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Umschulung Erfahrungen, pro contra?

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20. August 2013 16:18 # 1
Registriert seit: 19.08.2013
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 6

Hallo zusammen, ich würd mich gern mal schlau machen ob sich ggf jemand hat umschulen lassen zum Ergotherapeuten.

Wie sieht die körperliche Belastung aus? Welche Praxisbereiche sind Pflicht oder hat man da freie Wahl z.B. nur Pädiatrie?

Ich befinde mich nämlich momentan noch in der Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger. Bin im 3. Lehrjahr und hab mir letztes Jahr 2 Bandscheiben in der LWS kaputtgemacht und vor einem viertel Jahr hat man noch einen Vorfall in der HWS + Torsionsskoliose gefunden. Orthopäde und Hausarzt raten zur Umschulung. Mitte September bin ich erstmal 3 Wochen in der Reha und wollt mich aber schonmal darauf einstellen wohl nicht in meinen alten Job ( den ich zu allem Übel um 1 Jahr verlängern müsste ) zurückkehren zu können.

Mir selbst gefällt kreatives Arbeiten sehr gut, aus dem Gesundheitssektor wollte ich nicht zwingend raus, da mir auch die Arbeit am und mit Menschen liegt.

Würd mich über ein paar Erfahrungsberichte freuen, wie die Praxisausbildung abläuft, körperliche Belastung und ob sich ggf 2,5 Jahre Krankenpflege positiv auswirken im Berufsfeld.
20. August 2013 18:18 # 2
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Hallo MS Tom,

warum den Beruf wechseln??
Ergos arbeiten in genau den gleichen Fachbereichen
wie die Pflegekräfte und die Mobilisation sieht dann auch nicht anders aus...
Ich habe als Ergo in der Neurologie, Frühreha, Orthopädie, Querschnitt und Geriatrie gearbeitet
und habe eigentlich immer am Patientenbett zu Lagewechseln und für Transfere gestanden.
In der Pädiatrie hält man sich (auch) viel auf dem Boden auf.
Einzig in der Psychiatrie kann man sagen, daß hier weniger körperlich gearbeitet wird.

Aber das hast Du doch auch in der Pflege!!
Spezialisiere dich doch im Fachbereich Psychiatrie.

Deine Ärzte haben sehr wahrscheinlich noch das Bild der "bastelnden" Ergotherapeuten im Kopf.
Das entspricht aber schon sehr lange nicht mehr der Alltagsrealität in unserem Beruf!!

In der Ergo-Ausbildung durchläuft man mind. 3 Pflichtpraktika in den Bereichen
motorisch-funktionell (z.Bsp. Orthopädie/Neurologie/Geriatrie),
psycho-sozialer Bereich (z.Bsp. Akutpsychiatrie) und
die Arbeitstherapie.
Das 4. Praktikum wird an den meißten Schulen für die Schüler zur freien Wahl gestellt.
Während der Ausbildung kommst du also zumindest im motorisch-funktionellen Praktikum
nicht um eine körperlich anspruchsvollere Tätigkeit herum.
Nach dem Examen kann man sich natürlich eine "passende" Arbeitstelle suchen..
20. August 2013 21:17 # 3
Registriert seit: 19.08.2013
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 6

Geändert am 20.08.2013 21:18:00
Vielen Dank schonmal, nun das Problem was ich habe ist, dass ich eigentlich im März mein Examen hätte. Jedoch durch die Erkrankungen letztes und dieses Jahr plus die im September anstehende Reha hab ich ein so hohes praktisches Stundendefizit, dass ich ein komplettes Jahr dranhängen muss.

Momentan kann mir niemand garantieren das ich ab Oktober beschwerdefrei bin und in dem "dranhäng"-Jahr nicht wieder gröbere Probleme auftauchen. Ich kenn Eure Berufslage zu wenig, aber in der Krankenpflege sind leider oft desolate Zustände und ich hab mir Anfang des Jahres schon anhören müssen ja Bandscheibe hab ich auch, musste halt eben sehen wie Du klar kommst.. das will ich mir nicht länger antun. Ich hab nur einen Körper bzw eine Gesundheit.

