Anzeigen:
Sie sind hier: Forum >> Ergotherapie-Forum >> Fachbereich Orthopädie/Traumatologie >> Adhäsion nach Strecksehnenrekonstruktion

Diskussionsforum

Adhäsion nach Strecksehnenrekonstruktion

Optionen:
2. Juni 2016 22:07 # 1
Registriert seit: 18.10.2014
Beiträge: 16

Hallo liebe KollegInnen,
ich habe eine Frage. Ich habe eine Pat. nach OP Strecksehnenrekonstruktion über dem PIP vor 6 1/2 Wochen. Durch Krankheit der Pat. wurde die ET nicht gleich begonnen. Woran erkenne ich genau ob die Sehne verklebt ist und gibt es eine besondere Technik diese zu lösen? z.B. Narbenmassage in Dehnung der Sehne. Und wie belastbar ist sie bei Dehnung?
Herzlichen Dank im Voraus
4. Juni 2016 07:21 # 2
Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 86

Hallo Angela,

ich würde in jedem Falle erst einmal einen ausführlichen Befund machen, um zu sehen, welche Bewegungen die Patientin kann. Adhäsionen sind immer davon abhängig wie viel die Patientin den Finger in der Zeit bewegt hat und was sie als Nachbehandlungsempfehlung von den Ärzten gesagt bekommen hat. Wenn sie die vollen 6 1/2 Wochen keine Bewegung in der Struktur durchgeführt hat, ist es mehr als nur wahrscheinlich, dass die Sehen komplett verklebt ist.
Desweiteren sind die Möglichkeiten dessen, was sie von den Ärzten als Anweisung zum Umgang mit dem Finger bekommen hat abhängig davon, ob nur der lange Streckzug verletzt war oder auch die schräg verlaufenden Züge der Lumbricales und Interossei. Theoretisch dürfte sie bei einer Verletzung mit Sehnennaht der langen Extensoren ab der 6. Woche eine endgradige Flexion im PIP durchführen und sogar beginnen gegen leichten Widerstand zu arbeiten.
Um nun Genaueres zu sagen, bedürfte es aber eines ausführlichen Befundes. Wie sieht der Finger aus? Gibt es noch eine Schwellung oder Rötung? Ist die Hautnarbe über dem Gewebe verschieblich? Wie gut ist die Beweglichkeit im Gelenk? Hat sie Schmerzen?
Erst mit den Informationen ist es sinnvoll, weitere Ratschläge in Bezug auf Adhäsionen oder keine zu geben.

Liebe Grüße
R.Groth
www.handakademie.de
www.facebook.com/Handakademie
twitter.com/Handakademie
www.instagram.com/hand_therapy/
5. Juni 2016 17:50 # 3
Registriert seit: 18.10.2014
Beiträge: 16

Ganz herzlichen Dank für Ihre Antwort.
- OP der Extensorensehne
- durfte 40-50° nach 6 Wochen steigern
- die ersten 2 Wochen keine Bewegung durch starke Schwellung in Schiene
dann selber im erlaubten bewegungsausmaß geübt anschließend in der ET im PIP 70°, DIP endgradig mgl.
- Schwellung besteht noch etwas
- Schmerz bei Belastung im Alltag
- ob die Narbe verschieblich ist muss ich nochmal schauen
falls die Sehne etwas verklebt ist, wie bekomm ich die gelöst?
7. Juni 2016 19:34 # 4
Registriert seit: 05.01.2015
Beiträge: 86

Hallo Angela,

dann hat er ja immerhin schon einmal ein wenig Bewegung in den ganzen Wochen für die Sehne gehabt. Die Bewegungseinschränkung kann nun natürlich von der Kapsel her kommen, da die Ruhigstellung vermutlich in Flexion war, nach dem zu urteilen, was er für eine Bewegungsfreigabe hatte. Dort ließen sich Adhäsionen über eine manualtherapeutische Traktionsbehandlung vorsichtig und langsam lösen. Für die möglicherweise verklebte Extensorensehne wird das schon deutlich schwieriger. Man kann es über konzentrische Bewegungsübungen versuchen, da dann die Sehne den größten Gleitweg zurücklegt. Das Problem ist nur das Fasergeflecht der Dorsalaponeurose, das kaum Sehnengleitweg zulässt. Zusätzlich wäre es möglich, mit einer kleinen Narbenpumpe die Haut ein wenig von den tieferen Gewebeschichten abzuheben. Das mehr in der Hoffnung, das Fasergeflecht noch ein wenig mit lösen zu können.

Die Aussichten nach komplett fehlender Bewegung in den ersten zwei Wochen und danach auch nur einem Bewegungsausmaß von 10° sind leider nicht so wirklich toll.

Liebe Grüße
R.Groth
www.handakademie.de
www.facebook.com/Handakademie
twitter.com/Handakademie
www.instagram.com/hand_therapy/
Optionen:

nach oben scrollen