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AT Praktiukum (Beschäftigungstherapie) Sichtstunde/Klientin

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31. Januar 2017 19:29 # 1
Registriert seit: 30.09.2016
Beiträge: 9

Hallo,

Ich bin zurzeit in meinem zweiten Praktikum im AT Bereich (Beschäftigungstherapie) soweit läuft alles gut und die Arbeit macht mir Spaß, nur macht mir meine Sichtstunden Klientin etwas sorgen. Ich habe mit ihr die erste Sichtstunde schon durchgeführt, was gut lief. Nur jetzt wo ich intensiver mit ihr arbeite fallen mir immer mehr Defizite auf.
Mal eine kurze Beschreibung:

Diagnose : Organisch wahnhafte (schizophreniforme) Störung,Leichte Intelligenzminderung : deutliche Verhaltensstörung, die Beobachtung oder Behandlung erfordert

Beobachtung: Frau X führt ihrer Aufgaben sehr zügig und ungenau durch, sie benutzt sehr viel Material (Farben,Kleber,ect.). Sie hat immer eine klare Vorstellung wie das Ergebnis am Ende aussehen soll doch am Ende ist sie meistens sehr unzufrieden da die Farben ineinander laufen (weil sehr viel davon benutzt worden ist), sie zu schnell gearbeitet hat (Vorlagen nur sehr grob und ungenau aufgezeichnet und ausgeschnitten hat) oder wie oben genannt zu viel Kleber benutzt und das Ergebnis viele sichtbare klebeflecken hat.
Die Ziele die vereinbart wurden werden nicht eingehalten und manchmal habe ich das gefühl das was ich zu ihr sage "an ihr vorbei geht".
Sie steht unter keinem Zeitdruck, also sie kann sich so viel Zeit lassen wie sie möchte, sagt aber immer das sie alles schnell fertig haben möchte aber wenn ich sie frage warum kann sie mir darauf keine Antwort geben.

Nach meinen Beobachtungen kam mir nun der Gedanke ob die Ungenauigkeit nicht auch von der Feinmotorik kommt und sie die Mengen an Material nicht einschätzen kann ::confused::
Hier wäre dann die Frage wie teste ich ob es die Motorik, Wahrnehmung oder einfach die Sorgfalt ist ...?

Nun steht in knapp zwei Wochen die zweit Sichtstunde an und irgendwie habe ich zurzeit das Gefühl keinen Durchblick mehr zu haben ::sad::


Ich hoffe damit konnte mich verständlich ausdrücken und erstmal einen groben Eindruck meiner Klientin und von meinem Problem herstellen.

Lg ::smile::
1. Februar 2017 09:20 # 2
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Was sind denn in diesem Fall die Ziele deiner Klientin, s. dein Thread aus Oktober 2016? Macht es in diesem Zusammenhang Sinn Test im Bereich der Feinmotorik durchzuführen? Was sagt dein Anleiter zu deinen Ideen mit der Feinmotorik?
1. Februar 2017 16:39 # 3
Registriert seit: 30.09.2016
Beiträge: 9

Also der Beitrag jetzt hat nichts mit dem aus Oktober 2016 zu tun, Oktober 2016 war mein erstes Praktikum in einem anderen Fachbereich oder verstehe ich da was falsch ?
Das größte Ziel meiner Klienten ist die Selbständigkeit bzw. wieder in eine eigene Wohnung zu ziehen (zurzeit betreute WG) und darauf aufbauend habe ich mir die Förderung der Sorgfalt und Genauigkeit vorgenommen. In den Stunden die ich mit ihr durchgeführt habe waren es unter anderem Ziele wie das sie in den vorgegeben Felder malt und nicht über die Linien hinaus und dementsprechend auch langsamer arbeitet ebenso das wenn mit Pinsel und Farbe gearbeitet wird der Pinsel nicht bis komplett in Farbe getaucht wird sondern nur bis zur Borstenhalfte etc.

In meinem jetzigen Praktikum habe ich keinen Ergo Anleiter und auch keine Ergo Mitarbeiter sondern nur Arbeitserzieher.
1. Februar 2017 16:50 # 4
Registriert seit: 01.02.2017
Beiträge: 3

Wie sieht denn deine Therapieeinheit aus?