Psychiatrie könnte ich mich mit anfreunden, der Einsatz dort hat mir ziemlich gefallen ( Depression und Alltagsbewältigung ) würde da wenn möglich auch gern dann wohl "arbeitstherapeutisch"? arbeiten wollen. ich weiß nicht wie genau der Bereich heißt in dem Patienten Strategien an die Hand bekommen mit ihrer Krankheit z.B. Panikattacken zu kompensieren Bsp. Durch Ton,Skulpturen bilden.. Stumpf gesagt, ohne das abwerten zu wollen..sich ablenken.
20. August 2013 21:35 # 4
Registriert seit: 18.03.2011
Beiträge: 32

Hallo!
Also zum ablenken macht man keine Ergotherapie, wir arbeiten Zielorientiert! ;)
Generell kommt es sehr auf den Bereich an, ob du körperlich "schwer" arbeiten musst. Es ist allerdings nicht so einfach sich einen Job hinterher auszusuchen. Obwohl der Markt im Moment wohl teilweise entspannter zu sein scheint, gibt es doch genug Ergos die keinen Job finden und das heißt dann natürlich nach der Ausbildung erstmal nehmen was kommt. Oft muss man in Praxen auch mehrere Bereiche übernehmen.
Wie wäre es denn, wenn du auf Dauer eine Weiterbildung zur PDL machen würdest. Die arbeiten doch oft auch ausschließlich im Büro.
20. August 2013 22:06 # 5
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

ich weiß nicht, durch wen deine umschulung finanziert werden würde.DRV? AfA?
durchs arbeitsamt werden (im regelfall- es mag sehr seltene ausnahmen geben) seit einigen jahren gar keine 3-jährigen umschulungen mehr gefördert, die umschulung zum ergo wäre somit gar nicht machbar.
diesen punkt also als erstes abklären, bevor du dir weitere gedanken machst..
20. August 2013 22:18 # 6
Registriert seit: 06.04.2013
Beiträge: 60

Hallo,
das Arbeitsgebiet der Ergotherapeuten ist sehr vielfältig. In unserer Praxis mit 10 Kolleginnen haben wir uns alle in den von uns gewählten und von der Verfassung her möglichen Fachgebieten spezialisiert. Eine Kollegin, die Hüftprobleme hat und deshalb keine körperlich anstrengenden Behandlungen durchführen kann, arbeitet mit Handpatienten funktionell und mit Demenzpatienten neuropsychologisch orientiert. Aber damit so etwas möglich ist, muss die Praxis wirklich groß sein, sonst muss man alle Patienten nehmen, "die sich eben so anmelden". Sie können gern mal auf unserer homepage nachschauen:
www.ergotherapie-ravensburg.de
Aber was die Kollegen oben angemerkt haben, stimmt: es ist nicht sicher, dass man dann auch einen Arbeitsplatz im angestrebten Arbeitsfeld findet. Sinnvoll ist sicher eine Hospitation an verschiedenen Stellen.
Gruß, S. P.
21. August 2013 09:39 # 7
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Beiträge: 423

Geändert am 21.08.2013 10:14:00
Hallo MsTom,

also man macht als Ergo definitiv NICHT genau dasselbe wie eine Krankenschwester!! o.O Hoffentlich entsteht nicht so ein Eindruck... das würde aber erklären, warum so viele die Ergos immer noch als überflüssig betrachten... ::rolleyes::

Du kannst dich auch ohne Weiteres in einem Bereich spezialisieren, in dem du nicht heben musst!!! Ich arbeite z.B. im Reha-Bereich Psychosomatik & Sucht. Ich musste in dieser Zeit nicht einen einzigen Pat. heben oder lagern. Die sind körperlich nämlich alle so fit, dass sie auch Ergo machen können und zwar die, bei der sie sich richtig ordentlich betätigen müssen, besonders in der Arbeitstherapie.. ::smile::

In der Ausbildung ist es allerdings so, dass du alle Bereiche durchlaufen musst. In den Bereichen Mofu, Neuro und Ortho könnte es also durchaus sein, dass du da auch heben musst (wenn du in den Pädiatrie-Bereich gehst, werden sie aber immerhin nicht so schwer sein... meistens). Aber das sind in der Regel immer nur 3 Monate.

Allerdings finde ich, dass es unglaublich schwer ist, in diesen Bereichen einen Job zu bekommen! Die Jobchancen im Moment finde ich allgemein sehr schlecht (vermutlich auch wegen der Wirtschaftslage?). Und dass man dann aus der Jobnot heraus in einem Bereich landet, in den man eigentlich gar nicht möchte, ist grundsätzlich sehr hoch! Ist halt die Frage, ob du das für eine gewisse Zeit aushalten könntest... die Arbeit in der Ortho und im Altenheim waren wirklich knochenharte Jahre, wo ich viel körperlich leisten musste und es mir mein Rücken auch zurückgemeldet hab (obwohl ich da kerngesund bin).

