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Übungen zur Links-Rechtsschwäche

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19. Oktober 2015 20:18 # 1
Registriert seit: 19.10.2015
Beiträge: 5

Geändert am 19.10.2015 20:19:00
Hallo ihr Lieben,

ich habe seit 3 Wochen eine neue Patientin (Bereiche Geriatrie), 77 Jahre alt, Zustand nach Apoplex mit Hemiparese rechts. Sie hat ein Rezept 10x Ergotherapie Motorisch-Funktionell.

Da der Apoplex leicht verlaufen ist, ist sie weitestgehend selbstständig. Essen klappt ohne Hilfe, beim Waschen und Anziehen bekommt sie etwas Unterstützung. Kommunikation klappt super, in der Kognition hat sie keine Einschränkungen. Beim Laufen, Gehen und Stehen äußert sie Probleme und Ängste, da sie rechts kaum Halt hat und das rechte Bein "schleift" sie sozusagen hinterher. An der Gangschulung sind wir bereits dran. Sie nutzt einen Rollator. Da sie dennoch relativ gut beweglich ist, mache ich nebenbei noch Sitzgymnastik mit ihr, um vor allem die rechte Seite zu stärken. Hinzu kommt, das sie noch Probleme mit links-rechts hat. Sie meint sie kann es schwer unterscheiden und das stört sie ungemein, daran würde sie auch gerne arbeiten.

Nun wäre meine Frage, ob jemand noch Anregungen hätte, wie man noch expliziter herangehen könnte ? Ich habe zwar das Internet durchsucht, aber kaum Brauchbares gefunden. Meine Idee wäre zb. im ADL Bereich was zu machen, zb. ihre Wäsche zusammenlegen (dafür muss man ja mit beiden Händen arbeiten etc.)

Ich wäre sehr dankbar wenn ihr ein paar Ideen für mich hättet. ::smile::


Liebe Grüße Sandra
19. Oktober 2015 20:54 # 2
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

Hallo Sandra,

Zitat:
Hinzu kommt, das sie noch Probleme mit links-rechts hat. Sie meint sie kann es schwer unterscheiden und das stört sie ungemein, daran würde sie auch gerne arbeiten.


Wie genau äußern sich die Probleme? Inwiefern ist die Links-Rechts-Diskrimination im Alltag der Patientin relevant? Was genau "stört sie ungemein"? Was würde sie gern oder muss sie tun, was so nur eingeschränkt oder gar nicht möglich ist? Bei welchen Tätigkeiten bemerkt sie, dass sie "Probleme mit links-rechts hat"? Was bedeutet "daran arbeiten" bzw. was ist das genaue Ziel (Ist- vs. Soll-Zustand)?

Wenn ihr gemeinsam Antworten darauf findet, müsstest du auch auf mögliche Behandlungsmaßnahmen kommen.
Viel Erfolg! Kinaa
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
19. Oktober 2015 20:56 # 3
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

also ich versteh noch nicht wirklichh, worin genau das Problem/der WUNSCH der Patientin besteht.

Womit genau hat sie im Alltag Schwierigkeitern??

Muss sie jeamdem sagen, wo er mit dem Auto abbiegen muss??
Oder wann braucht sie die Rechts-LInbks-UNterscheidung??

" Hinzu kommt, das sie noch Probleme mit links-rechts hat. Sie meint sie kann es schwer unterscheiden und das stört sie ungemein, daran würde sie auch gerne arbeiten. "

WAS genau stört sie denn wann und wobei??
Kannst Du mal ein konkretes Beispiel nennen??
19. Oktober 2015 20:57 # 4
Registriert seit: 17.07.2005
Beiträge: 692

Geändert am 19.10.2015 20:59:00
hach, das find ich witzig, jetzt haben wir genau zur gleichen Zeit das Gleiche nachgefragt- schöön ::smile::

als ich gepostet hatte, war Kinaa´s ANtwort noch nicht da...
19. Oktober 2015 21:18 # 5
Registriert seit: 20.05.2007
Bundesland: Schleswig-Holstein
Beiträge: 722

