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Teilleistungsstörungen, welches Material empfehlenswert?

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11. März 2016 08:17 # 1
Dana111
Dana111
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 13

Hallo in die Runde :)

Ich plane gerade meine eigene Praxis und bin mir noch recht unsicher über das Material für den Bereich der Lernstörungen/Teilleistungsstörungen...

Es ist nicht gerade mein Fachgebiet, ich bin eher in der Neurologie/Orthopädie bewandert... Und wie es aussieht, sind auch erst einmal mehr Patienten aus diesem Fachbereich zu erwarten.

Trotzdem möchte ich mir für den oben genannten Bereich einen guten und praktischen Grundstock zulegen und gut aufgestellt sein.

Mit welchem Material/Materialserien kann ich so viele Teilleistungsbereiche wie möglich abdecken? Womit arbeitet ihr sinvoll und zielführend? Was hat sich bei euch bewährt? Ich versinke im Dschungel der Möglichkeiten.

Welche Weiterbildungen in dem Bereich sind zur Einführung umfassend und ich muss trotzdem nicht gleich ein paar Tausender auf den Tisch legen?::biggrin::

Danke für eure Mithilfe
11. März 2016 08:46 # 2
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Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Montessorimaterial z.B.
11. März 2016 08:50 # 3
Dana111
Dana111
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Beiträge: 13

ja, ich kenne es teilweise, hab auch schon vereinzelt damit gearbeitet. Ich finds nur unglaublich preisintensiv...

Arbeitest du damit? Welches nutzt du dann genau?
11. März 2016 08:56 # 4
Registriert seit: 05.02.2007
Bundesland: Bayern
Beiträge: 936

Wenn man Zeit hat, kann man ne Menge davon selber bauen ;-)

http://www.montessori-shop.de/material/montessori-praxis-buch-108.php
11. März 2016 09:13 # 5
Dana111
Dana111
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 13

Oh wow...das sieht nach einem interessanten Buch aus!!! Muss ich haben ::thumbup:: Danke, für den Tipp!
11. März 2016 09:42 # 6
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Beiträge: 278

Hallo Dana,

wenn du einen Grundstock für deine Praxis suchst, dann konzentriere dich doch zunächst auf die Basics der Pädiatrie. Die Behandlung von Teilleistungsstörungen ist Privatleistung und braucht zumindest Fortbildungen in dem Bereich, den du behandeln willst. Wenn du dann mit den "normalen" Kassenpatienten nicht ausgelastet bist (und da gibt es genug zu lernen ::wink:: ), kannst du dich ja immer noch an die Zusatzangebote wagen.

Schöne Grüße und viel Erfolg
xxu
11. März 2016 10:14 # 7
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Beiträge: 11

Hallo Dana,

ich kann xxu nur beipflichten. Sie hat recht.

Ich würde mir Material bzw. Materialien zur Behandlung von Lernstörungen erst zulegen, wenn ich Patienten mit entsprechendem Bedarf habe. Sonst hast du Geld für Praxisdeko ausgegeben (macht sich gut auf dem Regal, wird aber nicht benutzt).

Wenn du dich zum Thema LRS oder Rechenschwäche fortbilden möchtest, kann ich dir die Fortbildungen beim IFLW empfehlen. Das ist jeweils ein Wochenende mit anschließender Betreuung über ein halbes Jahr. Wenn du dich zum gesamtem Spektrum der Lernstörungen fortbilden möchtest, wird es für dich in Richtung Lerntherapie gehen. Ich würde aber zunächst zu kurzen, spezialisierten Fortbildungen raten, denn gerade jetzt in der Phase der Praxisgründung hast du schon genug zu tun.

Viel Erfolg!
11. März 2016 10:18 # 8
Dana111
Dana111
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 13

Zitat / xxu hat geschrieben:
Hallo Dana,

wenn du einen Grundstock für deine Praxis suchst, dann konzentriere dich doch zunächst auf die Basics der Pädiatrie. Die Behandlung von Teilleistungsstörungen ist Privatleistung und braucht zumindest Fortbildungen in dem Bereich, den du behandeln willst. Wenn du dann mit den "normalen" Kassenpatienten nicht ausgelastet bist (und da gibt es genug zu lernen ::wink:: ), kannst du dich ja immer noch an die Zusatzangebote wagen.

