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Therapiearbeit mit Hund

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28. November 2014 10:37 # 1
Registriert seit: 28.11.2011
Beiträge: 24

Geändert am 01.12.2014 09:45:00
Liebe Foris,

angeregt durch einen stroke unit-Beitrag möchte ich euch mal darstellen, wie man mit einem Hund bzw. Hunden Schlaganfallpatienten "trainieren" kann:

Fr. W. hält ihre Hand fest zur Faust geschlossen; der Arm ist angewinkelt an den Körper gepresst.

Kleinhund Bobo sitzt auf dem Tisch und klopft vorsichtig mit seiner auch an der Unterseite stark befellten Pfote auf diese Hund; manchmal streichelt er sie. Das macht er auch mit dem Arm. Am Anfang und zwischendurch darf die P. selbstverständlich auch mal den Hund mit der "gesunden" Hand streicheln, doch wird grundsätzlich der Fokus auf die betroffene Hand gelegt.


Die Hand "wird weich", öffnet sich, erst ein wenig, dann etwas mehr, so dass ein gegenstand reingelegt werden kann, z.B. Ball oder Ring. Bobo nimmt diesen Gegenstand und gibt ihn mir; dabei ist natürlich darauf zu achten, dass er nicht zerrt oder sich durchsetzen will. Gelingt diese Übung nicht, wird zunächst ein Übungsschritt zurückgegangen > Bobo klopft und streichelt. Der Ring kann auch auf oder über die Hand gelegt werden, so dass Bobo ihn abziehen kann > wiederum sehr vorsichtig.

Mit dieser und ähnlichen Übungen wird Fr. W. so weit aktiviert, dass Bobo nun den Ball/Ring von der einen in die andere Hand legen kann; auch der betr. Arm wird und wurde entsprechend aktiviert.


Nach einer Anzahl von settings kommt Hund Nr.2 ins Spiel > Bibi, auch ein Kleinhund. Fr. W wirft einen Ball in einen Korb; Bibi holt ihn und bringt ihn ihr zurück oder legt ihn in den Korb, wenn es danebenging, dann aus dem Korb zu Fr. W. - erst mit der "gesunden" Hand, dann mit der betroffenen.

Da ich auch größere Hunde habe, u.a. einen, der optimal zum Rolli sehen steht, kann auch die betroffene Seite mit seiner Hilfe und etwas anderen Übungen aktiviert werden. Einer meiner größeren Hunde hat z.B. seine Schnauze sehr vorsichtig an die Faust gehalten, dann mt der Nase zwischen Daumen und Zeigefinger "gebohrt" > durch die Wärme, Atemluft, Feuchtigkeit gab es denselben Effekt (Handöffnung) wie beim Klopfen/Streicheln.


Man kann nun argumentieren, dass Feuchtbäder (Schlamm etc.) denselben Effekt genauso hervorrufen, doch wird oft eine entscheidende Komponente nicht bedacht: der betroffene Mensch "vergisst" den Therapeuten, fokussiert sich auf des "Spiel mit dem Hund", nimmt sich selbt nicht mehr "so krank" wahr, öffnet sich zunächst seine Seelentür - wie immer man das auch nennen mag. Ergebnis: er blockiert sich nicht mehr selbst, so dass viele Dinge leichter gelingen oder erst möglich sind.

Übrigens: auch mit Schöpflöffel und Suppenkelle etc. arbeiten meine Hunde, so dass eben auch konkrete alltagsbezogene Übungen möglich sind.

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LG, evan
28. November 2014 21:59 # 2
Registriert seit: 30.07.2001
Beiträge: 550

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