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Diskussionsforum

ADL und Pflege

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28. Juni 2016 18:03 # 1
Registriert seit: 28.06.2016
Beiträge: 2

Würde gerne Eure Meinung zum ADL-Training und seinen Inhalten hören. Meiner Meinung nach gehört die Pflege nicht dazu. Arbeite aber in einer Einrichtung mit geriatrischem Klientel, wo dies anders gehalten wird. Füße waschen, Rücken waschen, Kompressionstrümpfe anziehen usw. soll angeblich ein Teil von von ADL sein und von mir übernommen werden. Ich bin der Meinung, dass wir den Klienten beibringen sollen, wie sie es selbst machen können, ggf. mit Hilfsmitteln. Wenn die Übernahme nötig ist, dann ist es Aufgabe der Pflege. Wie sieht ihr das?
28. Juni 2016 18:47 # 2
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Eine Freundin, die ebenfalls Ergotherapeutin ist, hat das einmal sehr geschickt gelöst. Sie sollte das ebenfalls in einem Seniorenheim übernehmen. Sie hat der Pflege erläutert, was unter Wasch-Anzieh-Training im ergotherapeutischen Sinne zu verstehen ist. Hat dann, als weiter darauf bestanden wurde, gesagt, dass sie zwischen 7-9h Wasch-Anzieh-Training mit Bewohnern macht, hat sich dann die Zeit genommen, die der Bewohner dafür benötigte und das Ergebnis war, dass sie mit 2 Bewohnern das Training in der vorgegebenen Zeit durchführen konnte, diese halt entsprechend später zum Frühstück kamen. Den Bewohnern hat es etwas gebracht, die Pflege hat sie in Ruhe gelassen und sie hat ihre therapeutische Arbeit und keine Pflege gemacht. Vielleicht ist das auch für Dich ein Lösungsweg.
28. Juni 2016 19:01 # 3
Registriert seit: 28.06.2016
Beiträge: 2

Hallo pflümi,

danke für deine Antwort. Das Problem ist, dass ich immer jemand bei ADL-Training versorgen muss, da sich die Klienten ziemlich oft wechseln. Es läuft schon eine Weile so und ich glaube nicht, dass es möglich ist, diesen Ablauf zu ändern. Bin resigniert und denke, dass ich den Arbeitsplatz wechseln soll.
28. Juni 2016 20:34 # 4
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Resignation ist immer schlecht. Der Arbeitsmarkt ist in vielen Bundesländern derzeit super. Also bewirb Dich, teste deinen Marktwert und wenn Du dich dabei verbesserst, super! Ich wünsche Dir viel Erfolg!!!
4. Juni 2017 12:34 # 5
Kwick_Kiwi
Kwick_Kiwi
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 64

Geändert am 04.06.2017 12:47:00
Mein Problem ist, dass meine Ablehnung der passiven Pflege von Klientel und Angehörigen (Krankenhaus) nicht akzeptiert wird, dass viele meinen Beruf nicht verstehen, oder verstehen wollen und mich mit der Pflege in einen Topf werfen - also bin ich die unfreundliche, faule Krankenschwester die nicht arbeiten will. Leider tragen wir auch fast identische Arbeitskleidung. Seitdem bitte ich die Angehörigen freundlich aus dem Zimmer, sonst beginne ich nicht mit der Therapie. Sätze wie "Hören Sie mal! Meine Mutter ist über 80! Es ist ihr Job das zu machen!" sind eben nicht sonderlich motivierend für die Klienten::thumbdown::
Ich habe mir angeeignet mit den Angehörigen separat zu sprechen und ihnen die Wichtigkeit der Selbstständigkeit zu erklären. Leider erlebe ich immer wieder, dass für viele Angehörige alt = hoffnungsloser Pflegefall bedeutet ::sad::

Mit dem Pflegern ist die Kooperation diesbezüglich super. Wir sprechen uns sogar ab, dass ich während des morgendlichen Waschens und während des Essens mit den von mir angemeldeten Patienten ADL machen kann, ohne dass die Pflege mir zuvorkommt. So solls sein! Ich liebe unser interdisziplinäres Team! ::biggrin::
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