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schweift beim Schreiben ab

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6. Oktober 2014 11:18 # 1
Registriert seit: 22.09.2014
Beiträge: 18

Hallo!

Ich habe einen 7;11 jährigen Buben, dessen einziges Problem (neben Schwierigkeiten mit dem Schere schneiden) ist, dass er im Schreibunterricht (2. Volksschuklasse) ständig abschweift. In anderen Fächern passiert ihm das nicht und Schreiben ist sein unliebstes Fach... Wenn er abschweift, dann sieht man das daran, dass er aus dem Fenster starrt, beginnt alle seine Stifte zu spitzen, etc. (wenn man ihm den Spitzer weg nimmt, was die Lehrerin dann tut und ihn ermahnt geht es etwas besser). Der Mama ist es ein großes Anliegen, dass das besser wird. Ihm selbst ist das auf meine Nachfrage relativ egal, er ist jedoch einverstanden, dass wir das "nicht-abschweifen" in der Therapie trainieren.

Grobmotorik, Feinmotorik, Performanz bei der Betätigung Schreiben und Wahrnehmung sind bei ihm gut und altersentsprechend entwickelt! (Befundung und kurzes Elterngespräch ist abgeschlossen, nun startet die Therapie)

Habt ihr eine Idee wie ich das Nicht-abschweifen trainieren kann?

Meine Idee wäre, zuerst einmal über das Thema zu sprechen, mit ihm z.B. besprechen "Was bedeutet abschweifen oder abgelenkt sein?", "Woran erkenne ich, dass ich abschweife?" etc. und mit ihm dann Strategien erarbeite, wie er das Abschweifen verhindern kann bzw. wenn er abschweift, wie er schnell wieder zurück kommt (aber außer ihm dann ein Kärtchen als Erinnerung auf den Tisch legen, fällt mir nichts ein.)

Darum meine Frage: Habt ihr Ideen oder Erfahrungen dazu? Was könnte ich noch machen?

Vielen Dank bereits im voraus!

Liebe Grüße, Sarah
6. Oktober 2014 14:44 # 2
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Kollegin,
was steht denn bei diesem Kind auf dem Rezept? Denn wenn es lediglich in einem unbeliebten Unterrichtsfach abschweift ergibt sich mir überhaupt kein ergotherapeutischer Behandlungsbedarf. Maximal eine Beratung für die Lehrerin und die Eltern, wie sie es schaffen ihr Kind zu unterstützen und zu motivieren. Zusätzlich sollte eine erfahrene Lehrerin mehr in ihrem Repertoire haben als Schimpfen und den Spitzer wegnehmen.
::scared::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
6. Oktober 2014 16:49 # 3
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Hallo Sarah...,

Es wäre tatsächlich interessant zu wissen, was auf der Verordnung steht. Aus deinem Post lese ich heraus, dass der Junge vieles kann, außer mit der Schere zu schneiden und beim Schreiben abzuschweifen.

Du kannst dir natürlich genau anschauen, warum er nicht gerne schreibt...aber ob es wirklich notwendig ist, sei dahin gestellt.
Es scheint ja keine gravierende, die Teilhabe einschränkende Hauptproblematik vorhanden zu sein.

Du könntest schnell dahin kommen, was hier in anderen Threads bereits geäußert wurde, u. a. von Kinaa:
Sollten wir nicht grundsätzlich unsere Aufgabe darin sehen, unsere Klienten zur Befähigung zu verhelfen (bezogen auf konkrete Betätigungsanliegen)? Geraten wir nicht zu schnell in Gefahr, bereits vorhandene Fähigkeiten optimieren zu wollen? Ist dies dann noch unsere Aufgabe?

Darüber hinaus denke ich, dass für Fine43 eine Intervention zu sehr ins pädagogische gleiten könnte, dass ist ja grundsätzlich kein Aufgabenbereich für die Ergo.

Allerdings bin ich nach wie vor froh, u. a. verhaltenstherapeutische Ansätze anwenden zu können, ich finde es bei den heutigen Problemstellungen bei unseren jungen Klienten nahezu unabdingbar.

