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Praktikanten + Anleitung

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19. April 2013 09:51 # 1
Registriert seit: 01.04.2008
Beiträge: 73

Hallo und Guten Morgen!

ich habe da mal eine Frage:

Und zwar habe ich immer wieder Ergoschüler als Praktikanten. Das funktioniert auch ganz gut. Allerdings würde mich interessieren, ob ihr nach einem bestimmten "Plan" oder "Schema" arbeitet. Bezogen auf das, was die Praktikanten machen. Ab der wie vielten woche dürfen sie.... sollen sie... Was kann ich wann verlangen?
versteht ihr was ich meine? Möchte mich da mehr strukturieren und würde mich über Antworten freuen.

LG und schönes Wochenende!

Reggi
Ein Mensch ohne Fehler, ist kein vollkommener Mensch!
19. April 2013 12:04 # 2
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Geändert am 19.04.2013 16:16:00
:Hallo Reggi,
schön, dass du den Praktikanten Strukturhilfe geben möchtest, denn dass brauchen sie um möglichst viel Wissen aus den Praktika mitzunehmen. Überlegt euch zunächst was ihr von den Praktikanten genau erwartet und wann. Dies könnte ungefähr so aussehen (wobei natürlich auch beachtet werden sollte ob die Schüler im ersten oder vierten Praktikum sind):
1. Woche, voranging mitlaufen (Klienten kennenlernen), Strukturen und Organisation, Räumlichkeiten (wo ist was?), alle Kollegen und feste Termine, kennenlernen und eignen Arbeitsplan (mit Anleiter und soweit wie möglich) kennenlernen, planen. Übersichtplan über Praktikum ausgehändigt bekommen und besprechen. Festen Termin für Wochenabschlußgespräch und/oder Reflexionsgespräche (ca. 15 - 30 Minuten) festlegen.
2. - 3 Je nach Fachbereich Beobachtungen einzelner Klienten zu bestimmten Fragestellungen vereinbaren am besten schriftlich anfertigen lassen, Zeitpunkt zur Besprechung finden. Kleinere Organisatorische Arbeiten (je nach Fähigkeiten des Praktikanten) übernehmen lassen, z.b Akten am Tagesbeginn rauslegen lassen, Desinfizieren bestimmter Nutzgegenstände etc., Dokumentation nach Absprache bei einzelnen Klienten, Vorsichtstundenklienten ggf. festlegen und Praktikanten in Anwesenheit des Anleiters ein abgesprochenes Assessment zur Befunderhebung nutzen lassen (wenn möglich)
4. Einbringen und planen (schriftlich) eigener Therapieideen zu bestimmten Klienten (im vierten Praktikum ruhig schon in der 3. Woche, Ausarbeitung und Vorstellung im Team eines häufigen Krankheitsbildes und möglicher therapeutischer Ansätze, Assessment (die der Praktikant kennt) und das dazugehörige Inhalts und Prozessmodell.
All das sind nur Anregungen, aber da ich in der Ausbildung tätig bin, weiß ich recht gut was sich die Schüler von ihren Anleitern so wünschen, oft hilft aber erstmal der Austausch mit Schule über die Erfahrungen die dort Vorort gemacht wurden und wo sie ihre Schwerpunkte in der praktischen Ausbildung legen.::wink::
Ich hoffe, dies hilft dir erstmal, und den wichtigsten Schritt bist du schon gegangen, nämlich Struktur schaffen!::thumbup:
Wenn du viellecht posten könntest ob du in einer Praxis oder Klinik und in welchem Fachbereich du tätig bist, gäbe es bestimmt einige, die dir Konkretes zur Verfügung stellen würden.

Sinnvoll ist es, dem Praktikanten einen Plan zu geben auf dem abgehakt werden kann ob es/sie sein Wochenziel erreicht hat, oder wo es nachzuarbeiten gilt. Ebenso haben viele Schulen einen Beurteilungs- und Reflexionsbogen (Sichtsunde), Vorgaben aus dem Kooperationsvertrag, die kannst du gut für festgelegten Zwischengespräche und Refexionen für Behandlungen nutzen.
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
19. April 2013 15:51 # 3
Registriert seit: 18.08.2010
Beiträge: 25

Hallo,

ich finde auch sehr schön, dass du dich selbst dafür engagierst eine Struktur zu entwickeln. Allerdings bin ich etwas entsetzt, dass die Schule der Praktikanten dir so etwas nicht anbietet.
Ich habe vor Praktikumsbeginn der Schüler von 2 versch. Schulen jeweils einen ganzen Packen an Infos bekommen wie/was/wann etc. ich von den Praktikanten erwarten/fordern soll/kann.
Hast du dich schon einmal an die Schule gewendet? Die sollten schließlich auch eine Idee davon haben was sie von den Schülern im jeweiligen Praktikumsstadium erwarten.

