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Arbeiten an Tastatur beüben?!

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26. Juli 2016 21:29 # 1
Otti77
Otti77
Ehemaliges Mitglied
Beiträge: 8

Hallo :)
Eine kurze Frage. Ich habe einen Patienten der nach seinem Schlaganfall schon sehr fit ist. Nur mit der Feinmotorik in der linken Hand gibt es noch Schwierigkeiten. An sich schafft er es sehr gut, gezielt nach kleinen Gegenständen zu greifen, wie Murmeln oder Solitärstecker. Er schafft es auch diese dann gezielt an eine bestimmte stelle zu legen. Sein Problem ist nur noch, dass er beim zugreifen, seine Finger nicht "einknickt" so wie wir. Sie sind noch sehr steif und auch das Arbeiten nach zeit fällt ihm schwer. Sein jetziges Ziel ist es, an einer Tastatur arbeiten zu können. Er sagt, dass es sehr lange dauert und das seine Hand schnell schmerzt, da er so verkrampft arbeitet. Meine Frage ist jetzt, was kann ich noch mit ihm machen, damit das arbeiten an einer Tastatur besser wird?
Therapiekittübungen hab ich schon eine ganze Menge durchgearbeitet, übungen mit verschiedenen Kraftklammern auch oder jegliche Spiele für die feinmotorik waren auch schon dabei. Mir gehen die Ideen aus und ich möchte nicht, dass er immer wieder das selbe macht
Kann mir jemand helfen?
27. Juli 2016 01:31 # 2
Registriert seit: 17.06.2010
Beiträge: 318

Geändert am 27.07.2016 01:50:00
Hallo,
mir ist nicht klar, was du mit einknicken meinst. Kannst du das bewegungsanalytisch mit entsprechenden Bewegungsrichtungen beschreiben? Wie gut ist die Multigelenkkoordination? Wie gut die selektive Fingerbeweglichkeit? Tiefen- Oberflächensensibilität, Druckdosierung...? So von der Ferne ist das schwer zu beurteilen. Generell halte ich "spielen" ohne professionelle Analyse für nicht zielführend. Wenn dein Klient das Ziel hat, an der Tastatur zu schreiben, kannst du zunächst eine Performanceanalyse an der Tastatur durchführen. Welche Bewegungen fallen schwer? Wo wird kompensiert? Wodurch tritt Ermüdung auf...? Davon ausgehend kannst du das Erarbeiten der Betätigung beginnen. Je nachdem, wo das Hauptproblem ist. Oftmals ist das selektive Fingerbewegen ein Problem. Dies kann man sehr gezielt mit "Tippen" an der richtigen Stelle beüben, wenn die Hand z.B. zunächst locker auf dem Tisch aufliegt, z:B. Zeigefinger selektiv abheben und nach vorne auf ein Ziel zubewegen. Das ganze dann mit Mittelfinger etc...Dabei auf Ermüdung und Kompensation achten. Die Bewegungen kann der Klient z.B. auch sehr gut allein zu Hause weiter üben. Später dann wird der Bewegungsablauf auf die Tastatur übertragen. Wenn es der Klient schon recht gut beherrscht, kann man auch gleich mit der Tastatur beginnen und versuchen, durch gute Position den Bewegungsablauf zu erleichtern, oder zunächst nur einzelne Buchstaben repetitiv tippen, wie f und g im Wechsel oder f und r im Wechsel. Im Prinzip gehen da ja alle Bewegungsrichtungen zu beüben und es gibt ein direktes Feedback (Kontrolle ob richtig oder nicht und ob Druckdosierung passt - Buchstabe erscheint einzeln oder mehrfach auf dem Dokument). Das hängt vom Klient ab, wie gut er schon selektiv bewegen und koordinieren kann, aber auch, wie er es vorher gemacht hat (1-Finger-Suchsystem oder 10-Finger?). Davon hängt es ab, wie man das Training aufbaut. So könnte man aber gleich betätigungsbasiert arbeiten. Sind nur denkbare Möglichkeiten. Vielleicht beschreibst du die Performanz des Klienten hier?

Viele Grüße
Dattel
27. Juli 2016 14:27 # 3
Registriert seit: 19.02.2008
Beiträge: 84

Hallo
An der Tastatur schreiben lernt man am besten durch an der Tastatur schreiben.
Warum nimmst Du nicht einfach eine Tastatur und übst mit ihm. Linke Hand, Zeigefinger geht auf die Leertaste. Rechte Hand dazu und abschauen lassen, wie es der rechte Zeigefinger (bzw. die rechte Hand) macht. Und nun die fehlende Bewegung direkt an der Tastatur üben. Zwischendurch spüren, wann die Hand „fest“ wird und verkrampfen will. Dann entspannen.
Viele Grüße
Waldmann
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