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Wann sollen handwerkliche Techniken genutzt werden ?

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17. September 2015 18:56 # 1
Registriert seit: 25.05.2015
Beiträge: 4

Hallo Zusammen,
Wir haben einen Fallbeispiel bekommen und zwar
Herr Baum " will nicht bastel"
bekommt Ergo
hatte einen Oberschenkelhalbruch
wir sollen jetzt überlegen ob für Herr Baum handwerkliche Tätigkeiten in Frage kommen und wenn ja welche.
Wir haben uns im Unterricht 5 Sätze aufgeschrieben wann sie genutz werden sollten
1) Wenn sie besonders gut geeignet sind, Informationsverarbeitungsprozesse in Gang bringen
2) Wenn Schwierigkeiten und Ressourcen bei Informationsverarbeitungsprozessen zu befunden sind
3) Wenn ein hoher Bewusstseinsgrad bzgl. Handlungsplanung + Durchführung hergestellt werden soll
4) Wenn die h.T. für Klienten eine akzeptable soziale Bedeutung hat
5) Wenn Ziel: Einblick in neue Beschäftigungs - + Ausdrucksmöglichkeiten

Wenn ich mich jetzt nur nach diesen Sätzen richte kommt doch keine h.T. in Frage oder übersehe ich was ?::confused::
Bin grad etwas planlos .......
17. September 2015 19:37 # 2
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Geändert am 17.09.2015 23:12:00
die Planlosigkeit liegt nicht nur an dir-- der erste, gravierende Fehler liegt in der Fragestellung (eine ganz klare 6 für deine Schule!!) :
"HerrX will nicht basteln"...
Warum könnte ein erwachsener, evtl nach zig Berufsjahren schon berenteter Mann nicht "basteln" wollen??
Überleg dir zu den Hinderungsgründen, u.a. der sozialen/gesellschaftlichen "Relevanz" von "basteln", dem (wenigen verbliebenen??) Selbstbewusstsein und -verständniss eines "gestandenen Mannes" was und gleiche das mit euren 5 (m.M. nach ebenfalls blöden=schwammigen) Kriterien ab.....
Evtl folgende Gedanken kann man dann hier debattieren...

Edit: Lillys Einwand bzgl. des Krankheitsbildes kommt erschwerend hinzu ::biggrin::
17. September 2015 20:23 # 3
Registriert seit: 16.10.2007
Beiträge: 318

Hallo W.Feldmann

Ich weiss garnicht bei diesem Fallbespiel ob ich lachen oder weinen soll...

Warum sollte ich mir bei einem Patienten mit Oberschenkelhalsbruch Gedanken machen, ob er basteln will::confused::

naja Fußorigami könnte eventuell hilfreich sein*g*




18. September 2015 07:22 # 4
Registriert seit: 10.02.2005
Bundesland: Niedersachsen
Beiträge: 655

Wir basteln uns eine Endoprothese ...

Im Ernst: bei der Diagnose gibt es keinerlei Indikation für handwerkliche Tätigkeiten (die ich in anderem Kontext sehr schätze).

Selbst wenn der Patient basteln WOLLTE, wüsste ich nicht, welche Tätigkeit für seine Diagnose passend wäre.

Und wie meine Vorredner sagten: Die Aufgabenstellung ist dermaßen schwachsinnig, dass sie zumindest den Dozenten disqualifiziert.

Oh Mann, was dem Therapeuten-Nachwuchs so zugemutet wird, ist echt ein Trauerspiel. Und das bei der teuren Ausbildung ...

LG Karsten
R46.2 – und Spaß dabei!
18. September 2015 10:10 # 5
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Der Patient benutzt zum basteln seine Beine. ::laugh:: Oh man was ist den das für ne Aufgabenstellung. So eine schwachsinnige Aufgabenstellung habe ich ja noch nie gesehen.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
18. September 2015 10:22 # 6
Registriert seit: 31.08.2007
Beiträge: 518

Zitat / W.Feldmann hat geschrieben:
wir sollen jetzt überlegen ob für Herr Baum handwerkliche Tätigkeiten in Frage kommen und wenn ja welche.


