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Konditionen Mitarbeiter

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10. Mai 2015 08:47 # 1
Ergokäfer
Ergokäfer
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 6

Huhu =)
Mich würde interessieren, wie bei euch die Konditionen und Behandlungszeiten sind.
In unserer Praxis behandele ich, je nach Verordnung des Arztes, 30 Min., 45 Min. oder 60 Min (in Einzelfällen auch etwas länger als verordnet). Außerdem darf ich mir für jeden HB 15 Minuten auf schreiben (die meisten Hausbesuche sind nur 1-5 km entfernt). Fortbildungen werden zur Hälfte von meiner Chefin übernommen. Wenn jemand nicht absagt oder den Termin vergessen hat, darf ich mir die Zeit trotzdem auf schreiben. Ich bin mit den Konditionen zufrieden. ::thumbup::

Wir haben eine neue Praxis eröffnet. Bei dieser Praxis haben wir die Patienten mit übernommen und auch eine Mitarbeiterin. Die Mitarbeiterin beschwert sich die ganze Zeit über ihren neuen Arbeitsvertrag. Da sie vorher bei allen 45 Minuten behandelt hat (egal welche Verordnung) und dafür eine Stunde bezahlt bekommen (jetzt wird ihr die Zeit bezahlt, die verordnet wurde). Außerdem durfte sie sich extra Zeit auf schreiben für Berichte und Fortbildungen wurden komplett übernommen.

Mich würde interessieren, wie eure Konditionen sind ?!
10. Mai 2015 18:35 # 2
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

es ist schön, das du dich so freust, aber was du da beschreibst, sollte die Regel sein
-Hausbesuchsfahrten sind Arbeitszeit, wie lange auch immer sie nun dauern..
- Absagen/Ausfälle sind Unternehmerrisiko..Heißt: deine Arbeitszeit "läuft weiter", keine Abzüge.
- Fortbildungsvereinbarungen werden individuell per Vertrag getroffen. Wenn deine PI die Hälfte der Kosten übernimmt, ist das EURE Vereinbarung, wenn die PI der "übernommenen" Angestellten die ganz übernommen hat, war das DEREN Vereinbarung..
Ich kenne genug Praxen, die GAR NIX (außer "frei") für Fortbildungen übernommen haben..
-Berichtserstellung gehört ganz klar in die Arbeits-/Behandlungszeit, geht also in die Arbeitszeit mit ein..
-"bei allen 45 Minuten behandeln" geht nicht--- Psych.funkt. hat zb mind. 60 (bis 75) Min zu laufen ---> siehe Rahmenvereinbarungen..
"Normal" ist in Praxen ein Stundenlohn- unabhängig davon,was verordnet wurde.. Bedeutet: für 30 vertraglich vereinbarte Stunden müssen 30 Stunden gezahlt werden
10. Mai 2015 18:43 # 3
Ergokäfer
Ergokäfer
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 6

Das finde ich auch sehr ungewöhnlich, dass alle die gleiche Behandlunggszeit bekommen haben.... Vor allem wenn den Patienten die Zeit zu steht...
Schade finde ich es, wenn eine neue Mitarbeiterin einen Vertrag unter schreibt, in denen die Konditionen vereinbart wurden und hinterher schlecht über den Chef spricht. ...::thumbdown::
12. Mai 2015 10:22 # 4
Registriert seit: 28.06.2004
Beiträge: 821

Hallo,

eigentlich rege ich mich über solche "Zahlungsmodalitäten" doch wieder nur auf!
Wieso werden Therapeuten wieder "nach Einheiten" etc. bezahlt?

Aus welchem Grund gibt es kein Festgehalt ?
Das Risiko wird auch hier an den AN abgewälzt, das finde ich nicht ok!

In jedem Berufszweig gibt es einen Tarif, wo eine Anzahl an Stunden mit einem festem Gehalt honoriert wird.
Wieso kriegen es die Praxen nicht zustande?

Ich habe eine 38 Stunden Woche und erhalte dafür ein Festgehalt zum Ende des Monats, fertig!
Regelmäßige, tarifgebundene Erhöhung inklusive.
So sieht eine faire Bezahlung aus.... und nicht anders!


