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Diskussionsforum

Schulter- Oberarm Kopfschiefstand Therapieaktion?

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27. Mai 2015 21:03 # 1
Registriert seit: 05.12.2005
Beiträge: 124

Geändert am 27.05.2015 21:09:00
Liebe Ergos,

ich habe vor kurzen eine Patientin mit Schlaganfall, Hemiparese von einem Kollegen übernommen.

Es wurde vom Kollegen bisher eine assistive Mobi - Anteversion des Oberarmes sowie Flexion des Ellenbogens durchgeführt. Passive Mobi der Hand.

Ich bin mir unsicher, ob die Patientin (bei Kopfschiefstand des Oberarmes, hypOtone Muskelatur am Schultergelenk, sonst Unterarm und Hand hypERton, Gelenkspalt am Oberarm recht groß) vielleicht falsch behandelt wurde?::confused::

Oder/ und ob die Patientin nicht "sorgsam" genug mit seiner Schulter umgegangen ist? Sie wirkt sehr leichtfertig in ihrem Umgang mit dem Arm.

Die Pat hat bald einen MRT-Termin.

Laut des neusten Röntgenbildes besteht ein Trauma des Oberarmkopfes. Die Pat klagt seit einiger Zeit über vermehrten Schmerz in der Schulter.


Welche Ideen habt ihr bzgl. Therapieaktionen?

Was kann und darf ich mit der Schulter überhaupt machen?

Wie belastbar ist diese Schulter?

Welche Bewegungsrichtungen kann ich mit dem Arm machen?
Wie viel Grad darf die Schulter mobilisiert werden?

Wäre eine Mobilisation nach Bobath auch was?

Kenne mich damit überhaupt nicht aus und kann zur Zeit keine Fobi dies bzgl. machen. Austausch mit Kollegen zur Zeit nicht möglich. Fachbücher nicht vorhanden.




28. Mai 2015 00:42 # 2
Registriert seit: 13.05.2008
Beiträge: 382

Hallo freistil,

hier findest du sicher ein paar Informationen. Link

Allerdings finde ich es sehr gewagt, den Patienten zu behandeln, wenn man von der Behandlungsmethode keine Ahnung hat. (Ich würde es nicht tun.) Nachdem du den Patienten übernommen hast, ist ein eigener ergotherapeutischer Befund unerlässlich. Dieser sollte auch das Ergebnis des MRT mit einbeziehen. Außerdem berichtest du, dass die Patientin recht sorglos mit der betroffenen Seite umgeht, obwohl sie ja über Schmerzen klagt und tatsächlich auch eine strukturelle Schädigung vorliegt. Das würde mich zur Annahme verleiten, dass vielleicht auch ein Neglect und eine mangelnde Awareness vorliegen könnten. Sollte das der Fall sein, wäre auch das therapierelevant. Alle Fragen, die du uns zur Mobilisation bzw. Belastbarkeit stellst, solltest du an den behandelnden Arzt richten, verbunden mit der Frage, was von deiner Behandlung erwartet wird, mit welcher Zielstellung die Verordnung erfolgte. Warum ein Austausch mit Fachkollegen nicht möglich ist und Fachliteratur nicht zur Verfügung steht, erklärst du leider nicht. Den fachlichen Austausch und die Anleitung durch erfahrene Kollegen halte ich für unabdingbar in deiner Situation. Bis dazu Gelegenheit besteht, fände ich es besser, den Patienten abzugeben, bis du über ein Mindestmaß an "handwerklichen" Fähigkeiten in diesem Bereich verfügst, denn der Patient sollte nicht zum Versuchsobjekt werden.

