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wie groß ist die körperliche Belastung im Beruf?

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12. Oktober 2014 07:28 # 1
Registriert seit: 12.10.2014
Beiträge: 2

Hallo an alle,

ich bin Physiotherapeutin, doch leider gesundheitlich für diesen Beruf nicht mehr geeignet (Hypermobilität der Gelenke mit rezidivierenden Blockierungen).

Das Arbeitsamt hat mir nun eine verkürzte Ausbildung zur Ergotherapeutin vorgeschlagen, mit der Begründung, ich könnte ja später mit Kindern arbeiten, wo ich nicht schwer heben und tragen müsste.

Meine Frage an Euch: wie groß ist denn die körperliche Belastung in diesem Beruf im Alltag in Praxis oder Krankenhaus?
Sicher hängt es ja auch vom Einsatzort ab, oder?

Ich sollte heben und tragen vermeiden, sowie Druck auf Finger und Hände (wie bei Massage und MT) .

Genauso ständiges Stehen und ständiges Sitzen.

Bin für Eure Erfahrungen und auch Tipps dankbar.

LG
12. Oktober 2014 10:11 # 2
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

Geändert am 12.10.2014 10:15:00
Hi, nochPhysio,

von einer Umschulung zur Ergo würde ich Dir dringendst abraten, denn alleine schon während der Ausbildung MUSST Du u.a. auch in Neurologie und in einer Reha bzw stationär mit Menschen arbeiten, was körperlichen Einsatz von Dir erfordert.

Es ist völlig undenkbar, zu sagen „ich werde nur mit kids arbeiten“- davon abgesehen, dass Du in einer Praxis IMMER Klientel aus verschiedenen Fachrichtungen behandeln musst- eine Stelle, wo Du nur kids behandelst, ist sehr selten- z.B: Kinderklinik- aber selbst da gibt es genauso schwerbehinderte Kinder, die man tragen/lagern , umsetzen etc muss….

Also, dieses „Konzept“ solltest Du vergessen, was das „Arbeitsamt“ sagt, ist, ist mehr als blauäugig….-


nebenbei bemerkt:
der Bedarf für Menschen in höherem Alter/mit neurologischem Krankheitsbild steigt zunehmend, die Kinderanzahenl sind rückläufig.....

ich wünsche Dir gute Entscheidungen und alles Gute! refi
12. Oktober 2014 10:42 # 3
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Hallo,
ich habe weder in der Ausbildung, noch in meinenca. 6 Berufsjahren schwer heben müssen, noch waren meine Gelenke starken Beanspruchungen ausgesetzt.
Zurzeit arbeite ich zu über 90% mit Kindern, die ich weder trage, noch hebe.
Davor war ich in der Erwachsenenbildung mit Langzeitarbeitslosen beschäftigt..
Unser berufsbild ist so vielfältig, da kann man oft sehr unterschiedliche Arbeitsfelder finden.
Mit den Vorerfahrungen werden natürlich, bestimmte Arbeitgeber besonders interessiert sein, deren Stellen an Schnittpunkten beider Berufe liegen.
In meinen Praktikawar ich auch nicht in einem körperlich fordernden Bereich tätig. Ich war aber auchnur in einer Praxis (fast nur Kinder), einer Tagesklinik und in einem Arbeitslosenprojekt.

Eine gesponserte Ausbildung habe ich immer in merinem Leben mitgenommen. Das wird leider immer seltener..

Viel Erfolg und alles Gute
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
12. Oktober 2014 11:37 # 4
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Geändert am 12.10.2014 12:02:00
Hallo,

auch ich arbeite zu fast 100% in der Pädiatrie, bis vor wenigen Jahren aber auch noch in der Neuro. Dass konnte ich mir zu Beginn ja auch nicht aussuchen, da muss ich ReFi bestätigen.
In der Neuro muss allein beim Transfer, beim Stützen, Mobilisation u. s. w. von einer erhöhten körperlichen Belastung ausgegangen werden.
In der Pädiatrie ist es natürlich anders, allerdings habe ich oft genug die Situation, dass ich in unserem großen Motorikraum schwere Matten oder dass Airtramp bewegen muss...und dass ist sehr wohl schwer.
Im Grunde bin ich ständig in Bewegung, momentan sitze ich aufgrund vermehrter beratender Tätigkeit mehr, aber insgesamt ist es eher ein ständiger Wechsel zwischen beidem.

Ich finde es aber auch schwierig, dir dass pauschal zu beantworten, ich hänge da ein bisschen zwischen ReFi und rapor...

Es kommt bestimmt auch auf den Standort an, an dem dein zukünftiger Wirkungskreis sein wird. In NRW z. B. hat man momentan eine sehr große Auswahl an Jobs, keine Ahnung, wie dass z. B., rein hypothetisch, in Brandenburg aussieht.
D. h. du kannst ja nicht unbedingt davon ausgehen, dass der zukünftige Job genau auf deine Bedürfnisse "gestrickt" sein wird.

