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Guten Morgen, ich habe aktuell ein Kind mit FASD in Behandlung.
Meine Frage ist: Hat hier jemand Erfahrung mit dem IntraAktPlus-Konzept bei Kindern mit dieser Diagnose? Hat jemand andere Tipps für mich? Bin für jeden Hinweis dankbar! Viele Grüße an die Ergowelt, Heike
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Hallo Heike, ich habe schon oft mit Klienten mit der Diagnose FASD gearbeitet. Du solltest zunächst die Betätigungsanliegen erheben und daraus mit den Klienten Ziele formulieren. Anschließend kannst Du Dir über ein geeignetes Konzept Gedanken machen. Sag uns doch bitte noch, mit welchen Anliegen die Klienten zur Ergotherapie kommen. Dann können wir Dir auch eventuell geeignete Konzepte empfehlen.
Gruß
Gregor
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Hallo HeBe:
Operantes Konditionieren geht (fast) immer, die Frage ist nur, mit welcher Zielführung. Da stimme ich aloatal zu, es sollten zuerst einmal die Betätigungsanliegen geklärt werden und je nach Anforderung könnte dann auch IAP eingesetzt werden...!
Gruß, ergotron
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Das Mädchen möchte lesen lernen. Das ist bei ihr und auch bei der Pflegemutter das dringlichste Anliegen. Daher ist der Auftrag klar...
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@HeBe: Spielst du denn mit dem Gedanken, das Lese- und Rechtschreibtraining nach IAP einzusetzen? Oder eine Verbindung zwischen Speichertraining und operanter Konditionierung? Steht beidem meines Erachtens nichts im Wege, wenn es "fruchtet" (was ich mir vorstellen könnte). Übrigens: Uns war dein Auftrag nicht klar... Lieben Gruß, ergotron
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Geändert am 01.03.2015 19:21:00
Hallo Heike, wenn Deine Klientin spezifische Fehler beim Lesen macht und die Aufmerksakeitssteurung eines der Hauptprobleme ist, dann sollten zunächst die Fehlerquellen per Analyse mit der Klientin gemeinsam ermittelt werden. Buchstabenkombinationen zu automatisieren kann zusätzlich sehr hilfreich sein. Von daher kann der Einsatz des IA-Materials durchaus genutzt werden. Klienten mit dieser Diagnose haben sehr unterschiedliche Probleme. Häufig findet man aber kognitive Einschränkungen unterschiedlichster Ausprägung. Aufmerksamkeitsprobleme mit mangelnder Anstrengungsbereitschaft kommen durchaus vor. Die Klienten sind häufig durch negative Erfahrungen demotiviert. Die Verknüpfung der Betätigung mit positiven Erlebnissen, sollte berücksichtigt werden. "Lesen lernen" ist zwar eine konkrete Betätigung, die auf Ebene der Produktivität angesiedelt ist. Aber wir müssen da ein wenig aufpassen. Man könnte es als schulisches Ziel auslegen und dies wäre dann keine SGBV-Leistung. Da es aber eine medizinische Diagnose gibt, könnte man durchaus das Erlernen einer spezifischen Lesestrategie in der Behandlung verfolgen. Die Klientin kann aufgrund der Diagnose über normale pädagogische Maßnahmen das "Lesen lernen" nicht erarbeiten. Ob dies so ist, kann ich aber nicht einschätzen. Ich hoffe, dass Dir ergotrons und meine Infos etwas helfen. Gruss Gregor
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Herzlichen Dank für die schnelle Rückmeldung Ihr Beiden! Die kognitiven Einschränkungen werden demnächst genauer angeschaut, eine standardisierte Überprüfung ist vorgesehen. Außerdem steht ein Termin in der Pädaudiologie an. Das Mädchen ist vermutlich falsch beschult. JA und Pflegefamilie wollten sie auf einer Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen, die ADD und der zuvor versorgende Kindergarten (Förderkindergarten) wollten die Regelschule. Sozial ist sie, zum Glück, momentan gut integriert. Leider hat die Schule keine Idee, wie man dieses Kind weiterbringen kann. Ich weiß um den eigentlich schulisch-pädagogischen Auftrag. Aber es ist ein Kind, dass an ein SPZ angebunden ist. Es ist tatsächlich so, dass die üblichen Strategien bei ihr nicht funktionieren. Die Schule war ursprünglich der Ansicht, sie könne bei dem Kind arbeiten wie bei einem Patienten mit ADHS. Weit gefehlt! Das Mädchen wurde mir als komplett demotiviert und anstrengungsunwillig angekündigt. Dies sicherlich aufgrund der vielen Misserfolge, die sie schon verarbeiten musste. Ich verfüge in der Therapie über einen Joker: Der Therapiebegleithund Von der ersten Stunde an war die Kleine motiviert. Sie strengt sich an, freut sich auf jede Ergoeinheit! Nach Rücksprache mit meinem Chef, Leitender Kinderarzt im Hause, werde ich mit ihr nach IAP arbeiten. Vielen Dank für die Hilfe bei der Entscheidung! Dieses Forum ist wirklich eine Bereicherung!
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