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Sichtstundentherapie mit MS-Patientin

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4. Juli 2013 15:22 # 1
HaticeK
HaticeK
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1

Hallo Leute,
ich brauche ganz dringend euren Rat.
Ich befinde mich gerade im ersten Praktikum der Ausbildung.
Habe nächste Woche meine erste Sichtstunde.
Patientin: MS - Feinmotorikstörung
Mein Plan sieht so aus, dass ich Solitär-Steine im Erbsenbad verstecke. Die darf die Klientin dann raussuchen undzwar immer erst in die Faust ohne, dass Erbsen mit drin sind. Dann soll sie die Steine ins Brett setzen. Danach soll sie spielen und nach jedem Zug mir den Stein in die gehaltene Höhe und Richtung geben (Schulter soll miteinbezogen werden).
Da es um Feinmotorik geht und sie vor allem in den zwei kleinen Fingern Probleme hat, werde ich es denke ich so machen, dass sie die Steine mit Daumen-Ringfinger bzw. Daumen-Kleinfinger Opposition greifen soll.

Wie findet ihr das? Anregungen? Andere Ideen?
Vielen Dank im Voraus.
4. Juli 2013 17:00 # 2
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Geändert am 04.07.2013 17:15:00
Hallo Hatice,

Also ich sag's mal provokant, das Ziel deiner Patientin ist das sie zu Hause wieder Solitärsteine aus dem Erbsebbad nehmen kann? Ok, dann ist dein Ansatz wohl richtig! Sorry, es geht nicht gegen dich, aber was sagt denn dein Anleiter? Arbeiten die da alle so? Gibt es keine alltagsbezogene Zielsetzung mit deiner Patientin nach COPM und SMART Ziele?
Was muss / will sie denn wieder feinmotorisch können bzw. erhalten?

Es gibt 1000 Möglichkeiten feinmotorisch zuarbeiten und das sehr alltagsnah! Was ist mit Backen, Bügeln, Kleidung zusammenlegen, Zeitung umblättern, Blumen versorgen, Besteckgebrauch, Handarbeit,....
Wegen mir, wenn du es etwas funktioneller willst, dann mach eine Art Zirkeltraining: verschiedene feinmotorische kleine Aufgaben ( da kann ich dir 1000 aufzählen) die an ihrer Leistungsgrenze liegen jeweils eine Minute, Wiederholungen zählen.
Ideen hierfür: Bonbons auspacken, Tesa abreißen, ihren Namen schreiben, Handtuch zusammenlegen, Erdbeeren pulen und schneiden ( ist doch in Deutschland noch Erdbeerzeit, oder?) , Geld in die Hand zählen, Scheine aus Geldbeutel nehmen, SMS schreiben,....

Ich weiß, du bist im ersten Praktikum, da kann man nicht alles schon wissen, aber du hast doch Anleiter, was machen die denn?
Also nix für ungut und viel Erfolg!
Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
5. Juli 2013 07:32 # 3
Registriert seit: 08.12.2011
Beiträge: 148

Zitat / tinawi hat geschrieben:


Also ich sag's mal provokant, das Ziel deiner Patientin ist das sie zu Hause wieder Solitärsteine aus dem Erbsebbad nehmen kann? Ok, dann ist dein Ansatz wohl richtig!


Das ist so ja nun nicht ganz richtig. Die Übung simuliert Greifformen, trainiert koordinative Fähigkeiten und vieles mehr. Ich muss mit Patienten nicht 30min Schnürsenkel binden üben nur weil er es angibt wieder bessern können zu möchten (komisches deutsch). Vielmehr gilt es doch rauszufinden woran es liegt das er es nicht kann und das trainiere ich dann mit verschiedensten Übungen, das kann auch ein Solitair sein. Das echte Schnürsenkelbinden könnte dann die Hausaufgabe sein. Ich stell mit grad vor wie man in einer Therapie ne Zeitung umblättert. Dafür hab ich 3 Jahre gelernt und zig Weiterbildungen gemacht.

