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Lohn Schweiz

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26. März 2015 20:56 # 1
Registriert seit: 23.06.2007
Beiträge: 2

Hallo an alle,

Ich bräuchte mal dringend Hilfe von jemandem der Erfahrung mit Löhnen für Ergotherapeutin in der Schweiz hat. Und auch für diplomierte Ergotherapeuten. Ich denke darüber nach eine Arbeitsstelle in der Schweiz anzunehmen, bin aber verwundert über das Gehaltsangebot. In jeglichen Suchanfragen und Lohnrechnern werden unterschiedliche Verdienste angegeben. Und diese unterscheiden sich zu den tatsächlichen Angeboten.
Hat jemand Erfahrungen in diesem Bereich?
Ich würde mich über Antworten freuen
Danke an alle schon mal im Voraus
27. März 2015 11:58 # 2
Registriert seit: 08.05.2009
Beiträge: 305

Hallo Nika

Soweit ich gehört habe, verdienst du in der Schweiz deutlich mehr als in D. Eine Kollegin hat mir leider berichtet, dass mobbing gegen die deutschen Kollegen recht häufig vorkommt. Ich will dich nicht beängstigen nur sensibilisieren. Kannst du probearbeiten?

Alles Gute und viel Erfolg. Andrea
Ich liebe unseren Beruf!
:-)
27. März 2015 14:33 # 3
Registriert seit: 26.03.2015
Beiträge: 6

Der Verdienst ist wesentlich höher, aber auch die Lebensunterhaltungskosten. ;-)
27. März 2015 15:38 # 4
Registriert seit: 10.06.2007
Beiträge: 60

Hallo Nika,

in der Schweiz verdient man deutlich mehr als in Deutschland, die Lebenshaltungskosten sind jedoch entsprechend hoch so dass der Lebensstandard der gleiche ist.
Der Ferienanspruch liegt bei 4 Wochen (selten 5) und die Wochenarbeitszeit meist über 40h, gesetzliche Feiertage sind auch deutlich weniger.

Es kommt nun auch drauf an, ob Du Grenzgängerin oder Aufenthalterin wirst, als Grenzgängerin hast Du deutlich höhere Steuern in D und der Arbeitgeberanteil zur Krankenversicherung fällt weg, Du zahlst diese komplett selbst hast dann eine deutlich teurere KV. (Tipp: über E 106 ist das günstiger als oft von den Agenturen vermittelte Privatversicherungen (Mondial-Tarife), von denen man nicht mehr zurück ins deutsche gesetzliche System kommt)

Wir leben seit einigen Jahren in der Schweiz, vorher war ich auch Grenzgängerin. Das Leben in der Schweiz ist teuer, die Mieten sind enorm. Das Sozialsystem funktioniert anders als in D, die Mentalität der Schweizer ist auch eine andere, Deutsche werden häufig als arrogant, zu direkt und fordernd empfunden. Eine hilfreiche Seite ist " Hallo Schweiz".

Von einer Bekannten weiß ich, dass ein Freund von ihr eine Physio- Stelle in Deutschland zugunsten einer Schweizer Stelle aufgegeben hat. Er hat sich das allerdings ganz genau durchgerechnet und ist anscheinend zu dem Ergebnis gekommen, dass er in der Schweiz mit der höheren Arbeitszeit ein Plus von 1€ pro Stunde in der Schweiz rauskommt.
Ob sich das wirklich lohnt musst Du dann für Dich entscheiden und selber ganz genau durchrechnen.
Unsere Vergleiche als Grenzgänger und Aufenthalter sind ähnlich, als Doppelverdiener und Grenzgänger würden wir dem Finanzamt jedes Jahr nen ordentlichen Kleinwagen schenken, die Mieten im deutschen Grenzbereich haben die letzten Jahre auch deutlich angezogen.

Vor einigen Jahren war es modern, in die Schweiz auszuwandern, mittlerweile ist der Trend nicht nur rückläufig sondern viele kehren wohl tatsächlich zurück nach Deutschland.

Von Anfeindungen gegen Deutsche hab ich bisher, Gott sei Dank, nur vom Hörensagen vernommen, erlebt hab ich keine. Hängt wohl davon ab, wie man in den Wald hineinruft.

Ich hoffe das hilft Dir etwas weiter.

LG
Moeve
27. März 2015 16:57 # 5
Registriert seit: 30.05.2008
Beiträge: 146

Hallo
Als Schweizerin und ehemalige Teamleiterin hier einige Infos:
Ferien: üblich: 4 Wochen, manchmal 23-25 Tage
Arbeitszeit: oft 42h/ Woche
Feiertage: kantonal und regional unterschiedlich, bis zu 5 Tage und mehr Unterschiede
Krankenversicherung: selber zu tragen, kann pro Monat mehrere 100.-CHF sein.
Steuern: werden nicht vom Lohn abgezogen

Lohn: Es gibt öffentliche Träger, die richten sich nach den jeweiligen städtischen oder kantonalen Lohnrichtlinien, meist ist die Einstufung vorgegeben nach Berufserfahrung, meist kein Verhandlungsspielraum vorhanden.
Die privaten Träger richten sich manchmal nach den Richtlinien, in den Praxen wird seit 15 Jahren der selbe Taxpunkttarif von den Krankenkassen vergütet.
Zu erfragen wäre auch ob ein 13. Monatslohn ausbezahlt wird, ob sich der Lohn mit der Erfahrung automatisch anpasst oder ob dafür Mitarbeiterbeurteilungen relevant sind, nach wie vielen Erfahrungsjahren die Obergrenze der Erfahrungsstufen erreicht ist und ob es andere leistungsrelevante Lohnanteile gibt.
Betreffend Diplom: in der Schweiz ausgebildete Ergotherapeutinnen sind alle diplomierte Ergotherapeutinnen, entweder haben sie einen HF- Abschluss (Höhere Fachschule) oder einen FH-Abschluss (Fachhochschule) = bsc
Teilweise ist dieser Unterschied Lohnrelevant, aber das ist nur in wenigen Kantonen so.
die Unterschiede in den Löhnen können zwischen den Kantonen bis zu 1000.-/ Monat betragen.
Zu erfragen wäre der Einstiegslohn als Person ohne Berufserfahrung und der für Dich zutreffende Lohn, dann kannst Du gut abschätzen wie die Lohnentwicklung ist.
Abzüge: vom Bruttolohn gehen für AHV, ALV, Unfallversicherung und Pensionskasse noch ca.10-20% weg, abhängig von der Höhe des Lohns und des Alters
Ein weiterer Faktor sind die Fortbildungen, wie viele Tage und wie viel Geld sind üblich in der Abteilung und gibt es Verpflichtungsvereinbarungen.
Falls Du unsicher bist betreffend Lohn, kannst Du über die regionalen Sektionen des Berufsverbandes EVS manchmal erfahren wie die regional üblichen Löhne sind.
Fazit: Lohnsystem ist nicht sehr transparent, regional sehr unterschiedlich und man spricht in der Schweiz nicht über den Lohn.
Ich hoffe ich konnte das Geheimnis ein wenig transparenter machen.
Grüsse
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