Bist du mit ihr allein, oder sehen andere zu bzw. haben sie die selbe Aufgabe? Wenn das so ist, könntest du mal ausprobieren, ob sie sich genauso verhält, wenn du mit ihr allein bist. Und hast du auch schon versucht parallel mit ihr zu arbeiten? Wenn du sagst sie soll langsamer arbeiten, aber keine Vorstellung hat, wieviel Zeit sie sich nehmen soll, wäre es vielleicht einfacher für sie, wenn du neben ihr sitzt und ihr jeden Schritt zeitgleich macht.
1. Februar 2017 17:08 # 5
Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 785

Hallo Liki,,
mir fallen dazu einige Fragen ein:

- Hast Du dich mal mit den Nebenwirkungen von Psychopharmaka beschäftigt? Bei vielen Menschen führen sie dazu, dass sie Betätigungen deutlich ungeschickter ("wurschtiger") durchführen, als ohne die Medikation.

- was hat denn die Arbeit mit Farben und Kleber mit ihrem Ziel, in der eigenen Wohnung zu leben, zu tun? Kann sie da einen Zusammenhang herstellen? Welche Auswirkung hat das auf ihre Motivationslage?

Enthalt dein Befund Angaben dazu, was dem erreichen Ihres Ziels "Wohnen in der eigenen Wohnung" denn konkret entgegensteht? Also, welche Katastrophe würde denn passieren, wenn sie morgen umziehen würde? Oder wäre sie eigentlich zufrieden, wie es dann laufen würde? So im Sinne von "alles bischen rustikal im Haushalt (oder der Zeiteinteilung.. oder was auch immer) aber irgendwie trotzdem im grünen Bereich" ?

In der Hoffnung, daß da was zur Klärung beiträgt :)
Gruß
nimis
1. Februar 2017 17:52 # 6
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Der Bezug zu deinem Thread aus Oktober bezieht sich auf die Zielsetzung nach SMART. Ist diese diesmal klientenzentriert erhoben worden? Wenn ja, musst Du dir überlegen, wie Du deine Klientin dahin führst, s. Modelle. In dem Zusammenhang steht dann die Frage, ob Du Test in Bezug auf die Feinmotorik durchführen musst.

Dem Hinweis von nimis solltest Du auf jeden Fall nachgehen.
1. Februar 2017 18:22 # 7
Registriert seit: 30.09.2016
Beiträge: 9

@roeschen87
Also es sind schon viele Bewohner (10-15) Leute aber jeder arbeitet an verschiedenen Sachen. Ich arbeite mit meiner Klientin meistens an einem eigenen Tisch, sonst lässt sie sich auch sehr schnell ablenken. Wenn ich während einer Aufgabe bei ihr sitze muss ich sie schon oft darauf hinweisen (auf die vorher genannten Probleme) aber die arbeite ist dann schon etwas sorgfältiger wie wenn sie alleine ist. Die Idee mit dem parallel arbeiten finde ich sehr gut. Danke für den Tipp :-)

@nimis
Ja, mit Psychopharmaka habe ich mich beschäftigt aber sie nimmt zurzeit keine Medikament.
Zum Thema Farbe und Kleber, ihre Wohnung war verwahrlost und sie konnte ihre Tochter und sich selbst nicht mehr vollkommen versorgen, sie kann sich alleine nicht Strukturen und ist schnell überfordert. Sie kann sich einen Zusammenhang herstellen und ihre Motivation ist ihre Tochter, die meisten Dinge die sie herstellt sind auch für die Tochter.
Und zu dem Befund habe ich oben schon ein bisschen was erwähnt, sie kann sich schlecht strukturieren, schnell überfordert, kann sich um die Amts und Behörden angelegt nicht alleine kümmern und sie hat in vielen Bereichen eine völlig falsche eigenwahrnehmung.

@pflümi
Mit SMART habe ich mich diesmal richtig auseinandergesetzt was mir sehr geholfen hat.
Ich muss mit ihr noch Melba durchführen.
2. Februar 2017 00:37 # 8
Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 785

Geändert am 02.02.2017 18:34:00
Mir ist leider noch gar nicht klar, wieso sie sich mit Farbe und Kleber beschäftigen soll, wenn ihr Problem darin besteht, dass zuhause der Haushalt aus den Fugen gerät! Und eigentlich ist mir auch noch nicht klargeworden, in welche Richtung du mit ihr arbeitest. Wie sieht denn die derzeitige Zielformulierung aus?

