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Sichtstunde Geriatrie

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24. Mai 2014 21:07 # 1
Registriert seit: 24.05.2014
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 4

Hallo ...
Ich hoffe auf eine kleine Denkhilfe.
Ich mache zu Zeit mein erstes Praktikum in einer Pflegeresidenz und habe bald meine erste Sichtstunde. So langsam steigt die Nervosität ::blush::
Zu meiner Patientin : sie ist 87Jahre alt und hatte einen Apoplex (Zeitpunkt unbekannt), hinzu kommt Hypertonie und eine Oberarmschaftspiralfraktur (rechts). Die Dame äußerte mir gegenüber immer wieder das sie ihren rechten Arm mehr trainieren möchten. Also werde ich den Wunsch als Ziel für meine Sichtstunde nehmen.
Zuerst hatte ich mir vorgenommen eine Einzeltherapie mit ihr durchzuführen, jetzt komm ich aber immer mehr ins grübeln ob nicht doch eine Gruppentherpie besser wäre. Was denkt ihr ??? Welche Erfahrungen habt ihr gemacht ???
Die Bewohnerin hat auf der gleichen Station eine Freundin (andere Bewohnerin) die sie schon seit 20Jahren kennt. Natürlich verbringen die beiden sehr viel Zeit miteinander, gehen zusammen Kaffee trinken, Einkaufen, Spazieren etc. Mir ist aufgefallen das sie außer die besagte Freundin kaum Kontakt zu den anderen Bewohnern hat. Deshalb die Überlegung der Gruppentherpie !?
Zu meinen Ziel in der Sichtstunde: Ich möchtest die betroffene Hand (rechts) mehr in eine Aktivität einbinden, da würde sich doch anbieten beim Zubereiten, Zurechtschneiden von Salat etc. einen Teilabschnitt so anzupassen, dass die Hand z.B. als Haltehand Teil der Aktivität wird.
Meinungen dazu ?
Offen für Kritik und froh über jeden Rat ::thumbup::
25. Mai 2014 16:28 # 2
Registriert seit: 26.03.2011
Beiträge: 15

Hällöle.
Ist es der Patientin denn wichtig noch mehr Kontakt zu anderen Bewohnern zu haben? Bzw. zeigt sie starke Rückzugstendenzen, ggf. eine Altersdepression? Hört sich für mich zwar nicht so an aber könnte ja sein. Dann wäre die Idee Einzeltherapie in der Gruppe oder Partnerarbeit nicht schlecht. Allerdings hat die Dame wohl schon klar ihr Ziel formuliert. Die Verbesserung von Motorik und Kraft im betroffenen Arm. Frage sie doch mal was konkret im Alltag besser funktionieren soll. Was geht denn seit der Fraktur nicht mehr so gut im Alltag? Z.B. Anziehen eines Pullovers etc.
Am besten immer erstmal einen guten Befund erstellen, hören was die Patientin möchte (und natürlich wie realistisch das gesetzte Ziel von der Patientin ist). Und anhand von diesen Infos dann herausfiltern was für die Patientin oberste Priorität hat.
Wir Therapeuten denken ganz oft dass wir wissen was gut ist für den Patient. Aber wer sagt denn z.B. dass man mit 87 Jahren viele Kontakte zu Mitbewohnern haben muss? Vielleicht hat ihr ein kleiner Bekanntenkreis schon immer gereicht. ::rolleyes::
Ich hoffe ich konnte wenigstens etwas Anregung zur Zielsetzung geben. ;-)
26. Mai 2014 12:46 # 3
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Hallo Ina,

ich sehe es ähnlich wie meine Vorrednerin.
Ist es ihr wichtig mehr Kontakt zu Mitbewohnern zu haben, oder ist sie ganz zufrieden mit ihre guten Freundin und das wars. Konzentriere sich auf Ziele, die sie dir genannt hat, integriere sie in den Alltag der Dame und formuliere mit ihr eine erreichbares, relevantes Ziel für deine Sichtstunde. Du bist doch auf einem guten Weg.

Mir fällt noch ein, ob du mit ihr nicht zusätzlich zwei/ drei einfache Übungen als "selbst Trainings Programm" zum Kraftaufbau bzw. Mobilitätserweiterung des rechten Armes erarbeitest, das sie dann alleine weiterführen kann, wenn du nicht mehr da bist?
Ich weiß natürlich nicht wie realistisch das ist, aber ich halte immer viel davon die Patienten selbständig zu machen - bei ihr natürlich mit 87 Jahren in einem sehr kleinen Rahmen. das ist schon klar!

Viel Erfolg für deine Sichtstunde.
Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
26. Mai 2014 18:33 # 4
chipchap
chipchap
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1334

Wie kommst du auf "Salatschneiden" ??
Welche Betätigungen genau möchte sie denn besser/wieder können?
Sie lebt in einer Pflegeresidenz..also wird Bodenwischen und Wäscheaufhängen
wohl nicht mehr dazu gehören...?
Ist es das An/Auskleiden, die Körperpflege, mit Kaffeemaschine hantieren, Blumen mit
rechts giessen, Einkaufstasche tragen,..........
Kocht sie überhaupt noch selbst??
Ist sie Rechtshänderin?
Inwieweit ist sie überhaupt in ihren Handlungen eingeschränkt?
(wir tappen hier im Dunkeln und sollen Tipps geben..)

Auch wenn es nervt: hast du deinen Befund schon fertig ??
"Den Arm trainieren" ist KEIN Ziel !!!
Ein Ziel ist eine konkrete Betätigung, für die Patientin relevant und sinnhaft,
in absehbarer Zeit erreichbar und realistisch...
Du schreibst nicht, auf welcher Seite der Hirninfarkt seine Symptome hinterlassen hat.
Sollten Restparese und Wahrnehmungsstörungen im rechten Arm neben der Fraktur
existent sein, ist die Realisierbarkeit des Zieles genau zu prüfen.

Also: das Ergebnis deines Befundes gibt dir die Ziele und die Vorgehensweise an die Hand.
Ob DU meinst, daß sie zu wenige Kontakte hat, spielt dabei keine Rolle.
26. Mai 2014 19:54 # 5
Registriert seit: 24.05.2014
Bundesland: Baden-Württemberg
Beiträge: 17

Hallo Ina,

für eine Sichtstunde kann ich Dir nur raten, diese nicht zu voll zu packen. Konzentrier Dich auf ein wesentliches Ziel, dessen Förderung in einer Therapieeinheit messbar ist. Das lässt sich an einer konkreten Tätigkeit besser fest machen. Am besten eine Tätigkeit, an deren Ausführung die Patientin selbst Interesse hat. Natürlich soll man die Ganzheitlichkeit der Ergotherapie nicht außer Acht lassen. Aber für die Sichtstunde ist weniger oft mehr.

Viel Erfolg!
30. Mai 2014 10:10 # 6
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Hallo Ina,

magst du dich noch mal melden und erzählen, ob dir einige Tipps was geholfen haben und was du jetzt planst?

Viel Erfolg!
Christina


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