Du musst dir überlegen, ob du das Risiko eingehen möchtest, evtl. doch in einem Bereich zu landen, wo du in den Bereichen belastet wirst (zumindest für einen gewissen Zeitraum, um in den Job "rein" zu kommen, das ist wirklich sehr oft so, dass man das in Kauf nehmen muss) oder dir gleich einen anderen Beruf aussuchst, vielleicht im Gesundheitsbereich, aber dann eher nicht so nah am Patienten (z.B. in der Verwaltung o.ä.). Für mich ist nahe Arbeit am Pat. auch sehr wichtig. Ich hatte aber auch sehr sehr großes Glück mit meinem jetzigen Job. ^^ Man kann bei der Berufswahl leider nicht alles haben. ::wink::

Viel Erfolg bei deiner Entscheidung. ::smile:: Die Ärzte haben offensichtlich immer noch ein anderes Bild von Ergotherapeuten. Traurig und beschämend für sie. ^^

EDIT: Ach ja, was mir noch einfällt... wir mussten alle, bevor wir unsere Ausbildung anfingen, uns vom Arzt bescheinigen lassen, dass wir "körperlich & psychisch in der Lage sind, diesen Beruf auszuüben". Das ist eigentlich nur ein ganz normaler Gesundheitscheck, aber größere Knochenschädigungen werden da bestimmt schon entdeckt.... und da weiß ich dann nicht, wie es laufen würde. Die Bescheinigung (Zustimmung) brauchst du aufjedenfall. Gehe dafür am besten zu einem Arzt, der a) sein Handwerk versteht und b) sich mit den Berufsanforderungen der Ergotherapie auskennt - ansonsten bring davon einfach ein Berufsprofil zu ihm mit! ::thumbup::
Sag Menschen nicht, wie sie Dinge tun sollen. Sag ihnen was zu tun ist, und sie werden dich mit ihrem Einfallsreichtum überraschen.
21. August 2013 12:27 # 8
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Beiträge: 6

Danke für den Einblick, ob ich die Bescheinigung bekomme weiß ich nicht. Das wird sich noch zeigen.
Interessant und erschreckend das die Jobchancen nicht so toll aussehen. Hab vor ein paar Wochen noch Klagen von Eltern gehört die ewige Wartelisten sehen weil es wohl zu wenig Ergos gibt. Aber naja das kann sich in 3 Jahren ja auch ändern ob nun positiv oder negativ. 3 Monate ich wohl überbrückt wenn ich aus der Reha komme, bei mir sind's halt immer chirurgische/internistische Patienten und das seit fast 3 Jahren. Altersschnitt 70 multimorbide und mit Pech auch noch adipös. Da ist man als Schüler der im Dienstplan meist als volle Kraft eingeplant ist oft aufgeschmissen.

Nahe Arbeit ist mir auch wichtig, daher wäre PDL,MDK nich so meins, wenn organisatorisch dann eher Case Management..wo geht's nach der Behandlung weiter, wie sieht's zu Hause aus, etc... Aber solche Fortbildungen sind immer gekoppelt an ne halbe oder 3/4 Stelle am Patientenbett.. Und es kommen immer mehr Häuser auf die Idee Zentren zu bilden und solche Arbeitsvertäge aufzusetzen in denen man von heute auf morgen auf einem anderen Bereich arbeiten muss. Leider hab ich das während meiner 12 Wochen Praktikum vor der Ausbildung nicht gesehen. Deswegen versuch ich so viel Infos und realitätsnähe einzufangen um mich nicht erneut in die Nesseln zu setzen. Nicht das mir der Job keinen Spaß macht, aber es hat seine Gründe weshalb PflegerInnen im Schnitt nach 5 Jahren "abhauen".
21. August 2013 12:39 # 9
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Beiträge: 423

Insgesamt sind die Jobchancen wohl genaus mies wie in allen anderen Berufsbereichen auch (ausgenommen die, die im Moment total im Kommen sind und wo es nicht genug Studenten/Azubis gibt, so dass zwangsläufig unbesetzte Stellen übrigbleiben... aber ich weiß nicht, welche Berufe das betreffen soll *g*). Das Problem ist nur, dass du durch deine Erkrankung ja nun einma nicht so flexibel bist, wie eine frisch ausgelernte junge Kraft. Und das vermindert die Jobchancen gerade in der Anfangszeit doch recht erheblich. Besonders, weil man sich am Anfang meistens nicht aussuchen kann, wo man arbeitet, sondern erstmal froh sein kann, überhaupt irgendeine Stelle zu haben (und sich dann von da aus für Bereiche bewerben kann, in die man wirklich möchte, natürlich müssen dafür auch nebenbei dann Fobis sein usw.).