Schöne Grüße und viel Erfolg
xxu


Hallo,
danke für deine Antwort...
aber ich muss jetzt was rückfragen... lieg ich da total schief? Werden nicht Einschränkungen in der visuell./autitiven WN-Verarbeitung, grafomotorische Einschränkungen, eingeschränkte konstr. Fähigkeiten, Raum-Lage/Figur-Grund-WN, Aufmerksamkeitdefizite, Arbeitsgedächtnis, etc pp... in der Ergotherapie therapiert und das auf ergotherapeutische Verordnung? Und nennt man das nicht Teilleistungsbereiche? Oder hab ich den Begriff falsch besetzt?

Und wo kann ich dazu was nachlesen, wenn da irgendwas nur auf Privatleistung geht?

Ich muss dazu sagen, dass ich seit meinem Wechsel in ein anderes Therapiezentrum vor 4 Jahren nicht mehr mit Kindern gearbeitet hab. Vielleicht hab ich da was nicht mitgekricht?

Hilf mir mal auf die Sprünge...::biggrin::
11. März 2016 10:37 # 9
Dana111
Dana111
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Beiträge: 13

Hab auch grad noch mal geguckt...Teilleistungsstörungen sind doch auch in den Heilmittelrichtlinien unter EN1 eingeordnet und abrechenbar::confused::
11. März 2016 20:47 # 10
Registriert seit: 10.03.2015
Beiträge: 11

Hallo Dana111,

an erster Stelle hast du Lernstörungen genannt. "Störungen wie Lese- und Rechtschreibschwäche, sonstige isolierte Lernstörungen" sind in den Heilmittelrichtlinien unter den "Indikationen, bei denen der Einsatz von Maßnahmen, deren therapeutischer Nutzen nachgewiesen ist, nicht anerkannt ist" gelistet - siehe hier auf Seite 30: Link.

Schöne Grüße
11. März 2016 20:52 # 11
Dana111
Dana111
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 13

Ah ja, ich dank dir ;) Dann reduziere ich mein Anliegen auf die Teilleistungsstörungen.
12. März 2016 11:33 # 12
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Dana111,
Ich weiß nicht inwieweit du schon über dein Vorgehen (Modelle, Konzepte) für den pädiatrischen Bereich generell nachgedacht hast und nach welchen ergotherapeutischen Konzepten du arbeiten möchtest und kannst, denn dies würde maßgeblich dein notwendiges Material beeinflussen. Vielleicht kannst du uns hier nähere Infos geben um dir eindeutigere Tipps geben zu können.
"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
12. März 2016 13:21 # 13
Dana111
Dana111
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 13

Zitat / Fine43 hat geschrieben:
Hallo Dana111,
Ich weiß nicht inwieweit du schon über dein Vorgehen (Modelle, Konzepte) für den pädiatrischen Bereich generell nachgedacht hast und nach welchen ergotherapeutischen Konzepten du arbeiten möchtest und kannst, denn dies würde maßgeblich dein notwendiges Material beeinflussen. Vielleicht kannst du uns hier nähere Infos geben um dir eindeutigere Tipps geben zu können.


Hallo Fine...danke für deine Reaktion...dann will ich mal ein bisschen losrudern...
Vielleicht magst du ja ein wenig brainstorming mit mir betreiben.

Ich muss zugeben, dass ich mit diesem Teilbereich am meisten hadere... Ich bin bisher null spezialisiert in der Pädiatrie und habe seit fast 4 Jahren nicht mehr mit Kindern gearbeitet. Im damaligen Therapiezentrum habe ich ausschließlich im Bereich Konzentrations-/Aufmerksamkeitsdefizite (milde Fälle) gearbeitet. Wir haben dort das MKT dafür genutzt. Da hab ich auch den Trainerschein. Außerdem hab ich Psychomotorikkurse gegeben und zu dem Thema eine Weiterbildung gemacht.

Nun kann und will ich diesen Fachbereich beim Eröffnen meiner Praxis ja auch nicht kategorisch ausschließen (was ja auch nicht geht) Und einen Grundstock muss ich für die Praxiseröffnung ja sowieso haben. Für die ganze WN-Schiene, FM, GFM, etc... und da mag ich mir halt nicht einfach nur wahllos irgendwas holen...sondern eben gern Material, was sich praktisch erweitern lässt und vieles abdecken lässt. Pertra? Montessori? Nikitin? Lük? Max Förderprogramm?.... Es gibt so vieles.