@ReFi: Ich seh schon: Wir sind uns einig ::wink::
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
19. Oktober 2015 21:30 # 6
Registriert seit: 19.10.2015
Beiträge: 5

Geändert am 19.10.2015 21:36:00
Entschuldigung ich habe mich wohl nicht konkreter ausgedrückt. ::blush::

Zb ist es so wenn sie in ihr Zimmer möchte vertauscht sie oft die Wege läuft dann zb. links statt rechts.Dadurch fängt sie an sehr nervös zu werden was sich dann auch im Gang bemerkbar macht. Meistens hilft sie gerne beim Tisch decken. Wenn man ihr dann Anweisungen gibt, wo sie dann Gläser, Besteck etc. hinlegen soll bereitet ihr das auch Probleme, zb. wenn man sagt Messer links Gabel rechts (oder wie auch immer war nur ein Beispiel). Wenn man das mit ihr zusammen macht bekommt sie das natürlich auch hin, ist aber auch direkt frustiert weil sie das nicht mehr alleine schafft was früher nicht so war. Wenn wir dann Übungen machen, sie dann nach Gegenständen greifen soll um sie richtig einzuordnen braucht sie teilweise lange um die Seiten richtig wahrzunehmen. Ich habe das Gefühl (da bin ich noch dabei zu befunden) das sie rechts sehr wenig wahrnimmt, und es vielleicht dadurch kommen könnte ? Wäre ein Training zur Orientierung vielleicht auch eine gute Wahl ? Oder hat das damit nichts zu tun ?

Ziel ist die Selbstständigkeit beizubehalten, Verbesserung des Gangbilds

Viel mehr kann ich noch nicht sagen das sie ja noch relativ frisch in der Ergo ist und ich noch dabei bin zu schauen..
20. Oktober 2015 08:30 # 7
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Beiträge: 692

Geändert am 20.10.2015 08:31:00
ah, nun wird es schon etwas klarer.

Ist es sicher, dass die Dame ihr Zimmer vorher problemlos gefunden hat?

Kann es sein, dass die einen Neglect hat?

Hat sie vorher schon beim TIschdecken geholfen und war das damals anders?


Zitat / Sandra1993 hat geschrieben:


.... Wenn wir dann Übungen machen, sie dann nach Gegenständen greifen soll um sie richtig einzuordnen braucht sie teilweise lange um die Seiten richtig wahrzunehmen. Ich habe das Gefühl (da bin ich noch dabei zu befunden) das sie rechts sehr wenig wahrnimmt, und es vielleicht dadurch kommen könnte ? .....


was zum Beispiel macht sie da und was heißt: " sie braucht ... lange, um die Seiten richtig wahrzunehmen" ??
Kann mir grad nicht vorstellen, was Du meinst.
20. Oktober 2015 20:26 # 8
Registriert seit: 16.02.2007
Beiträge: 185

Geändert am 20.10.2015 20:28:00
Den diagnostischen Part möchte ich nicht überspringen hilfreich, aber schon mal ein paar Ideen:

Beim Beispiel Tisch decken:
Fotografiere, wie es optimal aussehen soll - ausdrucken - üben: Patientin deckt den Tisch und vergleicht mit der Vorlage.

Handkarten nutzen (z.B. Recognise Flash Cards "Hand", recognise hands App o.ä.)

http://arbeitsblaetter.org/
- Raumorientierung
- Körperschema
20. Oktober 2015 21:12 # 9
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Beiträge: 722

Für mich wäre in dem Fall auch eine diagnostische Abklärung wichtig. Mir ist noch nicht so richtig klar, woran genau es hakt und ob es überhaupt "trainierbar" bzw. "steigerbar" ist oder nicht. Davon hängt dann auch die Behandlungsplanung ab. Training/Übung vs. Kompensation?
Ich hatte heute einen Patienten mit Sehschwäche in der Gruppe, der sein Arbeitsblatt nicht entziffern konnte. Da hätte man nun auf die Idee kommen können, mit ihm das Sehen zu üben. Ob das erfolgreich gewesen wäre? Ich bezweifle es. Also habe ich ihn lieber seine Brille holen geschickt ::wink::