Gruß, ergotron





6. Oktober 2014 17:08 # 4
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

hallo,

habe gerade eigentlich keine Zeit, daher nur kurz eingeworfen: Ich würde erst mal eine Positivformulierung finden (Annäherungs- statt Vermeidungsziel). Das ist motivierender/aktivierender, lässt sich besser verfolgen und besser überprüfen. Vielleicht findet ihr so auch eher ein Ziel, das dem Kind selbst auch wichtig ist und mit dem Abschweifen zusammen hängt. Denn irgendwie hab ich so meine Zweifel, ob er wohl ernsthaft und zielstrebig auf ein Ziel hinarbeiten wird, das ihm "egal" ist..

Viele Grüße! Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
6. Oktober 2014 17:19 # 5
Registriert seit: 22.09.2014
Beiträge: 18

Danke schon mal für eure Antworten!

Auf den Verordnungsscheinen steht immer entweder: "Kombinierte umschriebene Entwicklungsstörung", "Umschriebene Entwicklungsstörung der mtorischen Funktionen" oder "Umschriebene Entwicklungsstörung der Fein- und Grafomotorik". Letzteres bei ihm. Die Diagnose selbst ist dadurch eigentlich nie ein Anhaltspunkt für mich, viel eher wer sie weshalb zu mir schickt und was das Kind und die Eltern als Probleme sehen.

Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht, was die Lehrerin anstatt Spitzer wegnehmen und darauf hinweisen, dass er sich wieder dem Schreiben zuwenden soll (also ihn ermahnt) noch tun könnte... Da er dazu neigt alle seine Stifte klein zu spitzen, denke ich, dass Spitzer wegnehmen eine logische Konsequenz ist und mir fiele wie gesagt nichts besseres ein (weshalb ich ihre Hadlungsweisen auch gut heißen würde).

Ergotherapeutischer Bedarf besteht bezüglich Schere schneiden, da wendet er eine ungünstige Technik an, was für mich bedeutet, dass ich da durchaus was mit ihm machen kann. Schere schneiden ist ihm wichtig. Das mit dem Abschweifen der Mutter (und wenn dem nicht so wäre, würde ich es auch nicht therapieren wollen, da es, wie von euch erkannt, nichts gravierendes, handlungseinschränkendes darstellt).

Ob das mit dem Abschweifen Ergotherapie indiziert bin ich mir selbst nicht sicher, danke für dein Kommentar diesbezüglich, Fine43. Habe bereits mit der Mutter darüber geredet, dass ich (eben mit den pädagogischen Ansätzen) versuchen werde, daran zu arbeiten, aber vermutlich nicht allzu viel erreichen werde (da das Schreiben so wenig von ihm gemocht wird und das Abschweifen vermutlich eher damit zusammenhängt).

Ergotron: Ich weiß selbst nicht, ob ich es als meinen Aufgabenbereich sehen sollte, Handlungen zu optimieren. Aber ich denke mir, wenn der Wunsch des Klienten eine Verbesserung ist, ich es mir zutraue und Ideen habe, wie ich es optimieren kann, warum sollte ich es nicht auch tun (oder zumindest versuchen)? Ich denke nicht, dass das schädlich für unser Berufsbild oder anderes ist.

Liebe Grüße, Sarah
6. Oktober 2014 22:26 # 6
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Ähm.. Wirtschaftlichkeitsgebot?
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
7. Oktober 2014 13:53 # 7
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Zitat / SarahSarahSarah hat geschrieben:

Ergotron: Ich weiß selbst nicht, ob ich es als meinen Aufgabenbereich sehen sollte, Handlungen zu optimieren. Aber ich denke mir, wenn der Wunsch des Klienten eine Verbesserung ist, ich es mir zutraue und Ideen habe, wie ich es optimieren kann, warum sollte ich es nicht auch tun (oder zumindest versuchen)? Ich denke nicht, dass das schädlich für unser Berufsbild oder anderes ist.