____________________________________________________________________
Was bringt es mir einen Schritt voraus zu sein, wenn mein Weg der Falsche ist?!
12. Mai 2015 20:49 # 5
Ergokäfer
Ergokäfer
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 6

Geändert am 12.05.2015 20:49:00
Also ich bekomme auch ein Festgehalt. Die Stunden werden jedoch in Einheiten umgerechnet. Wir kommen auch immer auf unsere Stunden, da wir auch Zeiten haben, wo wir Plusstunden sammeln können. Außerdem achten wir untereinander darauf, dass jeder auf seine Stunden kommt. ::wink:: Ich bin seit fast 3 Jahren dort angestellt und es hat bis jetzt gut funktioniert.
13. Mai 2015 16:39 # 6
Jona33
Jona33
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 73

Bei meiner ersten Stelle hatte man pro Woche Stundenzahl + 2 Termine zu leisten.
Also bei einer 30-Stunden-Woche 32 Termine pro Woche.
Es wurde nicht berücksichtigt, was für Behandlungen das waren ( ob MoFu, senso, psych.) oder ob es Hausbesuche waren.
Das war persönliches Pech, wenn man z.B. 80 % Hausbesuche hatte.
Und ob die Arbeitszeit aureichte, hatte auch nicht zu interessieren.

Bei einer anderen Praxis gab es wiederum pauschal 15 Minuten pro Termin Extra-Zeit. Reichte bei weitem nicht, wenn man viele Hausbesuche über Land hatte.

Stundenlohn bei beiden ca. 12 €.

Bei einer weiteren Praxis für eine 27-Stunden-Woche 32 Termine wöchentlich, dafür sage und schreibe 1100 € brutto.

Bei 2 Praxen wurden Patientenabsagen der Angestellten angelastet.
16. Mai 2015 12:24 # 7
Registriert seit: 03.12.2014
Beiträge: 4

Zitat / Svenni1 hat geschrieben:
Hallo,

eigentlich rege ich mich über solche "Zahlungsmodalitäten" doch wieder nur auf!
Wieso werden Therapeuten wieder "nach Einheiten" etc. bezahlt?

Aus welchem Grund gibt es kein Festgehalt ?
Das Risiko wird auch hier an den AN abgewälzt, das finde ich nicht ok!

In jedem Berufszweig gibt es einen Tarif, wo eine Anzahl an Stunden mit einem festem Gehalt honoriert wird.
Wieso kriegen es die Praxen nicht zustande?

Ich habe eine 38 Stunden Woche und erhalte dafür ein Festgehalt zum Ende des Monats, fertig!
Regelmäßige, tarifgebundene Erhöhung inklusive.
So sieht eine faire Bezahlung aus.... und nicht anders!






Normalerweise lese ich meistens nur "still" mit, aber da ich gerade aus persönlichen Gründen über die "Machenschaften" der Praxen sehr frustriert und verärgert bin, schreibe ich jetzt auch mal was;

Svenni1, ich bin ganz Deiner Meinung!!! ::thumbup::

Und meine Antwort auf Deine Frage lautet:
Um diese Arbeitsbedingungen zustande zu bekommen, muss man es auch wollen!::scared::
Und ich unterstelle jetzt mal pauschal das die meisten PI's nicht wollen! Ich weiß, das diese Behauptung sehr provokant rüber kommt und sicher mit Reaktionen wie "wir können ja auch nicht" gerechnet werden muss, aber ich behaupte: Ihr könntet, wenn Ihr wolltet! Ansonsten müsst Ihr dafür sorgen, das Ihr könnt!

Und: Die Angestellten müssen auch dafür sorgen! Solange es Angestellte gibt, die für solche Arbeitsbedingungen arbeiten und nicht dagegen angehen, wird sich auch nichts ändern!::scared::
Profitieren tut meiner Meinung nach aber so oder so der PI.

Kurz: Ich denke sowohl PI's, als auch Angestellte sind gleichermaßen "Schuld".::scared::

Und um dagegen was zu tun, fehlt momentan allen offenbar noch der "Biss". Der Mut. Oder auch die Notwendigkeit.

Wenn ich mit Kollegen und Kolleginnen darüber diskutiere und vorschlage, das man auch mal über Dinge wie einen Bundesweiten, Praxisübergreifenden Streik nachzudenken, dann höre ich oft Dinge wie "das interessiert doch keinen, die Mütter freuen sich das Ihre Kinder frei haben und dann bringt das doch nichts" oder "oh Gott, dann denkt mein Chef ich will mehr Geld" oder "das ist mir zu anstrengend" oder "das kann ich mir nicht leisten".
Wenn wir uns gewerkschaftlich organisieren, wäre das jedoch in den Griff zu bekommen ;-)

Und meine Kernfrage lautet:
Wie soll sich etwas ändern, wenn noch nicht mal die Angestellten selbst und die PI's selbst bereit sind, Druck auszuüben?!
Warum schaffen es der Marburger Bund, die GDL und die KITAs, aber wir ALLE nicht?!::confused::