Den Hinweis von rapor, eine gesponserte Ausbildung mitzunehmen ist für mich nachvollziehbar...den Horizont erweitern kann ja kaum schaden. Allerdings in deinem Fall nur mit eindeutiger Zielführung...und nicht nur zum mitnehmen, die Plätze für solche Maßnahmen sind ja eh´ recht rar gesät...

Lieben Gruß, ergotron
13. Oktober 2014 06:30 # 5
Registriert seit: 25.04.2008
Beiträge: 7

Hallo,
also ich arbeite zum Beispiel mit psychisch erkrankten Menschen in einer Kontakt- und Beratungsstelle und muss dort nicht schwer heben oder sonstiges. Ich habe auch hypermobile Gelenke und habe mir deswegen speziell diesen Bereich ausgesucht um auch noch längerfristig als Ergo zu arbeiten.
Viele Grüße
13. Oktober 2014 11:46 # 6
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Hallo ich selber wollte ja ursprünglich mal Physiotherapeutin werden. Ich habe die Ausbildung zum Physiotherapeuten nach 8 Monaten abgebrochen, weil mir dieser Beruf körperlich zu anstrengend war. Ich muss sagen, dass der Beruf des Ergotherapeuten weniger körperlich anstrengend ist. Es kommt natürlich auch darauf an, in welchen Bereichen du da dann später arbeitest. Wir hatten sogar eine in unsere Ausbildung gehabt, die im Rollstuhl sitzt. Sie konnte zwar bisschen gehen aber war für lange Strecken auf ihren Rollstuhl angewiesen. Später hatte sie sogar eine Stelle in einer Praxis bekommen. Ergotherapie an sich ist ja weit gefächert. In einer Klinik zu arbeiten wird wohl eher schwierig. Da du schon ab und an mal schwer heben musst. In einer Praxis die auf Kinder spezialisiert ist hast du das halt weniger. Und es wird sich da auch Lösungen finden, dass du eben nicht du mehrfachbehinderten Kinder bekommst, wenn sich auch so ein Chef darauf einlassen kann.
Wobei es da nur wenige Stellen sind. Die meisten Praxen sind halt sehr gemischt. Da hast du halt auch Neurologische Pat, die auch körperlich etwas anstrengender sein können. Wenn es bei dir ginge, ab und an mal einen Transfer zu leisten, wobei dir da in der Schule Tricks gezeigt wird, wie du mit wenig Kraftaufwand einen Transfer Meisters. Gut in einer Klinik hast du da keine Zeit da geht es nur mit der Hauruck Methode, aber in einer Praxis im Hausbesuch dann schon. Hast ja Zeit.
Ab und an mal musst du halt auch am Pat funktionell arbeiten wie Arme zu mobilisieren, das kann natürlich etwas körperlich anstrengen sein, hast du jedoch nicht all zu oft.
Insgesammt ist die Ergotherapie viel weniger körperlich belastend als die Physiotherapie
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
13. Oktober 2014 12:58 # 7
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1188

Zur Zeit habe ich nicht den Eindruck das man sich die Bereiche aussuchen kann. Sicherlich ist die Belastung körperlicher Art in der Psychiatrie am geringsten. Ich arbeite in einem Akutkrankenhaus und muss Transfers machen und alle Behandlungen motorisch -funktioneller Art. Da sehe ich keinen Unterschied zur Belastung der Physios.
In der Kinderklinik behandele ich die SHT -Kinder.Das ist auch Schwerstarbeit.
Es ist ähnlich wie beim Physio. Einer der nur noch in der Praxis Craniobehandlungen macht, tut sich leicht.
Oder nur Vibrax und Motomed.
13. Oktober 2014 20:44 # 8
Registriert seit: 06.04.2013
Beiträge: 60

Hallo,
ich denke auch nach sehr vielen Dienstjahren mit Neuro / Hand / Pädiatrie, dass die Ergotherapie etwas leichter sein kann als die Physiotherapie. In unserer großen Praxis mit 10 Kolegen haben wir die Schwerpunkte und demnach auch die Zusatzausbildungen nicht nur nach dem regionalen Bedarf, sodern auch nach den Neigungen, Fähigkeiten und Einschränkungen der Kolleginnen aufgeteilt. Eine Kollegin mit 2 künstlichen Hüften "macht" die leichteren neurologischen Patienten: Demenz, neuropsychologisch orientiertes Arbeiten, auch mal Sturzprophylaxe und Handpatienten, die weniger Kraftaufwand erfordern. Das geht prima und die "Kraftprotze" unter uns arbeiten eben mit den körperlich anstrengenderen Patienten. Auch im Bereich Päiatrie gibt es eine Aufteilung, z. B. habe ich den Schwerpunkt "grafo- und schreibmotorische Aufälligkeiten". Das ist anspruchsvoll vom Wissen her, aber körperlich leicht. Eine Kollegin hat ein "Zusatzstudium für LRS" und behandelt die Kinder mit Wahrnehmungsstörungen, die zu Lese- Rechtschreibstörungen führen. Auch sehr anspruchsvoll, aber körperlich nicht anstrengend. Schauen Sie mal auf unsere Homepage, da sieht man das mit den Schwerpunkten. Ich wünsche ein gutes Händchen bei der Entscheidung. Gruß, S. P.: www.ergotherapie-ravensburg.de
14. Oktober 2014 09:43 # 9
Registriert seit: 06.05.2008
Beiträge: 1188

Sich darauf zu verlassen das die altgedienten Kollegen einem Berufsanfänger die " leichten " Patienten überlassen oder die leichten Gebiete, wo sie vielleicht nach Jahrzehnten der Arbeit auch schon nicht mehr die frischesten sind, halte ich aber für gewagt.
14. Oktober 2014 14:48 # 10
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

... wenn schon fest steht, das nur eine Arbeit mit Kindern in Frage kommt, warum dann nicht gleich eine Umschulung zur Erzieherin?