Hallo,
nein, es hatte mir nur zu Denken gegeben, dass du mit dem Jungen arg ins "kleingedruckte" therapierst. Ich vermute allerdings auch nach deinen Beschreibungen, dass du nicht vorhast, noch 6 Verordnungen zu "optimieren".
Viele Eltern wünschen sich halt auch manchmal noch Verbesserungen in Bereichen, die von den Kindern eigentlich bereits zufriedenstellend erledigt werden. Wenn man halt schon mal bei der Ergo ist...!

Manchen Eltern hilft auch eine Beratung dahingehend, einfach mal den Ball flach halten zu können und nicht zu viele und zu hohe Erwartungen in die Fähigkeiten des Kindes zu legen. Dadurch könnte sich ja auch Druck aufbauen und im Grunde "normales" Handeln pathologisiert werden.
Ich biete eher an wieder zu kommen, wenn eine Problematik nochmals verstärkt auftreten sollte.

Liebe Sarah..., dass wollte ich einfach nur zu Bedenken geben, du bist ja so engagiert und reflektiert, dass du es schon wuppen wirst.

Noch was: Wir sind auch froh, unserer Warteliste abbauen zu können, da warten immer noch Klienten, bei denen es wirklich "brennt"!

Lieben Gruß, ergotron

@Kinaa:
Ich sitze grad auf der Leitung und verstehe deinen Hinweis mit dem "Wirtschaftlichkeitsgebot" im Zusammenhang nicht. Bitte kläre mich auf.::smile::

7. Oktober 2014 14:34 # 8
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

huhu ergotron! :)

ich beziehe mich da auf genau das, was du oben zitiert hast:

Zitat:
Ich weiß selbst nicht, ob ich es als meinen Aufgabenbereich sehen sollte, Handlungen zu optimieren. Aber ich denke mir, wenn der Wunsch des Klienten eine Verbesserung ist, ich es mir zutraue und Ideen habe, wie ich es optimieren kann, warum sollte ich es nicht auch tun (oder zumindest versuchen)? Ich denke nicht, dass das schädlich für unser Berufsbild oder anderes ist.


ich persönlich find's jedenfalls nicht so toll, wenn meine teuren kv-beiträge für optimierungen ausgegeben werden, während anderen patienten sinnvolle behandlungen verwehrt bleiben..
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
7. Oktober 2014 17:39 # 9
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Hallo Kinaa,

jetzt hab´ ich´s kapiert! Danke...
7. Oktober 2014 18:04 # 10
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Kollegin,
natürlich ist die Diagnose wichtig. Wenn es sich um eine UEMF handelt, und nicht um eine Wahrnehmungsverarbeitungsstörung arbeite ich eben mit anderen Behandlungskonzepten.
Oft ist eben keine klare Diagnose vorhanden und wir müssen genauer schauen, aber in diesem Fall würde ich nach CO-OP ein Rezept mit dem Kind arbeiten das beinhaltet eine klare Vermittlung des Vorgehens an die Mutter.
Und bezügliche der Lehrerin: Schimpfen und Bestrafen ist bei weitem nicht so erfolgreich wie positive Verstärkung, Loben, Motivieren - soviel zum Spitzer wegnehmen.::thumbup::
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
7. Oktober 2014 21:18 # 11
Registriert seit: 03.07.2007
Beiträge: 490

Hallo,

Ich denke es ist manchmal schwer zu sagen worin die Ursachen liegen. Unsere Aufgabe als Ergos ist es ganzheitlich eine Aktivität anzuschauen.

Dazu gehören persönliche Faktoren des Kindes: physische (Wie schreibt das Kind), psychische (z.b.wurde es schon oft wegen Schreiben bestraft? belohnt?), kognitive (versteht es den Sinn vom Schreiben und was es Schreibt/Malt?)
Die Aktivität an sich: Wie schnell, Wie viel etc. muss geschrieben werden...
Die Umwelt: Was sind die Anforderungen der Gesellschaft? Was sind die Anforderungen der Schule? Was sind die Anforderungen der Eltern?

Occupational Science:
Was bedeutet dem Kind das Schreiben? Welchen Sinn sieht das Kind im Schreiben?
Was bedeutet den Eltern das Schreiben? Welchen Sinn sehen die Eltern im Schreiben?