Zitat / Lillly hat geschrieben:
Warum sollte ich mir bei einem Patienten mit Oberschenkelhalsbruch Gedanken machen, ob er basteln will::confused::


Weil sich ja gar keine Gedanken gemacht werden müssen, da die Antwort schlichtweg "Nein" lautet!

Außerdem wissen wir ja nicht, aus welcher Intention heraus die Frage gestellt wurde, evtl. handelt es sich ja um eine Fangfrage, die letztlich für klientenzentrierte Vorgehensweise sensibilisieren soll. Wer weiß, wer weiß...

Gruß, ergotron



18. September 2015 12:29 # 7
Registriert seit: 11.07.2003
Beiträge: 326

Geändert am 18.09.2015 12:33:00
Hallo W.Feldmann und alle anderen,

im Endeffekt ist es leider egal, ob die Aufgabenstellung "schwachsinnig" ist und da es ja nicht die Aufgabe der Schüler/innen ist, hierüber eine Einschätzung zu treffen, möchte ich versuchen, W.Feldmann bei seiner/ihrer Frage behilflich zu sein:

Du hast also ein Fallbeispiel (vielleicht mit noch mehr Informationen zu deinem Klienten: Alter, Beruf, etc.) mit den folgenden Fakten: Herr Baum, Diagnose Oberschenkelhalsbruch und einer starken Abneigung gegenüber Bastelaktivitäten. Dieser Klient kommt also zu dir in die Ergotherapie: Wie gehst du vor? Was machst du als erstes? Wie könnte es weitergehen? Hast du schon irgendwelche Hypothesen/Vermutungen bezüglich deines Klienten oder der Therapie im Kopf?

Und nachdem du dir darüber Gedanken gemacht hast, kannst du die Frage, ob für deinen Klienten handwerkliche Techniken in Frage kommen bestimmt beantworten. Was meinst du?

Es wäre schön, wenn du uns eine kurze Rückmeldung gibst!

Oh und so ganz nebenbei: Ich bin mir sicher, dass man etwas lernen kann, wenn man diese Aufgabe ernst nimmst und begründet beantwortet. Sogar eine Menge: Clinical Reasoning, Umgang mit Vorurteilen bezüglich unseres Berufs, Klientenzentrierung, Betätigungsorientierung... Es kommt natürlich auch darauf an, wie so eine Aufgabe dann nach besprochen wird.

Viel Erfolg und liebe Grüße!

18. September 2015 13:10 # 8
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Hallo,

ich greife mal "Erna's" Thread auf. Du kannst auch, je nach dem mit welchem Modell ihr in der Ausbildung arbeitet, alles was Erna geschrieben hat anhand eines Modells erarbeiten. Zu dem kannst Du dir eine Argumentation zu recht legen, wenn du "basteln" ungeeignet findest warum, wieso und weshalb. Das wird Dir auch später im Berufsleben helfen, da es immer noch Kollegen gibt, die mit Klientenzentrierung, Clinical Reasoning und warum kein Handwerk eingesetzt wird Schwierigkeiten haben.

Ich bitte auch um eine Rückmeldung, was Du dir jetzt überlegt hast und wie es weitergeht, u.a. wie deine Argumentation von deinem Dozenten aufgenommen wird.
18. September 2015 19:30 # 9
Registriert seit: 21.03.2002
Beiträge: 362

Hallo,

kann es sich bei der oben genannten Fragestellung um eine Prüfungsfrage handeln, welche Ihr
im Unterricht behandelt habt?
Kann es sein, dass Eure Lehrkräfte diese (völlig bekloppte) Fragestellung behandeln, weil sie theoretisch
in der schriftlichen Prüfung gestellt werden könnte?

