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akt.Lage Stellenmarkt NRW?

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30. Oktober 2014 22:21 # 1
Registriert seit: 14.02.2002
Beiträge: 70

Hallo Kollegen!
Wie schätzt ihr das aktuelle Verhältnis von Angebot & Nachfrage auf dem ergotherapeutischen Stellenmarkt in NRW ein?
Ich dachte bislang es wird über Bedarf ausgebildet.
Mein Arbeitgeber sucht seit knapp 3 Monaten.Ergebnis: EINE Bewerbung!
Die Einrichtung ist in der Region bekannt, hat bei Patienten und Kostenträgern einen guten Ruf. Wir würden auch Berufsanfänger einstellen und gut einarbeiten, sind mit drei berufserfahrenen Kolleginnen gut aufgestellt.TZ als auch VZ möglich.

Warum bewirbt sich niemand?

Gibt es hier doch zuwenig Ergos?

Verzweifelnd, fragende Grüße
Dani
31. Oktober 2014 06:39 # 2
Registriert seit: 06.12.2006
Beiträge: 3149

Geändert am 31.10.2014 14:51:00
Schau mal hier Link

Ich hatte Glück und hatte drei Bewerbungen! Ich konnte innerhalb von 3 Wochen eine neue Mitarbeiterin einstellen. ::thumbup::

Ähm, du hast nach NRW gefragt und ich bin in NRW!
Grüße von

Maria2


31. Oktober 2014 11:21 # 3
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Geändert am 31.10.2014 11:23:00
Ich hatte vor wenigen Tagen eine Bewerbung hinein bekommen, obwohl ich eigentlich nicht suche. Vor einem Jahr hatte ich auch mal eine Anfrage ob ich den eine Stelle auf 450 € Basis zu vergeben hätte. Da hatte ich die Praxis gerade erst auf gemacht. Ich komme aus Bayern.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
31. Oktober 2014 19:47 # 4
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Zitat / Kukdiehe hat geschrieben:
Ich hatte vor wenigen Tagen eine Bewerbung hinein bekommen, obwohl ich eigentlich nicht suche. Vor einem Jahr hatte ich auch mal eine Anfrage ob ich den eine Stelle auf 450 € Basis zu vergeben hätte. Da hatte ich die Praxis gerade erst auf gemacht. Ich komme aus Bayern.


es ist immer wieder schön, deine Befindlichkeiten und Erfahrungen zu lesen.
Selbst wenn sie schon ein Jahr her sind...

Gefragt wird aber wegen NRW......
2. November 2014 08:21 # 5
Registriert seit: 14.02.2002
Beiträge: 70

Vielen Dank für die bisherigen Antworten!
Das bestätigt mein Gefühl und die akt. Erfahrung meines Arbeitgebers.

Gibt es noch mehr NRW'ler die das bestätigen können?

Ich begreife trotzdem nicht, wo die diesjährigen Examenskandidaten der Schulen alle hin sind?
In NRW wird doch noch viel ausgebildet. Wenn man in den Schulen nachfragt, ob schon alle mit Stellen versorgt sind bekommt man "Nein, noch nicht " zu hören.
Ja, was jetzt? Wo sind die denn dann alle? Steigen die gar nicht ins Berufsleben ein?
Wo seid ihr "Ergos 2014"?

Schönen Sonntag!
Dani
2. November 2014 12:06 # 6
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Geändert am 02.11.2014 12:07:00
Hallo,

hier einige meiner Gedanken zu deiner Frage:

dass die Ausbildungszahlen im Heilmittelbereich rückläufig sind, wurde u. a. im September in der "up-aktuell" thematisiert.
Inzwischen gibt es immer mehr Ergoschulen, die schließen.

Eine Mischung aus diversen Ängsten (z. B. Verordnungsrückgänge, insbesondere 2006 und 2011 / zu geringe Verdienstmöglichkeiten u.s.w.) und Verkennung der demographischen Entwicklung sind u. a. für den momentanen Rückgang von examinierten Ergos verantwortlich. Inzwischen wissen wir es besser, insbesondere weil viele Patienten ja bekannterweise mit Heilmitteln unterversorgt sind.

Bezogen auf die Arbeit in Praxen bedeutet sicherlich die zunehmende Akademisierung (leider) ein Problem, sprich: viele studierte Ergos sehen in Praxen kaum Aufstiegsmöglichkeiten, andererseits gibt es immer noch viele Praxisinhaber, die einen akademischen Arbeitnehmer nicht besser bezahlen wollen bzw. können (wurde meines Erachtens hier auch schon mehrfach thematisiert).