In der Pädiatrie hast du normalerweise 2 Patienten. Wie du die Interessen und Ziele beider erreichst ist nun die Frage. Das Kann Ergo sein... Muss aber nicht.

lg Ceilidh
9. Oktober 2014 19:01 # 12
Registriert seit: 22.09.2014
Beiträge: 18

Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten, sie haben mir schon zu Denken gegeben und mich dadurch auch weiter gebracht.

Danke Kinaa - dass es zielführender wäre, ein Positivziel zu formulieren, hätte ich mir eigentlich denken können ;)

Bezüglich dem Wirtschaftlichkeitsgebot: Da ich neu eingestellt wurde (hier in einer sehr ländlichen Gegend), habe ich alle Kinder der Ergo-Warteliste übernommen (und trotzdem noch zwei Plätze frei) - das heißt der Bub nimmt quasi keinem anderen Kind den Platz weg (zumal ich bald auch schon die ersten Kinder abschließen können werde). Es bedeutet auch weder für Mutter noch Kind nenennswerte Umstände, weder zeitlich noch finanziell (Therapie wird bezahlt und ich muss ehrlich sagen, gegenüber KV und Land habe ich kein schlechtes Gewissen - sonst müsste ich das ja bei jeder einzelnen Einheit, die ich nicht optimal für das Kind gestalte, ein schlechtes Gewissen haben). Aus diesen Gründen kann ich auch reinen Gewissens mit ihm ein paar Therapiestunden machen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob wir etwas erreichen können ( bzgl. Schere schneiden besteht ja ohnehin Bedarf) - und daon abgesehen hat sich die Lage zum Abschweifen geändert...

Ich habe nun nämlich auch schon mit der Lehrerin gesprochen, das hat mir sehr weitergeholfen, da sie mir die Situation besser schildern konnte, als die Mutter. Anscheinend tritt das Problem doch nicht nur während dem Schreibunterricht auf (wie von der Mutter angenommen), sondern weit häufiger und besonders in der großen Gruppe (wenn er Eins-zu-Eins betreut wird, hat er keine Schwierigkeiten - was auch erklärt, weshalb er bei mir in der Therapie immer gut dabeibleiben konnte, aufmerksam war und altersentsprechend gute Leistungen erbringt). Sie meinte außerdem, er neige sehr zum Tagträumen, hört dann nicht mehr zu und macht seine augetragenen Aufgaben nicht (es sei denn, man redet ihn direkt an, dann funktionierts besser).

Meine Ideen:
Ich werde an Mutter und Lehrerin Tipps zur Umweltadaptierung (vorne mittig sitzen, neben einem ruhigen Nachbarn oder einzeln am Tisch, Arbeitsfläche frei von Ablenkungen - also aufgeräumt - halten, etc.). Vielleicht habt ihr da ein paar weitere Ideen was man verändern könnte?

Außerdem werde ich schauen, ob es möglich ist, dass er bei uns in eine Ergotherapie-Pädagogik-Konzentrationsgruppe kommt. Denkt ihr, das wäre hilfreich für ihn? Ich denke mir, wenn in der Einzelsituation das Problem nicht auftritt - wie soll ich es dann therapieren - drum würde ich mit zumindest gerne in der Gruppe ansehen.

Habt ihr noch weitere Tipps für mich? Irgendetwas was ich komplett übersehen habe?

Brauche ich noch weitere Infos? Welche? Für mich ist das ganze Problem immer noch irgendwie unklar...

Und meint ihr, dass ich überhaupt etwas für ihn tun kann?

Danke schon mal für eure Hilfe!!!
Alles Liebe, Sarah
9. Oktober 2014 19:27 # 13
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Hallo Sarah...,

gut, dass du mit der Lehrerin Rücksprache gehalten hast, dass ist bei einer in der Schule auftretenden Problematik natürlich unabdingbar.
Wenn der "Bub" (lustige, altmodische Bezeichnung, bringt mich zum Schmunzeln::smile::) leistungsmäßig "rund" läuft und auch keine weiteren nennenswerten Schwierigkeiten bei der Teilhabe durch seine Tagträumereien hat, sind deine Tipps sicherlich schon hilfreich. Wenn nicht, könntest du eine kinder- und jugendpsychiatrische Diagnostik in Bezug auf ADS anregen.

