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Diskussionsforum

Therapeutische Frühstücksgruppe

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23. Mai 2016 19:56 # 1
Registriert seit: 07.01.2016
Beiträge: 5

Guten Abend

ich bin jeden morgens für die therapeutische Frühstücksgruppe in einer geriatrischen Klinik zuständig. Die Vorbereitung und Nachbereitung der FG mache ich alleine, ich hole die Patienten (zwischen 6 und 8 Patienten) aus ihren Zimmern bis zum Frühstücksraum, wir frühstücken ca. 1 Stunde zusammen (ich esse mit!) und ich bringe sie dann zurück in ihre Zimmer. Meine Vorgesetzte ist vor kurzem 1 Mal dabei gewesen (bin Berufsanfängerin) um sich das mal anzuschauen. Ihre Rückmeldung: die FG ist nicht therapeutisch genug. Es ist schön und nett aber es fehlen die therapeutische Ansätze. Ihre Kritik haben mich zum nachdenken gebracht und ich finde es war gut, dass sie mir die Augen geöffnet hat. Ich will nicht dass die Ergotherapeuten als „ Therapeuten, die einfach nur den Tisch schön aufdecken und mit den Patienten gemütlich essen“ angesehen werden. Es gibt genügende gute Gründe, warum wir solche Aktivitäten anbieten.
Aber jetzt die Frage: wie kann ich meine FG therapeutischer gestalten? Dass eine externe Person merkt, dass es nicht nur „essen und schöne Zeit verbringen“ ?
Da fehlen mir leider noch die Ideen.
Ich freue mich auf eure Anregungen und Erfahrungen :)

Danke

Chedid
24. Mai 2016 09:51 # 2
falladar
falladar
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 1376

... dir fehlt in aller erster Linie ein Ziel für jeden einzelnen Teilnehmer auf dessen Grundlage du dein Konzept erarbeiten kannst. Wie du es beschreibst ist es nun einmal leider ziel- und planlos. Nutze die "guten Gründe" und erarbeite die Ziele und die therapeutische Umsetzung mit deinen Patienten gemeinsam.

MfG falladar
25. Mai 2016 09:07 # 3
Registriert seit: 04.08.2002
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Beiträge: 1242

Hallo,
räumliche und zeitliche Orientierung, Bezug auf Feiertage, Jahreszeit, ev. mit Biographiearbeit kombinieren, , dazu Lieder, Gedichte thematisch einbeziehen, mal so ganz allgemein ohne Klienten zu kennen.
Kennst Du Link, hab ich durch das Forum kennengelernt, gute Seite.

Schönes laaanges Wochenende
Signaturen lesen ist Zeitverschwendung!
25. Mai 2016 10:05 # 4
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Beim Frühstück geht es ums frühstücken. Was sind die Ziele der einzelnen Klienten. Mit welchen Indikationen sind die Klienten bei Euch? Was sagt dein Befund, was kann jeder Einzelne, was kann er nicht. Das klingt für mich zu aller erst einmal nach klassischem ADL-Training.

Darüber hinaus finde ich es wichtig, dass räumliche, örtliche und zeitliche Orientierung gegeben ist. Bau das mit ein, z.B. in dem Du über den aktuellen Tag sprichst, was gerade in der Welt- und Kommunalpolitik passiert (Du bist die Verbindung zum Leben außerhalb der geriatrischen Klinik).

Was hast Du denn nach dem Gespräch mit deiner Vorgesetzten verändert?
18. Juni 2016 23:16 # 5
Registriert seit: 07.01.2016
Beiträge: 5

Danke für eure Antworte.
Täglich frage ich die Patienten, was für einen Tag wir haben bzw. der wievielte des Monats ist es.
Öfters binde ich biografische Fragen ins Gespräch ein also, wo sie wohnen/ wie es bezüglich speziellen Themen früher war (im Vergleich zu heute) usw...
Wir reden auch über aktuelle Ereignisse, was in der Welt so passiert (wobei ich schlimme Ereignisse zur Seite lasse, ich begrenze mich auf positive Nachrichten).

Nach dem Gespräch mit meiner Vorgesetzten habe ich versucht, meiner Gruppe mehr Struktur zu geben, das heißt, wenn alle Patienten am Tisch sitzen: Begrüßungswort = das Frühstücken fängt jetzt an. Und wenn alle fertig sind und die Zeit um ist: kurzes Abschiedswort = die Frühstücksgruppe ist jetzt zum Ende.

Danke nochmal für eure Denkanstöße, es hilft immer sehr ::thumbup::.
15. Juli 2016 21:43 # 6
Registriert seit: 09.10.2006
Beiträge: 50

hallo chedid,

was mich verwundert ist, dass Du die Vor- und Nachbereitungen machst. Da es eine geriatrische Klinik ist, geht es darum, mit den Senioren alltägliche Dinge zu beüben. Dazu würde für mich auch das gemeinsame Vorbereiten des Tisches gehören, falls die Möglichkeit besteht auch der Abwasch danach, auf jeden Fall das gemeinsame Abräumen.
Durch biographische Gespräche lassen sich auch die Essensrituale der Patienten erfahren, diese kannst Du gemeinsam mit ihnen umsetzen.
Wie schon von pflümi geschrieben, solltest Du mit den Patienten/innen klären, was sie sich wünschen, was sie wieder selbst erledigen wollen und dementsprechend agieren.

L.G.
Petra
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