Und welchen Zusammenhang siehst du zwischen der geplanten Aufgabe und den Anforderungen die durch ihr "Ziel" (oder hältst du das eher für einen "Wunsch"? Was wäre dann ein Ziel?) an sie gestellt werden?


Gruß
nimis
2. Februar 2017 06:42 # 9
Registriert seit: 30.09.2016
Beiträge: 9

Mit der Arbeit mit Kleber und Farbe wollte ich auf die Sorgfalt hinaus und drauf auf die eigene Wohnung ? und anhand diesen Mitteln war es für mich gut überprüfbar wie ihr Arbeitsverhalten ist und wie es sich verändert.
Das Ziel "eigne Wohnhng" sehe ich eigentlich eher als Wunsch von ihr nur fällt es mir schwer daran zu arbeiten weil 1. dieser Wunsch sehr unwahrscheinlich ist und 2. ich keine konkreten Ideen habe wie ich gezielt mit ihr daran arbeiten soll.

Mittlerweile bin ich ganz schön verwirrt was die ganze Sache betrifft und total unsicher wegen der 2.Sichtstunde::sad::
2. Februar 2017 08:45 # 10
Registriert seit: 01.04.2014
Beiträge: 599

Damit wir hier weiterkommen, wäre es hilfreich, wenn Du einmal die konkreten Ziele deiner Klientin, die nach SMART formuliert sind, uns mitteilst. Schreib bitte auch zu jedem Ziel, wie Ihr geplant habt das zu erreichen, welche Ideen deine Klientin dazu hat und wie Du sie unterstützen willst, diese zu erreichen. Ich denke, dann können wir Dich konkret unterstützen und Du kannst deine Dichtstunde weiter vorbereiten.
2. Februar 2017 19:06 # 11
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

@Liki
Meinst du deiner Klientin gelingt der Transfer? Heißt meinst du nur weil sie sauberer irgendwas anmalt oder zusammen klebt, wird sie auch sorgfältiger ihre Wohnung sauber halten? Klar beides läuft unter dem großen Feld "Sorgfalt", aber der Transfer von einem ins andere Feld ist doch unheimlich schwer. Wenn die Wohnung total verwahrlost ist, fehlt deiner Klientin vermutlich ja die Tagesstruktur, um generell sich mit dem Thema sauber machen, kochen usw zu beschäftigen bzw es anzugehen, also überhaupt erstmal sauber zu machen. Eine Wohnung sieht ja nicht verwahlost nur weil man die Ecken nicht ganz so sorgfältig sauber macht oder bisschen zu viel Reiniger ins Wasser kippt oder sowas.
Was ist das für eine Art Einrichtung in der sie betreut wird. Hat sie hier einzelne Therapieeinheiten oder gibt es dort eine Tagesstruktur? Wie ist der Ablauf? Können Klienten auch mit alltäglichen, häuslichen Aktivitäten arbeiten? Kochen, Putzen oä? Das kommt ja an ihren Alltag den sie in eine eigenen Wohnung hätte viel näher heran und ist für sie viel einfacher zu transferieren. Wie realistisch du ihr Ziel derzeit hälst, ist ja erstmal irrelevant, du musst ja trotzdem darauf hin arbeiten.
3. Februar 2017 18:38 # 12
Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 785

Hallo Liki,

ich kann das was pflümi und Mietzi hier sagen nur unterstützen.

Wenn uns so vieles aus dem was du schreibst noch so unklar ist, könne das darauf hinweisen, dass es dir auch noch nicht klar ist. Darf bei Schülern auch so sein !!! Und dann dienen hier kritische Fragen nicht dazu dich runterzumachen, sondern dazu, dass Du eine Idee bekommst, womit du dich noch beschäftigen solltest, damit du darstellen kannst, was du mit der Klientin warum und zu welchem Zweck bearbeitest.