Viele Grüße

elaen
19. April 2013 16:51 # 4
Registriert seit: 19.04.2013
Beiträge: 8

Ich überlege auch eine Praktikanten zu nehmen, ich denke ich werde, wenn es soweit ist, mich mit der Schule in verbindung setzen und dort nach entsprechenden Plänen fragen.
19. April 2013 19:28 # 5
Registriert seit: 19.04.2010
Beiträge: 23

hallo! Von unserer Schule gibt es auch immer so ein Raster, was wann gemacht / gekonnt werden sollte. Daran können sich Schüler und Anleiter orientieren:-).Jetzt, wo ich mittlerweile auch als Anleiterin Praktikanten habe, gibt es sogar ein Anleitertreffen, dass die Schule organisiert....Außerdem gibt es einen Beurteilungsbogen, den ich einmal zur Mitte des Praktikums ausfülle und bespreche und zum Schluß die Endbewertung. Natürlich zwischendurch immer Gespräche, um Fragen o.ä. zu klären.
22. April 2013 07:25 # 6
Registriert seit: 01.04.2008
Beiträge: 73

Hallo!

Vielen Dank für die Rückmeldungen.
Also ich arbeite in einer WfbM.
Von den Schulen bekomme ich eine kurze Anleitung. Einstiegsphase, Beobachtungsphase und Selbstständigkeitsphase. Das ist ansich auch schon ganz ok. Mir geht es allerdings eher darum die Strukturen der Einrichtungen auf einem Blatt verschriftlich zu haben. So zu sagen eine Checkliste für mich. Um abhaken zu können was ich den Praktikanten mitgeteilt habe und was nicht. habe schlechte Erfahrungen damit gemacht, dass Dinge bzw Aufgaben die der/die Praktikant erledigen soll (und das wöchentlich über sein ganzes Praktikum) nicht macht, vergisst oder ähnliches. Möchte mich selber absichern. Versteht ihr wie ich das meine? Oder denkt ihr, dass das zu "hart" ist?
Ein Mensch ohne Fehler, ist kein vollkommener Mensch!
22. April 2013 11:32 # 7
Registriert seit: 19.04.2013
Beiträge: 8

Zitat / Ergo_hh hat geschrieben:
hallo! Von unserer Schule gibt es auch immer so ein Raster, was wann gemacht / gekonnt werden sollte. Daran können sich Schüler und Anleiter orientieren:-).Jetzt, wo ich mittlerweile auch als Anleiterin Praktikanten habe, gibt es sogar ein Anleitertreffen, dass die Schule organisiert....Außerdem gibt es einen Beurteilungsbogen, den ich einmal zur Mitte des Praktikums ausfülle und bespreche und zum Schluß die Endbewertung. Natürlich zwischendurch immer Gespräche, um Fragen o.ä. zu klären.


Toll, dass es auch Treffen gibt, die die Schule organisiert. Ich würde mir auch die Zeit nehmen, da hin zu gehen.
23. April 2013 12:15 # 8
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

1.Tag
• Verwaltung um z.B. Wertmarke und Namensschild zu holen.
• Wäschekammer ( Berufskleidung)
• Kennenlernen der Stationen
• Hospitation bei Behandlungen

1.Tag- 14. Tag
• Hospitation bei Behandlungen der Ergotherapie
• Kennenlernen der anderen Berufsgruppen und Hospitation
• Kennenlernen der verschiedenen Assesments und Dokumentationssysteme
• Lesen von Patientenakten
• Übernahme von Therapiesequenzen unter Aufsicht
• Teilnahme an der Gruppe in der Tagesklinik
• Hospitation bei ADL-training
• Teilnahme an der Frührehateambesprechung
• Teilnahme an allen Teambesprechungen der Tagesklinik

ab Woche 3
• Durchführung von Patientenbehandlungen nach Absprache , sowie eigenständige Durchführung des Assesments der Frühreha.
• Therapieplanung und Zielformulierung mit dem Anleiter
• Durchführung der Gymnastikgruppe in der Tagesklinik
• Aktive Teilnahme an Patientenbesprechungen
• Zunehmende Eigenverantwortlichkeit
• Durchführung der Dokumentation mit dem Anleiter
• Übernahme von Patienten
• Evtl. Durchführung der Aktivierungsgruppe in derTagesklinik


