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Befunderhebung Neurologie Akutversorgung

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11. August 2016 14:08 # 1
Registriert seit: 07.04.2007
Beiträge: 5

Liebe Kollegen/innen,
ich arbeite seit kurzem auf einer neurologischen Akutstation.
Diese Station hat bisher nur eine minimale ergotherapeutische Ausstattung, da wegen der neuen Stroke Unit erst seit kurzem Ergotherapie angeboten wird. Ich habe mir schon eine Vielzahl von Test und Assessments zur Befunderhebung angeschaut, würde jedoch gerne auf eure persönlichen Erfahrungswerte zurück greifen, welche sich am besten eignen.
Ebenso was die Grundausstattung betrifft, was ist "Must have"?
Könnt ihr mir weiter helfen?
Vielen Dank
Antilope
11. August 2016 15:57 # 2
Registriert seit: 23.02.2009
Bundesland: Hessen
Beiträge: 135

Moin,
ich arbeite seit 2007 auf einer Stroke Unit und muss gestehen, dass es wegen der kurzen Verweildauer in meinen Augen keinen Sinn macht, viel Zeit in Assessments zu stecken. Ich habe das am Anfang getan und habe festgestellt, dass ich pro Patient 20-30 Minuten brauchte um die Assessments durchzuführen, auszuwerten, alles in die digitale Akte einzutragen und den Papierkram abzulegen, dass ich bei einer Verweildauer von 7 Tagen (davon sind im besten Fall 5 Tage mit Behandlungen gefüllt) keinen Mehrwert für die Patienten und/oder mich gesehen habe...
Nun kann natürlich argumentiert werden, dass diese Arbeit von der Rehaklinik dann gewertschätzt werden würde...
Mein Tag besteht aus 7,7 Stunden und ist mit der Behandlung von Schlaganfall-, Parkinson- und neuerdings auch Epilepsiepatienten gefüllt. Für nice to have ist einfach keine Zeit.

Was ich persönlich (!) als nötig empfunden habe:
- Behandlungsbank mit mind. 120cm x 200cm
- Lagerungsmaterial um meine Patienten an der Bettkante stabilisieren zu können über einen Zeitraum >5 Minuten, oder um die Umwelt meines Patienten einzuengen zwecks Wahrnehmungsschulung.

Du musst dich fragen was auf einer Stroke Unit für die Patienten am Wichtigsten ist. Für mich sind es Lagewechsel, Selbstversorgung (waschen, essen), und dann auch Transfers (Bett-Stuhl). Für viele Patienten stehen Dinge wie über Zeitraum X wach sein schon eine Herausforderung dar.

Ich habe viel Geld in angepasstes Besteck und Griffverdickungen gesteckt und muss heute sagen, dass das unnötig war. Lässt sich alles selbst herstellen und es gibt kein Theater wenn ein 36€ Löffel auf dem Tablett geblieben und in der Küche verloren gegangen ist.
Angenehm fand ich es, einen eigenen Raum zu haben, den ich mir nicht mit anderen Berufsgruppen teilen musste, aber das nur ganz am Rande

Zum Abschluss: Ich kann dir ein Buch empfehlen, welches ich als recht nützlich empfunden habe (neuropsychologisches Befundsystem für die Ergotherapie, [Götze, Zen]).
11. August 2016 20:49 # 3
Registriert seit: 07.04.2007
Beiträge: 5

Vielen Dank für deine Antwort T.,
Mir geht es nicht nur um die Hemi's, da fühle ich mich aufgrund des Bobathkurses recht sicher. Mir geht es mehr um die anderen Krankheitsbilder mit nicht eindeutigen Ausfällen. Um die Feinmotorik abzuklären scheint mir der Allensbacher Feinmotoriktest als recht geeignet um daraus auch Schlüsse auf die Tätigkeiten des täglichen Lebens schließen zu können.
Hat da jemand Erfahrung mit?
( bin jetzt für 4 Tage unterwegs ohne Internet, also dann bis Dienstag )
Antilope
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