Moin, ich arbeite seit 2007 auf einer Stroke Unit und muss gestehen, dass es wegen der kurzen Verweildauer in meinen Augen keinen Sinn macht, viel Zeit in Assessments zu stecken. Ich habe das am Anfang getan und habe festgestellt, dass ich pro Patient 20-30 Minuten brauchte um die Assessments durchzuführen, auszuwerten, alles in die digitale Akte einzutragen und den Papierkram abzulegen, dass ich bei einer Verweildauer von 7 Tagen (davon sind im besten Fall 5 Tage mit Behandlungen gefüllt) keinen Mehrwert für die Patienten und/oder mich gesehen habe... Nun kann natürlich argumentiert werden, dass diese Arbeit von der Rehaklinik dann gewertschätzt werden würde... Mein Tag besteht aus 7,7 Stunden und ist mit der Behandlung von Schlaganfall-, Parkinson- und neuerdings auch Epilepsiepatienten gefüllt. Für nice to have ist einfach keine Zeit.
Was ich persönlich (!) als nötig empfunden habe: - Behandlungsbank mit mind. 120cm x 200cm - Lagerungsmaterial um meine Patienten an der Bettkante stabilisieren zu können über einen Zeitraum >5 Minuten, oder um die Umwelt meines Patienten einzuengen zwecks Wahrnehmungsschulung.
Du musst dich fragen was auf einer Stroke Unit für die Patienten am Wichtigsten ist. Für mich sind es Lagewechsel, Selbstversorgung (waschen, essen), und dann auch Transfers (Bett-Stuhl). Für viele Patienten stehen Dinge wie über Zeitraum X wach sein schon eine Herausforderung dar.
Ich habe viel Geld in angepasstes Besteck und Griffverdickungen gesteckt und muss heute sagen, dass das unnötig war. Lässt sich alles selbst herstellen und es gibt kein Theater wenn ein 36€ Löffel auf dem Tablett geblieben und in der Küche verloren gegangen ist. Angenehm fand ich es, einen eigenen Raum zu haben, den ich mir nicht mit anderen Berufsgruppen teilen musste, aber das nur ganz am Rande
Zum Abschluss: Ich kann dir ein Buch empfehlen, welches ich als recht nützlich empfunden habe (neuropsychologisches Befundsystem für die Ergotherapie, [Götze, Zen]).
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