Halbzeit:
• Zwischenbeurteilung / Gespräch über Stärken und Schwächen

• Durchführung von Probesichtstunde und Sichtstunde.
• Eigenständige Übernahme von Patienten
• Therapieplanung und Durchführung
• Austausch im interdisziplinären Team


Zusätzliche Aufgaben und Dinge , die zu beachten sind:
• Jeder Praktikant soll während seiner Praktikumszeit etwas für die Ergotherapie herstellen (z. B. Therapeutisches Spiel o. ä.)
• Bitte aktive Teilnahme am Aufräumen und Desinfizieren, sowie
Wechseln von Kissenbezügen, Handtüchern usw.
• Gespräche mit Angehörigen über den Patienten werden nach Absprache mit dem Anleiter durchgeführt
• Es besteht eine Weisungsbefugnis durch die Ergotherapeuten , sowie dem Chefarzt
• Aufgaben die auf Weisung von anderen Personen übernommen werden sollen, bitte nur nach Absprache mit dem Anleiter übernehmen

Bitte bei Unklarheiten immer so viele Fragen stellen wie nötig. Es gibt keine dummen Fragen, nur dumme Antworten!
14. Mai 2013 10:35 # 9
Registriert seit: 01.04.2008
Beiträge: 73

Das sind alles echt super Tips!
Und wie sollte (natürlich abgesehen davon, dass jeder Mensch anders ist) ein Praktikant im 4. Praktikum sein? nach einer Woche? Aslo kurz vorm Examen.
Er geht auf niemanden zu, nutzt die freie Zeit nicht, redet nicht mit den Menschen??? Das ist meiner Meinung nach eindeutig zu wenig... Oder? wie muss mein Anspruch sein?
Ein Mensch ohne Fehler, ist kein vollkommener Mensch!
14. Mai 2013 13:44 # 10
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

Geändert am 14.05.2013 13:46:00
Du hast doch sicherlich den Bewertungsbogen von der Schule. Lies dir die Punkte durch die bewertet werden und mach dir Gedanken was sehr gut ist, was gut, befriedigend usw. ist.
Meist gibts dazu noch eine Erklärung wie zb. sehr gut ( in besonderem Maße herausragend...)
Natürlich erwarte ich im 4. Praktikum mehr Selbständigkeit und Ideen als im 1.
Auch Kenntnisse zu den Krankheitsbildern und Assesments usw. sollten entweder vorhanden sein oder schnellstens angeeignet werden. Verlange ja nicht das jemand alles wissen muss, aber wissen wo man nachschauen kann wäre schon gut.::wink::
14. Mai 2013 14:59 # 11
Registriert seit: 14.07.2006
Beiträge: 23

Als ich in der Ausbildung war, war so eine grobe Faustregel für die Praxtikas (meist alle 12 Wochen) 1/3 mitlaufen, 1/3 Teile der Behandlung übernehmen und 1/3 selbst behandeln.

Dabei sollte man jedoch immer Unterscheiden, das wievielte Fachpraktikum es für den jenigen ist.
Wir hatten damals das erste Fachpraktikum nach am Ende des ersten Ausbildungsjahres und somit schon in diversen Richtungen einen groben Leitfaden.
Auch bei uns wurden die Anleiter in die Schule eingeladen um ihnen nahezubringen, was von Schulischer Seite dem Praktikanten mitgegeben werden kann, was während des Praktiukums von betrieblicher Seite näher gebracht werden sollte und auch welche Anforderungen an den Praktikanten gestellt werden.

mMn gibt es auch keinen Leitfaden, den man Anwenden kann, schließlich kommt es zum einen immer auf die Patienten an und zum anderen auf den Praktikanten.

Aber da im Normalfall der Praktikant nie allein gelassen wird (ich finde der verantwortliche Therapeut sollte immer da sein und wenn er nur mit im Raum sitzt um dem Patienten und dem Praktikanten Sicherheit zu geben) kommt es auch immer auf die Situattion an.

Ich hatte selbst bis jetzt nur Praktikanten die zum letzten Praktikum bei uns waren, und alle (gott sei dank) relativ Selbstänndig gearbeitet haben.

::rolleyes::
Nichts auf der Welt ist so ansteckend wie Lachen und gute Laune!
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