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Diskussionsforum

Bajonet-Stellung nach SL-Band-OP

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18. Mai 2016 08:19 # 1
Registriert seit: 10.02.2006
Bundesland: Baden-Württemberg
Beiträge: 63

Hallo zusammen,
ich habe gestern eine Patienten aufgenommen. Bei ihr wurde eine Ruptur des SL-Bandes festgestellt. Eine genaue Ursache konnte nicht festgestellt werden. Das SL-Band wurde mittels der Verlegung eines Bandes wieder rekonstruiert. Der Diskus wurde zudem geglättet. Die OP war im Februar. Seither hatte sie KG und nun auch die Ergo. Vom Chirurgen aus darf sie nun voll belasten.
Aufgrund der Ruhigstellung nach der OP ist die FLX und EXT im Handgelenk eingeschränkt. Was mich nur stutzig macht ist eine Bajonet-Stellung im Handgelenk. Die Handwurzelknochen scheinen in Ruhestellung nach palmar luxiert zu sein. Das laterale Handgelenk ist instabil im Seitenvergleich. Im Seitenvergleich scheint das nicht betroffenen Handgelenk auch eine leichte Bajonet-Stellung zu haben. Aber nicht so ausgeprägt. Aufgrund der Ruhigstellung sind die Extensoren sehr schwach.
Ich bin nun etwas unsicher, ob ich trotz der Bajonet-Stellung die Bewegungseinschränkung durch manuelle Techniken bearbeiten soll. In der KG wurde dies wohl gemacht. Was kann die Ursache für die Fehlstellung sein?
Leider liegt mir der OP-Bericht noch nicht vor. Daher kann ich nicht exakt sagen, was in der OP gemacht wurde.

Gruß Ergo-Napi
18. Mai 2016 13:55 # 2
Registriert seit: 07.01.2014
Beiträge: 43

Hallo ErgoNapi,
die Bajonettstellung im Handgelenk deiner Patientin scheint eher ein generalisiertes Problem zu sein. Wenn die Patientin auch auf der gesunden Seite eine Bajonettstellung hat, so spricht das für eine Hypermobilität. Diese wird sie sicher auch in anderen Gelenken haben. Was die manualtherapeutische Mobilisation angeht, so hängt das natürlich auch davon ab, wie stark das Handgelenk noch eingeschränkt ist. Auf keinen Fall sollte in eine Hypermobilität hinein gearbeitet werden. Liegen noch starke Einschränkungen vor, so ist die MT natürlich angebracht. Für die Erarbeitung der DEXT solltest Du allerdings eher im Mediocarpalgelenk mobilisieren und nicht radiocarpal, um nicht die palmare Subluxationsstellung zu verstärken. Noch besser wäre natürlich eine genaue Befundung der einzelnen Handwurzelknochen bzgl. ihrer eingeschränkten Gleitfähigkeit untereinander und die spezifische Mobilisation dieser Bereiche. Parallel zur Mobilisation ist die Schulung der Feinkoordination zwischen Extensoren und Flexoren von großer Bedeutung, um Dysbalancen zu vermeiden und das Handgelenk für alltägliche Bewegungen ausreichend zu stabilisieren. Dazu eignet sich das ZIM-Trainingssystem, mit dem man sehr gut die Koordination trainieren kann, ohne dass man zu viel Spannung in der Muskulatur aufbaut und damit evtl. kontraproduktiv zur Mobilisation arbeitet. Für die Nachbehandlung nach SL-Band-Rupturen kannst Du auf der AfH-Webseite unter Fachliches/Veröffentlichungen in die Bachelorarbeit von Conny Paries schauen. Das ist dort sehr anschaulich beschrieben.
Ich hoffe, ich konnte dir damit weiterhelfen.
Liebe Grüße,
M.Fischer
www.handakademie.de
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