Die Situation bzgl. Pflege und der Beruf an sich... darüber braucht man sich gar nicht zu unterhalten. Ich würde NIEMANDEM auch nur ansatzweise raten, diesen Beruf zu erlernen. Es sei denn, man möchte irgenwdann kaputt und ausgelaugt beim Arbeitsamt sitzen und nur noch sagen können: "Tut mir leid, aber ich kann nicht mehr. Weder körperlich noch psychisch."
Auch das kann bei der ergotherapeutischen Arbeit recht schnell kommen, denn die psychische Belastung ist in unserem Bereich auch recht hoch. Besonders, wenn du es mit Sterbefällen oder schlimmen Krankheiten (sowohl phys, als auch psych.) zu tun hast.

Ich würde dir als Ergo ehrlich gesagt raten, in den Bereich Case Management oder auch PDL zu gehen... auch wenn das viell. nicht das ist, was du unbedingt machen möchtest bzw. wo du nicht so ganz zufrieden mit bist. Aber wie gesagt, DEN perfekten Job gibt es nicht. ::smile:: Wie wärs, wenn du einige Praktika machst? So ca. 2 Wochen pro Praktikum und möglichst in allen Bereichen der Ergotherapie (also Ortho, Neuro, Psych und AT? Viell. auch in der Pädiatrie - wenn dir das liegt?). Erst dann wirst du wohl mehr Klarheit bekommen. Und Praktikanten nehmen unglaublich viele auf (ganz wichtig ist dann, so viefle Fragen wie möglich zu stellen, auch, wenn du das Gefühl hast, dass du sie löcherst ^^). ::thumbup::
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21. August 2013 12:42 # 10
Registriert seit: 31.05.2013
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Beiträge: 46

Hallo,

ich würde dir raten einfach nach deiner Reha verschieden Praktika zu machen. Dann kannst du dir erstens anschauen wie das Bild des ergos wirklich ausschaut. Zweitens kannst du die Belastung testen.
Ich würde nicht sagen das man in der Psychatrie kaum körperlich arbeitet. Habe mein Praktkum teilweise auf der gerontopsychatrie gemacht und da steht Transfer auch auf der Tagesordnung.

Zwecks Ausbildung es gibt Schulen die schreiben ihren Schülern die Praktikumstellen vor, würde mich da an deiner stelle auch erkundigen

LG
21. August 2013 21:07 # 11
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Beiträge: 423

Geändert am 21.08.2013 21:08:00
Ich habe auch nicht von Gerontopsychiatrie geredet. Wenn man mit alten Menschen arbeitet, ist es doch klar, dass man da mal mithelfen und heben muss. ::rolleyes::
Aber wenn man keine älteren Menschen hat und es eben nicht um körperliche, sondern um psychische Erkrankungen geht, muss man auch niemanden körperlich untestützen bzw. Gewicht tragen, ergo sich selbst wenig körperlich belasten. ::wink::
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22. August 2013 01:12 # 12
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Wäre es da nicht viel weniger aufwändig den Krankenpfleger fertig zu machen und danach den Fachpfleger Psychiatrie ranzuhängen? Oder Hygienepfleger oder Stomatherapeut oder ähnliches? Oder zu schauen das du im Wellnessbereich unterkommst? Als Ergotherapeut würde ich niemals darauf setzen nur in einen bevorzugten Bereich zu kommen als Berufsanfänger.In der Psychiatrie werden auch Stellen eingespart ohne Ende. Da hast du als Krankenpfleger viel bessere Chancen.Nach einiger Zeit evtl. in die Ausbildung gehen .Es gibt viele Möglichkeiten.
Aber wer mit schon bestehenden Rückenproblemen den Beruf erst erlernt, das finde ich mehr als heikel.
22. August 2013 15:34 # 13
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Kann mich roo22 nur anschließen. Schon für einen voll funktionsfähigen Menschen fänd ich es heikel, den Beruf zu erlernen und würde nicht einfach spontan sagen "Mach es! Is klasse!" Ich würde auch schauen, dass ich auf das aufbaue, was ich schon erreicht habe und mich von da aus weiterbilde. ::wink::
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24. August 2013 11:19 # 14
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roo22, weniger aufwendig weiss ich nicht. Wie gesagt müsste ich ja noch ein Jahr dranhängen (definitiv), und die meisten Fortbildungen in der Pflege laufen leider parallel zum Stationsalltag.. Stoma/Wund wäre dann Chirurgisch ne 50% Stelle mindestens.. denn ich muss ja a) die Fortbildung auch finanzieren können, denn die meisten Kliniken haben die gängigsten Spezialisten und b) muss ich auch irgendwie mir und meinem Vermieter den Kühlschrank füllen.. sprich meine Fixkosten bedienen.. im Endeffekt komm ich dann über Jahre nicht weg von der körperlichen Arbeit die 3 Ärzte von mir für "Gift" halten.

