Hallo liebe Kollegen und Kolleginen,
immer wieder habe (leider) ich "mit erleben" müssen, dass alten Menschen, die nicht schnell waren, das Essen verweigerten und es natürlich auch ausspuckten, (ich glaube man kann sagen) das Essen mit Gabel oder Löffel, gewaltsam in den Mund bekamen. Der letzte Fall hat mich so erschüttert, dass ich jetzt wirklich überlege, sogar meine Leitungsposition nieder zulegen. Ich glaube, ich bekomme sonst noch eine Depression, wenn ich das mit ansehen muss. Ich bin Leiterin in der sogenannten sozialen Betreuung in einem Seniorenheim. Die soziale Betreuung ist ja gegenüber der "Pflege" oftmals nicht (so) anerkannt und dominiert einfach. Ich habe an einem Tag einer schwerstpflegebedürftigen Frau (die kein Deutsch oder vllt. auch gar nicht mehr in der lage ist zu sprechen), das Essen anreichen wollen (Esstraining mag ich nicht, ich nenne es lieber Esstherapie).. Es klappte super, da ich mir viel Zeit nahm. Dann kam eine Pflegehilfskraft (die aber auch ständig die soziale Betreuung inden Himmel jubelt und sie ein anderes Mal zutieft kritisiert). Die Pflegehilfskraft, sah vermutlich, dass es lange dauerte und kam wie der Blitz schon wieder an, griff zu einem Joghurt und schon steckte sie einen Löffel voll damit in den Mund der schwer Pflegebedürftigen. Ich sah, wie in ihrem Gesicht die Mundwinkel nach unten gingen und etwas wirkte.... Ich war so schockiert, dass es mir die Sprache verschlagen hatte!!! Ich habe wirklich schon jahrelange Erfahrung, auch in anderen Einrichtungen und weiß, wie der Umgang in der Pflege sein kann oder ist aber einfach in meine Therapie zu platzen ..... ? Ich weiß auch, dass es Unterschiede gibt und man schnell sein kann -aber dann eben adequat bei entsprechenden Klienten. Nun überlege ich wirklich, mich anders zu orientieren. Für die soziale Betreuung wird eigentlich kaum, bis gar kein Geld inwestiert, ich muss allem hinter laufen und werde schlecht bezahlt -bis schon einige Jahre dort angestellt und "war" immer sehr motivierend. Mir fehlen und ich vermisse aber mehr und mehr therapeutische Kollegen und Kolleginnen an und bei meiner Arbeit... es ist manchmal so frustrierend. Die Alltagsbegleiter sind zwar recht kompetend und meiner Meinung aber die "Pflege" dominiert einfach...
liebe Grüße, Dieendorphindi
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