Dann würde es einen Sinn ergeben.
Und ich möchte auch Erna in einem Punkt widersprechen: Ja, man kann bei verzwickten Fragen etwas lernen,
aber eben keine moderne Ergotherapie. Ich sage dass deshalb, weil ich auch schon mal Auszubildende mit schlechten und
verquasten Fragen durcheinander gebracht habe.

Tschüß
19. September 2015 08:11 # 10
Registriert seit: 25.05.2015
Beiträge: 4

Erstmal Danke für die ernstgenommenen Antworten.
Wir haben keinerlei weiteren Angaben zu Herrn Baum bekommen.
Ich habe mit meinen Mitschülern diskutiert, gesagt das ich dieses Fallbeispiel auf Grund der fehlenden Infomartionen nicht weiter bearbeiten konnte und das es aus meiner Sicht keine geeignete handwerkliche Tätigkeit gibt für einen Klienten mit Oberschenkelhalsbruch, klar er könne Weben oder die Fahrradsäge benutzen aber ohne Motivation schwierig.
Mir fehlen die Information wie alt er ist , gibt es Vorerkrankungen und ist deswegen gestürzt, sein Umfeld und all die ganzen Infos die man um einen vernünftigen Behandlungsplan zuerstellen braucht. Ich habe mich dazu entschieden mit Herr Baum Übungen zur Bewegungswahrnehmung zu machen und seine Beweglichkeit wiederherrzustellen und zu fördern.
Im Unterricht habe wir diesen Fall noch nicht besprochen werde aber berichten was meine Dozentin dazu gesagt hat.
19. September 2015 12:58 # 11
saloia
saloia
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 3624

Finde ich eine gute Lösung.
Was deine Dozentin zu dem Ganzen meint, würde mich auch interessieren....
20. September 2015 12:42 # 12
Registriert seit: 07.12.2003
Beiträge: 38

Geändert am 20.09.2015 12:46:00
Hallo W.Feldmann,

ich finde diese Vorgehensweise auch die sinnvollste. Zumal der Patient eine Abneigung gegen "basteln" hat. Warum auch immer? Das klärt sich im weiteren Behandlungsverlauf von ganz alleine auf.
Die angeführten handwerklichen Techniken, welche THEORETISCH in Frage kämen, wird es in den meisten Ergopraxen PRAKTISCH garnicht mehr so geben (Platz, Kosten-Nutzen, Kompliance des Patienten).
Ich dachte nun, dass nach 13 Jahren Ausbildungsende, sich die Vorgehensweiise der Ausbildungsstätten gewandelt hat und fortschrittlicher und patientenangepasster ist, aber dem ist wohl nicht so. So werden die Fortbildungszentren weiterhn boomen und der Therapeut stellt nach seiner Ausbildung fest, dass etwas anderes viel wichtiger gewesen wäre.
Bei mir waren die Defizite in der Ausbildung mangelnde Anatomie, zuviel Handwerk, sehr reduzierte therapeutische Vorgehensweise in den Fachbereichen.

Ich drücke, Dir die Daumen, dass Du mit deinem Lösungsvorschlag Erfolg hast, alles andere wäre unlogisch und nicht patientenorientiert.

Viele Grüße, Ramona13
20. September 2015 16:39 # 13
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Ja, gut, vielleicht ist Herr Baum z.B. Schreiner. Dann KÖNNTE man "basteln" in Richtung Arbeitsprozess.
Oder so...

Hab auch erstmal tieeeeeeeeeeeef eingeatmet ::rolleyes::
25. September 2015 07:00 # 14
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Hallo, W.Feldmann,

gibt es schon Neuigkeiten? Ich habe das Thema ein bisschen "stumm verfolgt" und bin wirklich interessiert daran, welche "Musterlösung" die Lehrkraft vorgesehen hatte.

Viele Grüße, Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
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