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Behandlung Kleinkind, entwicklungsverzögert

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2. März 2015 11:36 # 1
Registriert seit: 03.05.2012
Beiträge: 24

Hallo liebe Kollegen,

ich habe mal eine Frage zu einem komplexen Behandlungsbild. Im Moment mache ich (in Begleitung) die ersten Erfahrungen mit Kleinkindern (zumindest in dieser Form der Entwicklungsverzögerung). Langfristig sollen die Kinder zu einem speziallisiertem Kindertherapeuten. Die kurze Zeit bis dahin, überbrücke ich, da sonst keine Therapie statt finden würde (ist aus persönlichen, komplizierten Gründen der Familie, die hier den Rahmen sprengen würden).

Es handelt sich um 2 Geschwisterkinder. Einmal 3 Jahre alt, einmal 15 Monate alt.
Beide Kinder zeigen ein sehr sehr ähnliches Bild:
Beide sprechen nicht; jediglich Lautierung von "A" (Muttersprache ist nicht deutsch); Im sozial Verhalten und im Spielverhalten extrem verzögert.
Es findet kaum Spielverhalten statt (wurde schon besser; beide Kinder fangen jetzt an, ihre Umwelt zu explorieren, überwiegend oral). Kontaktaufnahme ist sehr schwierig. Umweltinteresse ist eher gering.
Nach einigen Therapieeinheiten und viel Elternanleitung werden die Kinder "wacher" und aktiver.
Beide Kids wirken sehr teilnahmslos. Laut Aussage der Mutter weinen und lachen sie auch kaum.
(Verschiedene Untersuchungen wurden bzw werden gerade gemacht, unter anderem ein MRT, welches unauffällig war; Behandlung im SPZ) . Es gibt sonst keine Diagnose. Nur "Entwicklungsverzögerung mit neuropsychologischem Defizit.
Das 3 Jährige Kind kann keine Nahrung kauen.
Beide verfolgen einen Gegenstand z.B. Ball mit den Augen. Um sie zum Nachkrabbeln zu überzeugen, braucht es sehr viel Motivation.
Spiele wie Schüttelbewegungen um Töne zu erzeugen oder ähnliches werden nicht angenommen. Kein immitierendes Verhalten. Aufforderungen oder Ansprachen werden nicht verstanden. Einzig Hände klatschen wird nachgeahmt.
Umso mehr wir uns mit den Kindern beschäftigen umso mehr Fortschritte zeigen sie. Also ein recht rasche Verbesserung. Allgemein zeigen beide Kinder sehr lange Verarbeitungsprozesse.
Beide können sich selbst aufsetzen; von Rückenlage in die Bauchlage und revers. Krabbeln auch beide (im nicht synchronen Kreuzmuster). Beide können sich nicht zum Stand hochziehen. Wenn sie stehen, dann können sie selbst stehen (natürlich wenn sie sich festhalten).
Beide haben muskulär ein eher extensiertes Bild. Ventral weniger Muskeln als dorsal.
Rotation zur Aufrichtung möglich.
Sehr geringe Rumpfspannung, zeigt viele assozierte Bewegungen (Hände sehr undifferenziert)
Füße in beginnender Spitzfußstellung.
AUs der Bauchlage schaffen es beide sofort in den Vierfüßler und in Rotation zum Sitzen.
Die größere kommt in faszilitierter Bewegung freihändig in den Stand (Unterstützung an Bein und Hüfte).
Beide greifen kaum über die Mittellinie.
Bei beiden ist der Mund meist offen (Mundschluss ist möglich).

Da ich keine Erfahrung damit habe und auch so noch nicht befunden musste, wollte ich euch mal nach euren Erfahrungen fragen.
Was kann ich tun? Auf was muss ich achten? Was für Ideen gibt es? Auch für die Elternarbeit?

(Ich weiß, es ist gerade kein optimal Lösung, aber die Kinder kommen hoffentlich bald zu entsprechenden Kindertherapeuten. Ende März gehe ich auch auf Fortbildung. Mir geht es einfach darum, jetzt für beide Kids das bestmögliche rauszuholen. Sind beide auch in Physiotherapie.)

VIELEN DANK
2. März 2015 15:29 # 2
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

danke für Deine ausführliche Beschreibung!

Muss ich erst mal drüber nachdenken....::smile::
2. März 2015 17:59 # 3
Registriert seit: 03.05.2012
Beiträge: 24

Danke :)
3. März 2015 11:47 # 4
Jona33
Jona33
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 73

Ich würde erst einmal sehr basal mit denen arbeiten, z.B. schaukeln: SI-Schaukel/Hängematte oder in Bauchlage auf dem Gymnastikball; taktil mit Creme, Matschen, Massagegerät... und natürlich propriozeptive Reize.
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