Diese Sichtweise "Einschränkung --> Training" mag ja in einigen Fällen sinnvoll sein, ist aber auch in einigen viel zu sehr vereinfacht und nicht zielführend. Saubere Befundung/Anamnestik/Diagnostik ist m.E. das A & O, um sinnvolle Behandlung zu gewährleisten.
Nicht alles, was Hand und Fuß hat, hat auch Herz und Hirn.
20. Oktober 2015 22:09 # 10
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Beiträge: 5

Geändert am 20.10.2015 22:23:00
Vielen Dank für eure Antworten! :)

Und tut mir Leid das das nicht so klar war, aber da sie wie gesagt erst ganz frisch bei mir ist, war ich mir selbst nicht sicher und deswegen die blöde Formulierung. ::blush::

Mit dem Satz " sie braucht lange bis sie die Seiten richtig wahrnehmen kann" meinte ich, das sie lange braucht um zu unterscheiden was nun links und rechts ist. Und ja vorher hat sie alles Problemlos gefunden. Sie vertauscht oft die Seiten und wenn ich das dann korrigiere macht sie es zwar richtig, bei einer nächsten Aufgaben aber wieder falsch, dadurch wird sie sehr unsicher und dann wird es erst recht schwierig. Ist ja auch verständlich. Und ja beim Tisch decken war es viel anders..sie hat sehr darauf geachtet das alles am richtigen Platz ist, und das auch nichts vertauscht wird :D Generell, so forumliert sie es, hatte alles seinen Platz. Als Beispiel: Neben einer Blume steht eine Figur rechts, und sie musste da so stehen weil sie es wollte. (Nehme an, eigene Struktur, Ordnung, Sorgfalt, so wie jeder möchte) Und daraus entnehme ich, das sie das stört das sie in ihrem jetzigen Zustand, und vor allem in ihrem Zimmer das so nicht mehr haben kann wie sie es gerne hätte. Und um sich wohl zu fühlen hätte sie gerne ihre "Struktur", oder wie man es nennen kann weiterhin gerne, da sie da ja nun lebt..

Bezüglich der Diagnostik wäre es sinnvoll mit dem Arzt zu sprechen? Auf dem Rezept steht halt nur Zustand nach Apoplex + Erhalt Selbständigkeit sowie Schmerzlinderung. Über Schmerzen klagt sie aber nicht, Bewegung und Selbstständigkeit ist klar.. aber wenn sie noch weitere Probleme schildert? Vorallem fällt auch auf das sie keinen richtigen Blickkontakt halten kann. Sie spricht zwar klar, Kopf ist sage ich mich mal beim Sprechen auch richtig geneigt, aber an den Augen sieht man das sie ganz woanders hinaschaut. Auch wenn sie es versucht mich anzuschauen schafft sie es nicht. Ein Neglect .. dazu kann ich nicht wirklich was sagen, bzw. bin ich jetzt mit meiner Äußerung etwas vorsichtig , aber wenn ich sie anspreche, zu versuchen die rechte Seite etwas mehr einzubeziehen dann tut sie das auch. Zwar nicht so wie es am besten wäre, aber klar ist das das noch ein langer Prozess sein wird, sie hatte den Schlaganfall vor 2 Jahren gehabt und hat erst jetzt Ergo bekommen ::confused::
21. Oktober 2015 16:17 # 11
Registriert seit: 18.10.2012
Beiträge: 1476

Probier es mal mit einem roten Band am rechten Arm. Rot für Rechts. So habe ich und mein Bruder als Kind z.B gelernt wie man rechts von links unterscheidet. Sonst evt mal schauen ob sie einen Neglect hat.
Oder irgend was am Handgelenk was als Eselsbrücke dient.
Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.
23. Oktober 2015 20:38 # 12
Registriert seit: 19.10.2015
Beiträge: 5

Ach stimmt, an diese Methode habe ich gar nicht gedacht, danke!!! ::smile::
23. Oktober 2015 20:38 # 13
Registriert seit: 19.10.2015
Beiträge: 5

Geändert am 23.10.2015 20:38:00
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