Gruß
nimis
5. Februar 2017 11:08 # 13
Registriert seit: 30.09.2016
Beiträge: 9

Ich muss ehrlich zugeben der Tranafer von "malen" etc. zu der eigenen wobhng ist schon schwierig aber vor der ersten Sichtstunde aber ich mir dazu noch gar nicht so genau Gedanken dazu gemacht.

Sie lebt in einer betreuten WG dort hat sie klare Strukturen, es gibt einen Putzplan und einen Wochenendeplan den sie sehr gut einhält.
Morgens kommt sie zwei Stunden in die Beschäftigungstherapie (mein praktikumsplatz) was auch zu dem Wochenplan und der Tagesstrukur dazu gehört. Dort habe ich die Möglichkeit eine Küche zu nutzen wo ich mir auch schon Gedanken drüber gemacht habe nur für die Sichtstunde fällt mir nichts konkretes ein was man planen/machen kann.
Vielleicht stehe ich auch einfach auf dem Schlauch,mache mich zu verrückt und will alles so perfekt wie möglich machen das mir die einfachsten Dingen nicht einfallen oder an mir vorbei gehen.


Als Rehaziel wäre für sie ja am besten die größtmögliche Selbständigkeit und Planung in ihrem Alltag um auch ihrem Wunsch nach der eigenen Wohnung näher zu kommen.

Ich danke euch jetzt schon mal für die Hilfe mich auf den richtigen Weg zu bringen ::smile::
5. Februar 2017 13:41 # 14
Registriert seit: 03.01.2011
Beiträge: 387

Naja, was macht man in einer Kücher? Alltagsnahe ist ja das sie eine Mahlzeit zubereitet (es müsste natürlich vorher erfahren werden ob da überhaupt ein Problem liegt. Man könnte in der Sichtstunde auch einfach nur eine "Planung" für eine Mahlzeit machen. Also "was will ich kochen", "was brauche ich dafür und wieviel" (vll Bugee Festlegung im Vorfeld, dann hat man auch noch dem Umgang mit Geld drin, falls das ein Problem ist, bzw. auch falls sie generell auch nicht so viel Geld zur Verfügung hat), Was ist vielleicht in der Küche bereits vorhanden. z.B. muss Salz überhaupt gekauft werden oder steht das im Schrank. Falls Geld eine große Problematik ist könnte man dann auch noch nach Angeboten schauen (heißt man hat die aktuellen Prospekte der Supermärkte aus der Nähe zur Hand und schaut wo man die Sachen am Besten kauft.) Und dann eben eine Planung dafür, wie man das Essen zubereitet.
Natürlich muss das ganze dann in der Nachbereitung dann auch geschehen. Muss man sich dann überlegen ob das innerhalb der Einrichtung Sinn macht, weil sie bei 2 Stunden vermutlich nicht normalerweise dort essen, falls doch kann sie ja das Essen für alle zubereiten oder den Nachtisch für alle oder so. Falls nicht wäre es vielleicht gut etwas zu machen was sie mitnehmen kann für die Wohngruppe (Kuchen oder sowas, was es dann zum Kaffee für alle dort gibt)
6. Februar 2017 05:57 # 15
Registriert seit: 29.09.2007
Beiträge: 785

Zitat:
Ich danke euch jetzt schon mal für die Hilfe mich auf den richtigen Weg zu bringen ::smile::

Jetzt bin ich etwas irritiert; heißt das, dass wir uns ab jetzt lieber etwas zurückhalten sollen?

Ich finde, du erhältst hier gerade besonders von Mietzi gute Ideen, in welche Richtung eine Therapieplanung gehen könnte, in welche Richtung du mit deiner Klientin arbeiten könntest. Damit könntest Du jetzt eigentlich loslegen, und eine Therapieplanung erstellen, in der die Ziele deiner Klientin maßgebend sind. Du sagst ja, du hättest dich mit SMART jetzt ausführlich beschäftigt. Dann kann doch jetzt die Sichtstunde nicht mehr so schwierig sein.

Der Transfer vom Malen und Kleben zur eigenen Wohnung ist nicht nur schwierig - ich glaube, dass er Dir kaum gelingen wird. Du kannst natürlich an deiner Idee vom Malen und Kleben festhalten. So habe ich jedenfalls deine Abschlussformulierung verstanden. Wenn ich da falsch liege korrigiere mich bitte!

Gruß
nimis
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