Es ist besonders schwierig bzw. nahezu unmöglich, Stellen mit Ergos mit Berufserfahrung besetzt zu bekommen. Manchmal aber leider notwendig, nicht immer kann ein Berufsanfänger eingearbeitet werden...

Ansonsten finde ich den Link von Maria2 hilfreich, insbesondere was Mschiew über den demografischen Wandel äußert.

Zuletzt:
Auch wir suchen ein/e neue/n Ergo, ist echt schwierig (eine Annonce=eine Bewerberin), haben jetzt aber zumindest für eine halbe Stelle (mit einer berufserfahrenen Ergo...) Glück, da das Jobprofil wohl ansprechend ist.

Viele Praxen im Umfeld (Niederrhein) finden auch keine Ergos. Ich denke, es könnten auch viele ihre "Erfahrungen" hier posten, aus der dann letztlich aber auch nur eine "Jammerarie komponiert" werden könnte...

Nichts desto trotz fände ich es auch mal interessant, wo all´ die neuen Ergos unterkommen...vielleicht gibt es ja von euch mal etwas mehr Rückmeldungen...

Lieben Gruß, ergotron



2. November 2014 12:35 # 7
Registriert seit: 16.07.2014
Beiträge: 62

Geändert am 02.11.2014 13:44:00
Hallo,

habe dieses Jahr mein Exam gemacht und auch eine Stelle in der Praxis angefangen.

Viele aus meiner Klasse, haben eine Stelle mit Bezahlung von 9,50 € - 11 €, eine war dabei mit 16 € angenommen. 80 % der Schüler haben auch einen Job bekommen.

Warum ? Weil, Sie schlechte Bezahlung in Kauf genommen haben, um in den Beruf reinkommen.

Jetzt haben viele gekündigt und wollen evtl. ein Studium dranhängen. Warum, weil man von dem Geld sonst nicht leben kann.

Klar, können die Praxisinhaber nicht mehr/wollen zahlen. Nur leider kann man, davon nicht leben.

Das hat nichts mit hohen Ansprüchen zu tun etc. Geschweige den sich weiterzuqualifizieren. Wovon ? Ökonomisch sinnvoll, wenn es kein Geld mehr gibt.


::smile::

2. November 2014 13:32 # 8
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Hallo j.zurm,

zu deinem Post möchte ich gerne nochmal einen Teil meiner Antwort in einem anderen Thread ("Wie sieht es bei den anderen aus? Sind meine Arbeitsbedingungen fair?") zitieren:

"In einigen Gebieten Deutschlands ist es inzwischen richtig schwer, neue Mitarbeiter zu finden. In unserem PLZ-Bereich bleiben viele Stellen unbesetzt. Vor einigen Jahren war dass ja noch ganz anders, viele waren froh, überhaupt einen Job zu bekommen, dass hat zu einer gewissen "Ausbeuter-Kultur" bei einigen Arbeitgebern geführt. Viele Arbeitnehmer haben ungünstige Bedingungen akzeptiert, weil die Alternative gewesen wäre, ohne Job zu bleiben. Diese Entwicklung hat auf vielen Seiten zu Frust geführt...und letztlich können sich viele auch nicht stetig davor bewahren, ihre Unzufriedenheit punktuell auch an ihre Klienten weiter zu geben.

Worauf ich hinaus möchte: Bei der momentanen Entwicklung des Arbeitsmarktes können Jobsuchende einfach mal etwas selbstbewusster Auftreten bei der Aushandlung eines Vertrages. Ich meine damit nicht, dass jetzt Jobsuchende utopisch hoch pokern sollten, um alles aus ihren potentiellen Arbeitgebern raus quetschen zu können, sondern einfach mal aus der Situation heraus mit mehr Selbstvertrauen in die Bewerbungsgespräche zu gehen, weil momentan viele Jobanbieter einfach keine Mitarbeiter finden...::wink::"

Also: Traut euch!!! Umdenken müssen (und werden zwangsläufig) alle, sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber. Nur muss halt einer immer anfangen!

Lieben Gruß, ergotron
6. November 2014 23:32 # 9
Registriert seit: 14.02.2002
Beiträge: 70

Danke für die Antworten und geschilderten Erfahrungen.
Glücklicherweise hat sich jetzt eine niederländische Berufsanfängerin beworben. Aus Deutschland nix, trotz Kontakt zu Schulen.
Die Frage bleibt : wo sind all die Berufsanfänger 2014?
Gute Nacht!
Dani
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