Ich erkenne an, das sich mit dem BVT schon etwas tut und auch der DVE scheint langsam eine andere Richtung einzuschlagen, aber für mich persönlich sieht Druck und Öffentlichkeitswirksamkeit anders aus.
Und glaubt mir; wir müssen keine Angst haben, es uns mit den Kassen zu verscherzen, ganz im gegenteil; solange wir "Angst" haben und "kuschen", wird man uns auch nicht Ernst nehmen. ::wink::



28. Mai 2015 17:46 # 8
Registriert seit: 20.07.2005
Beiträge: 52

*lach* über einen Streik habe ich auch nachgedacht...
Ich bin selbst PI und Mutter einer 4,6 Jahre alten Tochter, die nun gerade die 3.te Streikwoche des Kindergartens hinter sich bringt mit Hin- und Hergeschiebe bei Omas, Freunden etc. und nun in einer Notgruppe unter gekommen ist.

Ich dachte immer, die armen Erzieherinnen verdienen soooo wenig, dass ein Streik gerechtfertigt ist.
Als ich dann las, was die bereits nach Ausbildungsende verdienen und sie jetzt noch mind. 10% mehr haben wollen, ist mir allerdings übel geworden.
Ich denke, ich kann von mir sagen, dass ich sicherlich ein fairer Chef bin und faire Verträge mit meinen Mädels habe.
Aber die Summen, die die Erzieherinnen bereits jetzt verdienen nach Ausbildungsende, werde ich meinen auch langjährig erfahrenen, gut fortgebildeten Mädels nie zahlen können. Zumindest nicht, solange wir so wenig von den Kassen bekommen. Alle Unkosten der Praxis (Miete, Putzfrau, Reparaturen, Neuanschaffungen, Materialien, FoBis für die Mitarbeiter, laufende Kosten für Strom, Heizung, Telefon, Kopierpapier, Akten, Flyer, etc.) müssen ja nun auch laufend bezahlt werden und werden von Jahr zu Jahr teurer.
Ich finde das sehr traurig, denn ich würde gerne die wertvolle Arbeit meiner Mitarbeiterinnen höher honorieren.
Nur sind wir in keiner Gewerkschaft... und ich bezweifel, dass die Kassen das irgendwie interessieren würde wenn wir streiken. Ist doch toll, für den Zeitraum brauchen sie nix zu zahlen da keine behandlungen statt gefunden haben und wir haben Verdienstausfall...::unsure::

Da ist es docha uch kein Wunder, dass immer weniger junge und gute Ergos nachkommen. Man zahlt ein sau teures Schulgeld und verdient nachher kaum so viel, dass man da alleine von ein gutes Leben führen kann (mit Auto, Urlaub etc.). Ich glaube, es muss echt etwas passieren!

So, das war jetzt etwas an dem Hauptthema vorbei, aber musste auch mal gesagt werden!::smile::
28. Mai 2015 19:06 # 9
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1247

Da hab ich auch gestaunt, soviel werde ich nie verdienen können.
Und jammern, dass die Ausbildung nicht bezahlt wird! Bei welcher schulischen Ausbildung gibt es das? Das andere dafür noch bezahlen, können sich viele Erzieherinnen nicht vorstellen. Hab einige gefragt.
Davon ab, viele Städte sind pleite, können nicht mehr zahlen.
Und die Arbeit wird dadurch auch nicht erleichtert und damit qualitativ besser.
Für mehr Arbeitsplätze und mehr Vollzeitstellen zu streiken fände ich angemessener. Der Stress würde gemindert, die Arbeit verbessert und auch die Kinder hätten was davon.
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
29. Mai 2015 20:01 # 10
Registriert seit: 23.05.2008
Beiträge: 125

Geändert am 29.05.2015 20:03:00
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Hey ihr Lieben,

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Da ihr euch über eure Löhne und Arbeitsbedingungen beschwert, darüber aber keiner in der Öffentlichkeit
Bescheid weiß, informiert mit Plakaten und Briefen!!! Gerade jetzt wo alle über die Löhne der Erzieher
sprechen, kann man die Patienten gut informieren....denn die sind geschockt, wenn sie hören dass wir noch
weniger verdienen!!!
Also wir müssen lauter und engagierter werden. Der DVE schlägt neue Wege ein?Wie?
Super, dann müssen wir weiter Druck
aufbauen!!!
1. Juli 2015 22:14 # 11
Registriert seit: 22.01.2011
Beiträge: 7

...Hier is das Forum für PI´s, richtig? Die meisten Antworten sind von Mitarbeitern, richtig? ::confused::::confused::
Das die Ansichten von AG und AN zuweilen auseinanderdriften, is ja wohl logisch...

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