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Diskussionsforum

Z.n. Neglect

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28. August 2014 14:20 # 1
Registriert seit: 26.10.2008
Beiträge: 15

Hallihallo, ich arbeite derzeit mit einer Klientin, die nach einem Appoplex an einem stark ausgeprägten Neglect leidet. Erschwerend kommt hinzu, dass die Dame eine fortschreitende Demenz hat. Die Hemiparese ihrer betr. Körperhälfte hat mittlerweile zu einem Rigor im Schultergelenk geführt (trotz 2xPT/Woche und 2xET/ Woche). Der Arm ist nur noch bedingt beweglich. Habt ihr Tips zur Gelenkmobi? Zudem freue ich mich über eure Ideen und Anregungen- die Neglect-Demenz-Kombi ist nicht nur für die Klientin zermürrbend- ein ewiges Auf und Ab ::sad::
28. August 2014 16:35 # 2
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Ich habe gute Erfahrungen mit Wischübungen über den Tisch, die ich spiegelbildlich mit mache. Zu dem kannst Du viel über einen Ball erreichen. Den kannst Du ihr zu spielen und sie spielt ihn Dir zurück. Dies kannst Du verknüpfen mit Gedächtnisübungen,z.B. in dem Ihr das Alphabet mit Städtenamen durch geht oder bei jedem Ballkontakt etwas aus der Geschichte oder aktuellen Politik genannt wird oder oder oder. Ich habe bei meinen Klienten immer mitgemacht, dann hat es mehr Spass gemacht und die Akzeptanz ist eine andere. Je nach Neglect kannst Du auch gut mit Puzzel arbeiten, dient auch dem Hirnleistungstraining. Bist Du sicher, dass es Demenz ist und nicht begründet durch den Apoplex?
28. August 2014 17:01 # 3
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Zitat / P85 hat geschrieben:
Habt ihr Tips zur Gelenkmobi?


Hallo P85,

ich formuliere es mal wieder krass, Gelenkmobi soll die Physik machen, wenn sie doch Physik hat!
Was ist dein Auftrag? Nein, keine Wischübungen und Puzzles, sondern der Alltag der Patientin:
WAS ist ihr Ziel/oder auch was ist für die Angehörigen wichtig?
WAS können realistische Ziele sein?
WAS kannst du mit ihr im Alltag erreichen?
Formuliere smarte Ziele mit ihr, schreib sie auf, besprich sie immer wieder mit ihr, schau was bei Demenz angesagt ist. Darüber gibt es viel Literatur!

Viel Erfolg für deine Patientin und dich
Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
28. August 2014 18:18 # 4
Registriert seit: 04.07.2013
Beiträge: 41

Zitat / tinawi hat geschrieben:

Hallo P85,

ich formuliere es mal wieder krass, Gelenkmobi soll die Physik machen, wenn sie doch Physik hat!
Was ist dein Auftrag? Nein, keine Wischübungen und Puzzles, sondern der Alltag der Patientin:
WAS ist ihr Ziel/oder auch was ist für die Angehörigen wichtig?
WAS können realistische Ziele sein?
WAS kannst du mit ihr im Alltag erreichen?
Formuliere smarte Ziele mit ihr, schreib sie auf, besprich sie immer wieder mit ihr, schau was bei Demenz angesagt ist. Darüber gibt es viel Literatur!

Viel Erfolg für deine Patientin und dich


ich glaube das P85 schon klar ist das sie die Patientin für deren Alltag fit "machen" möchte und das man sich natürlich an den Zielen des Patienten orientiert. Ich denke für P85 ist die Frage nach dem Weg der zum Ziel führt. Patient formuliert "ich möchte den ganzen Teller sehen und nicht nur die Hälfte essen.."(des Essens auf dem Teller), ich möchte NICHT ständig an den Türrahmen stossen wenn ich durch die Tür möchte" usw...welche Übungen gibt es damit Patientin dieses Ziel erreicht..
28. August 2014 18:26 # 5
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Die Zeilsetzung setze ich voraus, dass darauf hin gearbeitet wird. Mir ging es in meinem Beitrag darum, Tipps weiter zu geben, die eingebaut werden können, selbstverständlich abhängig von der Zielsetzung!
28. August 2014 18:55 # 6
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Mir fällt Auch ein que schon erwähnt Wischübungen ein. Du kannst Auch dabei den Tisch in der Neigung verstellen. Was mir auch Zahlen auf ein sehr großes Papier tu schreiben, was sie dann durchstreichen muss. Sachen sortie en von rechts mach links. Du kannst ihr Aufgaben geben mit farbige Karten. Jede Farbe muss sie ne andere Aktion durchführen oser mit Zahlen.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
28. August 2014 22:20 # 7
Registriert seit: 26.06.2005
Beiträge: 520