MfG falladar
14. Oktober 2014 16:52 # 11
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1243

Hallo,
das hat mit Physiotherapie wenig zu tun. Die verkürzte Ausbildung würde nicht greifen.
Erzieherinnen nehmen, so weit ich weiß, auch öfter mal ein Kind auf den Arm, aber das ließe sich sicher auch regeln.
Aber ich finde in unserem Beruf gibt es, wie beschrieben, viele Möglichkeiten, nicht nur Pädiatrie.

Gutgehn
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
14. Oktober 2014 16:52 # 12
Registriert seit: 25.05.2008
Beiträge: 943

Hallo nochPhysio,
hm...warum machst Du dann nicht Kinderphysio (z.B. Bobath)????
MfG
Igelchen
"Es weiß niemand besser, wo der Schuh drückt, als der, der ihn trägt."
dt. Sprichwort
14. Oktober 2014 20:03 # 13
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

Zitat / roo22 hat geschrieben:
Sich darauf zu verlassen das die altgedienten Kollegen einem Berufsanfänger die " leichten " Patienten überlassen oder die leichten Gebiete, wo sie vielleicht nach Jahrzehnten der Arbeit auch schon nicht mehr die frischesten sind, halte ich aber für gewagt.


es ist einfach unrealistisch in der jetzigen Zeit und wenn man die Entwickliung im Gesundheitswesen anschaut-

siehe u.a. , was ich oben erwähnt habe.....

so eine "Rosinenstelle" steht vielleicht mal irgendwann an, wenn man es sich "erarbeitet" hat- aber keinem Berufsanfänger fällt so eine selektive Arbeit in den Schoß- außer man kann direkt Fachtherapeut/Päd werden....und wie gesagt, da gibt es auch viel zu heben, und sei esnur die Rollenrutsche, Langbank, große Matte etc...........
14. Oktober 2014 20:58 # 14
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Mathe und Co hebe ich zusammen mit den Kindern hoch. Da sehe ich kein Problem. Auch wenn man eigentlich nicht schwer heben darf, sehe ich darin kein großes Problem. Es ist halt mal ne kurze Belastung aber, Kisten und Einkaufstüten muss man doch auch schleppen. (zumindest ich) So was macht man nicht allzu oft. Und wie gesagt, man kann so was immer zusammen mit dem Kind schleppen oder bittet mal die Mutter zur Hilfe oder eine Kollegin, wenn die Zeit hat. Da gibt es immer irgend eine Lösung. Außerdem gibt es auch noch die Möglichkeit mit psychisch Kranken oder in manchen Altenheimen je nach dem welche Aufgeben du dort erledigen musst oder Wfbm zu arbeiten. Ich habe auch z.B viele Handpatienten. Die meisten sind wenig körperlich anstrengend. Habe aber auch überwiegend Arthrose oder Rheuma Patienten. Wo ich mal Probleme hatte, war bei einem Pat bei dem der Auftrag war das Handgelenk in Palmarflex zu bringen und ich die Komplette Therapieeinheit Manuelle Therapie machen musste. Da hatte ich schon zwischen drin mal meine Hände ausgeschüttelt. Da musste ich aufpassen, das ich meinen Daumen nicht überstrecke. Aber nach ner gewissen Übung ging es dann auch besser.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
14. Oktober 2014 21:31 # 15
Registriert seit: 05.04.2010
Beiträge: 889

@kukdiehe:
du hebst schwere sachen mit den kindern hoch? damit wäre ich lieber vorsichtig, auch kinder dürfen eigentllich nicht heben!

@noch physio
ich bin selbst recht klein, bin körperlich auch nicht sooo belastbar. transfer mache ich grundsätzlich nicht, das ist nicht meine aufgabe. entweder lasse ich neuropat. in die arbeitsposition vom pflegepersonal bringen oder aber (was besser ist) erarbeite ich MIT dem pat. möglichkeiten des unterstützten transfers (bsp. bett - sitz oder sitz - stand).

allerdings habe ich auch neurologische patienten, die körperlich herausfordernd sind, zum beispiel ein sehr großer, sehr stämmiger herr mit einer sehr starken tetraparese. da ist man hinterher auch kaputt.

da du aber in der ergo viel wechselnderes klientel als in der physio hast, ist es meiner meinung nach auch weniger körperlich belastend.

könntest du ein praktikum machen?

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