Wenn das unkompliziert wäre würd ich mich ja nicht anderweitig umschauen und meine Intention war nicht - ach hey geh ich einfach in die Ergo - zumindest nicht blauäugig da hat weder der AG was von noch ich wenn ich dann nach 3 Jahren merke joa scheisse is der gleiche Mist.

Ich bin seit kurzem 31, seit 6 jahren in einer gut laufenden Beziehung in der sich in unserer "Altersklasse" auch schonmal der Kinderwunsch manifestiert.. den kann ich meiner Freundin aber finanziell nicht erfüllen, da ich ungern zu div. Institutionen gehen will. So langsam hätt ich gern mal was ausgelerntes womit man ne 3-4 köpfige Familie durchbringen kann. Reichtum oder 2x im Jahr in Urlaub fahren erwarte ich gar nicht. Wenn 20 Euro im Monat übrig bleiben wär auch schonmal ein Fortschritt :)

Ich wär bereit überregional umzuziehen, auch Nachbarländer (NL,NO,SWE) wär kein Thema für "mich".. aber da gibts halt nicht nur das "ich" ;)
25. August 2013 23:59 # 15
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1191

Bei uns ist zb. Stomatherapeut eine Ganztagsstelle , für die sich eine Kollegin die keinen Schichtdienst mehr machen wollte, spezialisieren konnte.Ebenso Hygienepfleger. Kann man sich bewerben und die Ausbildung wird vom AG übernommen. Dauert glaub ich 1 Jahr.
In der Zeit mussten sie natürlich nicht weiter im Schichtdienst arbeiten.
1 Jahr mehr Ausbildung ist zumindest kürzer als 3 Jahre Ausbildung und dann der Frage bekommst du in deinem favorisierten Bereich eine Arbeitsstelle? Ich arbeite im Akutbereich, wüsste nicht was sich da von der körperlichen Anstrengung von den Pflegekräften unterscheidet. Auer Gottlob kein Schichtdienst. Aber ich verdiene auch definitiv um einiges weniger und nahezu NULL Trinkgelder die ja gerne als gemeinschaftskasse der Station regelmässig ausgeschüttet werden. Dann musst du erstmal ein eine Klinik reinkommen, was sehr schwierig ist. Und wenn Stellen frei werden dann sind sie befristet und wenn Berufsanfänger dann nehmen gerade Privatkliniken gerne ganz junge Anfänger.
Wenn du bereit bist in ein skandinavisches LAnd umzuziehen verstehe ich das Problem schon sowieso nicht, weil es da einen ganz anderen Patientenschlüssel gibt und eine ganz andere Arbeistverteilung wo du als Pflegekraft lange nicht so gefordert bist als hier.
In der Praxis würdest du wahrscheinlich mit Familienplanung und Kinderwunsch nicht ausreichend verdienen. WEnn dann musst du 3 JAhre Ausbildung machen und kannst dann eine Praxis eröffnen, weiß nicht ob es die Pflichtarbeitsjahre ( 2 ? ) noch gibt vor Eröffnung. Und dann stellst du dir für die Neuropatienten jemanden ein und die Kinder machst selbst. Aber da du dann als Berufsanfänger auch keinen Plan hast musst du die Fobis dann sowieso selbst bezahlen. Glaube das es wirklich sehr schwer ist , so wie du es dir vorstellst. Würde mir da wirklich mal Alternativen überlegen.
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