Darüber hinaus gibt es eine Fülle von Hilfestellungen im Internet, wenn du nach Tipps für Lehrer im Umgang mit unaufmerksamen Kindern schaust. Insbesondere auch noch mal Verhaltenstipps für Lehrer (z. B. von Cordula Neuhaus)

Eine Frage habe ich noch: Was meinst du mit "Ergotherapie-Pädagogik-Konzentrationsgruppe"? Ihr scheint da ja was anzubieten. Und da ja Ergotherapie und Pädagogik nach HMR zwei verschiedene Paar Schuhe sein sollen...

Lieben Gruß, ergotron
11. Oktober 2014 10:22 # 14
Registriert seit: 22.09.2014
Beiträge: 18

Danke für die Tipps und die Wertschätzung, die du mit immer entgegen bringst, ergotron!

Bei uns werden je nach Bedarf Gruppen angeboten, eine Konzentrationsgruppe für 9-jährige haben wir derzeit, bei der passt der Bub aber leider nicht rein (zu jung).

Und wann immer wir eine Gruppe machen, sind zumindest 2 Fachpersonen dabei (normalerweise gibt es eine 1 zu 2 Betreuung, also in den Gruppen ein Therapeut auf 2 Kinder). Entweder sind die Fachpersonen vom gleichen Gebiet, oder wenn es förderlich erscheint, von verschiedenen Professionen, z.B. eine Haltungsgruppe von Ergos und Physios oder eben eine Konzentrationsgruppe von Ergos und Pädagogen. Damit jeder von seinem Blickpunkt und seinem Fachwissen Ideen einbringen kann. Hat sich bei uns super bewährt!

Man muss auch dazu sagen, wir sind an eine Sonderschule angebunden, wobei je nach Bedarf eine Therapeutin in manchen Stunden dabei ist oder umgekehrt die Pädagogin bei der Gruppentherapie (manchmal werden auch die Kinder, wenn es für sie besser erscheint, für eine Stunde aus dem Unterricht genommen um derweil Therapie zu bekommen). So entsteht ein super Austausch und eine super Zusammenarbeit, von der die Kinder, so finde ich, sehr profitieren, da alle am selben Strang ziehen (auch die Eltern werden sehr stark eingebunden, Ziele z.B. werden im ganzen Team mit Eltern gemeinsam für jedes Quartal neu formuliert). Und 3h pro Woche findet eine Besprechung statt, in der alle Kinder, bei denen es hilfreich erscheint, gemeinsam besprochen werden - wenn sich dann herausstellt, dass eine Gruppentherapie sinnvoll wäre, wird überlegt, wie das am förderlichsten für das Kind zu machen ist. So werden wir auch den von mir beschriebenen Buben kommende Woche gemeinsam besprechen.

Also danke jedenfalls für eure Antworten! Sie haben mich schon weiter gebracht und ich bin mir sicher, es wird sich irgendeine Lösung für den Buben finden lassen :)
11. Oktober 2014 17:27 # 15
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Hallo Sarah...,

was meinst du den mir "Bei uns"? Entweder ich habe da was überlesen oder ich kapier´s nicht. In welchem Rahmen bist du denn tätig? In einer Praxis mit Anschluss an einer "Sonderschule" (gibt´s den Begriff überhaupt noch? Ich denke, dass heißt jetzt Förderschule!?!) oder nur in einer Schule?

Ich bin jetzt einfach mal ein bisschen neugierig, du musst nicht darauf antworten, wenn du nicht willst.::blush::

Auf jeden Fall finde ich es klasse, dass ihr die Möglichkeit habt, solche interdisziplinäre Gruppen anzubieten, auch, dass die Eltern so stark eingebunden werden. Das hat ja an sich schon Seltenheitswert. Ich frage mich nur, wie ihr das abrechnet (außer, ihr seid alle in einer Schule angestellt).

Lieben Gruß, ergotron

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