Cheers
5. Juli 2013 08:37 # 4
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Hallo,

spielt die Patientin denn gerne? MOHO (Interessencheckliste?)
Hast du mit ihr zusammen z.B. das COPM durchgeführt? Was sind ihre genauen Alltagsziele? Danach würde ich die ihr relevante Alltagsaktivität feinmotorischer Art aussuchen. Was möchte sie in der Therapie z.B. in den Aktivitäten der Freizeit oder im Alltag wieder zu Hause durchführen können.
Ich stimme dem ersten Beitrag hierzu voll und ganz zu.
Es geht nicht darum, nur etwas aus den vorhandenen Materialien der Einrichtung in diesem Fall feinmotorischer Art heraus zu suchen.


5. Juli 2013 09:30 # 5
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Zitat / Regneg hat geschrieben:

Ich stell mit grad vor wie man in einer Therapie ne Zeitung umblättert. Dafür hab ich 3 Jahre gelernt und zig Weiterbildungen gemacht.


Sehe ich anders, ich habe nicht drei Jahre gelernt, um mit Patienten Solitätsteine aus dem Erbsenbad zu klauben, außer das wäre ihr Handlungsziel.
Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
5. Juli 2013 11:34 # 6
Registriert seit: 02.06.2005
Beiträge: 3215


Hallo HaticeK.,

beschreib doch einfach mal, wie deine Patientin bisher behandelt wurde und wie du darauf gekommen bist, deine Stunde so zu planen, wie du es getan hast.

Hintergrund: es gibt verschiedene ergotherapeutische Vorgehensweisen, die - auch - immer davon abhängen, wie das Klientel ist, wie die Institution insgesamt arbeitet und was die einzelnen Therapeuten mitbringen bzw. bezwecken.

Es ist schwer für uns etwas zu berurteilen, wenn wir die Hintergründe nicht kennen. Und die Grundlage auf der deine Anleiter, deine Lehrkräfte an der Schule und die therapeutische Entscheidungen trefft (also euer clinical reasoning).

Grüße von
Oetken1
5. Juli 2013 19:31 # 7
Registriert seit: 23.02.2013
Beiträge: 15

Wie wärs mit einem Handwerk?
Zum Beispiel ein Tablett aus Peddigrohr. Falls ihr das in der Praxis habt (normalerweise)
Oder wenn ihr einen Ton-Brenn-Ofen (?) habt, dann eine Vase aus Ton herstellen....
Das ist dann etwas für sie persönlich. Da kannst du vor der Sichtstunde schon mit anfangen und in der Sichtstunde macht die Patientein vielleicht den Rand vom Tablett oder bei der Vase glasierst oder bemalst die Patientin diese.

Ansonst wirklich mit deiner Anleiterin und UNBEDINGT mit der PATIENTIN sprechen, was SIE möchte, was IHR WICHTIG IST.
Denn es geht ja um die Patientin und nicht um dich, was du kannst (also auf Therapie betrachtet)

::smile::Viel Efolg
-- zu Hause ist da, wo man sich vermisst --
(casper)
5. Juli 2013 19:32 # 8
Registriert seit: 23.02.2013
Beiträge: 15

Wie wärs mit einem Handwerk?
Zum Beispiel ein Tablett aus Peddigrohr. Falls ihr das in der Praxis habt (normalerweise)
Oder wenn ihr einen Ton-Brenn-Ofen (?) habt, dann eine Vase aus Ton herstellen....
Das ist dann etwas für sie persönlich. Da kannst du vor der Sichtstunde schon mit anfangen und in der Sichtstunde machst du vielleicht den Rand vom Tablett oder bei der Vase glasierst oder bemalst die Patientin diese.

Ansonst wirklich mit deiner Anleiterin und UNBEDINGT mit der PATIENTIN sprechen, was SIE möchte, was IHR WICHTIG IST.
Denn es geht ja um die Patientin und nicht um dich, was du kannst (also auf Therapie betrachtet)

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-- zu Hause ist da, wo man sich vermisst --
(casper)
5. Juli 2013 19:35 # 9
Registriert seit: 23.02.2013
Beiträge: 15

ups, sorry...ist doppelt::blush::
-- zu Hause ist da, wo man sich vermisst --
(casper)
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