Gruß, Ergo 05
28. Mai 2015 09:44 # 3
Registriert seit: 09.09.2013
Beiträge: 86

Hallo,

wie ergo 05 schon sagt, ein Befund den du gemacht hast ist wichtig bevor du mit der Behandlung beginnst.
Kläre die Patientin auf wie sie mit ihrem Arm umgehen soll was sie vermeiden soll etc.
Hypotone Muskulatur im Schulterbereich, wie steht die Scapula auf dem Thorax? Manchmal ist es kein Gelenksspalt, sondern wenn die Scapula richtig geordnet ist, ist alles im alignment.
Behandlung nach Bobath ist immer toll, z.B. Rumpf-Scapula-Anbindung, Oberer- + Untererrumpf zueinander stabilisieren. Stabiler/Dynamischer Rumpf für bestmögliche Armaktivität.
Ziel ist es auch dass die Pat. schmerzfrei ist, damit sie keine chronische Schmerzen entwickelt.
28. Mai 2015 17:28 # 4
Registriert seit: 05.12.2005
Beiträge: 124

Geändert am 28.05.2015 18:17:00
Befundung erfolgt noch.

Ich hatte mir gedacht erst mal bei der Patientin (ganz wenig Gelenkschutztraining,) Lagerung nach Bobath bei hypotoner Spastik z.B. im Bett, Tiefenwahrnehmungstraining (Vibrationsmassage am Unterarm, Igelballmassage) und Kältebehandlung durchzuführen.... hab mich über ein Fachbuch im Internet ein bissel informieren können.
Gibt es hier bei Einwände?

Vom Kollegen wurde aus Unwissenheit, Stress oder Motivationsmangel manches verkehrt gemacht.

Mir berichtet der Mann (Angehöriger), das sie über vieles überhaupt nicht aufgeklärt wurden.... Lagerung usw. (in der Klinik und Reha sowie ambulant).
Außerdem hat die Pat nach dem Schlaganfall eine Persönlichkeitsveränderung bekommen. Sie wirkt manchmal aggressiv und aufbrausend gegenüber Mitmenschen.
An therapeutische Vereinbarungen hält sich die Pat nicht.


Ich danke euch beiden..... würden mich über noch mehr Infos sehr freuen.
22. Juni 2015 14:05 # 5
Registriert seit: 05.12.2005
Beiträge: 124

Hier ein Zwischen -Stand:

Laut meiner Befundung schaut das Schulterblatt ganz leicht nach hinten raus.
Rumpfkontrolle normal.
Tiefenwahrnehmung im Arm schlecht
Oberflächenwahrnehmung normal

Arthrose im Schultergelenk, Oberarmkopfschiefstand -laut MRT


Habt ihr noch Tipps?
22. Juni 2015 14:34 # 6
Registriert seit: 23.02.2009
Bundesland: Hessen
Beiträge: 135

Für die Scapula-Anbindung könnte man PNF benutzen, allerdings dürfte das bei gestörter Tiefenwahrnehmung nicht ganz einfach werden. Würde also anfangen an der weniger betroffenen Seite die Bewegung zu fazilitieren um dem Patienten eine Idee von der physiologischen Bewegung zu vermitteln.

Alternativ könntes du auch über die Wahrnehmung einsteigen. Da der Schulterbereich ja eher hyperton ist und der distale Bereich des Armes hyperton könnte es sinnig sein das aktive Detonisieren des distalen Bereiches anzustreben. Stelle ich mir so vor, dass du Unterarm und Hand detonisierst, auf Zeitungspapier/Silberfolie (irgendwas das knistert sobald die Hand anfängt zu tonisieren) legst und dann auf der weniger betroffenen Seite Übungen machen läßt. Ziel der Übung wäre es, dass die mehrbetroffene Seite dabei entspannt und ohne Geräusche zu machen aufliegt.

Ich persönlich finde es sinnvoller erst die Schulter mit ausreichend Tonus zu versorgen, bevor man dann distal weitermacht.
28. Juni 2015 12:05 # 7
Registriert seit: 05.12.2005
Beiträge: 124

Danke T. Hanke!!!


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Muss mich in die Thematik erst mal rein arbeiten.
Dem nächst müsste ich mal eine Fortbildung machen.
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