellen bewirbt. Weder hilfreich für den TE noch passend zum Thema = gehört in den Emotionsmülleimer wo man seinen persönlichen Frust ablegen kann, aber die sachliche Darstellung der eigenen Erfahrungen um als Entscheidungshilfe zu fungieren stelle ich mir anders vor. Da ich selbst Bewerbungsgespräche geführt habe kann ich sagen, dass 8 Jahre Berufsabstinenz viel Einsatz von Seiten des Bewerbers erfordern wird. Da muss schon im Anschreiben ein Plan erkennbar sein, wie der Bewerber sich vorstellt diesen Mangel an Erfahrung zeitnah und eigenständig zu kompensieren. Kommt es im Bewerbungsgespräch so rüber, dass das glaubhaft und machbar ist und der Rest, wie die persönlichen Werte und ethischen Maßstäbe zum Haus passen, kann man über eine Hospitation sprechen um zu sehen wie der status quo ist und wie sich der Bewerber in den Tagen der Hospitation macht. Es wird also hoffentlich deutlich, dass man als Bewerber mit diesen Vorraussetzungen es deutlich schwerer hat im Vergleich zu Bewerbern ohne "ergotherapeutisch relevanten" Lücken im Lebenslauf, jedoch mit hohen Engagement eine Chance hat in seinen Beruf zurückkehren zu können...
5. März 2013 13:45 # 9
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Geändert am 05.03.2013 13:45:00
Ich denke aber auch nicht, dass es in Ordnung ist, dem TE zu raten, ein Praktikum zu machen (wann soll er das denn machen, wenn er noch arbeitet? Nebenbei?), wenn das zur Folge hat, dass er dafür seinen Job aufgeben muss. Ich finde das sehr unpassend und keinesfalls die richtige Reihenfolge. Ich wettere nicht, es ist so wie es ist und es sind ausschließlich meine Erfahrungen, die ich geschrieben habe. Wenn jemand sie wiederlegen kann, dann soll er das doch sehr gerne tun, ich würde auch lieber daran glauben, dass es in unserer Branche nicht all zu schwer ist, einen Job zu bekommen. Ist es aber nunmal nicht.
Ich bin nicht dagegen, dass er es versucht. Aber ich finde doch den Preis dafür einfach sehr hoch. Und ich denke, dass diejenigen, die genauso wie ich schon hunderte an Bewerbungen geschrieben haben (und das sind bestimmt nicht wenige), mich da vielleicht auch irgendwo verstehen können. So ein Risiko einzugehen wäre extrem unklug.
Ich denke, es wäre schon schön, wenn der TE mal was dazu sagen könnte. Dann wären wir vielleicht alle etwas schlauer, was nun seine genaue Ausgangssituation ist. Und dann kann man vermutlich besser abwägen, was günstiger und sicherer wäre.

Und zu der "leistungsgerechten Vergütung": Ich bin damit lediglich auf den Beitrag von szeker eingangen, da er/sie eben auch geschrieben hat, dass er/sie als PI jemanden sucht (was jetzt auch nicht unbedingt zum Thema passte). ::wink::
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
7. Mai 2013 11:43 # 10
Noctario
Noctario
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Naja es gibt durchaus Praxen die bereit sind, auch Berufsanfänger mit einem guten Gehalt einzustellen, dass man als Anfänger keine 2500 Brutto verdient dürfte klar sein:)
Aber da muss man eben sehr sehr SEHR viel Glück haben.

ich habe vermehrt, außer nun zweimal, die Erfahrung gemacht das viele Praxen noch nicht einmal das Benzin welches du mit deinem eigenen Auto für Hausbesuche verfährst zahlen wollen. Als Begründung hieß es, das soviel Geld nicht vorhanden sei. Wenn man bedenkt wie wenig man in manchen Praxen verdienen würde und wieviel der PKW dann kosten würde da ja durch das Fahren auch viel Verschleiß entsteht...finde ich es nicht verwunderlich das manche Praxen schon seit gefühlen Jahren gesucht wird.
Ich habe zwar selbst keinen Führerschein, was mich schon oft um einen Job gebracht hat, aber ich hatte vorher nur einen Job auf 400 Euro Basis und lebe alleine...wie soll man da einen Floppen stemmenxD°
Generell gibt es auch wenige Arbeitgeber die einem dennoch die Chance geben und sagen man könne ja erstmal Teilzeit anfangen um das Geld zu sparen...das finde ich sehr schade:/