Zitat / Kukdiehe hat geschrieben:
Mir fällt Auch ein que schon erwähnt Wischübungen ein. Du kannst Auch dabei den Tisch in der Neigung verstellen. Was mir auch Zahlen auf ein sehr großes Papier tu schreiben, was sie dann durchstreichen muss. Sachen sortie en von rechts mach links. Du kannst ihr Aufgaben geben mit farbige Karten. Jede Farbe muss sie ne andere Aktion durchführen oser mit Zahlen.


also erstmal kann ich deinen Beitrag kaum entziffern!!! Und das was ich entziffern kann ist doch totaler Quatsch!
Ich würde gerne mal wissen, was Wischübungen und Zahlen auf dem Papier mit evidenzbasierter Negelect- und Demenz Therapie zu tun hat!
Du glaubst doch wohl selber nicht, dass die Patientin durch Wisch- Sortier oder Austreichübungen besser durch den Türrahmen geht oder ihr Essen auf em Teller findet!!!

So und jetzt klinke ich mich hier aus, sonst platze ich gleich!
Christina


"Give a man a fish and he will eat for one day;
Teach a man to fish and he will eat for a lifetime..."
(Chinese Proverb)
29. August 2014 00:48 # 8
Registriert seit: 31.07.2012
Beiträge: 2

Oh Leute
Ein dementer Neglektpatient trainiert NUR im Alltag.
Z.b. Wo steht die Butter für mein Frühstücksbrötchen?
Wo ist das Toilettenpapier neben dem Klo.
Wo ist der Schlüssel im Sack?
Irgendwo muss doch die Fernbedienung für den Fernseher sein?.........
...."...".............
Ich denke die Ideensammlung ist unendlich.
Zielformulierung im Alltag mit oder ohne Angehörige .Vorbereitete Umgebung .peu a peu Reinführen in den Neglect Raum.alle Sinne einsetzen.,Schnelle Rückkopplung .Anpassung der Therapie
Wischübungen stammen aus dem Mittelalter. Werden aber anscheinend noch gelehrt.
Außerdem denkt sich der Demente ,warum soll ich denn den Tisch wischen, der ist doch sauber.bringt keinerlei Übertragungseffect!!.
Demenzbehandlung gibts genug Literatur .
Viel Erfolg
Smutje
29. August 2014 09:52 # 9
Registriert seit: 04.07.2013
Beiträge: 41

bis jetzt hatte ich erstaunlicher weise noch keinen starken Neglectpatienten.
Ich glaube es würde helfen wenn hier konkrete Übungsvorschläge gemacht würden und evtl gute Literatur als Empfehlung.
Ist das denn ein hausbesuch oder kommt die Patientin in die Praxis?
29. August 2014 11:37 # 10
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1189

Zu allererst mal die Basics, du sitzt auf der Neglectseite , sprichst mit ihr über diese Seite. Lass sie trinken, essen, sich an und ausziehen. Wie ist es mit Laufen, rennt sie gegen die Türrahmen? Kann man schon raus mit ihr zum laufen?
Wenn du einen Hausbesuch machst hast du ja sozusage das beste Umfeld überhaupt und du kannst evtl. auch einiges umgestalten.Zb. Neglectseite im Bett nicht gegen die Wand usw.
29. August 2014 15:09 # 11
Registriert seit: 26.10.2008
Beiträge: 15

Huch ::scared:: nicht streiten!
Ich hätte vielleicht erwähnen sollen, dass auch die Hemiparese stark ausgeprägt ist und die Patientin somit an den Rollstuhl gebunden ist. Zudem ist sie bereits in einem Altenheim untergebracht. Orientierung zur Person(körperliche Fähigkeiten)Ort/Zeit sind nicht mehr vorhanden und somit ist auch eine Zielsetzung eher schwierig. Auf "spielerische" Übungen spricht sie i.d.R. gut an. Konkrete Übungsvorschläge und/oder Literatur wären sehr hilfreich, vorrangig mit dem Ziel ihre Wahrnehmung auf die betr. Seite zu lenken/die Ausprägung des Neglects zu minimieren.
LIeben Dank ::smile::
29. August 2014 15:13 # 12
Registriert seit: 26.10.2008
Beiträge: 15