Ich muss dazu sagen, dass ich noch ein dreiviertel Jahr Zeit habe um mir das zu überlegen und in eine Richtung zu schauen.

Die Frage ist, womit ich rechnen muss. ich werde nun nicht gleich zu den Kinderärzten rennen und da Werbung machen. Trotz allem muss ich mit Kindern rechnen. Also was tun. Ich möchte auf alle Fälle was machen um den AD(H)S Bereich abzudecken.

Was mich außerdem total interessieren würde ist SI. Aber für die Ausbildung brauche ich ja definitiv entsprechedes Klienthel... Und auch hier habe ich überlegt, ob ich kurz vor der Eröffnung mit der WB beginne, es werbetechnisch schon mit aufnehme, Also praktisch als Angebot SI-Therapie mit aufnehme und dazu schreibe, dass ich da in Ausbildung bin... oder ist das doof? Ich bin unsicher... Aber irgendwo muss man ja anfangen und ich würde wirklich gern wieder mehr mit Kindern arbeiten...in Zukunft.

LG
12. März 2016 20:39 # 14
Registriert seit: 14.01.2011
Beiträge: 976

Hallo Dana,
ich habe mal überleget, was für mich unverzichtbar in der Pädiatrie ist.
Modell: CMOP-E und die damit verbundenen Assessments (COPM, + akids), Testverfahren wie z.B. Movement ABC, TEA-CH usw., ein einfaches und aussagekräftiges Befundsystem für den Arztbrief (als Computervorlage), Elternfragebogen, Eternberatungsbögen (z.B. TRIPPLE P) etc.
Für die Therapie: was zum Balancieren, Schaukeln, Matten, Klettergerüst, Rollbrett, Seile, Bälle, Scheren und Stifte (re/li), Griffverdickungen, Bastelvorlagen, Werkzeuge (kindgerecht), eine Küche plus Ausstattung, höhenverstellbarer Stuhl u./o. Tisch, Hocker, Klangschale, 5-5 Spiele (z.B. Jenga) , Tücher , Jonglierbälle....
was mir nie gefehlt hat (bis jetzt) sind Feinmotorikmaterialien wie von dir aufgezählt oder Übungsblätter für egal was. Ich arbeite klientenzentriert und betätigungsorientiert. Die Ziele der Eltern und Kinder sind von deren Alltag abhängig und somit für mich auch mit Alltagsmaterialien -gegenständen verbunden (z.B. dem Fahrrad). gegebenenfalls sollen die Eltern die benötigen Utensilien z.B. Inliner von zu Hause mitbringen.
SI mag für dich interessant sein, hilft dir zunächst aber nicht so viel, da die Ausbildung lang und teuer ist. (Zudem in den meisten Leitlinien zu den häufigsten Diagnosen in der Pädiatrie auch nicht als erstes Mittel der Wahl empfohlen).
ADHS, UEMF, umschriebene Entwicklungsstörungen, TICs, Autismus Spektrum Störungen, Wahrnehmungsverarbeitungsstörungen, Graphomotorikstörungen usw. hierfür gibt es mittlerweile viele Behandlungskonzepte, die in ihrer Evidenz belegt sind und in den Leitlinien empfohlen werden. Google dich mal schlau. Einige davon sind auch in kurzer Zeit und mit deutlich weniger Geld zu erlernen, schnell und effektiv umsetzbar. Wenn du also langfristig vorrangig Kinder behandeln willst ist eine fundierte SI Fortbildung bestimmt als zusätzliche Behandlungsmethode sehr sinnvoll, bei deiner aber eher neurologisch ausgelegter Praxis meiner Meinung nach nicht effektiv genug, da du trotzdem die anderen Behandlungskonzepte wie CO-OP lernen müsstest. CO-OP funktioniert auch bei neurologischen Erwachsen super.::thumbup::

"Fast alles, was wir gelernt haben, wissen wir nicht. Aber wir können es". (Spitzer)
12. März 2016 21:02 # 15
Dana111
Dana111
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Wow, Mensch! Danke für deine ausführliche Antwort! Das muss ich erst mal alles setzen lassen! Das CO OP ist mir schon öfters über den Weg gelaufen! Das muss ich mir noch mal zu Gemüte führen... Den Rest verinnerliche ich mir... vielleicht darf ich auch noch mal per PN auf dich zukommen, wenn ich das Chaos zu sortieren versuche?

LG und danke noch mal ;)::biggrin::
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