Was Praktika und Fobis angeht...wie soll man das bezahlen? Praktika laufen meist ohne Bezahlung und die Fobis sind extrem teuer...ich denke daher nicht, das man es sich erlauben kann in der heutigen Zeit ohne Geld zu arbeiten oder soviel auszugeben nur um die Chancen ein ganz klein wenig zu erhöhen.
7. Mai 2013 12:21 # 11
falladar
falladar
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Hallo Noctario,

ich hatte letztens einen Mitarbeiter der IHK (Brandenburg) bei mir in der Praxis. Er bot mir folgendes an:

- Wenn ich MA einstelle, die unter 30 Jahre alt sind und keinen Führerschein haben, jedoch einen benötigen um diesen Job zu bekommen, dann übernehmen sie die Führerscheinkosten zum Teil bzw. auch komplett.

- Wenn ich MA einstelle, die unter 30 Jahre alt sind, übernehmen sie bis zu 70% der Fortbildungskosten, wenn ich als Praxisinhaber in Vorleistung gehe und die Fortbildung bestanden wird.

Ich bin kein Mitglied in der IHK und diese Sachen werden mit Unterstützung europäischer Fördergelder finanziert.

Früher hat die Arbeitsagentur auch den Führerschein entweder komplett oder teilfinanziert. Wie es heute ist, ist mir nicht genau bekannt.

MfG falladar
7. Mai 2013 13:09 # 12
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Beiträge: 976

Hallo Kolleginnen,
ich habe gerade mal die aktuellen Stellenanzeigen gelesen und finde es erfreulich, daß es in den Praxen zunehmend auch PKW`s für Hausbesuche gibt. Eine Stelle, an der ich vertraglich verpflichtet werde meinen eigenen PKW einzusetzten würde ich heute nicht mehr annehmen. Denn der km-Betrag von 0,30 Cent deckt in keinster Weise die Betriebskosten zusätzlich sparen sich die PI`s auch gerne die Versicherung. Wenn es dann zu Schäden kommt ist Ärger bis hin zum Verlust der Arbeitsstelle nicht selten. Wenn sich die Praxis kein Auto leisten kann, muß der Chef eben seins zur Verfügung stellen oder alle Hausbesuche selbst erledigen.
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
7. Mai 2013 16:26 # 13
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Beiträge: 394

Hallo!
Also ich kann dir Mut machen, ich bin auch ein suchender PI. Eigentlich alle Praxen hier in der Gegend suchen händeringend Therapeuten. Wenn du bereit bist umzuziehen, denke ich findest du sicher jemanden der dir eine Chance gibt!
Ich frage mich immer, ::confused:: wieder wenn ich hier eine Stelle inseriere oder beim Arbeitsamt: wo sind die arbeitslosen Ergos die dringend suchen und 100 von Bewerbungen geschrieben haben, bei mir sind sie wohl nicht gelandet!!!

Grüße

Lusa
8. Mai 2013 10:19 # 14
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Beiträge: 423

Geändert am 08.05.2013 10:20:00
Es steht außer Frage, dass viele Praxen suchen... ein Blick in die Stellenanzeige reicht ja eigentlich schon aus. ::wink::