Ideen für beidhändige Aktivitäten, Mittellinienüberkreuzung etc. Der betr. Arm ist in seinem Bewegungsausmaß stark eingeschränkt (schon sehr versteift), kleinere Bewegungen erfolgen dennoch teilweise zufällig/instinktiv.
1. September 2014 12:08 # 13
Registriert seit: 30.05.2008
Beiträge: 146

Hallo
Gerne gebe ich hier einen weiteren Input:
wie kann Versteifung entstehen: durch Nichtgebrauch und durch Tonuserhöhung
wie entsteht Tonuserhöhung bei dieser Kombination: durch Haltetonus bei subjektiver Unsicherheit
daraus folgende Ansatzpunkte:
- Wahrnehmungs- und Sicherheitsvermittelnde Lagerung im Sitzen und Liegen (Grundlangen in LiN und HoDT und Affolter)
- Sicherheit vermitteln durch sicher Wahrgenommene Reize auf der nicht Neglectseite (Grundlagen in HoDT (Ergotherapie im Arbeitsfeld Neurologie Thieme Verlag Kapitel Neglect, Pusher und HoDT)) enthält unter anderem Orientierung durch Ansprache von der nicht neglect Seite (sonst sprechen Leute zu einem die gar nicht da sind!), Zeitliche Orientierung ist sicher durch fehlende Möglichkeit eine analoge Uhr abzulesen beeinträchtigt (herausfinden welche Uhr an welchem Ort zuverlässig gelesen werden kann), Mobilisation und Einbezug der betroffenen Körperseite nur bei sicherer Lagerung und bei Information über das Vorgehen und möglichen "komischen" Eindrücken (z.B. ein Arm kommt und wird nicht mehr als eigener wahrgenommen), angepasste Informationen über das komische Krankheitsbild Neglect und Demenz um Sicherheit zu vermitteln im Umgang mit den dauernd unwirklichen Eindrücken.

Für mich gilt es die Diagnose Demenz nochmals zu überprüfen: wer hat sie aufgrund von welchen Tests gestellt. Meist reicht ein ausgeprägter Neglect um die beschriebenen Störungen zu erklären. Dies hat aus meiner Sicht Einfluss auf die Prognose. Ein Neglect kann sich bei angepasster Behandlung positiv entwickeln, eine Demenz ist meist Fortschreitend und erarbeitetes geht schnell wieder verloren.
Hier noch ein Link zu einem Artikel von F.Kolster (HoDT): Link
Viel Erfolg
Nirtak
1. September 2014 20:54 # 14
Registriert seit: 26.10.2008
Beiträge: 15

Liebe Nirtak,
das klingt sehr interessant! Ich danke Dir für deinen tollen Input!!! ::smile::
28. September 2014 18:26 # 15
Registriert seit: 30.01.2008
Bundesland: Bayern
Beiträge: 74

Zitat / tinawi hat geschrieben:
Zitat / Kukdiehe hat geschrieben:
Mir fällt Auch ein que schon erwähnt Wischübungen ein. Du kannst Auch dabei den Tisch in der Neigung verstellen. Was mir auch Zahlen auf ein sehr großes Papier tu schreiben, was sie dann durchstreichen muss. Sachen sortie en von rechts mach links. Du kannst ihr Aufgaben geben mit farbige Karten. Jede Farbe muss sie ne andere Aktion durchführen oser mit Zahlen.


also erstmal kann ich deinen Beitrag kaum entziffern!!! Und das was ich entziffern kann ist doch totaler Quatsch!
Ich würde gerne mal wissen, was Wischübungen und Zahlen auf dem Papier mit evidenzbasierter Negelect- und Demenz Therapie zu tun hat!
Du glaubst doch wohl selber nicht, dass die Patientin durch Wisch- Sortier oder Austreichübungen besser durch den Türrahmen geht oder ihr Essen auf em Teller findet!!!

So und jetzt klinke ich mich hier aus, sonst platze ich gleich!


Guten Abend. Ich arbeite in der Neurologie für Phase b-d Patienten sowie auf der Stroke und ITS. Und ich muss tinawi komplett Recht geben und Danke sagen für den Beitrag. Eine richtige Neglect Therapie kann nur im Alltag erfolgen, und genau dort ist unsere Aufgabe.
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