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Ziele für eine Patientin auf der Gerontologie (Psychiatrie)

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29. Januar 2015 19:21 # 1
Registriert seit: 29.01.2015
Beiträge: 2

Hallo,

ich bin Auszubildende und nun am Ende meines ersten Praktikums. Momentan schreibe ich den großen Praktikumsbericht und bin bei der Zielstellung völlig überfordert (Psychiatrie lag mir nicht besonders).

Die Vorgaben meiner Schule sind:
exakte klientenorientierte Zielsetzung nach SMART-Regel (Lang-, Kurz- oder Richt-, Reha-, Grob-, Feinziel) - Wahl einer geeigneten Zielstellung
Leider sind diese Vorgaben für alle Fachpraktika gleichzeitig...

Meine bisherigen Zielformulierungen sind:

Rehaziel:
Nach der Entlassung erfolgt die Unterbringung von Frau D. in einem Altenheim.

Richtziel:
Frau D. kann sich bei der Entlassung nach Aufforderung (z.B. zum Essen) selbst versorgen und benötigt nur geringfügige Unterstützung durch eine Pflegekraft.

Grobziele:
Frau D. kann ihre momentanen Fähigkeiten in den Bereichen Aufmerksamkeit, Konzentration und Kommunikation mit geringen Schwankungen bis zur Entlassung aufrecht erhalten.

Feinziele:
Für etwa fünf Minuten ist Frau D. aufmerksam und kann sich ihrer Aufgabe, den Graskopf mit Samen und Streu zu füllen, widmen. Bei erneuter Ansprache kann sie diese Aufgabe fortsetzen.

Nun meine Frage: Kann man diese Ziele so stehen lassen oder muss ich daran dringed etwas ändern, weil sie falsch formuliert oder zugeordnet sind? Vom Lang- und Kurzziel hab ich mich distanziert. Diese Art verstehe ich nämlich noch weniger... Und wie bringt man da eigentlich die SMART-Regel an? Die Patientin hat mittelgradige Demenz, da bessert sich ja nichts mehr...

Viele Grüße
rosali9502
29. Januar 2015 22:21 # 2
Registriert seit: 03.07.2007
Beiträge: 490

Hallo rosali9502,

ich bin zwar auch kein Psychiatrie Experte. Aber ich kann dir ein weiterhelfen. Werde dir die Arbeit aber nicht abnehmen. ::scared:: Ich stelle dir gerne Fragen:

Rehaziel: Ist es wirklich das Ziel, dass Frau D. in einem Altenheim untergebracht wird? Was passiert, wenn sie das Ziel nicht erreicht? Wo wird sie dann wohnen? Hier solltest du überlegen warum es eine Reha gibt und was das Ziel der Ergotherapie in dieser Rehabilitationseinrichtung für Patienten mit mittelgradiger Demenz sein kann. Wenn du später in anderen Bereichen arbeitest, wirst du sehr wahrscheinlich auch auf Patienten mit Demenz stoßen. Es macht daher Sinn sich mit den Krankheitsbildern auseinander zu setzen. Das Ziel der Reha ist für jeden Patienten unterschiedlich. Daher gibt es nicht DIE Lösung.

Das gilt auch für die anderen Ziele (Lang, Kurz, Richt, Grob und Feinziel).

Diese Ziele bauen alle aufeinander auf. D.h. Du hast z.B. das Ziel fit zu werden. Was machst du dafür? - du entscheidest dich einen 10 km Lauf zu laufen. Was brauchst du für den 10 km Lauf. Du musst 1. die Ausdauer dafür haben 2. Schuhe kaufen etc... Was brauchst du um Schuhe zu kaufen: Die Motivation in die Stadt zu gehen. ... so kann man Stück für Stück große Ziele runterbrechen. Das musst du in ähnlicherweise auch machen mit den Ergozielen.

SMART. Was heißt das nochmal? Google wäre sinnvoll.
Sei prägnant. Die Ziele können so nicht stehen bleiben. Probier eher die Sätze so zu formulieren:
Frau D. kann..... wieder aktiv ....ausführen... und ich weiß das... weil...

Viel Erfolg,

Ceilidh





30. Januar 2015 06:04 # 3
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Kleine Anmerkung:
"Smarter" ist es doch eher, wenn wie folgend formuliert wird:

Beispiel Richtziel:
Statt: Fr. D. kann sich.......selbst versorgen....

Besser: Fr. D. versorgt sich.........selbst.

Oder?!?

LG, ergotron
30. Januar 2015 14:49 # 4
Registriert seit: 22.08.2004
Beiträge: 387

Zu der Smart Regel gehört auch in wieviel Tagen oder Wochen das Ziel erreicht sein soll.


30. Januar 2015 16:14 # 5
Registriert seit: 29.01.2015
Beiträge: 2

Ich hab mich bei den Zielen ein wenig am "Vom Behandeln zum Handeln" orientiert. Da steht als Richtziel - hat Klinik festgelegt.
Frau D. will ins Heim
Sohn/Betreuer will, dass sie ins Heim geht
Klinik möchte, dass sie ins Heim geht
Da kann ich ja nicht wirklich etwas anderes schreiben. Wann sie entlassen ist, ist schwer zu beschreiben mit den Zielen. Meiner Meinung nach steht sie aber kurz davor, da ihr Wahn und ihre Halluzinationen verschwunden sind. Da ist es mit Wochen und Tagen irgendwie schwierig für mich. Ziele in der Geronto heißen - so hab ichs gelernt - immer Erhalt der kognitven fähigkeiten. Deshalb ist es nicht gerade logisch für mich, warum ich z.B. das Wort "wieder" verwenden sollte... Bei ihr geht es nur bergab - die frage ist für sie nur, wie steil der berg ist
30. Januar 2015 19:02 # 6
Registriert seit: 03.07.2007
Beiträge: 490

@ ergotron:stimme dir zu.
@ geschenk: stimmt.t time= Zeit ist in smarT auch drin
@ rosalie:vom Behandeln zum Handeln ist ein sehr gutes Buch. Wenn das die Definition von Richtziel ist, dann ist das wohl richtig. Ich frage mich zwar wofür es Rehakliniken gibt, wenn DAS das Ziel ist. Aber das ist jedem Klinikteam selbst überlassen. Ich habe wieder geschrieben- da ich normalerweise davon ausgehe, dass in einer Reha Patienten besser in ihren Betätigungen werden. Aber klar, es kann auch der Erhalt der Fähigkeiten ein Ziel sein. Oder eine Verzögerung der Verschlechterung. Wenn du denkst, dass es so stimmig ist, dann schreib das so! Ziele sind immer abhängig von deinen Patienten.

lg Ceilidh

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