WIE dann aber letztendlich die Arbeitsbedingungen, die Bezahlung etc. sind, ist eine ganz andere Sache. Man kann nicht einfach pro forma sagen: Es gibt ganz viele Praxen, die händeringend suchen (das ist klar), also gibt es offenbar nicht genug Ergos, die eine Arbeit in Praxen suchen (dann könnte ich auch sagen: Die, die schon sehr lange suchen, bieten offenbar keine guten Konditionen an und finden deshalb keine Mitarbeiter). Natürlich suchen viele Ergos Arbeit. Und das sehr verzweifelt. Es gibt neben den Arbeitsbedingungen aber auch noch andere Gründe. Das kann z.B. am Standort der Praxis liegen (wobei ich sehr viele kenne, die für ihren Job ins Nirgendwo gezogen wären - wenn er denn gut gewesen wäre, es sich also auch gelohnt hätte!), denn nicht jeder hat mal eben das Geld, für seinen AG umzuziehen. Und ich kenne keinen AG, der heute noch irgendwas für den zukünftigen AN bzgl. Umzug tut (damit wird teilw. ja heute noch in Stellenanzeigen von anderen Berufen geworben, dass man Unterstützung beim Umzug bekommt... seh ich aber auch nur noch sehr wenig). Außerdem nehmen nicht alle JEDE Arbeit an und zu jedem Preis, was ich auch verstehen kann und das auch für gut befinde. Denn sonst wird sich nie etwas ändern.

Was ich in den SAs auch gemerkt habe, ist, dass nun vermehrt Praxisautos vorhanden sind. Offenbar geht es ja doch. ::smile::
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8. Mai 2013 11:12 # 15
Noctario
Noctario
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Beiträge: 3

Hallo Falader!

Danke das ist mir bekannt.
Leider bedarf es heutzutage einer schriflichen!!! Zusage des Arbeitsgebers, das er den Ergo zum Termin XY einstellt, mit dem Anhang unten dran das der Führerschein für diese Stelle Vorraussetzung ist. Erst dann hat man überhaupt eine Chance das das Jobcenter den Führerschein übernimmt und die übernehmen generell nur bis maximal 1300 Euro, den Rest muss man selbst aufbringen:)
Es ist daher sehr sehr schwierig, da man ja monatliche Fixkosten hat die man stemmen muss und als Alleinstehende ist das gar nicht so einfach x.X

Zum Thema umziehen möchte ich sagen: Wenn es sich lohnt, warum nicht! Dennoch sollte man dabei immer im Hinterkopf behalten das bei einem Umzug auch Kosten fällig werden, wie zum Beispiel kaution. Mir wurde einst eine Stelle angeboten, bedauerlicherweise wäre die Kaution für die Wohnung 4000 Euro mit Maklerprovi gewesen. In Bayern ist das generell der Normalfall, auch in Hamburg habe ich keine anderen Erfahrungen gemacht. Daher habe ich die Stelle nicht antreten können, denn das Jobcenter zahlt dies auch nur im Anteil und auch erst hinterher::tongue::

Was die Praxen betrifft...da schließe ich mich an. Viele Praxen suchen...aber manche Konditionen sind wirklich...nun um es milde zu sagen, kann man da gleich als Hilfsarbeiter gehen. Das schlimmste Angebot was ich hatte, war eine Vollzeitstelle mit 700 Netto! im Monat und davon hieß dann noch das mit dem eigenen Auto die Hausbesuche fahren müsste. Es hatte zwar die Kilometerpauschale gegeben, aber ehrlich...für das Geld kann man auch putzen gehen und hat bei weitem weniger Stress^^° Das Argument: "Wir haben nicht soviel Geld." habe ich während meiner Arbeitssuche ganz oft gehört und ich denke mir dann oft "Warum sucht ihr Leute wenn ihr nicht zahlen könnt?" es verlangt ja niemand ein Gehalt von gefühlten 3000 Euro im Monat, aber ich kenne auch genug Ergos im Freundeskreis die Vollzeit arbeiten und sich noch einen Nebenjob suchen müssen weil das Geld nicht reicht und sie schon sparsam leben.
Von daher bin ich auch nicht verwundert das manche Praxen lange suchen...ich denke es kommt immer auf die Konditionen an, und wie der Arbeitgeber sich gibt.
Manche haben auch utopische Vorstellungen, das der Bewerber schon das und das können soll und die und die Fobi hatte...und am besten 25 ist mit 30 Jahren Berufserfahrung^^° Ist mir auch schon oft passiert, da stand für michd ie Frage warum im Stellenangebot stand "Gerne auch Berufsanfänger" und es dann hieß "Wir hätten gerne jemanden mit mehr Erfahrung."...lol


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