Guten Morgen in die Runde,
habe eine allgemeine Frage. Habt ihr schon was von der " Familienergo" gehört oder zu tun gehabt. Es wurde von einem Kinderarzt entwickelt und soll für Kinder zwischen 4 und 7 Jahren sein. Die Eltern bekommen vom Kinderarzt eine Broschüre mit die sie durchlesen sollen und dann die Tips umsetzen sollen und mit ihren Kindern durchführen sollen. z.B. " Ich kann Socken und Küchentücher vom Wäscheständer nehmen, die Tücher zusammen legen... " oder " Ich kann Gurken schälen und mir ein Brot alleine schmieren.."
Wir haben hier im Augenblick jemand mit dieser Broschüre und ich wollte einfach mal eure Meinung dazu hören. Das ganze soll wohl zur Effizienz bzw. zur Elternarbeit dienen( was ja eine gute Idee ist ), um unnötige Behandlungen zu vermeiden.
Ich bemühe mich wirklich wertfrei zu sein, aber eure Meinung interessiert mich...

Und dann wollte ich Euch fragen, ob Ihr auch schonmal einen Brief vom Kinderarzt bekommen habt , indem Ihr gesagt bekommt wie Ihr mit den Eltern um zu gehen habt? Also damit ist gemeint das ihr die Eltern mit ein bezieht und Hausaufgaben mit gebt die dann dem Arzt vor zu legen sind. Und wenn das ganze dann den Arzt nicht zufrieden stellt, das es erstmal keine Folgeverordnung gibt Ihr aber nochmal 10 Wochen Zeit bekommt die Elternarbeit kostenlos nach zu arbeiten?
Nicht das wie uns falsch verstehen, Elternarbeit ist das A und O auch Heimübungsprogramme geben wir regelmäßig mit.
Das ist ein wirklich sehr sensibles Thema meiner Meinung nach.
Ich find es nur erstaunlich was es alles gibt, mir fehlen echt so ein bisschen die Worte.
Das ist doch alles selbstverständlich odr gibt es immernoch so Leute die einfach "drauf los " therapieren?

Lg einstweilen

Hallo, das Thema gibt es hier seit 2007 ungefähr. Über die Sufu (Suchfunktion) zu finden oder über google.

Gutgehn

Ja das habe ich mir schon durch gelesen.
Mich hätte interessiert was ihr für Erfahrungen damit habt und welche Konsequenzen es gegebenfalls gegeben hat.
Was haben Eltern berichtet die das Training durch geführt haben ...

Hallo,

das Thema wurde hier und in anderen Foren ausgiebig behandelt. Ich spreche mal nur für mich. Was hat "Familienergo" verändert? Nichts. Es ist ein Zusatzangebot, dass einige nutzen. Es gab damals viel Verunsicherung unter den Therapeuten. Viele hatten Sorge, dass Ärzte dadurch weniger verschreiben. Passiert ist nichts. Wer vorher transparent und zielführende gearbeitet hat, hat von der "Familienergo" nichts mitbekommen. Die Aktion hat eher dazu geführt, dass viele Kollegen an ihrem Reasoning gearbeitet haben. Das war doch super. Ich kennen leider keine Eltern, die das Programm gemacht haben. Das was etwas unglücklich gelaufen ist, ist die Namensgebung. "Ergo" finde ich in dem Zusammenhang nicht gut. Die Ideen sind aber gut. Wir nutzen diese Dinge schon ewig. Auch schon vor der "Familienergo". Die Macher waren einfach clever und haben es verschriftlicht.

Gruß

Gregor

Hallo wild5,
ich habe die Befürchtung, dass in freien Praxen immernoch ca. 50% weitgehend keine Elternrbeit machen (oder eben nur kurz sagen was sie mit dem Kind gemacht haben oder wie toll das Kind heute wieder mitgemacht hat und das möglichst zwischen "tür und Angel"), Hausaufgaben, wenn überhaupt nur verbal ohne konsquente Überprüfung und auch nur als Rat und nicht als Verpflichtung zur Mitarbeit gegeben werde. In meiner Arbeit als Dozentin musste ich das leider oft so erleben.

leider ist es tatsächlich so.
Eltern vernachlässigen ihre Pflichten sehr oft. es ist für sie einfach nur uninteressant. viele besitzen auch nicht das nötige Wissen dafür

Soso, Eltern vernachlässigen ihre Pflicht.

Das erzählt mal der alleinerziehenden Patientenmutter, die neben ihrem aufmerksamkeitsgestörten Kind noch zwei weitere Gören durchzubringen hat und deren Freizeit sich neben der Arbeit und Hausarbeit noch in Hausaufgabenbetreuung erschöpft.

Die freuen sich bestimmt ganz doll über weitere Hausaufgaben!

Wir Ergos sollten nicht weltfremd agieren.

Karsten

Forenbeitrag des Jahres! 👍🏻

Hallo zusammen,

jez ist ja schon einige Zeit vergangen und ich muss sagen es ist tatsächlich nix passiert. Wir waren inzwischen bei einem Kooperationspartnertreffen vom SPZ wo das Thema ebenfalls angesprochen wurde. Es sind wirklich einige interessante Tips die man den Eltern mit geben kann.
Ich fand es nur ärgerlich derart über einen Kamm geschert zu werden, denn man gibt sich ja Mühe. Unsere Arbeit hat sich doch stark gewandelt in den letzten Jahren und der Einbezug der Eltern oder die Mitgabe von Hausaufgaben ( und und und ) ist hier bei uns völlig normal und gehört zu unserer täglichen Arbeit. Das es immernoch Therapeuten gibt die nach Schema F arbeiten ....Naja
Jedenfalls ist es ein gutes Hilfsmittel für uns und alles halb so wild hab ich fest gestellt. Nur den Namen find ich doch irreführend.
Wir haben hier im übrigen tatsächlich eine Mutti, die das Heft vom Kinderarzt in die Hand gedrückt bekommen hat und " das mal machen soll". Na ich schau mal das sie berichtet.

Liebe Grüße einstweilen

aus jeder Regel gibt es Ausnahmen. Man kann hier mit einem Beispiel einer glücklichen Paradefamilie kommen, aber auch einer Alleinerziehenden mit mehreren Kindern, die noch einen Haufen Probleme dazu hat.

Karsten, du solltest bitte nicht übertreiben

Ich merke keine Übertreibung in Karsten's Beitrag.
Es ist halt so in manchen Familien.